DM: Japanese Drift Master REVIEW
Ende 2023 konnte ich passend zu Weihnachten zum ersten Mal JDM: Japanese Drift Master in einer speziellen Demo ausprobieren. Damals war ich schon sehr begeistert, denn das japanische Flair der Umgebung wurde wirklich gut und stimmungsvoll eingefangen. Die engen Straßen und Gassen, der Linksverkehr und natürlich auch die japanischen Kirschblüten haben mich stimmungsvoll in die japanische Kultur eintauchen lassen. Und nun also die typischen Driftrennen à la „Tokyo Drift”.
Die Story
Die Handlung selbst ist relativ klischeehaft. Wir als „Gaijin“, also als Außenseiter aus einem fremden Land, kommen nach Japan, um dort in der japanischen Drift-Kultur so richtig durchzustarten. Das gefällt natürlich längst nicht jedem, weshalb es zu rivalisierenden Aufeinandertreffen, Manipulationen usw. kommt. Um unser teures Tuning-Hobby zu finanzieren, müssen wir natürlich Geld verdienen. Klar, Rennen fahren. Aber das ist längst nicht alles. Wir haben auch die Möglichkeit, Sushi auszuliefern. Das muss innerhalb eines Zeitlimits geschehen, und zwar möglichst stilvoll mit vielen Drifts und einem möglichst unbeschädigten Firmenwagen. Je nach Zustand des Fahrzeugs und euren Drift-Skills könnt ihr hier mehr oder weniger Geld verdienen. Ihr könnt auch einige Wetten abschließen. Spezielle Rennen ermöglichen es euch, auf eine bestimmte Zeit zu wetten. Wie lange braucht ihr von A nach B? Je höher euer Einsatz, desto weniger Zeit habt ihr. Hier könnt ihr viel Geld gewinnen, aber auch verlieren.
JDM: Japanese Drift Master setzt auf eine Open World mit einem Straßennetz von knapp 250 Km. Das ist im Verhältnis zu anderen Open World Racer überschaubar, jedoch vollkommen ausreichend und man muss bedenken, viele Straßen führen in den Bergen im Slalom, was einem alleine die Fahrzeit teilweise sehr lange vorkommen lässt. Die Abwechslung von Großstadt, Dörfer, Autobahn, Landfahrten oder Berge sind grundsätzlich wirklich gut gelungen.
Gelungene Open World?
ABER: So schön Japan auch visuell umgesetzt wurde, wirkt die Open World relativ leer bzw. leblos. Natürlich gibt es Straßenverkehr und löblicherweise fahren die Einwohner ebenfalls in lizenzierten Fahrzeugen wie beispielsweise einem Nissan Micra oder einem Honda Civic. Aber wir sehen keine Fußgänger auf den Straßen. Wie cool wäre es gewesen, gerade beim Tag- und Nachtwechsel ein belebtes Tokio bei Nacht zu reproduzieren, mit vielen Menschen, die sich auf dem Zebrastreifen nach links und rechts teilen, während man über die Straßen driftet. Okay, hier geht jetzt etwas zu sehr die Fantasie mit mir durch, aber cool wäre es allemal! So sehen wir bis auf einige Fahrzeuge im Straßenverkehr und ab und zu ein Flugzeug, das in der Ferne am Flughafen startet oder landet, nichts Belebtes. Und das ist wirklich schade! Denn das setzt sich auf der Weltkarte fort. Nach fast 13 Stunden habe ich immer noch nur einen Autohändler, eine Werkstatt und eine Lackiererei auf der Karte. Ich hätte hier schon zwei oder drei begrüßt, die unterschiedliche Teile zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Auf der gesamten Karte gibt es ein Hauptziel, ein bis zwei Sushi-Aufträge, drei bis vier Garagen, einen Händler, eine Werkstatt und einen Lackierer. Hier und da sind noch einige Blitzer sowie Rennen mit Wetteinsatz vermerkt. Aber das war es dann auch schon.
Genügend Abwechslung?
Ich hätte mir mehr verschiedene Rennen auf der Karte gewünscht. Hier ein Drag-Rennen, da ein Driftrennen und dort ein Grip-Rennen, das im Prinzip ein normales Rennen ist. Aber wir folgen praktisch immer nur dem Story-Pfad, ohne zum Beispiel nebenbei in einer Art Underground-Liga zu fahren. Das macht JDM: Japanese Drift Master zwar nicht schlecht, aber hier wäre definitiv mehr Potenzial! Zumal ich in den Demos noch den Eindruck hatte, dass es mehr Abwechslung gibt.
Auf aufwendige Film- und Cut-Sequenzen wird hier bewusst verzichtet. Man darf auch nicht vergessen, dass JDM ein vergleichsweise kleiner Titel mit kleinem Budget ist. Hier hat man sich für eine Erzählweise in Form eines Mangas entschieden. Das passt am Ende auch ganz gut ins Setting, allerdings werden sich wahrscheinlich nicht alle die komplette Story durchlesen.
Die Grafik hingegen ist wirklich gut. Hier war ich positiv überrascht. In der Demo gab es damals hier und da viel zu viel Bewegungsunschärfe und kleinere Grafikfehler. Nun sieht das Spiel wirklich gut aus. Auch die verschiedenen Kamerapositionen wissen zu überzeugen. Die 360-Grad-Kamera auf dem Heckspoiler sieht zum Beispiel sehr authentisch aus. Das gilt auch für die Kamera, die den Kotflügel zeigt. Je nach Kamera hört sich auch der Motorsound anders an. Wirklich top! Zudem fühlen sich die Fahrzeuge im Handling unterschiedlich an.
Und hier kommen wir zu einem wirklich interessanten Teil. Das Gameplay!
Wir haben die Möglichkeit, entweder den relativ unrealistischen Arcade- oder den etwas realistischeren Sim-Cade-Modus zu wählen. JDM unterstützt dabei selbstverständlich nicht nur den Controller, sondern auch euer Fanatec- oder Logitech-Lenkrad. In puncto Vielfalt spielt hier wirklich seine Stärken aus.
Apropos Vielfalt – Uns stehen einige klassische japanische Autos zur Verfügung. Der Nissan Skyline, der 350Z, der Honda Civic oder der Subaru Impreza wie auch der BRZ sind nur einige Beispiele. Kultwagen wie der GT86 bzw. GR86 sind leider nicht im Umfang enthalten. Überraschenderweise haben wir hier aber keine Lizenz von Mitsubishi. Der Evo Lancer ist zwar optisch 1:1 nachgebildet und wenn man das Fahrzeugemblem nicht sieht, merkt man es auch kaum. Dies sei jedoch an dieser Stelle erwähnt.
INFO: In den kommenden 9 Monaten wird es drei große Updates zu JDM: Japanese Drift Master geben. Unter anderem weitere neue Fahrzeuge und auch einen Splitscreen Modus für lokale Multiplayer Aktion wird nachgereicht und einiges mehr! Danach wird auch die Wertung angepasst, die aktuell noch für den Multiplayer fehlt.
Video-Review
Pro & Kontra

- Japanische Open World gut umgesetzt
- Einige lizensierte Fahrzeuge
- Detaillierte Grafik & schöne Kameraoptionen
- Wahl zwischen Arcade & Simcade
- Gutes Gameplay
- Motorsound je nach Fahrzeug individuell und kraftvoll

- Open World ohne Fußgänger relativ leer
- Wenig abwechslungsreiche Rennen
- Nach Abschluss der Story wenig zu tun
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