Die ersten fünf Episoden von Stella Women’s Academy konnten uns Ende Februar überzeugen. Mittlerweile hat KAZÉ die zweite Volume und damit vier weitere Folgen veröffentlicht. Ob der Anime sein gutes Niveau hält, erfahrt ihr in unserer Besprechung.

 

Das große Turnier beginnt

Das große 24-Stunden AirSoft-Turnier steht kurz bevor und die Mädels des C3-Klub sind vor lauter Vorfreude ganz aus dem Häschen. Allerdings hat der Verein arge Geldprobleme und die Teilnahme am Turnier ist aufgrund der finanziellen Knappheit noch nicht in trockenen Tüchern. Nur gut, das kurz vor dem großen Turnier an der Stella Women’s Academy ein Schulfest stattfindet. Doch auch für dieses ist eigentlich nicht genügend Budget da, also machen Yura und ihre Freundinnen das, was sie am besten können: einen AirSoft-Stand. Mit pitschnasser Dreingabe…In jedem Fall wird die Episode Beginne Operation Pitschnass ihrem Namen gerecht und dürfte den bisher größten Fanservice der Serie bieten.

Immerhin: durch das Schulfest ist das Budget des Klubs aufgebessert und der Teilnahme am Turnier steht nichts bevor. Allerdings tun sich in Ein Anschlag tötet einen Gleichgesinnten nicht neue Probleme auf. Kurz nachdem Yura und die Klub-Vorsitzende Sonora von dem Gerücht gehört haben, dass jemand echte Waffen modifiziert und diese verkauft, wird Sonora auch schon aus dem Hinterhalt attackiert. Plötzlich wird aus Spaß ernst und Sonora wird verletzt, wenn auch nur leicht. Yura hadert mit sich und ist sich zunächst nicht sicher, ob es ohne die Vorsitzende Sinn macht am 24-Stunden Turnier teilzunehmen. Letztlich entschließen sie und die anderen Mädchen sich dazu auch ohne Sonora, die das Krankenbett hüten muss, teilzunehmen.

In Episode Nr. 8, die den Namen Sollte ein Kommandant emotionslos sein? Trägt, beginnt das große Turnier endlich. Dank der ausgetüftelten Strategie von Yura kann der C3-Klub auch tatsächlich Erfolge verbuchen. Allerdings scheint Yura keine wirkliche Freude zu haben, was auch ihren Freundinnen auffällt und für Spannungen sorgt. Pünktlich zum Finale gegen den Erzrivalen der Morgenstern-Mädchenschule raufen sich die Mädels aber noch einmal zusammen und können in Somit ist die Feier beendet tatsächlich den Sieg erringen. Yura ist allerdings nicht gerade in Partystimmung, da sie bewusst betrogen hat und nur so den Sieg für den C3-Klub sichern konnte…

 

Ernste Zwischentöne

Bis Episode 6 (Beginne Operation Pitschnass) präsentiert sich Stella Women’s Academy als quirliger Anime, allerdings zeigen uns die Macher fortan, dass sie auch anders können. Mit dem Anschlag auf Sonora ziehen erstmals ernste Zwischentöne ein und die Serie versucht sogar das Thema AirSoft und die Frage ob fiktives Kriegsspiel Spaß machen darf kritisch zu hinterfragen. In den nachfolgenden Episoden verliert der Anime etwas von seinem lockeren Spaß und versucht seine ernsten Tenor beizubehalten, aber gleichzeitig die Stimmung nicht zu sehr zu drücken. Dieser Spagat gelingt recht gut und verleiht dem Anime eine Seite, die ich nach der ersten Volume so nicht erwartet hätte.

Trotz der etwas düsteren Grundstimmung bleibt Stella Women’s Academy im Kern aber vornehmlich ein Anime, der Spaß machen soll und leichte Unterhaltung bieten will. Fanservice gibt es wieder, wenn auch etwas weniger wie zu Beginn. Und die AirSoft Gefechte sind erneut sehr spannend und mit großer Sorgfalt für eine dynamische Choreografie inszeniert und sorgen für ordentlichen Actionanteil. Schön auch, dass die Macher den in der ersten Volume noch sehr ähnlichen Ablauf der einzelnen Episoden etwas aufgebrochen und mehr Variation reingebracht haben. So geht es nun eben nicht mehr nur um AirSoft, sondern auch vermehrt um die Beziehungen der Mädchen untereinander.

 

So muss es sein!

Wie auch mit der vorangegangenen Veröffentlichung, so gibt sich KAZÉ auch für die zweite Volume wieder redlich Mühe und bringt Stella Women’s Academy in einem nicht nur sehr schicken, sondern auch sehr wertigen Mediabook raus. Dieses enthält erneut ein in das Mediabook integrierten Guide mit Informationen zu den einzelnen Episoden, Artworks und Skizzen, AirSoft Regeln und Spielzusammenfassungen des 24-Stunden Turniers. Vor so viel Aufwand kann ich wirklich nur meinen Hut ziehen!

Dafür gibt es leider keine Extras auf dem Silberling selbst. Immerhin: hinsichtlich der Bild- und Soundqualität gibt es wieder nichts zu bemängeln. Die mir vorliegende Blu-ray Fassung ist mit einer 1920x1080p Auflösung ausgestattet und besticht durch ein glasklares Bild ohne irgendwelche Störungen. Das ist gerade in den schnellen Actionszenen natürlich sehr vom Vorteil.

Bezüglich der Tonausgabe hat man erneut die Wahl zwischen der japanischen Synchronisation und der wirklich gelungenen deutschen Sprachfassung. Für Puristen, die den Anime im O-Ton genießen wollen, gibt es natürlich optionale Untertitel.

 

Fazit

Die zweite Volume von Stella Women’s Academy konnte mich angenehm überraschen, zeigt sie doch, dass in dem Anime mehr als nur flacher Spaß und Fanservice steckt. Die ernsten Zwischentöne und die kritische, wenn auch nicht in die Tiefe gehende Auseinandersetzung mit AirSoft stehen der Produktion gut zu Gesicht und lassen ihn etwas erwachsener erscheinen. Trotzdem bleibt Stella Women’s Academy in erster Linie ein Anime, der leichte Unterhaltung und Spaß bringen soll. Und das macht er nach wie vor sehr gut.

 

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