WRC 6 REVIEW

WRC 6, das offizielle Spiel zur FIA World Rally Championship ist nun frisch erschienen. Zum zweiten Mal nach WRC 5 war das französische Studio Kylotonn Games für den Ableger verantwortlich und konnte diesmal mehr Entwicklungszeit einfließen lassen. Als oberste Priorität möchten die Entwickler natürlich ein authentisches Erlebnis schaffen und haben dafür wieder in originale Lizenzen investiert.

 

Simulation die viel verlangt

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In erster Linie soll das Spiel Fans der World Rally Championship ansprechen, bei dem es nicht darum geht, mit Höchstgeschwindigkeiten ins Ziel zu kommen. Stattdessen geht es eher darum, eine gute Balance zwischen Geschwindigkeit und dem Verlauf der eingeschränkten Strecke zu finden, ohne größere Fahrfehler zu machen. Während der Rennen müsst ihr euch nicht etwa parallel mit anderen Teilnehmern messen, sondern mit einer bestmöglichen Zeit die Ziellinie überqueren. Sozusagen fahrt ihr gegen die Uhr.

Dies klingt zwar sehr einfach, doch ist durch die engen Straßen und Massen an Kurven eine wahre Herausforderung. Gerade zum rechten Zeitpunkt bremsen oder einen Drift einleiten, kann anfänglich zur Geduldsprobe werden. Zwar ist es möglich, die Schwierigkeit anzupassen, dass Fahrgefühl bleibt dennoch authentisch und bestraft kleine Fehler mit Zeitverlusten und sogar Zeitstrafen.

Wie in der FIA World Rally Championship, seid ihr beispielsweise nicht davor gewahrt, einen geplatzten Reifen auswechseln zu müssen, was mit zusätzlichen Strafsekunden berechnet wird. Kommt ihr vom Kurs ab oder rauscht eine Böschung herunter, kommen weitere Strafen auf euch zu, die auf das Gesamtergebnis addiert werden. Um jedoch nicht gleich in das kalte Wasser gestoßen zu werden, wertet ein erstes Testrennen euer Können aus und passt die Optionen an eurem Fahrverhalten an. Letztlich dürft ihr aber manuell nachjustieren und die Schwierigkeit nach eigenen Ermessen anpassen.

 

Karriere und Multiplayer-Modus

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Wer nach einiger Zeit jedoch mit den Anforderungen warm wird, kann beispielsweise neue Herausforderungen ebnen. Natürlich bietet WRC 6 einen Karriere-Modus, bei dem ihr euch langsam hocharbeiten könnt. Auch hier spart das Spiel nicht an seinen Möglichkeiten und bietet viele bekannte Strecken wie auch Fahrer an, die aus der FIA World Rally Championship bekannt sein sollten. Im Karriere-Modus dürft ihr euch aussuchen, mit welchen Team (Fahrer und Beifahrer) ist zum Beispiel die ADAC Ralley Deutschland, Rally China, Dayinsure Wales Rally GB und all die anderen Kurs erobern möchtet. Bekannte Namen wie unter anderem Sebastien Ogier, sind natürlich ebenso mit von der Partie und bereichern das Erlebnis von WRC 6. Abgerundet wird die Simulation mit verschiedenen Sponsoren-Fahrzeugen, die gleichzeitig von namhaften Autoherstellern wie VW, Hyundai, Peugeot, Skoda oder Ford ins Rennen geschickt werden.

Im Karriere-Modus gilt es hauptsächlich, immer gute Zeiten einzufahren und konkurrenzfähig zu bleiben. Gerade wenn euer Wagen einige Schäden aufweist, bedarf es Handlung. Das heißt, ihr müsst nach eigenen ermessen entscheiden, ob eine Reparatur angebracht ist, oder doch noch ein Rennen bestritten werden kann. Ferner werden gute Touren auch mit neuen Verträgen belohnt, denen ihr nach Lust und Laune Zustimmen oder Ablehnen könnt. Nachdem ihr euch entsprechend entschieden habt, geht es schon zum nächsten Kurs, der automatisch festgelegt wird. Wer stattdessen mehr Kontrolle genießen mag, kann die freie Meisterschaft starten und Kurse nach beliebiger Reihenfolge festlegen.

Gleichzeitig wird aber ebenso wenig an einem Multiplayer gespart. Unter anderem ist ein Online-Modus integriert, sowie die lokale Funktion, mit Freunden daheim einige Rennen zu bestreiten. Dazu wird der Splittscreen wieder aus der Versenkung geholt, der jeden der Spieler einen Teil des Bildschirms zuteilt.

