Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy REVIEW

Ende 2019 erschien mit Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout der erste Teil der „Atelier Ryza“-Serie in westlichen Gefilden. Bereits damals konnte der Titel in zahlreichen Tests überzeugen und dies lag größtenteils daran, dass das bereits angestaubte Spielprinzip umgekrempelt und aufgefrischt wurde. Nach über einem Jahr Wartezeit erscheint nun mit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy der Nachfolger der beliebten Alchemisten-Serie. Auch hier versprechen die Entwickler wieder frisches Gameplay und Neuerungen, die das Spielgefühl verbessern sollen. Können die Versprechen eingehalten werden oder versucht man nur noch schnell mit einer passenden Fortsetzung auf den Hype-Train aufzuspringen? Natürlich erfahrt ihr dies und noch viel mehr wie immer bei uns in unserem ausführlichen Test zu Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy.

Fortsetzung der beliebten „Atelier Ryza“-Story

Wie bereits erwähnt, spinnt Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy die Story aus dem ersten Teil weiter. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und die Gruppe rund um Ryza hat sich aufgelöst und in alle Windrichtungen zerstreut. Während die Begleiter auf dem Festland versuchen, erwachsen zu werden und ihre eigene Geschichte zu schreiben, verweilt Ryza auf Kurken Island, um weiter die Geheimnisse der Alchemie zu ergründen.

Natürlich bleibt das nicht unentdeckt und so erhält unsere Heldin der Geschichte kurzerhand wichtige Post vom Festland. Hierbei handelt es sich um einen mysteriösen Kristall und ihre Aufgabe soll es sein, herauszufinden, welche Kräfte in diesem schlummern. Da Ryza aber nicht mehr die Kräfte von früher in sich spürt, macht sie sich auf, ihren Freund Tao in der Stadt Ashra-am Baird auf dem Festland zu besuchen und so mal den Kopf frei zu bekommen. Mit diesem Ausflug beginnt das spannende Abenteuer von Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy.

Was einem direkt auffällt, ist die Tiefe der Charaktere. Denn was im ersten Teil noch flach und eindimensional war, ist in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy weit interessanter und gehaltvoller. Durch die vergangene Zeit haben die unterschiedlichen Persönlichkeiten viel erlebt und eine Entwicklung durchgemacht, die man spürt und sieht. Entsprechend gibt es auch viel zu erzählen. Aber auch die neuen Charaktere bringen frischen Wind in Atelier Ryza 2 sowie die neuen Gameplaymechaniken. Nur unsere Heldin scheint keine wirkliche Veränderung durchgemacht zu haben und ist immer noch die junge Alchemistin, die nach erfüllenden Abenteuern sucht.

Bekannte Alchemie mit neuen Fähigkeiten

 

Was bereits der erste Teil der „Atelier Ryza“-Reihe angefangen hat, führt Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy gekonnt weiter. Alchemie steht an der Tagesordnung. Und hier wartet ein breites Feld an Aktivitäten, in dem man Stunden in der virtuellen Welt verbringen kann. Sollte dies euer erstes Spiel der Reihe sein, keine Sorge. Ihr werdet auch hier Schritt für Schritt durch die abwechslungsreiche Welt der Alchemie begleitet und lernt alles von Anfang an.

Im Grunde müsst ihr drei wichtige Punkte beachten, um an euer Ziel zu kommen. Doch bevor es losgeht, solltet ihr zunächst einmal wissen, was ihr überhaupt herstellen wollt. Und dazu braucht ihr ein passendes Rezept. Habt ihr das dann gefunden oder freigeschaltet, geht es daran, die verschiedenen Materialien zu craften. Und wenn ihr schließlich alles beisammen habt, müsst ihr die Gegenstände nur noch passend kombinieren und schon könnt ihr euren Wunschgegenstand erstellen.

Um hier für Abwechslung zu sorgen, gibt es viele zufällige Faktoren, die die Qualität des fertigen Items beeinflussen können. Und hier kommt euer Fertigkeitsbaum ins Spiel. Umso mehr ihr in diesem freischaltet, umso leichter wird es, besondere Zutaten oder Ingredienzen in der gewünschten Qualität zu finden. Natürlich hilft euch der Baum auch, seltene Rezepte freizuschalten und somit an bessere Waffen oder Werkzeuge zu kommen. Allein dieses Feld der Erforschung und der Alchemie fesselt ungemein an den Bildschirm. Oft denkt man sich, ach komm, den Gegenstand mach ich noch schnell. 2 Stunden später! Es ist wirklich unglaublich, wieviel Zeit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy frisst und das ist keinesfalls negativ gemeint. Es macht Spaß, Neues zu entdecken und durch die zahlreichen Möglichkeiten kommt keine Langweile auf.

