Sniper Elite Resistance REVIEW

Persönlich habe ich schon einige Sympathien für diese Sniper Elite Spieleserie. Bis heute sind Sniper Elite 2 bzw. V2 sowie das Remastered meine Lieblingsteile der Serie. Okay, das Weltkriegssetting ist schon ein wenig ausgelutscht und wird dem ein oder anderen noch in den Ohren klingen, aber irgendwie passt die Serie genau dazu und ich verbinde Sniper Elite irgendwie automatisch mit dem 2. Weltkrieg. Weltkrieg. Bekannt wurde die Serie zum einen wegen der beeindruckenden, aber teilweise auch schon sehr ekligen Kill-Cam und natürlich nicht zuletzt wegen des wirklich guten Gameplays und der schönen abwechslungsreichen Mischung aus verschiedenen Missionen und optionalen Modi. Doch was hat uns Sniper Elite Resistance zu bieten? Worum geht es eigentlich in der Geschichte?

Infiltrieren und Sabotieren

Diesmal spielen wir die Hauptrolle des Agenten Harry Hawker. Dieser tauchte bereits im fünften Teil in einer Nebenrolle auf. Hier merkt man, wie die Geschichte von Teil 5 und Sniper Elite Resistance zeitlich zusammenlaufen. Die Nazis haben plötzlich eine Geheimwaffe, mit der sie den Krieg sogar noch drehen und vielleicht sogar gewinnen können. Das müssen wir um jeden Preis verhindern und so wagen wir uns hinter die feindlichen Linien, infiltrieren gegnerische Einrichtungen, sabotieren was das Zeug hält und machen dabei auch nicht selten von unserem geliebten Scharfschützengewehr Gebrauch. Wegen der Story wird also kaum jemand Résistance spielen und man muss auch nicht unbedingt Teil 5 gespielt haben, um zu verstehen, worum es in Résistance geht. Aber das ist auch nicht schlimm, denn Sniper Elite hat noch viele andere Vor- und Nachteile. Aber fangen wir diesmal mit den positiven Punkten an.

Beginnen wir mit dem Umfang von Sniper Elite Resistance! Denn wenn ich am Anfang von einem Spiel gesprochen habe, das lediglich eine Parallelgeschichte zum Vorgänger erzählt, hätte man auch annehmen können, dass man hier einen DLC bekommt. Doch weit gefehlt. Der Umfang erschlägt einen förmlich. Es gibt einige Offline- und auch Online-Modi. Natürlich könnt ihr die Story offline ganz entspannt für euch spielen. Ihr könnt aber auch einen Freund oder einen anderen Spieler per Zufallsgenerator ins Koop einladen, um das Spiel gemeinsam zu erleben. Neben der Story gibt es noch die sogenannten Propagandamissionen. Diese schaltet ihr nach und nach frei, indem ihr entsprechende Plakate im Spiel einsammelt. Die Missionen sind dann auch offline und hier müsst ihr mal auf Zeit möglichst viele Kills erzielen oder euch heimlich durch ein Gebiet schleichen und möglichst viele Gegner ausschalten, ohne entdeckt zu werden. Wirklich abwechslungsreich.

Auch der Wave Modus, bei dem verschiedene Gegnerwellen auf einen zukommen und man von Runde zu Runde überleben muss, ist wieder mit an Bord. Ihr könnt aber auch einen Online-Modus starten, um euch gegenseitig die Kugeln um die Ohren zu jagen. Aber auch in die Kampagne eines anderen Spielers kann man online eindringen und ihn im Modus „Invasion der Achsenmächte“ eliminieren. Und als wäre das alles noch nicht genug, könnt ihr im Spiel auch noch viele Dinge freischalten und sammeln. So lassen sich zum Beispiel in guter Call of Duty-Manier Waffen und dazugehörige Teile freischalten und miteinander kombinieren. Auch gibt es verschiedene Medaillen und Banner für erreichte Kills und/oder Serien. Kommt einem alles irgendwie bekannt vor, macht aber immer wieder Spaß!

