Torchance 2017

Torchance 2017 REVIEW

Mit Torchance 2017 versucht das Entwicklerstudio Big Blaze Games erneut Fuß zu fassen im Bereich der Manager-Spiele für den PC. Nach dem Wegfall der beliebten Fifa Fußball Manager-Reihe von Electronic Arts stehen die Jungs mit ihrem Projekt derzeit ohne größere Konkurrenz dar und genießen fast schon ein wenig Monopol-Stellung. Doch konnten die Entwickler diesen Umstand nutzen, um weitere Fans von der Reihe zu begeistern oder ruhte man sich etwas zu sehr auf den guten Vorzeichen aus, das erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

 

Der neue Herausforderungs-Modus

Beginnen wir gleich mit der wohl größten Neuerung in Torchance 2017 – den Herausforderungen. Diese lassen sich separat zum Karrieremodus spielen und bieten uns fünf verschiedene Aufgaben, die es in einem vorgegebenen Zeitraum zu erfüllen gilt. So müssen wir zum Beispiel mit dem München Verein einen Schuldenberg von 55 Millionen Euro abbauen oder mit Kaiserslautern den Aufstieg in die erste Liga erreichen. Je schneller wir dieses Ziel erreichen, desto besser fällt unsere Medaille aus (Gold, Silber oder Bronze). Bei jeder der fünf Aufgaben haben wir die Auswahl aus fünf Team aus den großen europäischen Ligen (Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und England). Bis auf die Aufgabenstellung unterscheidet sich dieser Spielmodus allerdings nicht im Vergleich zum eigentlichen Hauptspiel.

Neben den Herausforderungen können wir in Torchance 2017 weiterhin entscheiden, ob wir ein freies Spiel mit einem vorhandenen Team in einer der 8 Ligen übernehmen oder wir wieder unseren ganz eigenen Verein gründen. Dieser startet dann erneut in der untersten 8. Liga und steigt dann je nach Geschick des Managers fleißig empor. Haben wir unser Team erstellt, bekommen wir eine kurze Einführung in den Alltag eines Clubbesitzers. Zu jeder Saison erteilt uns der Vorstand diverse Aufgaben, die es möglichst alle zu erfüllen gilt. So sollten wir zum Ende der ersten Saison u.a. einen gewissen Kontostand haben, eine Rasenanlage besitzen oder in der Tabelle auf Platz 7-12 landen. Je mehr Aufgaben wir erfüllen, umso zufriedener ist man mit unserer Arbeit. Erledigen wir nur wenige dieser gestellten Aufgaben, so kann es auch zu einer Entlassung kommen, die man optionale sowohl für die erste Saison als auch für den gesamten Spielverlauf deaktivieren kann.

Nach dem Start bekommen wir am oberen Bildschirmrand Hinweise, dass uns zum Beispiel Spieler im Kader fehlen, noch kein Co-Trainer eingestellt und wir noch mit Sponsoren über wichtige Einnahmen verhandeln können. Nachdem wir also wichtige Geldgeber an Land gezogen haben, schauen wir uns den Transfermarkt genauer an und werden erneut schnell enttäuscht sein. Erneut können wir uns nur eine handvoll Spieler verpflichten, allesamt nur aus der 8. Liga. Warum man sich hier für eine so starke Einschränkung entschieden ist uns völlig unklar, vielleicht aus Sorge, dass die Spiele in der Liga zu einseitig werden könnten, wenn man sich zu stark verstärkt. Also werfen wir einen Blick in unsere Jugendspieler-Teams, da schlummern zahlreiche Talente die gefördert werden möchten. Bei der Zusammenstellung unserer Startelf fällt uns wie schon bei den Vorgängern, dass erneut auf die großen taktischen Möglichkeiten verzichtet wurde. Erneut werden unsere Spieler nur in die Positionen Torwart, Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer unterteilt, Zusatzpositionen wie Flügelspieler oder Außenverteidiger fehlen leider weiterhin, sodass es völlig egal ist, auf welche Seite wir einen Spieler stellen.

Außerdem kümmern wir uns erneut um den Ausbau unseres Stadions, kaufen Artikel für den Fanshop ein und verwalten die Finanzen des Clubs.