Der einzige Kritikpunkt am Gameplay wäre die Sache, wieso Ryza in ihrem zweiten Abenteuer wieder alles neu lernen muss. Ohne viel zu spoilern, ist der Grund dafür eher an den Haaren herbeigezogen und fügt sich nicht ganz in die sonst wirklich spannend erzählte Story ein.

Kämpfe und Open-World?

Natürlich dürft ihr in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy auch wieder zu euren Waffen greifen und in einer Gruppe gegen zahlreiche verschiedene Monster kämpfen. Bei dem Kampfsystem handelt es sich um ein rundenbasiertes und wird gerade Fans der alten „Final Fantasy“-Teile vor Freude Tränen in die Augen treiben.

Wie immer könnt ihr in Gefechten auch wieder Spezialattacken nutzen oder viele verschiedene Items einsetzten. Das Kampfsystem macht Spaß und ist eine gelungene Abwechslung zum Alchemisten-Alltag. Wenn ihr also mal wieder ein Effektgewitter auf eurem Bildschirm sehen wollt, schmeißt euch einfach in einen der zahlreichen Battles von Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy.

Wie bereits aus dem Vorgänger bekannt, durchstreift ihr verschiedene Maps auf der Suche nach den passenden Zutaten für eure Rezepte. Die Areale sind sehr groß und weitläufig. Und so glaubt man an manchen Stellen kurzzeitig, in einem Open-World-Spiel gelandet zu sein. Abwechslungsreiche Umgebungen und zahlreiche kleine oder große Geheimnisse warten darauf, gefunden zu werden. Auch hier vergeht die Zeit wie im Nu. Denn oft weiß man gar nicht, was man zuerst erledigen soll, da es so viele Möglichkeiten gibt, im Spiel voranzukommen. Langweilig wird es in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy wirklich nie.

Auch Grafik und Sound machen eine gute Figur

Grafisch ist Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy wirklich beeindruckend und braucht sich hinter seinen Genre-Kollegen nicht verstecken. Die kleinen Details an den Hauptcharakteren sind gut ausgearbeitet und man erkennt, dass die Entwickler auf sehr viel Liebe zum Detail Wert gelegt haben. Allerdings trifft das nur auf die Hauptdarsteller der Geschichte zu. Alle anderen NPCs oder Nebencharaktere wirken an manchen Ecken lieblos gestaltet und unfertig.

Die Umgebung ist im Vergleich unglaublich detailreich und strotz nur so vor Abwechslung. Kleine Bäche, meterhohe Pilze oder endlose Wiesen laden zu Erkundungstouren ein. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, um Eintönigkeit zu vermeiden und den Spieler mit abwechslungsreichen Schauplätzen zu überraschen.

Natürlich darf in einem JRPG der passende Soundtrack nicht fehlen. Und so klingen in jeder Situation die passenden Töne aus dem Lautsprecher in euer Wohnzimmer. Eine deutsche Synchro sucht man in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy aber leider vergebens und so muss man sich mit englischen Bildschirmtexten zufriedengeben. Eine Lokalisierung hätte hier Wunder gewirkt und wäre das sogenannte Tüpfelchen auf dem i gewesen. Wer also eher wenig Englisch beherrscht, wird mit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy keine Freude haben. Hier hätten wir uns auf jeden Fall mehr Fanservice gewünscht.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Tolle Grafik
  • Abwechslungsreiche Umgebungen
  • Detailreiche Hauptcharakter
  • Fordernde Alchemie
  • Spannende Story

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Cons
  • Keine deutschen Texte & Sprachausgabe
  • Teilweise sehr lieblos gestaltete NPCs
  • Manchmal leicht überfordert mit Aufgabenvielfalt
  • Wenig Entwicklung beim Hauptcharakter

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Spiel Bewertung
Singleplayer
85
85
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Zusammengefasst erhält man mit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy ein klassisches JRPG mit spannendem Kampfsystem, einer wirklich gut erzählten und spannenden Story sowie frischen Gameplayelementen. Hinzu kommen noch die liebevoll gestalteten Charaktere und abwechslungsreiche Umgebungen. Wer den ersten Teil der Geschichte rund um Ryza bereits gespielt hat, der sollte sich den zweiten Teil auf keinen Fall entgehen lassen. Neulinge werden durch ein ausführliches Tutorial geführt, wo die einzige Hürde die englische Sprache sein könnte. Mit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr ein Rollenspiel sucht, das euch stundenlang vor den Bildschirm fesseln wird, ohne dabei langweilig und eintönig zu wirken!

- Von  Timo

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Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy REVIEW

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