Avatar: The Last Airbender – Quest for Balance REVIEW
Mit Avatar: The Last Airbender – Quest for Balance hat Aang nach eignen Adaptionen und Gastauftritten wie beispielsweise in Smite: Battleground of the Gods, erneut einen eigenen Titel spendiert bekommen. Entwickler GameMill hat sich die Lizenz gesichert und gesellt sie zu Spielen wie Miraculous: Rise of the Sphinx und Nickelodeon All-Star Brawl. Auch das neuste Werk, welches ich auf der Nintendo Switch getestet habe, durchläuft die Kapitel, die bereits in Avatar – Der Herr der Elemente ihren Ursprung fanden. Wie gut die Adaption ist und ob sich der Ausflug in die Welt von Aang und seinen Freunden lohnt, werden die nachfolgenden Zeilen erläutern.
Herr der Elemente
Im Jahre 2005 erblickte die Trickfilmserie unter der Flagge von Nickelodeon das Licht der Welt. Schnell mauserte sich die Zeichentrickserie zu einem Publikumsmagneten. Auch mich zogen die drei Staffeln in ihren Bann.
Im Mittelpunkt steht der Avatar, der zugleich der letzte Luftbändiger ist. Der erst 12-jährige Aang muss sich einem Krieg stellen, den die Feuernation begonnen hat. Um den Frieden wiederherzustellen, braucht es seine Gabe. Er ist der Einzige, der alle vier Elemente beherrschen kann. Doch leider obliegt ihm die Kontrolle noch nicht zu beginn, sodass er nur die Macht über die Luft hat. Zusammen mit Katara und Sokka macht er sich auf die Suche nach Lehrmeistern, die ebenfalls den Frieden aller Nationen herbeisehnen. Erst wenn er Wasser, Erde und Feuer beherrscht, kann er seine Bestimmung erfüllen und das Gleichgewicht auf Erden wieder herstellen.
Freund und Feind
Avatar: The Last Airbender – Quest for Balance erzählt die Geschichte und das Zusammentreffen der verschiedenen Nationen sowie den Konflikt mit der Feuernation, allen voran Prinz Zuko. Während der Reise ist euer Zugriff jedoch nicht nur auf Avatar Aang beschränkt. Je nach Kapitel und Abschnitt dürfen unter anderem auch Katara, Sokka sowie Toph Beifong gesteuert werden. Das Spiel hält sich jedoch nur grob an der Vorlage von 2005 und schlägt stattdessen eine eigenen Richtung ein.
Hauptsächlich durchstreift ihr die Gebiete und nehmt Haupt- wie optionale Nebenquests an. Mal geht es darum, die Soldaten der Feuernation an ihrem Tun zu hindern, mal darum, vorgegebene Utensilien einzusammeln oder entfachtes Feuer zu löschen. Was sich im ersten Moment abwechslungsreich anhört, ist ohne großen Aufwand zu bewältigen und erfordert nicht viel Eigeninitiative. Gleichzeitig wird das Spiel so aber auch für ein jüngeres Publikum interessant.
Leider sind die Kampfeinlagen nicht sehr abwechslungsreich. Mit ein paar gezielten Schlägen werden ganze Gegnergruppen aus dem Weg geräumt. Etwas anspruchsvoller sind hingegen die Bosskämpfe, die gegen bekannte Figuren aus Avatar – Der Herr der Elemente stattfinden. So müsst ihr euch beispielsweise Prinz Zuko mehrfach stellen, wie aber auch Prinzessin Azula und andere Figuren, die euer schnelles Ende wollen. Sollte es an diesen Stellen etwas knapper mit der Lebensenergie werden, können heilende Items aus dem Inventar genutzt werden, um die Chancen im Kampf zu verbessern.
Abwechslung?
Um nicht chancenlos zu bleiben, bietet Avatar: The Last Airbender – Quest for Balance ein paar RPG-Elemente. Das Ausbauen der Fähigkeiten ist ein sehr prägnantes Feature, welches euch das Weiterkommen sichert. Aufgrund der sehr simplen Mechanik erweitert es den Spielspaß dadurch aber nicht sonderlich. Um einen nennenswerten Spielspaß einfließen zu lassen, bietet das Spiel ein paar Rätsel, die aber storytechnisch keinen Sinn machen. Die kleinen Knobelpassagen lockern zwar das Gameplay etwas auf, wirken aber dennoch an vielen Stellen deplatziert durch ihre Art der Einbringung. Insbesondere die Block-Rätsel und Prüfungen sind recht eintönig und machen wenig Sinn – strecken dafür aber das Spiel auf gut 10 Spielstunden.
Etwas lustiger hingegen sind die Passagen, in denen ihr auf einem pinguinähnlichen Wesen über eine Eisdecke gleitet oder mit Appa Feuerbällen im Luftraum ausweicht. Diese Etappen verlangen vor allem Timing und Koordination. Nichtsdestotrotz kann es zu einigen Frustmomenten führen, da aus meiner Sicht das Spiel nicht immer ganz fair agiert.
Technik
Avatar: The Last Airbender – Quest for Balance präsentiert sich optisch in einem Cel Shading-Look. Für die Charaktere ist sie definitiv die richtige Wahl – wenngleich ein paar der Animationen hölzern wirken. Überhaupt kann ich der gesamten Grafik nur wenige lobende Worte aussprechen. Triste Landschaften und nachladende Objekte trüben das Gesamtbild ein. Hinzu gesellen sich viele Bugs und Glitches, die einfach nur unnötig sind, da das Game ohnehin keine Grafikbombe ist und den Plattformen nicht viel abverlangt. Ein wenig mehr Liebe zum Detail wäre an vielen Stellen wünschenswert gewesen.
Soundtechnisch gewinnt das Spiel leider für mich ebenso wenig an Bedeutung. Die Sounds begleiten das Adventure, heben es aber nicht akustisch hervor. Die Lokalisation ist solide, aber nur auf englisch verfügbar. Begleitet wird der Titel hingegen von deutschen Bildschirmtexten, die die Barrierefreiheit ausweiten.
Pro & Kontra
- Cel Shading-Look für Charaktere stimmig
- Für das jüngere Publikum gegeignet
- Bugs, Glitches, nachladende Objekte, detailarme Schauplätze
- Unnötige Rätsel