Visions of Mana REVIEW
Ich kann sagen, dass es für mich 2024 nicht viele Games gab, auf die ich mich gefreut habe. Visions of Mana gehörte aber zumindest zu den Titeln, die ich im Fokus hatte. Mit der Demo, die ich natürlich gespielt habe, wurde die Vorfreude größer. Dann endlich war es soweit und die Mana-Reihe darf nach über 17 Jahren die alte, wie auch eine neue Spielerschaft erobern. Doch fühlt sich das JRPG auch entsprechend an?
Die größte Reise
Um die Reihe aufleben zu lassen, bedarf es natürlich ein paar Helden. Die Steuerung des Rotschopfts Val übergeht nach einer kleinen Einführung in eure Hände. Üblicherweise bleibt es nicht bei einem Helden und so kommen weitere tapfere Recken hinzu, die dasselbe Ziel verfolgen. Es gilt die Reise zum Mana-Baum zu überstehen und weitere Geweihte zu finden – zu denen Vals heimliche Liebe Hina zählt. Als Seelenwächter ist dieser verpflichtet, die junge Frau zu beschützen.
Ihr könnt euch von der farbenfrohen Grafik verzaubern und in eine Welt entführen lassen, in der die acht Elemente des Mana zusammenwirken. Mit deren Hilfe sollen die Kräfte der Natur zum Leben erweckt werden.
Im aktiven Trio geht es ferner auf, die Lande zu erkunden und das Schicksal nicht länger warten zu lassen. Was eigentlich einfach vonstattengehen sollte, wird durch einen Gegner erschwert, der sich im Laufe des Spiels vorstellt. Und was zu einer unbeschwerte Reise werden sollte, wird nun zur größten Aufgabe, vor der die Geweihten je standen. Um dabei den Spielspaß zu steigern, darf aus den drei aktiven Partymitgliedern die Figur gewählt werden, die am besten zu euch passt. Sollen es kleine Schwerter sein, um flink zwischen den Gegnern zu wechseln, oder lieber schweres Arsenal, um mit einem Treffer mehr Schaden zu erzeugen? Die Wahl des Charakters und der Party kann viel beeinflussen.
Die Kämpfe
Ja, der Kern des JRPGs kommt nicht zu kurz. Das bedeutet, dass man sich in schnellen Kämpfen durch den geschickten Einsatz verschiedener Techniken durchsetzen muss. Die Aufeinandertreffen werden in Echtzeit geführt, lassen aber nur einen begrenzten Bereich für die Handlungen zu. Dafür dürft ihr in halber Jump’n’Run-Manier auf die Gegner losgehen. Sprünge, Ausweichmanöver und unterschiedliche Angriffe lassen die Kämpfe nie langweilig werden.
Ein Sieg wird natürlich mit Erfahrungspunkten belohnt, die die Heldengruppe immer stärker werden lassen. Das ist auch wichtig, denn genau wie die kampferprobten Recken, werden die Monster und Bestien im Laufe der Geschichte immer stärker. Doch bei allen Auseinandersetzungen stehen die Elementare bereit, die mit ihrer Magie auch Spezialangriffe auf die Gegnerschar loslassen können. Kleinere magische Angriffe oder der Einsatz von Gegenständen können über ein Ringmenü ausgewählt werden, das 1993 seine Premiere in Secret of Mana feierte.
Es sei nicht zu vergessen, dass ihr Gefährten an eurer Seite habt, die auch dem Kampf beiwohnen wollen. Tatsächlich sind sie eine enorme Unterstützung und können so manche Sieg beeinflussen. Damit ihr aber nicht alle Entscheidungen aus der Hand gebt, könnt ihr wählen, wie sich eure Begleiter im Kampf verhalten und mehr einen passiven oder aktiven Stil verfolgen sollen.
