The Siege and the Sandfox REVIEW
Damals habe ich mich bei „The Siege and the Sandfox” immer an „Prince of Persia” erinnert gefühlt. Nun muss ich meine Meinung diesbezüglich jedoch revidieren. Der Prince of Persia trifft auf Splinter Cell bzw. Metal Gear, und das in einem Metroidvania wie beispielsweise Castlevania. Ein Stealthvania, wenn man so will. Ich weiß nicht, ob es dieses Genre offiziell gibt, aber genau das ist The Siege and the Sandfox. Und das ist verdammt gut! Doch worum geht es in dem Spiel überhaupt?
Unsere Mission
Wir schlüpfen in die Rolle von The Sandfox, einem berühmten Attentäter und Beschützer des königlichen Reiches. Leider sind wir in eine Verschwörung geraten und werden des Verrats beschuldigt. Man rammt uns einen gläsernen Dolch in die Brust und wirft uns anschließend in den tiefen Kerker. Wir haben jedoch sowohl den Messerstich als auch den tiefen Fall überlebt und befinden uns nun unterhalb des Palasts in einem Labyrinth aus unterirdischen Gängen. Unsere Mission ist klar! Wir müssen wieder an die Oberfläche gelangen und in den Palast hinauf, um Vergeltung zu üben.
Zu Beginn von The Siege and the Sandfox befinden wir uns in einer geschwächten defensiven Position. Da wir unbewaffnet sind und über keine Items verfügen, fällt uns zu Beginn vieles besonders schwer. Im Spielverlauf erlangen wir nach und nach Items in Truhen, mit deren Hilfe wir Hürden und Hindernisse überwinden, die vorher für uns unerreichbar schienen. Und hier beginnt das Backtracking eines jeden Metroidvanias. Man besucht nach und nach bekannte Bereiche, in denen man zuvor nicht oder nur teilweise weiterkam. Gerade in den ersten vier bis fünf Stunden lernen wir immer neue Gegnertypen und abwechslungsreiche Bereiche kennen. Mal fahren wir in einem Wagen einer unterirdischen Bergbahn, mal tauchen wir ab und schwimmen in den nächsten Bereich. Doch je länger wir spielen und je weiter wir kommen, desto mehr flacht die Kurve der Begeisterung ab. Gegen Ende wiederholt sich das Spielprinzip dann doch und die letzten ein bis zwei Stunden können zäh werden.
The Siege and the Sandfox kommt praktisch ohne Kampfsystem aus. Zwar bekommen wir recht schnell, innerhalb der ersten Spielstunde, einen Holzknüppel, mit dem wir Gegner ohne Helm K. o. schlagen können, doch geht es primär immer nur darum, sich zu schleichen. Am besten, ohne dabei erwischt zu werden, um unterschiedliche und abwechslungsreiche Areale erforschen zu können.
Gameplay
Was das Szenario aber am Ende wirklich so gut macht, ist das Gameplay selbst. Es geht sofort in Fleisch und Blut über und gibt euch jederzeit das Gefühl, die volle Kontrolle über den Sandfox zu haben. Mit dem linken Analog-Stick geht ihr. Wenn ihr rennen wollt, drückt ihr einmal die RT-Taste. Mit den Fußbandagen könnt ihr automatisch einen kleinen Wallrun unternehmen, sobald ihr auf eine Wand zulauft. Der Sandfox rennt dabei fünf oder sechs Schritte die Wand hinauf und wird kurz bevor wir wieder an Höhe verlieren etwas langsamer. Das gibt euch genügend Zeit, um mit der Taste A einen Walljump zu vollziehen oder euch an einem Fenstersims hinaufzuziehen. Auch dass unser Protagonist aus dem Stand höher springt als im Lauf, will gelernt sein. Man muss sich mit dem Gameplay auseinandersetzen, da es unter anderem der zentrale Punkt des Spiels ist. Doch das Gameplay hat mir schon vor knapp drei Jahren gefallen und ist nach wie vor stark.
Insgesamt beträgt die Spielzeit bei normalem Spielverlauf ca. 6 bis 8 Stunden. Vielleicht aber auch eine Stunde mehr oder weniger – ja nach Spielweise natürlich. Ich hatte jedoch insgesamt wirklich meinen Spaß.
Technik
Technisch gesehen kommt The Siege and the Sandfox in einem wirklich schönen 2D-Pixel-Look daher. Persönlich finde ich den modernen 2D-HD-Look von z. B. Octopath Traveler oder den Dragon-Quest-Remakes schöner, aber die 2D-Grafik von The Siege and the Sandfox ist dennoch wirklich stimmig. Eine nette Spielerei sind die Schattenspiele. Sobald Gegner in unserem Areal patrouillieren, während wir uns verstecken, wird der Bereich, der aus unserer Position nicht mehr ersichtlich ist, mit einem Schattenschleicher verdeckt. Dadurch können wir in diesem Bereich keine Gegner mehr sehen. Erst wenn sich unser Blickfeld außerhalb unseres Verstecks wieder vergrößert, können wir diese Bereiche wieder einsehen.
Eine ganz große Stärke ist die Vertonung des Spiels. Zwar gibt es nur deutsche Untertitel, aber ich bin absolut nicht traurig darüber. The Siege and the Sandfox setzt auf eine Geschichtenerzählung, bei der eine sehr bekannte Stimme zum Einsatz kommt. Zuletzt verzückte sie viele Fans von „Baldurs Gate 3“: die Stimme von „Amelia Tyler“. Mit ihrer unverkennbaren Art verleiht sie dem Spiel bzw. der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.
Weitere Eindrücke der Optik und der Akustik bietet unser Video-Review auf Gamecontrast TV oder in der nachfolgenden Einbindung.
Video-Review
Pro & Kontra

- Gutes Gameplay
- Schöne 2D Pixel-Grafik
- Abwechslungsreiche Areale
- Ordentlicher Umfang
- Tolle Vertonung

- Wenig abwechslungsreiche Spielmechanik
- Kein Kampfsystem
- Gelegentliche Bugs vor allem bei der KI
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