F1 Manager 2022 REVIEW

Gute 8 Jahre nach der Veröffentlichung des Motorsport Managers hat das englische Entwicklerstudio Frontier Developments, unter anderem zuständig für zahlreiche Aufbau-Simulationen wie beispielsweise Planet Coaster und Zoo Tycoon, nun mit dem F1 Manager 2022 wieder einen Rennspiel-Manager veröffentlicht. Wir haben uns das Lizenz-Produkt der Königsklasse genauer angeschaut und zeigen euch, ob der F1 Manager 2022 eine gute Alternative oder sogar eine Ergänzung zur Rennspiel-Simulation F1 23 sein kann.

Beginn einer steilen Karriere

Zu Beginn des Spiels haben wir die Qual der Wahl und müssen uns für eines der zehn vollständig lizenzierten Teams entscheiden. Der F1 Manager bietet neben den originalen Fahrern auch die echten Namen der Ersatzfahrer auf allen wichtigen Positionen im Team. Zusätzlich sind auch alle echten Fahrer der Nachwuchsfahrer-Klassen F2 sowie F3 integriert. Wir müssen uns also zum Beginn unserer Karriere entscheiden, ob wir eines der drei Spitzen-Teams oder lieber das Feld von weiter hinten aufräumen wollen. Während wir bei Ferrari bereits starke Fahrer und ein ordentliches Budget zum Entwickeln zur Verfügung haben, so wird besonders die erste Saison bei einem Team wie Aston Martin rund um den deutschen Weltmeister Sebastian Vettel zu einer echten Herausforderung.

Haben wir uns für einen Rennstall entschieden, so landen wir auch schon im Hauptmenü des Spiels. Da, wo der Spieler sich abseits der Strecke am meisten aufhalten wird. Gerade zu Beginn wird das überladene Menü so einige Spieler erschlagen. Allerdings hat man vor dem Start der Karriere die Möglichkeit, ein Tutorial zu aktivieren. Dieses stellt uns das Hauptmenü sowie seine Kategorien ausführlich vor. Besonders zu empfehlen für die allererste Karriere im F1 Manager 2022.

Und dann geht unsere Arbeit als Team-Manager auch schon los. Wir entwickeln neue Teile, um unser Auto zu verbessern, verhandeln Prämien mit Sponsoren und bauen die Infrastruktur unseres Teams aus. Eine Wetterstation kann gleich zu Anfang von hoher Bedeutung sein. Denn wenn wir genaue Daten über das Wetter des nächsten Rennwochenendes erhalten, können wir so die perfekte Strategie ausarbeiten. Aber auch ein Rennsimulator oder der Windkanal liefern uns wichtige Vorteile im Laufe der Saison.

Auch um unsere Mitarbeiter müssen wir uns kümmern. Dazu gehört Verträge verlängern oder auch gegebenenfalls Ersatz besorgen. Ebenso sollten wir rechtzeitig junge Talente aus den unteren Rennklassen scouten, sollte unser Fahrer so langsam an das Ende seiner Karriere denken.

Pures Racing

Den größten Spielspaß im F1 Manager 2022 erleben wir natürlich nicht in ausführlichen Menüs, sondern an den Rennwochenenden auf der Fahrbahn. Alle 22 Strecken der aktuellen Saison sind im fertigen Spiel enthalten und das mit den originalen Terminen der echten Formel 1! Einziges Manko: Auf die Sprintrennen für die Startaufstellung des Rennens am Sonntag müssen wir leider verzichten.

Bevor es allerdings mit dem ersten freien Training losgeht, können wir vor einem jeden Rennwochenende spezielle Bonuszahlungen mit unseren Sponsoren verhandeln. Belegen wir eine bestimmte Position in der Startaufstellung oder schaffen wir die schnellste Runde des Rennens, so warten höhere Prämien am Ende des Rennens auf uns. Allerdings droht uns bei Nichterreichen auch ein kleiner Abzug an Geldern.

Die Zeit in den drei freien Trainings-Sitzungen, die jeweils 60 Minuten dauern, sollten wir nutzen, um an dem möglichst perfekten Setup unserer Fahrer und derer Boliden zu basteln. Je zufriedener unsere Fahrer mit den Einstellungen an ihrem Auto sind, umso mehr Leistungspunkte schalten wir frei. Das führt wiederum dazu, dass unsere Piloten ihre Runden umso schneller drehen.