Riesige Areale
Um das gesteckte Ziel zu erreichen, müsst ihr atemberaubende Landschaften durchqueren, die fast nahtlos ineinander übergehen und voller Geheimnisse stecken. Ob starke Gegner oder seltene Ressourcen, gut versteckte Truhen oder anderes Sammelsurium, Visions of Mana hat einige Überraschungen parat. Zudem können die bereits erwähnten Elementare Wege in die verborgenen Winkel einer wunderbaren Welt weisen, die ganz neue Areale zugänglich machen. Ferner sind weitere Inseln verfügbar, die über eine Wasserroute erschlossen werden und euch sandige wie eisige Schauplätze ebnen.
Durch den Zugang neuer Gebiete, erkundet ihr immer neue Dörfer, deren Bewohner euch mit Freude empfangen. Einige von ihnen warten sogar auf einen Retter in der Not und begrüßen es, wenn ihr ein paar Nebenquests annehmt. Diese sind simpel gestrickt und verlangen zumeist das Finden von Gegenständen wie Personen oder das Auslöschen von einer bestimmten Monstergruppe. Liegt der Einsatzort doch etwas weiter weg, können eure Reittiere optional zum Einsatz kommen. Die wolfähnlichen Wesen legen längere Strecken schnell zurück und können dadurch auch unwichtige Gegnergruppen umgehen.
Prunkvolle Rüstungen?
Wie bereits bei den Vorgänger, will Visions of Mana nicht mit einem gigantischen Fundus beeindrucken. Natürlich findet ihr Waffen und Rüstungen nach Kämpfen oder in Truhen, aber das ist kaum der Rede wert. Auch in den Dörfern haben die Händler nicht immer etwas zu bieten, was zum Kauf animiert. Handwaffen und ein Rüstungsstück für den Torso müssen reichen. Keine Ringe mit elementaren Attributen, keine Halsketten, keine Stiefel oder Armschienen.
Bei Bossgegner, die euch natürlich auch in dem JRPG von Square Enix erwarten, wird die Rüstung alleine nicht helfen. Ein entsprechendes Leveling ist also notwendig, um im Kampf eine Chance zu haben. Aber auch bei den Elementargeistern sollte etwas herumprobiert werden, da diese nicht nur auf einen Charakter geeicht sind, sondern jeder Figur zugeteilt werden dürfen. Dass eröffnet immer neue Möglichkeiten und verändert zudem auch die Optik der Helden.
Technik
Vergessen sind die Zeiten, in denen nur maximal drei Gegner auf dem Bildschirm dargestellt werden konnten. Visions of Mana liefert flüssige Animationen und flotte Action. In den ersten Spielstunden wurde jedoch die Kulisse von nachladenden Objekte etwas in Mitleidenschaft gezogen. Dank eines kürzlichen Updates, ist nun die gesamte Pracht mit dem ersten Blick zu erhaschen. Und die Schauplätze haben einiges zu bieten. Gerne bereise ich die sattgrünen Wiesen, sandigen Wege und eisigen Pfade, stelle dabei aber auch fest, dass sie hätten etwas mehr bewohnt sein können.
Die äußerst farbenfrohe Grafik wird von klischeehaften Charakteren begleitet, die nichtsdestotrotz sehr prägnant sind. Dasselbe gilt für die Monster, die zwar oftmals niedlich wirken, aber richtige Bestien sein können. Die Bossgegner, die zugleich mit Größe beeindrucken, beanspruchen den Niedlichkeitsfakor wiederum nicht. Nervtötend sind hingegen die in kurzen Abschnitten eingreifenden Cutscenes. Ich bewege meinen Charakter gefühlte 3 Meter und bekomme die nächste Sequenz geboten, die ich dadurch nur noch beiläufig verfolge. Dies stört doch etwas den Spielfluss, wenngleich die Zwischensequenzen hübsch gestaltet sind.
Begleitet wird das JRPG von einem atemberaubenden Sound, der die Mana-Reihe auszeichnet. Gepaart ist dies mit einer englischen oder (optional) japanischen Sprachausgabe. Eine deutsche Lokalisation gibt es nur im Textbereich.
Pro & Kontra
- Schöne, große Spielwelt mit satten Farben
- Spaßige Echtzeitkämpfe
- Liebenswerte Charaktere
- Ständige Cutscence
- Teils zu wenige Gegner in den Abschnitten