F.E.A.R. 3 REVIEW

Der von den Day 1 Studios entwickelte Horror-Egoshooter F.E.A.R. 3 ist der bis dato letzte Teil der Serie und wurde Ende Juni 2011 veröffentlicht. Und ja, Monolith Software haben mal wieder ihren heißgeliebten Shooter aus der Hand fallen lassen. Die Day 1 Studios (World of Tanks) hatten aber zumindest schon etwas Erfahrung mit der Serie sammeln dürfen, denn sie waren für die Konsolen-Portierungen des ersten F.E.A.R.-Teils zuständig. Diese sollen jedoch nicht so gelungen gewesen sein. Ich kann mich zumindest dunkel an eine Ausgabe meines bevorzugten Playstation-Magazins erinnern, von dem der F.E.A.R.-Port eine ziemlich schwache Wertung kassiert hat.

Aber wir wollen nicht gleich vom schlechtesten ausgehen. Soweit ich weiß, soll Day 1 für Teil 3 ja sogar mit Monolith zusammengearbeitet haben (wieso gab es diese Unterstützung nicht für TimeGate Studios, Monolith?). Außerdem prahlt man mit großen Namen wie John Carpenter, welcher bei den Renderfilmchen mitgeholfen haben soll, oder so ähnlich. Was da letztendlich bei rausgekommen ist, soll folgendes Review klären.

Eine schrecklich nette Familie

Es sind neun Monate vergangen, seitdem Becket im letzten Teil von Alma vergewaltigt wurde und somit deren gewünschte dritte Schwangerschaft einleitete. Nun liegt sie in den Wehen und droht der Stadt Fairpoint mit ihrer dadurch abgesonderten Psi-Energie den letzten Rest zu geben. Die Armacham-Truppen lungern auch noch in Fairpoint herum und sind nach wie vor damit beschäftigt Beweise zu vernichten. Dies schließt auch Alma und die durch ihre Psi-Energie in Berserker mutierten Einwohner der Stadt ein. Letztere werden gnadenlos von Armacham gejagt und zusammengetrieben. Und Alma selbst steht freilich auch noch auf Armachams To do-Liste.

Auch der Point Man ist Armacham zum Opfer gefallen und wird seitdem vom Konzern in einem südamerikanischen Geheimgefängnis gefangengehalten und mit schlagkräftigen Argumenten verhört. Die Armacham-Soldaten wollen Jin Sun-Kwons Versteck aus ihm herauspressen, scheiterten jedoch bislang dabei. Während einer „Verhörsitzung“ platzt jedoch plötzlich Paxton Fettel dazwischen und nutzt seine Fähigkeiten als untotes Geistwesen, um seinen großen Bruder zu befreien. Er will zusammen mit ihm nach Fairpoint zurückkehren, um der Geburt ihres neuen Geschwisterchens beizuwohnen. Der Point Man will hingegen einfach nur seine Kameradin Jin retten. Doch es gibt noch etwas anderes, um dass sich die Brüder wohl oder übel kümmern müssen: Ihre traurigen Erinnerungen als Versuchskaninchen ihres Erzeugers Harlan Wade nehmen tödliche Gestalt an. Harlan kehrt in Form einer monströsen Kreatur zurück, welche den treffenden Namen „Widerling“ trägt. Nur wenn sie ihre familiären Probleme in den Griff bekommen, hat die Wade-Familie eine kleine Chance auf eine bessere Zukunft.

Zunächst einmal das ernstgemeinte Lob, dass die Handlung von F.E.A.R. 3 endlich eine gescheite Fortsetzungs-Story erzählt, und nicht wieder bloß eine Nebenhandlung abgewickelt wird. Trotz der 3 im Titel handelt es sich nämlich bereits um den sechsten Serienableger, und die letzten vier Spiele erweckten nicht gerade den Eindruck, als ob sie die Geschichte vernünftig voranbringen würden. Dieser Fluch wurde jetzt endlich gebrochen. Darüber hinaus wird auch die Story um Alma abgeschlossen und ein paar altbekannte Nebencharaktere wie Jin und Becket tauchen auch wieder auf. Andere Personen wie Douglas Holiday oder Genevieve Aristide werden hingegen nicht mehr erwähnt, was doch etwas ärgerlich ist. Auch der Konflikt mit Armacham ist nach diesem Spiel alles andere als abgeschlossen. Einen vollauf befriedigenden Abschluss der Geschehnisse der Serie, sollte man also gewiss nicht erwarten. Die beiden Endings lassen darüber hinaus auch eine Tür für ein mögliches Sequel offen. Almas Geschichte mag in F.E.A.R. 3 ihr Ende finden, aber die ihrer Kinder oder von ihren Peinigern in Form von Armacham ist nach wie vor offen. Und ja, es gibt zwei verschiedene Endings, eines für Point Man und eines für Fettel.

