S.T.A.L.K.E.R. 2: Heart of Chornobyl REVIEW
Vor über 5 Wochen feierte S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl seinen Release auf dem PC und der Xbox Series X und S. Mit großen Erwartungen wurde dieses Spiel als eines der Highlights 2024 erwartet und ich hatte mich auch gleich Day One an den Test der PC Version gemacht. Doch schnell musste ich feststellen, dass S.T.A.L.K.E.R 2 in keinem spielbaren und repräsentativen Zustand war um diesen Titel seriös zu testen. Wahrscheinlich hätten wir schon nach kurzer Zeit keine Kaufempfehlung und auf unserer Website eine Wertung irgendwo zwischen 40% oder 50% gegeben. Doch dann haben die Entwickler kurz vor Weihnachten den bereits dritten Patch in der Version 1.1.3 veröffentlicht. Ich habe über die Festtage mit S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl noch einmal erneut komplett von vorne begonnen um zu schauen, wo die mittlerweile über 1800 Bug fixes sich positiv bemerkbar gemacht haben. Meine Mission war klar, ich wollte für euch diesen Test noch in 2024 veröffentlichen und mich mit diesem Review aus einem für uns sehr erfolgreichen Jahr verabschieden. Bevor wir jetzt starten, schon einmal ein dickes fettes Dankeschön an alle neuen Abonnenten auf diesem Kanal. Ich hoffe, ihr alle bleibt uns auch im neuen Jahr erhalten und habt Freude an unserem Content. Doch jetzt starten wir mit unserem letzten Review für dieses Jahr und machen uns bereit, die Zone unsicher zu machen. Rüstet euch aus, holt euch jetzt noch schnell ein Getränk, denn nun geht es los!
Skif
Ich persönlich hätte S.T.A.L.K.E.R 2 einen ruhmreichen Start gewünscht. Ich habe mich im Vorfeld auf das Game gefreut und mich dabei auch von der Euphorie einiger anstecken lassen. Auch bei mir machte sich jedoch schnell eine große Enttäuschung breit, nach den ersten Spielstunden. Ob ihr S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl mögt oder nicht, es polarisiert definitiv. Einige spielen lieber zum X-ten Mal die Metro Reihe durch und andere können trotz teilweise unspielbarer Bugs die Finger nicht von S.T.A.L.K.E.R 2 lassen. Doch, worum geht es denn im Spiel?
Wir spielen Skif, einen STALKER, der nach über 15 Jahren in die Zone der Entfremdung zurückkehrt. Nachdem unser Zuhause vernichtet wurde, wollen wir einen dafür bezahlen lassen. Es gilt ein Artefakt zu bergen, um dieses wieder aufzuladen und mithilfe des Erlöses unser Zuhause wieder aufzubauen. So zumindest in der Theorie. S.T.A.L.K.E.R 2 spielt dabei in einer Open World rund um das Kernkraftwerk von Chornobyl. Wir selber treffen im Laufe des Spiels einige Entscheidungen und je nachdem können wir entweder als Held handeln, über den man noch in vielen Jahren reden wird oder wir treffen einfach pragmatische Entscheidungen, um einfach die Mission zu erfüllen. Und als Jemand, der vorher noch nicht wirklich in der S.T.A.L.K.E.R Thematik drinnen war, musste ich auch zunächst einige Spielstunden in den Titel investieren, um mich mit der Figur „Skif“ identifizieren zu können bzw. um auch seine Motive zu verstehen, warum er jetzt dies oder jenes tut. Doch je länger ich in der Open World unterwegs war, umso mehr fing mir das Spiel an zu gefallen.
Atmosphärisch
S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl ist atmosphärisch verdammt stark! Der Wetterwechsel, die Geräuschkulisse, wenn man durch Sträucher auf verlassenen Straßen und Wegen schleicht, Raben oder andere Vögel die sich vor einem aus dem Gebüsch erheben. Die Licht- und Schatteneffekte, dieses ganze Zusammenspiel ergibt in der Summe eine wirklich schöne und dichte Atmosphäre. Auch die Gestaltung der Open World ist hierbei ansprechend. Zwischendurch pure Wildnis und dann taucht plötzlich ein kleines Dorf mit ein paar Holzhütten auf. Und kurz darauf ist man plötzlich in einem verlassenen Industriegebiet. Während des Tests habe ich mit Kopfhörer bzw. einem Headset gespielt und hier kam die Stimmung, ob gleich aus dem Hinterhalt eine Kreatur oder Soldaten angreifen, gleich noch viel intensiver rüber.