 

Technik

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WRC 6 bereichert die PlayStation 4, Xbox One und den PC, was man optisch aber nur teilweise bemerkt. Zwar laufen die Rennen flüssig ab und haben auch keine Frameeinbrüche, optisch kann das Spiel dennoch nur teilweise mit aktuellen Racern mithalten. Dies liegt aber zumeist an den Kursen, die zwar sehr originalgetreu und mit vielen kleinen Details eingebracht wurden, durch ihre einfache Aufmachung in der Realität aber größtenteils nur Fans begeistern. Die gute Darbietung von den Schatten der Bäume, oder Spuren im Sand, weichen leider eine Umgebung, die sich nicht im Geringsten in Mitleidenschaft ziehen lässt. Hier hätte ein wenig nachgesteuert werden können, um das realistische Erlebnis zu sichern.

Dafür versuchen die Entwickler mit mehreren Optionen beim gewillten Käufer zu punkten, wie beispielsweise verschiedenen Tageszeiten oder Wetterlagen. Was aber hauptsächlich überzeugt sind die originalgetreuen Wagen mit all ihren Lizenzen. Zudem könnt ihr eure Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven anschauen wie unter anderem das Cockpit.

Musiktechnisch ist das Spiel eher auf Sparflamme ausgelegt. Doch was nun wie eine Kritik klingt, ist eigentlich komplett durchdacht. Ohne die musikalische Untermalungen geraten die Anweisungen bzw. Tipps des Beifahrers (Pacenotes) mehr in den Fokus. Dieser informiert euch im Sekundentakt über den Grad der kommenden Kurven, Schlaglöcher, Verengungen, Senkungen oder jedwede Auffälligkeiten, die eine flüssige Fahrt verhindern könnten. Des Weiteren werden Reifen- und Motorengeräusche vollends eingebracht und bereichern die akustische Kulisse optimal. Zudem gibt es eine komplett deutsche Lokalisation, die euch gleichzeitig mit wissenswerten Schnipseln aus der Welt der World Rally Championship versorgt.

 

Steuerung und Fahrverhalten

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Der absolute technische Schwerpunkt von WRC 6 ist jedoch die Steuerung. Natürlich sollte jedes Manöver sitzen und nie eine Kurve unterschätzt werden. Wer zu schnell in die Kurve hineinsteuert, kann tatsächlich eine Kollision mit Leitplanken oder Bergen hinaufbeschwören. Ebenso ist das Driften alles andere als einfach und braucht ein hohes Maß an Präzision. Die Wetterlagen nehmen zusätzlichen Einfluss auf das Fahrgefühl und das Verhalten des Wagens, was euch immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.

Dank einer Kooperation mit Thrustmaster, konnten wir WRC 6 bereits während der Gamescom mit Pedalen und Lenkrad spielen. Die Unterstützung für das Thrustmasters Sortiment an Gaming-Lenkrädern wird im Spiel vollständig integriert und optimiert. Das heißt, die Spieler werden alle Stages intensiv genießen und ausgiebig mit einer perfekten Ausrüstung trainieren können. WRC 6  funktioniert ebenso mit anderen Lenkrädern diverser Dritthersteller. Natürlich kann aber auch wieder auf den obligatorischen Controller zurückgegriffen werden, der ebenso ein vernünftiges Fahrgefühl inkl. Vibrationen vermittelt. Eine gewisse Einarbeitungsphase beider Methoden sollte jedoch gerade bei Anfängern eingerechnet werden.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
72
74
75
Multiplayer

FAZIT

WRC 6 bietet eine ordentliche Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Ein toller Sound, Lizenzen bei Strecken, Fahrer und Sponsoren-Fahrzeugen, sowie ein authentisches Fahrgefühl sind nur ein kleiner Teil des Spiels. Gerade der Multiplayer und Karriere-Modus hält Rally-Fans über längere Zeit bei Laune und schafft immer wieder neuer Herausforderungen. Anfänger könnten hingegen einen sehr schwierigen Einstieg haben und daher schnell die Lust verlieren. Zusammenfassen hat das französische Studio Kylotonn Games aber einen guten Job gemacht und eine sehr authentische World Rally Championship Simulation geschaffen, die dennoch Platz für Steigerungen bereithält.

- Von  Rena

Playstation 4
Xbox One
MS Windows

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USK 0 PEGI 3

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Stefan M

Ich denke dass das Ziel eines „authentischen Erlebnisses“ erreicht wurde. Ich mag das Spiel sehr 🙂 Außerdem geb ich Dir recht, die Steuerung, insbesondere das Driften, ist nicht ganz einfach aber man gewöhnt sich dran 😉 Mit 74er Wertung denke ich ganz gut getroffen!

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