Trotz Carpender eine wacklige Präsentation sowie Ungereimtheiten in der Handlung

Leider leistet sich die Handlung des Spiels einige Ungereimtheiten. Das fängt schon bei Fettel an. Dessen Geist wurde von Alma in einer Art Gefängnis festgehalten. Es gelang ihm jedoch auszubrechen, indem er im Vorfeld einen Klon seiner selbst erschuf, welcher im Falle seines Ablebens als Wirtskörper für ihn dienen sollte. Vermutlich benötigt er diesen Körper aus Fleisch und Blut, damit er als eine Art Schutzschild gegen Almas Psy-Fähigkeiten dient, anders kann ich mir die Sache mit Foxtrot 813 jedenfalls nicht erklären. Dieser maßgeschneiderte Wirtskörper findet in F.E.A.R. 3 jedoch keinerlei Erwähnung. Stattdessen wird erklärt, dass Fettel und Point Man durch ein familiäres Seelenband miteinander verbunden sind oder so ähnlich. Wirkt auf mich so, als ob der Reborn DLC komplett von Day 1 ignoriert wurde, eben so, wie Monolith die Add-ons zum ersten F.E.A.R. ignorierten. Karma is a bitch und so.

Aber es gibt noch weitere Baustellen. John Carpenter scheint nur schlampig gearbeitet zu haben, denn seine Zwischensequenzen (falls er denn wirklich für diese verantwortlich war) ergeben nicht immer Sinn. Besonders die Rendersequenzen, welche als Übergang von Level 6 zu 7 dienen, bilden Lücken, die man eher von einem Amateur erwarten würde. Dort ist der Point Man nämlich unter Wasser und kämpft gegen das Ertrinken, während er währenddessen(!) plötzlich von einem Alma-Höllenhund angegriffen wird. In der nächsten Szene befindet er sich dann plötzlich auf einem Flughafen und rennt vor einem Rudel Höllenhunden davon. Fehlt da nicht ein dicker Handlungs-Brocken? Wurde da vielleicht aus Zeitgründen ein ganzer Level klammheimlich rausgeschnitten?

Auch die Maßnahme den Point Man erneut mit dem Klischee des stummen Protagonisten zu belegen, war eine heftige Fehlentscheidung. Die Story und Zwischensequenzen sind eindeutig darauf ausgelegt, dass Point Man sprechen kann, was er aber eben nicht tut. Auch die Tatsache, dass die Rückblicke in die Kindheit nur mit englischer Synchro unterlegt sind, während im Rest des Spiels deutsch gesprochen wird, zeigt auf, wie schlampig hier gearbeitet wurde. Kann aber auch sein, dass man diese Zwischensequenzen in der deutschen Version rausgeschnitten hat, da hier ja Gewalt gegen Kinder zu sehen ist. Ich habe auf Schnittberichte.de jedoch keinen Eintrag hierzu gelesen. Die Zensur in der deutschen Verison ist aber ohnehin extrem heftig, in der unzensierten Fassung darf man sich im Gegensatz dazu aber auf jede Menge Blut und Gore gefasst machen.

Das heißt aber noch lange nicht, dass F.E.A.R. 3 ein gruseliges Spiel ist. Ganz im Gegenteil. Was den Angstfaktor anbelangt ist F.E.A.R. 3 definitiv der harmloseste Ableger. Die altbekannte Jump-Scare-Masche der Serie will absolut nicht mehr greifen. Es gibt sowieso keinen Grund vor Alma Angst zu haben, wenn diese von ihrer Schwangerschaft geplättet ist und man in die Rolle ihrer geliebten Kids schlüpft. Und der Widerling ist irgendwie öde und agiert immer nach dem selben Schema. Auch die Tatsache, dass man die ersten zwei der insgesamt acht Level in Südamerika rumgurkt, ist dem Gruselfaktor nicht gerade zuträglich. Es gibt aber durchaus noch einige heftige Kulissen, wie etwa das von Berserkern überrannte Kaufhaus oder die Leichencontainer der Armacham-Schergen. Zumindest in dieser Hinsicht wird stellenweise noch ein gewisser Schockfaktor erzeugt. Ist aber nichts dabei, was einem durchschnittlichen Shooter-Spieler schlaflose Nächte bereiten sollte.

