The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered REVIEW

The Elders Scrolls Oblivion, das neben dem PC auch für die Xbox 360 und die PlayStation 3 veröffentlicht wurde, gehörte nach Mirrowind zu meinen ersten Berührungspunkten mit der Reihe. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich durch die Kulisse streifte, ohne den Sinn dahinter, der Story zu folgen. Fasziniert von der Grafik, probierte ich mich aus und musste mit schrecken feststellen, dass der Schwierigkeitsgrad mir irgendwann zu schaffen machte. So lag ich nach vielen Stunden das Rollenspiel beiseite und widmete mich einem anderen Titel. Doch nie verlor ich die Gedanken, die mich ferner zu Skyrim trieben.

Nun stellt sich The Elders Scrolls IV: Oblivion Remaster vor, welches eine sehr spontane Veröffentlichung erhielt. Und wieder zieht es mich auf die Xbox. Nun aber mit dem Sinn, das Abenteuer so zu verfolgen, wie es gedacht ist. Doch ganz auf die Freiheit der Open World möchte ich dann aber doch nicht verzichten – doch alles nach und nach.

Erste Schritte

Das Original

Daher schustere ich mir erst einmal einen Charakter zusammen und finde mich in einem Gefängnis wieder, in dem ich aber nicht lange verweilen muss. Schon recht schnell wird mir eine Waffe zuteil, die nicht nur zur Verteidigung dient. In den Katakomben tummeln sich nämlich gefahren, die nicht nur mein Leben bedrohen. Mit einigen Hieben mache ich mir jedoch den Weg in ein riesiges Abenteuer frei.

Doch zumiest ist es ein einsamer Weg, der keinerlei Begleiter beansprucht. Also heißt es erst einmal mehr, so gut wie möglich ausrüsten, um den Gefahren außerhalb der Stadtmauern zu trotzen und das Abenteuer, dass euch das Schicksal auferlegt, bestmöglich zu meistern.

Unendliche Weiten

Remastered

Wie in fast jedem Rollenspiel, steigern sich die Statuswerte, wenn ihr genügend Feinde ausschaltet. Doch das The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered geht noch weiter. Bekommt ihr Treffer ab, werden auch eure Rüstungsgegenstände robuster und somit eure gesamte Abwehr. Die Nutzung der Waffe hat denselben Effekt, denn mit vielen effektiven Angriffen stärkt ihr diese zusätzlich. Natürlich steigen aber auch eure eigenen Werte, wenn ihr im Level aufsteigt. Ihr lauft gerne durch die Welt, statt Schnellreisen zu nutzen? Euer Charakter dankt es euch mit zunehmender Akrobatik. Nutzt ihr viel Magie? Auch das wird sich ferner bemerktbar machen. Im Übrigen dürft ihr nun endlich sprinten und damit etwas flotter die offene, detailreiche Welt erkunden. Selbstverständlich ist auch hier die Belohnung nicht weit, wenn ihr beständig in der Bewegung bleibt. Der endgültige Levelaufstiegt mit einhergehener Attributesverteilung gelingt jedoch erst nach einem eingeleiteten Nickerchen. Mehr als drei Attribute dürfen parallel aber nicht verbessert werden. Daher wählt die Entwicklung eures Charakters mit Bedacht.

Doch seid gewarnt, denn so wie ihr, werden auch eure Gegner stärker, sozusagen leveln diese mit und bleiben für euch immer auf demselben Niveau – sogern ihr nicht einen niedrigen Schwierigkeitsgrad wählt. Es wird also nie soweit kommen, dass ihr als übermächtiger Krieger die Gegenden bereist, ohne einen Kratzer davonzutragen. Ganz im Gegenteil, ihr müsst genau abwägen, ob ihr dem Gegner gewachsen seid oder euch lieber für die Flucht entscheidet. Aufgrund meiner Vorerfahrung lasse ich es mit dem Schwierigkeitsgrad jedoch etwas gemächlicher angehen, um mehr von der Story erleben zu können, der ich nun erst einmal strickt folge. Dennoch geht dadurch etwas der Reiz des Spiels verloren.