Doch auch bei der Technik spielt S.T.A.L.K.E.R 2 ganz oben mit! Grafisch ist es eines der schöneren Spiele. Wenn man sich mal bitte die ganzen Details anschauen möchte. Wie hier die Rostflecke auf dem Container wo der Lack absplittert oder die Schattenspiele auf diversen Objekten, die Gesichtsanimationen und und und. Hier ist das Spiel gefühlt nach den Updates noch einmal etwas besser geworden.
Ich hätte zwar nichts gegen eine Deutsche Sprachausgabe gehabt, muss aber auch gestehen, dass mir die originale Synchronisation auch sehr gut gefällt. Auch der russische Akzent kommt hier sehr gut rüber. Von der Geräuschkulisse bin ich ebenfalls begeistert. Egal ob Songs die im Radio dudeln, Personen die sich um einen herum unterhalten, oder auch der Schusswechsel am Horizont in einem entfernten Waldgebiet kommt wuchtig mit Halleffekt daher. Auch dies trägt positiv zur Stimmung bei.
Neustart
Das Positive ist, nach Patch 1.1.3 ist S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl definitiv in einem spürbar besseren Zustand als noch zum Release. Wir haben hier zum Beispiel die fliegenden Kopfhörer überwunden, über die man sich ja noch lustig machen konnte. Dafür haben wir aber nach wie vor Bugs an anderer Stelle. Welche die einfach zur Belustigung dienen oder auch andere die einfach nur ärgerlich sind. Hier haben wir einen Helikopter der anscheinend durch die Luft schwebt ohne das sich die Rotorblätter drehen.
Plündert ihr einige Leichen oder hebt Waffen und Munition auf, könnt ihr euch zwar noch drehen und auch Gegenstände weiterhin nutzen, jedoch nicht mehr vor- und zurücklaufen. Was zunächst wie ein Bug wirkt, ist die Überladung des Charakters, die auf eine Kennzeichnung der Situation verzichtet. Das Features sorgte auch schon in der Community für Verwirrung, da es sich zunächst einfach nicht herauskristallisiert, warum dieser Zustand eintritt.
In Sachen Performance ist S.T.A.L.K.E.R 2: Heart of Chornobyl auf dem PC auch noch weit davon entfernt, gut optimiert zu sein. Getestet habe ich das Spiel mit einem AMD Ryzen 7 5700X3D, zu diesem wird es im Übrigen im Januar 2025 noch ein separates Video bezüglich des 3D V-Cache und seine Vorteile geben. Darüber hinaus dreht sich alles um Effizienz mithilfe von Undervolting. Maximale Leitung durch pure Effizienz auch auf der alten AM4 Plattform.
Hinzu gesellen sich jetzt noch 32GB DDR4 Speicher mit 3200MHz Takt und einer GeForce RTX 4070 OC, welche Werkseitig von ASUS mit einem Power-Target von 110% bzw. 2640 MHz GPU Takt läuft. In einfacher FullHD Auflösung mit DLSS im Modus Qualität, sind in epischen Settings Frame Raten von 40 bis 150 alles mit dabei. Und selbst bei Frames von 50 bis 60 spürt man beim Umhersehen mit der Maus oder auch mit dem Controller ein spürbares Ruckeln, welches sich anfühlt, als würde das Spiel teilweise mit 20 – 25 FPS laufen. Dies tritt vermehrt im Lager auf. Auch das Ghosting ist nach wie vor vorhanden, wo Objekte einen Schleier bei Bewegung mit sich ziehen. Das alles ist nicht schön und zeigt, das S.T.A.L.K.E.R 2 vor Mitte oder gar erst Ende 2025 nicht hätte veröffentlicht werden dürfen. Auch die nächsten 3 Patches werden nicht alle Fehler beheben können, die in diesem Spiel nach wie vor vorhanden sind.
Review-Video
Pro & Kontra
- Sehr schöne und detaillierte Grafik
- Sehr stimmungsvolle Atmosphäre
- Schöne Soundkulisse
- Große Open World
- Noch immer sehr viele Bugs
- Nach wie vor schlechte Performance auf PC
- Nerviges Ausdauer-System
- Story ist austauschbar