All diese Negativpunkte sind jedoch sehr schade, denn eigentlich ist die Handlung von F.E.A.R. 3 recht nett gelungen. Vor allem die Rückblicke in Point Mans und Fettels Kindheit sind echt klasse gelungen! Ich will also keineswegs sagen, dass das Storykonzept schlecht ist, aber an der Umsetzung haperte es halt deutlich.

Festschmaus für Coop-Fans, aber auch für Einzelspieler zu gebrauchen

Wie jeder gescheite Egoshooter, bietet F.E.A.R. 3 solide Optionen wie Steuerungs-Konfigurationen für Tastatur, Maus und Controller, Einstellungsmöglichkeiten für Grafik und Sound, drei Schwierigkeitsgrade (Leicht, Normal und Schwer), und Multiplayer-Modi.
Letztere sind übrigens recht interessant, denn statt des üblichen Capture the Flag-Krams, basieren diese auf kooperativen Spielstil. Man darf sogar als Einzelspieler reinschnuppern, allerdings wird recht schnell klar, dass man hier als Einzelkämpfer nicht viel Land gewinnt. Im Multiplayer stehen vier verschiedene Spielmodi zur Auswahl, welche jeweils drei individuelle Maps bieten (also insgesamt 12 Multiplayer-Maps). Freilich wird man heutzutage kaum jemanden finden, der F.E.A.R. 3 online spielt, aber ich zähle sie trotzdem mal auf:

Wehen: Hier geht es darum andauernde Gegner-Wellen zu überleben. Dazu bekommt man eine Art Zufluchts-Basis, welche man mit Bretterverschlägen polstern kann und in die man Waffenkisten schleppen darf, welche zwischen den Gegnerwellen spawnen. Diese Waffenkisten schalten freilich die ganzen verschiedenen Schießeisen innerhalb der Basis frei.

König der Seelen: Hier übernimmt man die Kontrolle über ein bösartiges Geisterwesen, welches die Körper der Gegner besetzen kann. Ziel ist es so viele Gegner wie möglich umzubringen und deren Seelen für Extrapunkte einzusammeln.

Überlebender der Seelen: Man muss eine Zeit lang gegen ununterbrochen spawnende Gegner bestehen, bis sich endlich ein Fluchtpunkt öffnet, welchen man dann freilich noch rechtzeitig erreichen muss.

Beschissener Lauf: Man muss einen mit Gegnern platzierten Levelschlauch durchhetzen, bevor man von einer unaufhaltsamen Todeswelle eingeholt wird.

Das größte Multiplayer-Gimmick von F.E.A.R. 3 ist jedoch die Implementation eines Coop-Modus für die acht Level der Hauptkampagne. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Point Man, und der Andere die über Fettel. Freilich spielen sich die Beiden unterschiedlich und bringen eigene Fähigkeiten mit. Point Man hat seine altbekannte Bullet-Time und vollen Zugriff auf jedwede Schießeisen und Granaten, die er so findet. Fettel wiederum kann als Geist keine Knarren und Granaten aufheben, sondern feuert Dragon Ball-artige Energiekugeln ab, welche jedoch nur eine niedrige Schussfrequenz aufweisen und seine Hand bei Dauerfeuer zum „überhitzen“ bringen, was seine Angriffe kurzfristig lahmlegt. Darüber hinaus kann er auch einen Feind für einige Sekunden in der Luft festhalten, was diesen absolut wehrlos macht. In diesem Zustand, kann Fettel die meisten Feinde übernehmen. Soll heißen er schlüpft in deren Körper, was es ihm doch noch ermöglicht mit Schießeisen und Granaten zu kämpfen. Allerdings unterliegt diese Körperübernahme den gleichen zeitlichen Einschränkungen wie die Bullet-Time des Point Man. Getötete Gegner hinterlassen für Fettel jedoch ihre Seelen, mit denen dieser seine Zeitleiste etwas auffüllen kann. Sollte der Wirtskörper zerstört werden, wird Fettel hierdurch auch kein Schaden zugefügt.

Einzelspieler müssen den jeweiligen Level zunächst einmal mit Point Man schaffen, bevor sie ihn auch als Fettel angehen dürfen. Im Coop-Modus gibt es jedoch noch ein weiteres Gimmick. Für diverse Kampfweisen und das „aufsammeln“ spezieller Leichen oder Alma-Voodoo-Puppen, kassiert man Punkte. Wer zum Ende der Kampagne die meisten Punkte hat, bekommt das Ending seines gespielten Charakters zu Gesicht. Man unterliegt im Coop also einer Art Highscore-Konkurrenz.