Das Geschehen auf der Strecke verfolgen wir im F1 Manager 2022 entweder in Echtzeit in 3D oder aber beschleunigt auf einer 2D-Übersichtskarte. Auf dieser bewegen sich alle Fahrzeuge per Punkt über die Karte der jeweiligen Strecke, sodass wir die Daten genauestens verfolgen können. Ein Rennen in Echtzeit zu verfolgen kann gerne einmal an die 90 Minuten dauern. Zwischenspeichern ist leider nicht möglich, sodass man ein Rennen komplett an einem Stück absolvieren muss. Denn sonst bleibt nur der Neustart. Die teils umstrittene Rückspulfunktion aus der F1-Simulations-Reihe fehlt ebenfalls komplett, sodass Fehler unserer Fahrer gnadenlos und mit voller Konsequenz bestraft werden.

Während des Rennens geben wir unseren Fahrern taktische Anweisungen, wie aggressiv sie die Reifen belasten sollen oder wie hoch wir das Benzingemisch stellen, um schnellere Rundenzeiten zu erzielen. Allerdings sollte man jederzeit die Reifenabnutzung sowie den Benzinstand im Auge behalten. Denn sonst gibt es das böse Erwachen, wenn das Auto mit dem letzten Tropfen im Tank stehen bleibt.

Die KI der anderen Fahrer im Feld verhält sich aktuell noch leider sehr schwach. Oft setzen sie keine hohen Einstellungen ein, um uns anzugreifen oder unter Druck zu setzen. Und während des Trainings blockieren sie uns auf der Strecke. Auch die blaue Flagge beim Überrunden wird gerne mal ignoriert. Das DRS-System ist im F1 Manager 2022 aktuell noch zu stark, sodass man sich nur sehr schwer von einem Konkurrenten lösen kann, da dieser mit DRS immer wieder aufschließen kann. Und auch Ausfälle, vor allem durch technische Defekte, kamen in unserem Testzeitraum überhaupt nicht vor.

Ordentliche Präsentation mit Luft nach oben

Für die allererste Ausgabe eines Formel 1 Managers haben die Entwickler technisch einen recht ordentlichen Eindruck bei uns hinterlassen. Besonders die hübsch animierten Gesichter der Fahrer haben uns wirklich beeindruckt. Die Fahrt in der Cockpitperspektive sah schön aus, wenn auch teils etwas unscharf.

Für eine richtig gelungene Atmosphäre sorgt das Teamradio, welches aus den originalen TV-Aufzeichnungen aufgenommen und in das Spiel eingebaut wurde. Wir hören also die echten Stimmen unserer Fahrer aus unserem Controller – super! Weniger gut gefallen hat uns der Sprecher während des Fahrens auf der Strecke, der Unfälle oder Überholmanöver kommentiert. Hier darf man sich für einen potenziellen Nachfolger gerne etwas mehr Mühe geben.

Pro & Kontra

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Pros
  • Motivierendes Gameplay
  • Fahrer und Teams vollständig lizenziert
  • Ordente Präsentaation

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Cons
  • Verhalten der KI-Fahrer dumm
  • Zu wenige Ausfälle im Rennen
  • Deutscher Kommentator schwach

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Spiel Bewertung
Singleplayer
74
74
-
Multiplayer

FAZIT

Der F1 Manager 2022 konnte uns beim Testen zwar nicht komplett überzeugen, dennoch haben wir einige positive Aspekte für zahlreiche spaßige Spielstunden finden können. Das Gameplay ist unterhaltsam und auch Einsteiger werden schnell erste Erfolge feiern können. Neben dem ausführlichen Hauptmenü liegt das Hauptaugenmerk des Spiels natürlich bei den Rennwochenenden. Unsere Fahrer durch geschickte Taktik zu Erfolgen zu führen ist äußerst motivierend. Allerdings hat die KI aktuell auch noch einige Schwächen. Wenn die Entwickler daran noch etwas arbeiten, dann haben wir mit dem F1 Manager 2022 einen mehr als soliden Rennspiel-Manager gefunden.

- Von  Christian

Eine Empfehlung besonders für Fans der Formel 1.
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USK 0 PEGI 3

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