Gamers! REZENSION
Manchmal verbindet sich das Beste aus zwei Welten. So ist es beim Anime „Gamers!“ bei dem die Thematik der Videospiele im Fokus steht. Für mich Grund genug, die ersten vier Folgen der frisch erschienenen BluRay von Kazé kennenzulernen.
Folge 1 – 4
Die erste Folge stellt uns Keita vor, der ein sehr nachvollziehbares Hobby hat. Er liebt Videospiele und taucht gerne als Singleplayer in deren Storylines ein. Gleichzeitig erfüllt er aber auch sämtliche Klischees. Von seinem sozialen Umfeld ist er schon lange isoliert. Selbst in der Schule greift er lieber zu mobilen Games, als sich seinen Mitschülern zu widmen. Warum aber interessiert sich das beliebteste Mädchen der Schule für ihn?
Karen, die mit ihren strahlend grünen Augen und langen blonden Haaren nahezu alle Jungs verzaubert, sucht den Kontakt zu Keita. Hauptsächlich verfolgt sie das Ziel, einen Gamesclub zu gründen. Diesen gab es zwar bereits, wurde aber ein Jahr zuvor geschlossen. Um der Wiedereröffnung eine rosigere Zukunft zu gewähren, sucht das beliebte Mädchen Mitglieder, die gerne zocken. So ist ihr Schulkamerad natürlich direkt in ihrem Blickfeld. Der treibt sich beim ersten gewollten Aufeinandertreffen natürlich in einem gut sortierten Fachhandel für Games herum. Doch bemerkt er nicht, dass Karen noch ganz andere Interessen hegt.
Die Beitrittsanfrage wird jedoch ganz überraschend von Keita abgelehnt, was dafür sorgt, dass Karen ihn regelrecht verfolgt. Immer wieder versucht sie die Chance zu nutzen, ihn für den Club und letztlich auch sich selbst zu begeistern. Doch beides misslingt, was bei anderen Schülern nicht unbemerkt bleibt.
So schwenkt die Geschichte in den ersten Folgen auf weitere Gesichter um, wie beispielsweise Tasuko, der ein wenig aus seiner Vergangenheit verrät. Er selbst hat aber weder bisher viel mit Games oder Keita am Hut gehabt. Eigentlich scheint der Sinn seines Daseins nur darin zu bestehen, seiner Freundin Aguri flauschige Plüschtiere am Greifarm-Automaten zu erspielen. Dabei wird auch Aguris Vergangenheit angeschnitten, die ebenso wenig in den Werdegang von Videospiel-Jüngern passt.
Letztlich ist da noch ein unscheinbares Mädchen, welches sich für Videospiele interessiert. Und scheinbar hat sie den Schlüssel zum Erfolg, denn sie zieht die Aufmerksamkeit von Keita auf sich. Natürlich verraten die ersten 4 Folgen nicht, was aus Karen wird und ob sie doch noch ihre Chance bekommt. Eine Eifersucht fängt aber schon langsam an zu wachsen.
Verweise und mehr
Zwar handelt die Serie hauptsächlich von Videospielen und jenen, die über diese ihr Hobby definieren, dennoch werden keine Originalspiele benannt. Wo das Anime „Hi Score Girl“ oft Street Fighter und andere bekannte Titel in den Fokus zieht, ist bei Gamers! alles fiktiv. So wird selbst aus der PlayStation 4 die PZ4. Als Handheld dient die PZP statt PSP. Dies ist aber nicht zwangsläufig negativ, denn die Orientierungen sind relativ klar – ganz gleich ob bei Hardware oder Software.
Natürlich bleibt der japanische Lebensstil und die Vorliebe in Spielen erhalten. Gerade Visual Novel Games erfreuen sich in Fernost großer Beliebtheit, was der Anime deutlich hervorhebt. Hierzulande sind Visual Novel Games eher Ladenhüter und bedienen mehr die Nische.
Besonders gut gefällt mir an Gamers! aber, dass auf unsinnige Ecchi-Momente verzichtet wird. Freizügigkeit ist kein großes Thema in den ersten 4 Folgen. Stattdessen werden die Charaktere selbst in die Mitte der Erzählungen gerückt. Der Anime benötigt keine Nacktheit oder Action, um die Story spannend und interessant zu halten. Am Humor spart Regisseur Manabu Okamoto und Studio Pine Jam aber nicht. Die Folgen werden mit vielen lustigen Momenten umsorgt, die nur selten ins lächerliche drivten.
Visuell
Gamers! Ist wirklich schön anzuschauen, aber auch erst im Jahr 2017 produziert worden. Gute Bildqualität und flüssige Animationen gehören längst zum Standard. Einige Kulissen heben sich aber besonders hervor und regen zum Träumen an. Die 100 Minuten Spielzeit (Je Folge 25min.) werden mit 1920 x 1080p präsentiert. Auf die Ohren gibt es Dolby Digital 2.0 in deutsch oder wahlweise japanisch. Das heißt, all jene, die das volle Anime-Feeling genießen wollen, können sich freuen. Gleichzeitig wurden deutsche Untertitel bedacht.
Besonders hervorheben möchte ich das Opening. Hier werden viele fiktive Videospiele angeschnitten, deren Originale aber leicht zu erkennen sind, wie zum Beispiel Super Mario oder Street Fighter. Das Opening ist zudem als Clean-Version im Bonus-Material der BluRay enthalten.
Box Vol. 1
Kazé versteht es, wie man Animes schön verpackt. Ein wundervoller Sammelschuber ist das erste, was ihr in den Händen halten werdet. In diesem ist für insgesamt 4 BluRays samt Hülle platz. Auf dem Cover sind die 5 Hauptprotagonisten zu entdecken, die auf Tetris-Klötzchen gehen und stehen.
Als Bonus-Material ist im Inneren ein 16-seitiges Booklet zu finden. Dort entdeckt ihr wissenswertes zu den Charakteren sowie deren Verflechtungen zueinander. Das Heftchen ist sehr schön illustriert und auf hochwertigem Papier gedruckt.
Rena sagt:
Die Frage zuallererst ist, kann Gamers! auch begeistern wenn man selbst nicht zockt? Man muss die Videospielbranche nicht verstehen, um gefallen am Anime zu finden. Hauptsächlich stehen die Figuren und ihre Beziehungen zueinander im Fokus der Erzählungen. Natürlich versteht man einige Querverweise besser, wenn man mit der Materie betraut ist. Voraussetzung ist es aber keine, um mit den Folgen warm zu werden und Lust auf weitere zu bekommen. Ich persönlich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und wie Karen versucht, Keita von sich sowie ihrem Gamesclub zu überzeugen. Die Box Vol. 2 erscheint im Oktober 2020 und gibt vielleicht mehr Antworten