Die verdienten Punkte erfüllen jedoch auch einen praktischen Zweck, denn es handelt sich um Erfahrungspunkte, mit denen der Spieler bis auf Stufe 21 aufleveln kann. Pro Level-Up gibt es dann automatisch festgelegte Charakterverbesserungen. So darf man mehr Munition tragen, verbessert das Zeitlimit für die Bullet-Time bzw. Körperübernahme, steigert die Regeneration der Lebensenergie und so weiter. Und ja, F.E.A.R. 3 wirft die Medipacks über Bord und verwendet stattdessen Selbstregeneration. Verletzungen werden durch einen Blutschleier am Bildschirmrand gekennzeichnet, welche nach einiger Zeit wieder verschwinden. Dieses System kennt man ja aus vielen anderen Mainstream-Shootern. Ob einem Selbstregeneration und RPG-Elemente nun gefallen oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich hätte auf beides verzichten können. Es ist aber auch nichts, was mir den Spaß am Spiel zerstört.

Besser als Teil 2, aber erneut mit deutlichen Schwachpunkten belegt

Ehrlich gesagt halte ich F.E.A.R. 3 für etwas besser als Teil 2, denn die Schießereien spielen sich wieder anspruchsvoller, da die K.I. der Gegner wieder etwas taugt. Die Brillianz des ersten Teils bleibt jedoch unerreicht. Auch die Schwierigkeitsgrade wirken wieder besser ausbalanciert, wobei sich hierdurch lediglich der durch die Feinde angerichtete Schaden ändert. Verdammt, sogar die Mech-Passagen sind nun keine reinen Selbstläufer mehr, sondern fordern nun tatsächlich etwas Leistung vom Spieler. Abgesehen davon spielen sie sich jedoch ähnlich wie die in Teil 2 (Waffen überhitzen bei Dauerfeuer, Raketen müssen nachladen und so).
Nach wie vor überflüssig ist hingegen das neue Deckungs-System, welches genauso wenig funktioniert, wie jenes im Vorgänger. Wirklich ärgerlich ist hingegen die Stutzung der Bullet-Time. Diese Leiste baut sich nun schneller ab als gewohnt, was sich freilich ändert, sobald man höhere Levelstufen erreicht. Aber selbst dann dauert es immer recht lange, bevor sich diese Leiste wieder vernünftig aufgeladen hat. Bei den Vorgängern hat man diese Wartephase bewusst gering gehalten, damit man die Bullet-Time effektiv und regelmäßig einsetzen konnte. Die Day 1 Studios schienen davon aber nicht viel zu halten.

Ärgerlich ist auch die mangelnde Abwechslung bei den Feinden. Man bekämpft hier zu 80 % Truppen des Armacham-Konzerns. Die übrigen 20 % gehen an Almas Berserker-Kultisten und ihre Höllenhund-Kreationen. Die Klonsoldaten gibt es nicht mehr, die wurden wahrscheinlich inzwischen von Armacham aufgerieben. Zwischen- und Bosskämpfe äußern sich in erster Linie in Form der sogenannten Phasing-Kommandeure sowie von Mechs und Helikoptern. Diese Gegnertypen dürften einigen Ärger bereiten, da sie haufenweise Schaden einstecken und sehr viel austeilen. Die Phasing-Kommandeure benutzen seltsame Teleporter-Portale um den Spieler zu verwirren, und können sogar reguläre Armacham-Truppen „beschwören.“ Sehr lästige Gegner, deren Technologie etwas zu fortschrittlich anmutet, aber egal.

Dann ist da noch der Widerling, welcher aus dem Unsichtbaren heraus angreift und rechtzeitig in seiner sichtbaren Phase mit einem gut getimten Schuss vertrieben werden muss. Er fungiert auch als finaler Bosskampf, welcher solide genug umgesetzt wurde, aber nicht wirklich beeindrucken kann.

Zu guter Letzt hätten wir noch das Waffenarsenal. Neuerdings darf man nur noch zwei Schießeisen mit sich führen. Immerhin können aber immer noch alle drei enthaltenen Granaten-Typen mitgeführt werden. Da es keine Waffenbezeichnungen mehr gibt, kann und will ich die Waffentypen nur grob aufzählen. Da hätten wir zunächst die Klassiker in futuristischer Form: Pistole, Maschinenpistole, Shotgun, Snipergewehr, Sturmgewehr und Raketenwerfer. Etwas spezieller sind da hingegen die kleinen Doppel-Uzis, der Serien-typische Penetrator, eine Kombo aus Maschinenpistole und Militär-Riot-Shield, sowie der aus Perseus Mandate bekannte Arc Beam. Bei den Granaten hätten wir die typischen Frag-Grenades, Schock-Granaten um Gegner zu blenden und kurzfristig lahmzulegen, sowie die Zap-Granaten, welche einige Zeit in der Luft schweben und im ihren Umkreis Elektroschocks ausstoßen.