Tiefe

Remastered

Um aber nicht immer den Kürzeren zu ziehen, könnt ihr einigen Gilden beitreten. Doch bevor euch diese Aufnehmen, heißt es nicht selten Aufträge erfüllen, um deren Vertrauen zu gewinnen. Ob ihr nun zum Dieb werdet, den Werdegang eines mächtigen Zauberers startet, oder als Mörder eure Stärke einsetzt, jede Wahr eröffnet ganz neue Wege.

Sofern ihr die geforderten Aufträge erfüllt habt, könnt ihr auf neue Talente zurückgreifen, die sich immer weiter ausbauen lassen. Entscheidet aber mit Bedacht welchen Weg ihr einschlagen möchtet, denn alles nimmt Einfluss auf das Spielgeschehen. Tötet ihr beispielsweise eine wichtige Person, fehlt euch an anderer Stelle wieder eine Quest, die ihr normalerweise absolvieren könntet.

Weitere Freiheiten liegen des Weiteren darin, wirklich jede Person anzugreifen und ggf. umzubringen – wie es euch gelegen kommt. Ihr könnt auch mithilfe von Dietrichen überall einbrechen. Wer ein gutes Reaktionsvermögen hat, kann schnell und manuell viele verschlossene Türen öffnen und wertvolle Gegenstände aus den jeweiligen Hütten entwenden. Doch werdet ihr erwischt, droht Unheil? So seid bedacht mit euren Taten.

Zudem empfehle ich nicht unbedingt, in fremden Hütten ein Nickerchen einzulegen. Denn es kann durchaus passieren, dass ihr über Nacht von einem Vampir gebissen werdet und selbst zu einem mutiert. Passiert dies doch, ist dieser Zustand nicht mehr rückgängig zu machen und ihr könnt überlegen, damit glücklich zu werden oder das Spiel abermals zu laden. Doch ganz gleich, welcher Weg bestritten werden soll, ein selbst gestecktes Ziel kann immer geebnet werden.

Auf Reisen und im Kampf

Remastered

The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered bietet sehr viele Stunden an Spielspass, die auf den ersten Blick nicht zum Tragen kommen. Es gibt wirklich wahnsinnig viele Quests und Questgeber, die immer neue Wege im Spiel eröffnen und Abenteuer zugänglich machen. Dadruch wird es möglich, eure ganz eigene Geschichte zu schreiben – selbst dann, wenn ihr nur mit wenigen Abschweifern der Hauptstory folgt.

Selbst Dialoge, die ihr mit den verschiedenen Bewohnern führen könnt, dürft ihr individuell gestalten. Ob ihr Gerüchte erfragt oder andere Wissenslücken ausfüllt, das Potenzial der Gespräche ist schier grenzenlos und zeigt die Freiheit und Vielfalt des Rollenspiels auf. Überzeugt den Gegenüber von eurem Vorhaben und schon wird ein neuer Pfad eröffnet.

Generell nehmen viele Handlungen Einfluss auf den Verlauf von The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered. So könnte es auch falsch verstanden werden, wenn ihr mit gezogener Waffe vor einer Wache steht. Es ist euch sogar überlassen, aus einer gut bewohnten Stadt, eine Geisterstadt zu formen, die jedwedes Leben auslöscht. Euer Schicksal ist nicht endgültig in Stein gemeiselt.

In der Schlacht könnt ihr wiederum auf einige Zauber zurückgreifen, wenn euch der Fernkampf mehr zusagt. Ein paar davon könnt ihr mit dem richtigen Training sogar selbst erschaffen. Und da ihr massenhaft Gegenstände aus Häusern und Wäldern stehlen dürft, gibt es genug Möglichkeiten, immer an Geld zu kommen. Doch selbst wenn ihr den Händlern keinen Besuch abstatten möchtet, werden Rüstungsgegenstände ebenso wenig zur Mangelware. Insbesondere diejenigen, die ihren Weg mit Blut plastern, werden immer neue Roben und Rüstungen im Inventar finden. Doch Obacht, auch im Remastered wurde nicht darauf verzichet, den Charakter spüren zu lassen, wenn er überladen ist.