 

Wenig Neues auf dem Rasen

Nachdem unsere Mannschaft nun die Vorbereitung auf die neue Saison abgeschlossen hat, steht der Ligastart kurz bevor. In der Saison-Vorbereitung können wir Freundschaftsspiele vereinbaren und in ein Trainingslager fahren, welches an einem bestimmten Punkt der Sommerpause vorgeschlagen wird. Außerdem muss man ein Turnier austragen, welches allerdings schnell simuliert wird und man nur selten eine Chance auf den Sieg hat, auch wenn die Mannschaftsstärke den Gegnern überlegen ist.

Torchance 2017 ist wie seine Vorgänge eine sehr schnelllebige Fußball-Simulation. Wenn man das Training dem Co-Trainer überlässt, der es je nach Qualität unterschiedlich gut leitet, hat man eine Saison in gut 2 Stunden absolviert. Einzelne Spiele dauern je nach Einstellung meist nur wenige Minuten, leider verlaufen die meisten Spiele daher auch meist sehr ereignisarm. Viele Torchancen können wir nur selten bewundern, mehr als 3 oder gar 4 Tore fallen selbst gegen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller äußerst selten. Dies ist auch leider erneut ein Schwachpunkt der Reihe. Hat eine der beiden Mannschaften eine Torchance wird diese erneut mit einer Sequenz gezeigt. Diese wiederholen sich aber bereits nach dem zweiten Spiel immer und immer wieder, da es gerade einmal nur 4 oder 5 von jenen kurzen Videos gibt. Hier hätte man in der Entwicklungszeit einiges nachlegen können. Und da es auch keinerlei taktische Optionen gibt, wie beispielsweise eine Abseitsfalle oder bevorzugt über die Flügel zu spielen, gestaltet sich der Spielverlauf sehr zufallsbasierend. Hohe Ergebnisse gegen beinahe gleichstarke Teams gepaart mit überraschenden Niederlagen gegen scheinbar schwächere Teams sind absolut keine Seltenheit. Da hilft es nur abhaken und zum nächsten Spiel übergehen.

 

Einfach nicht mehr zeitgemäß

Aus technischer Sicht hinterlässt Torchance 2017 einen ordentlichen, allerdings einen nicht mehr ganz zeitgemäßen Eindruck. Die Animationen sind wenig aufwendig gestaltet und während der Spiele geschieht nicht viel. Negativ aufgefallen sind uns die immer gleichen Trikots in den Spielen (Heimteam blau, Auswärtsteam rot). Dies ist besonders ärgerlich, da man zu Beginn der Vereinsgründung ein Trikot erstellen darf, dieses im Spiel dann aber nicht mehr zu sehen ist – sehr schade. Die Menüs sind hingegen sehr übersichtlich gestaltet und bietet auch Einsteigern diverse Hilfen an, um sich schnell zurechtzufinden. Der Sound während der Spiele klingt ordentlich, allerdings kommt keinerlei Stadionatmosphäre auf. Jubelschreie nach Toren bleiben beispielsweise völlig aus und auch sonstige Emotionen suchen wir vergebens. Die Musik im Hauptmenü ging uns allerdings schon nach kurzer Zeit auf die Nerven.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
65
65
-
Multiplayer

FAZIT

Torchance 2017 ist erneut ein sehr schnelllebiger Fußball-Simulator der vor allem Einsteigern eine gute und faire Chance bietet, sich in die Reihe einzufinden. Da auf zahlreiche taktische Optionen und Aufgaben im Manager-Alltag verzichtet wurde, werden sich Novizen schnell zurecht finden und erste Erfolge feiern. Gut gefallen hat uns außerdem der neue Herausforderungs-Modus, der neue Spielinhalte liefert. Doch leider müssen wir erneut Abzüge für die schwache Präsentation und den eindeutig zu wenigen taktischen Möglichkeiten geben, welche Spiele in anderen Managern auszeichnen. So laufen viele Spiele einfach zu monoton ab, da wir nur wenig Einfluss auf unsere Mannschaft nehmen können. Wer bereits einen der Vorgänger besitzt, dem würden wir derzeit noch von einem Kauf abraten, da durch die fehlenden Lizenzen eh keine aktuellen Kader enthalten sind. Torchance 2017 ist ein Spiel, welches man sich gerne mal im Steam-Sale anschauen sollte, für den aktuellen Preis von rund 30 Euro raten wir allerdings noch ab.

- Von  Christian

MS Windows

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