Wirklich effektiv und zuverlässig fühlt sich nur das Sturmgewehr an. Als Ersatz hierfür taugt noch die Maschinenpistole. Die exotischen Waffen bekommt man ohnehin nur situationsbedingt oder sie taugen nicht ansatzweise so viel, wie man sich vorstellt. Den Raketenwerfer findet man immer nur dann, wenn ein Kampf gegen Mechs bevorsteht. Der Penetrator ist extrem selten geworden und lohnt nur gegen die Phasing-Fuzzies. Die Uzis richten nur wenig Schaden an und taugen daher nur gegen die Berserker. Der Arc Beam ist ein reines Gimmick und so weiter. Das Waffenarsenal von F.E.A.R. 3 ist leider verdammt enttäuschend. Aber vergleichbaren Kummer ist man ja schon vom Vorgänger gewohnt.

Grafik und Sound

F.E.A.R. 3 ist eines jener Spiele, die auf den ersten Blick sehr schick aussehen, auf dem zweiten Blick jedoch nicht ganz so eindrucksvoll sind, wie man anfangs gedacht hatte. Die Locations sind abwechslungsreich und äußerst detailliert gestaltet. Die Animationen und Gore-Effekte der Gegner können überzeugen. Es gibt nette Beleuchtungs-, Schatten-, und Raucheffekte. Die Waffen haben einen ordentlichen Rumms-Faktor … Ja, eigentlich ist alles in bester Ordnung. Dummerweise ist F.E.A.R. 3 eines jener Spiele, deren Texturen sich in Matsch verwandeln, sobald man sie aus nächster Nähe betrachtet. Ist natürlich kein Problem, wenn man einfach durch die linearen Level durchrennt, aber ein langsamer Spieler wie ich, der sich auch mal die Zeit nimmt Dinge wie Ingame-Werbetafeln genauer anzuschauen, wird eben schnell auf dieses Problem aufmerksam. Es hilft auch nicht weiter, dass ich einige Wochen zuvor den zweiten Teil gespielt habe, dessen Texturen deutlich(!) besser aussehen, als die vom dritten Teil.

Läge mein Spieldurchlauf von Teil 2 jedoch schon länger zurück, wäre mir diese Problematik wahrscheinlich nicht so stark aufgefallen. Es ist ja nicht so, als ob ich ein Grafiksnob bin, oder das F.E.A.R. 3 schlecht aussehen würde. Trotzdem ist bei den Texturen ein deutlicher Qualitätseinbruch zu verbuchen. Ich verstehe auch nicht, warum die beiden Hauptcharaktere so hässlich aussehen mussten. Fettel sieht jetzt total anders aus als gewohnt und ist nur noch ein dürres Kerlchen. Dem Point Man hat man hingegen das Aussehen und den Charme eines Höhlenmenschen verpasst.

Zum Soundtrack habe ich nicht viel zu sagen. Hier ist mir nämlich nichts ernsthaft in Erinnerung geblieben. Er besteht aus uninspirierten Grusel-Ambient-Stücken und ebenso langweiligen Tempo-Action-Tracks. Ist echt nichts dabei, was näher erwähnt werden müsste. Dafür ist jedoch die deutsche Sprachausgabe sehr gut gelungen. Die Sprecher wurden hervorragend getroffen. Der deutsche Sprecher von Fettel klingt der englischen Originalstimme angenehm ähnlich und die fluchenden und plärrenden Armacham-Soldaten wirken ebenfalls recht glaubwürdig, auch wenn sich deren Sprüche mit der Zeit zu sehr wiederholen. Die Waffensounds erwecken einen angemessen kraftvollen Eindruck und leisten ihren Beitrag zur Action. Und seien wir mal ehrlich: Sprachausgabe und Waffensounds sind in einem Egoshooter eh viel wichtiger als der reine Soundtrack.

Trotz schwacher Texturen und vergessenswerten Soundtrack, kann die audiovisuelle Präsentation von F.E.A.R. 3 also durchaus als gelungen betrachtet werden.

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