Gameplay und Sound

Und dann ist da natürlich das Gameplay! Das Treffergefühl hinterlässt einen buchstäblichen Eindruck, unabhängig von der Slo-Mo-Kamera. Grundsätzlich ist das Treffergefühl zufriedenstellend und gibt dem Spieler insgesamt ein gutes Feedback. Allerdings empfand ich den Zoom gerade bei den Handfeuerwaffen als etwas zu nah und zu groß. Hier war das Treffergefühl tendenziell etwas schwächer. Aber gut. Das Experimentieren und Ausprobieren verschiedener Kills auf unterschiedliche Art und Weise motiviert immer wieder, Missionen auch mehrmals zu spielen. Sei es, Gegner mit Sprengfallen, Tellerminen alleine oder auch in Gruppen gemeinsam in die Luft zu jagen. Oder auch zwei oder gar drei Gegner mit einer Kugel auszuschalten, nachdem man minutenlang die Bewegungen der Wachen studiert hat, ist äußerst motivierend. Nicht selten habe ich mehr als eine Stunde in einer Mission verbracht, und das ist auch gut so. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, nicht gleich die erstbeste Waffe zu ziehen und abzufeuern. Gerade das Auskundschaften der Umgebung und der Versuch, nicht entdeckt zu werden, macht einem das Leben oft leichter.

Der Sound von Sniper Elite Resistance ist ebenfalls im guten Bereich angesiedelt. Zwar kein Highlight, gerade die deutsche Sprachausgabe wirkt hier und da etwas künstlich und wenig authentisch, aber gut. Immerhin gibt es eine deutsche Sprachausgabe und die Schüsse klingen kräftig und wuchtig.

Die Steuerung

Die Steuerung selbst ist für Serienkenner mittlerweile bekannt, aber auch für Neulinge intuitiv. Mit der linken Schultertaste, bei der PlayStation 5 ist das die Taste „L1“, bei der Xbox wäre es die Taste „LB“, öffnet ihr euer Inventar über ein virtuelles Rad, das ihr mit dem rechten Analogstick steuert und Gegenstände auswählt. Die entsprechenden Gegenstände könnt ihr dann mit der rechten Schultertaste „R1“ oder „RB“ benutzen. Das Zielen und Schießen erfolgt wie gewohnt mit den Triggertasten „L2“ bzw. „LT“ und „R2“ bzw. „RT“. Gelaufen wird mit dem linken Stick, Luft anhalten mit dem linken Stick und das gute alte Fernglas wird mit dem rechten Stick ausgefahren. Alles ganz einfach und unkompliziert.

Doch nun zu etwas weniger Schönem. Der Grafik von Sniper Elite Resistance! Wobei, es gibt Missionen bzw. Levelabschnitte, die sind wirklich detailliert und abwechslungsreich. Auch Blitz und Donner sind bei Regen schön animiert und in Szene gesetzt. Allerdings ist die Vegetation oft ein echter Graus aus matschigen Texturen. Jetzt könnte man sagen, schau da nicht hin. Bei einem Scharfschützenspiel aus dem 2. Weltkrieg spielt die Musik auch nicht im Gebüsch, sondern auf dem Schlachtfeld. Fair enough! Dann machen wir genau das, was man bei einem Scharfschützenspiel macht. Wir schauen durch das Zielfernrohr und zoomen die Landschaft heran. Was wir hier sehen, ist ein Flimmern aus der Hölle! Gefühlt hat das Spiel weder Anti-Aliasing noch eine native 4K-Auflösung. Einen Grafikmodus habe ich vergeblich gesucht. Kein Fidelity- oder Performance-Modus. Nichts. Möglicherweise wird dies mit einem Day One Patch verbessert, da ich das entsprechende Gameplay bereits vor einer Woche gespielt habe. Sollte es mit dem heutigen Release ein Update geben, will ich nichts gesagt haben. Aber ansonsten muss das unbedingt behoben werden! Das Spiel hat aber auch grafische Stärken, vor allem schöne Licht- und Schatteneffekte.

Die KI-Gegner

Ferner müssen wir noch einmal über die KI der Gegner sprechen, die in Sniper Elite Resistance ihr Unwesen treiben. Diese reicht gefühlt von übermenschlich bis strohdumm. Entweder nehmen sie dich wahr, wenn du deinen Platz schon längst verlassen hast, oder ich kann mich von hinten an meine Gegner heranschleichen, bis ich etwa auf gleicher Höhe bin und sie mich schon längst im peripheren Blickfeld haben sollten. Meistens dauert es recht lange, bis sie mich tatsächlich wahrnehmen. Auch das hohe Gras, das im Spiel als Versteck dienen soll, ist völlig übertrieben. Sobald ich auch nur im äußersten Zipfel des Grases hocke, sehen mich die Gegner nicht, obwohl ich direkt neben ihnen hocke und mein Gewehr, das ich geschultert trage, gefühlte zwei Meter aus dem Gras ragt. Da muss man wirklich nachbessern.

Video-Review

Pro & Kontra

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Pros
  • Der Umfang
  • Das Gameplay
  • Der Sound

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Cons
  • Die Grafik samt fehlendem Grafikmodus
  • Die Gegner KI

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