Age of Empires II: Definitive Edition REVIEW

Stramme 25 Jahre ist Age of Empires II mittlerweile alt. An Popularität hat der Echtzeit-Hit rein gar nichts eingebüßt, wenn überhaupt, spielen im Jahre 2026 wohl mehr Menschen denn je und bauen in diversen antiken und mittelalterlichen Settings ihre Burgen und Dörfer und planen den alles vernichtenden Angriff auf den Feind. Dass das Spiel auch heute noch die Massen begeistert, liegt natürlich auch an der Age of Empires II: Definitive Edition und der breiten Verfügbarkeit auf aktuellen Plattformen. Nachdem man bereits auf dem PC und der Xbox die Neuauflage des Echtzeit-Klassikers erleben konnte, ist jetzt auch die PlayStation 5 dran.

Umfangs-Monster


Dank Microsoft und der Veröffentlichung des durch und durch tollen Age of Mythology: Retold auf der PS5 im März, ist die Stillung meiner neu entfachten RTS-Liebe mit Age of Empires II: Definitive Edition für das restliche Jahr sichergestellt. Das ist keine Übertreibung, denn die Neuauflage umfasst sämtliche jemals für AoE II veröffentlichten Inhalte. Nebst Hauptspiel finden sich also alle – wirklich alle!!! – Add-Ons, DLCs und Updates in diesem Paket. Der schiere Umfang hat mich beim ersten Start ganz schön erschlagen und ja, ein bisschen überfordert.

Als das Spiel 1999 erstmals auf dem PC erschien, habe ich es ziemlich gerne gemocht und Dutzende Stunden gespielt. Mehr als das Hauptspiel habe ich aber nie gespielt, weshalb der überwiegende Teil der Inhalte der Neuauflage komplettes Neuland für mich sind. Ich könnte jetzt sämtliche Inhalte aufzählen, belasse es aber bei diesem Satz: Age of Empires II: Definitive Edition ist das komplette Erlebnis dieses Werkes und beherbergt ganze 45 unterschiedliche Zivilisationen. Wer sich alleine auf die Einzelspieler-Kampagnen konzentriert, hat schon allerhand zu tun und kann sich in unzähligen Epochen austoben. Jeanne d’Arc, die Byzantiner, Attila, die alten Ägypter, die Römer, Zivilisationen in Nordamerika und Südostasien: Age of Empires 2: Definitive Edition bildet über 1000 Jahre Menschheitsgeschichte ab und ist ein absoluter Genuss für alle, die sich mit Geschichte gerne befassen.

Und die Entwickler sind noch nicht fertig, denn mit dem Erscheinen der PS5-Umsetzung ist auch der neue DLC The Three Kingdoms veröffentlicht worden, in welchem man die drei Reiche zum chinesischen Staat eint. Und noch mehr Add-Ons sind geplant. Gute Zeiten also für Freunde des Genres und speziell von Age of Empires II.

Aller Anfang ist verwirrend


Wo aber beginnt man in diesem reichhaltigen Gebilde an historischen Kampagnen, sich für kurze Runden eignende Scharmützel und gemeinsam spielbare Koop-Varianten? Das Spiel schlägt die schottische Kampagne als Einführung und Tutorial vor und wenn man kompletter Neueinsteiger oder eingerostet ist, ist das auch die ideale Wahl. Nicht nur ist der Kampf des schottischen Nationalhelden William Wallace gegen die englischen Besatzer spannend, auch werden sämtliche Mechaniken gut erklärt. Darunter auch die Steuerung und die Navigation, die mit dem Controller selbstredend etwas anders funktioniert, als mit Maus und Tastatur. Prinzipiell kann man übrigens auch auf der PS5 bzw. den Xbox Series Konsolen mit Maus und Tastatur spielen, aber ich ziehe den Controller auf der Couch dann doch vor. Zumal die Steuerung wirklich ordentlich funktioniert.

Hier hat sicherlich geholfen, dass ich seit einigen Wochen aktiv Age of Mythology: Retold auf der PS5. Das User Interface mit seinen Ringmenüs ist nahezu komplett identisch, auch die Kürzel für bestimmte Befehle sind gleich. Wer ganz neu eintaucht, braucht sicherlich etwas Eingewöhnungszeit. Ich bilde mir zumindest ein, mittlerweile so flink über die Karte zu huschen und meine Befehle auszuführen, wie mit der Maus, will aber auch anmerken, dass ich so gut wie gar nicht kompetitiv spiele. Gegen die KI auf dem normalen und auch auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad bin ich jedenfalls schnell genug, um mithalten zu können. Kurzum: wer Interesse hat, sollte sich von der Controller-Steuerung nicht abhalten lassen. Das ist durchdacht und funktioniert gut bis sehr gut.

Einzig die Menüs könnten etwas aufgeräumter und besser an den großen Bildschirm eines Fernsehers angepasst sein. Über Geschmack lässt sich immer streiten, aber so richtig zufrieden bin ich weder mit der Schriftart noch mit der Darstellung der Menüs. Dies sieht einfach ein bisschen zu glatt aus. Auch wenn ich hier vielleicht in einer Minderheit bin, aber ein bisschen mehr Mut zu einigermaßen verspielten Menüs hätten die Entwickler durchaus haben können. Und wenn es eine optionale Option gewesen wäre.

Gewusel in 4k


Age of Empires II: Definitive Edition präsentiert sich auf der PS5 in einem gestochen scharfen 4k. Die aufgehübschte Grafik hat nichts an ihrem ursprünglichen Charme verloren und bleibt dem Original treu. Es sieht halt nur eine Spur besser aus. Auch bin ich wieder sehr angetan von der Detailverliebtheit, mit der die unzähligen Völker, Reiche und Zivilisationen dargestellt werden. Zwar sind die Gebäudetypen immer gleich (Haus, Hafen, Holzfällerlager etc.) immer die gleichen. Dafür unterscheiden sich die Gebäude je nach Volk/Kultur. Und auch die Bewohnerinnen und Bewohner, die ich zum Abbau von Stein und Holz losschicke und die Soldaten, die ich in die Schlacht schicke, unterscheiden sich.

Angesichts des Alters der Vorlage und der dann doch eher simplen Technik, sollte die sauber laufende Framerate gegeben sein. Aber Lob verdient, wer eine gute Arbeit leistet. Und das haben die Entwickler hier getan. Hier und da gibt es zwar Ruckler, auch ein Absturz hat sich in meine Test-Phase eingeschlichen. Aber das sind Dinge, die man noch patchen kann und angesichts des Willens, den Titel lange am Leben zu halten, bin ich positiv gestimmt und lege mein Vertrauen in die Entwickler. Auch schön, wie sehr man die Communitys auf den Plattformen in Kontakt bringen möchte. Hat man ein Microsoft-Konto oder erstellt man eines, ist auch Crossplattform möglich, sprich man kann mit Freundinnen, Freunden und Fremden auf der Xbox und den PC miteinander- bzw. gegeneinander spielen.

Video zum Spiel

Pro & Kontra

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Pros
  • massig unterschiedliche Kampagnen, die sich über 1000 Jahre Menscheitsgeschichte erstrecken
  • viele unterschiedliche Kulturen
  • schick aufgehübschte Grafik, zeitlos gute Musik
  • gelungen auf die Konsole angepasstes UI
  • präzise Steuerung auch mit dem Controller

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Cons
  • hin und wieder bricht die Framerate etwas ein
  • die Menüs wirken mitunter unnötig verwirrend

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