Alles neu?

Remastered

Wennglich das Spiel schon einige Jahre auf den Buckel hat und nicht jede zeitgemäße Gameplay-Option nutzt, wurde grafisch einiges aufpoliert. Versteht mich nicht falsch, das Original hat mich im Jahre 2006 ordentlich in Erstaunen versetzt. Doch haben sich die Entwickler nicht damit zufriedengegeben, einfach nur ein paar Kanten zu glätten. The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered präsentiert eine komplett überarbeitete Optik, die zwar nicht an die Gegebenheiten von 2025 herankommen, aber auch weit davon entfernt sind, nur als Remastered bezeichnet zu werden. Die Umgebung gefällt mir gut und auch die Mimik und Gestik wirkt deutlich zeitgemäßer. Die Physik sorgt hingegen immer noch für einige Lacher in manchen Situationen. Doch allgemein wurde die Unreal Engine 5 bestmöglich ins Spiel eingebracht.

Mit feinen Texturen und einer unermesslichen detailreiche punktet Oblivion auch heutzutage. Ob ihr im Wald steht und eure Blicke in die Ferne schweifen lasst ober einem Punkt den Himmel beobachtet, der euch optisch an reale Orte erinnert. Das The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered erstaunt mich erneut mit all seinen hinzugewonnenen Fassetten, wie beispielsweise besseren Lichtverhältnissen und den dazugehötigen Schatten.

Doch leider Ruckelt das Spiel an sehr vielen Stellen. Teilweise wird dadurch sogar meine Motion-Sickness ausgelöst, weswegen ich längere Pausen machen muss. Bei einer überarbeiteten Fassung eines Titels, der 19 Jahre alt ist, darf dies einfach nicht passieren – auch wenn ich nur auf der Xbox Series S zocke. Aber vielleicht reicht ein künftiger Patch, um dieses doch unnötige Problem zu beheben.

Technik

Remastered

Ein passender Sound darf da natürlich nicht fehlen. Wenn ihr nur die Gegend bewandert, werdet ihr von ruhigen Klängen begleitet, doch wartet auf den rasanten Umschwung, wenn ein Gegner sich euch nähert. Zusätzlich gibt es Naturgeräusche, die die sowieso schon tolle Atmosphäre unterstützt.

Die deutsche Sprachausgabe gibt es aktuell nur via Mod. Auf der 360 konnte ich das Rollenspiel komplett in deutscher Vertonung spielen. Während meines Tests musste ich auf Untertitel zurückgreifen und der englischen Sprache lauschen. Die originale Lokalisation ist für mich aber nur durchschnittlich (trotz Starbesetzung) und wird in vielen Fällen von mir übersprungen. Zur Steigerung der kompletten Atmosphäre will sie einfach nicht beitragen. Und ja, es ist jammern auf hohem Niveau und sicherlich teilt nicht jeder, der in das Abenteuer eintauchen konnte, meine Meinung.

Durchdacht ist hingegen die Steuerung. Jeder Knopf hat seine Bestimmung und ihr könnt selbst mit einem einzigen Befehl auf Ego und Third-Person-Persepktive umschalten. Die Bewegung und Perspektive passt ihr dann mit den Analogsticks an, was sehr gut funktioniert. Das Nachjustieren wird jedoch euer ständiger Begleiter. Gleichzeitig kann euer Charakter bei gewichtigen Waffen träge werden. Dadurch wirkt die Steuerung zwar manchmal schwergängig, lässt aber nur die Authentizität der Spielweise heranwachsen.

Video zum Spiel

Pro & Kontra

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Pros
  • Ein sehr umfangreiches Spiel
  • Viele Freiheiten im Gameplay
  • Super Look mit der grafischen Überarbeitung
  • Überarbeitetes Interface
  • Pure Nostalgie

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Cons
  • Starkes Ruckeln / Starke Framerate-Einbrüche
  • Deutsche Sprachausgabe nur via Mod
  • Englische Sprachausgabe eher durchschnittlich

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