Orcs Must Die! 3 REVIEW

Freunde von unterhaltsamen Ork-Schlachten dürften letztes Jahr ziemlich enttäuscht gewesen sein, als Orcs Must Die! 3 exklusiv für die Streaming-Plattform Google Stadia veröffentlicht wurde. Nun ist das Spiel allerdings auch endlich für den PC, die PS4 und die Xbox One erschienen und Fans der Reihe können sich endlich wieder auf zahlreiche Kämpfe gegen eine riesige Horde Orks freuen. Also packt schon mal eure fiesesten Fallen zusammen, während wir euch verraten, was Orcs Must Die! 3 besonders macht und ob sich ein Kauf vielleicht auch für Spieler lohnt, die bisher noch gar nichts mit dieser Spielereihe zu tun hatten.

Die Orks wurden wieder freigelassen!

Wer bei dem Spieltitel „Orcs Must Die!“ ein brutales und realistisches Gemetzel erwartet, der sollte am besten gleich wieder umkehren. Das Spiel nimmt sich und das eigentliche Hauptthema des Spiels nicht immer allzu ernst und schafft es daher, eine lockere und witzige Atmosphäre zu erzeugen, bei der man schon fast vergisst, wie viele unzählige Orks man auf dem Gewissen hat. Nein, dieses Spiel möchte einfach nur das spaßige Erlebnis für zwischendurch sein und bekommt das auch durch seine charismatischen, witzigen und sympathischen Charaktere super hin.

Auch Orcs Must Die! 3 versucht keine schwerwiegende und komplexe Geschichte zu vermitteln, sondern nutzt diese viel eher als Beiwerk, um die Handlung voranzutreiben. Die Helden aus Teil 1 und 2 sind längst zu Legenden geworden und wir starten mit völlig neuen, aber nicht weniger sympathischen Rekruten in den Krieg gegen die Orks. Diese gilt es nämlich, um jeden Preis aufzuhalten, und zwar jeden einzelnen von ihnen. Währenddessen wird uns die Handlung in kleinen Häppchen Level für Level serviert, sodass wir immer einen kleinen Antrieb haben, die Hauptquest weiterzuspielen. Viel mehr als die klassischen Geschichten von Freunden, die zu Feinden wurden und guten Helden, die der dunklen Seite beigetreten sind, hat man uns hier allerdings nicht zu erzählen.

Des Weiteren kommt erschwerend hinzu, dass die Kampagne dann doch recht schnell vorbei ist und wir nach einer Motivation suchen müssen, um weiterzuspielen. Dazu aber später noch mehr.
Hier hätte ich mir durchaus noch etwas mehr Inhalt gewünscht, um die Charaktere nicht nur oberflächlich kennenzulernen. Diese sind definitiv charismatisch und genau deshalb ist es auch sehr schade, dass die Reise so schnell vorbei ist. Doch schaut man sich das Gameplay an, dann macht das Spiel seinem Namen alle Ehre!

Zwischen Zauberstäben und feurigen Fallen

Orks müssen sterben! So will es das Gesetz. Na ja, also zumindest so oder so ähnlich dürfte wohl der Entwicklungsprozess ausgesehen haben. Auch Orcs Must Die! 3 scheut sich nicht davor, uns eine Vielzahl an Waffen und Fallen an die Hand zu geben, um die Kreaturen nicht nur zurückzudrängen, sondern sie auf möglichst unangenehme Art und Weise vom Spielfeld wegzuwischen.

Doch fangen wir für alle Neueinsteiger lieber ganz von vorne an. Das macht das Spiel nämlich auch. Es nimmt Neueinsteiger an die Hand und erklärt ihnen selbst die simpelsten Mechaniken nochmal von Grund auf neu. Somit ist ein einfacher Einstieg bereits gesichert. Vor dem Beginn jeder Runde habt ihr eine gewisse Anzahl an Punkten, die ihr nutzen könnt, um den kommenden Orkhorden Fallen zu stellen. Jede Falle verbraucht dabei eine unterschiedliche Anzahl an Punkten. Ihr müsst stets abwägen, ob es klüger ist, viele kleine Fallen zu bauen, eine große Falle oder eine Mischung aus beidem. Die Möglichkeit dafür bieten euch eure Punkte, die mit jedem getöteten Ork nach einer Welle an Gegnern auch wieder zunehmen. Ziel ist es, zu verhindern, dass die Feinde durch den Riss gelangen.

Der Riss ist eine Art Portal, das ihr um jeden Preis verteidigen müsst. Kommen zu viele Orks durch den Riss, habt ihr verloren. Die Kämpfe werden im Spiel ganz klassisch in Wellen ausgetragen. Jedes Level besitzt eine unterschiedliche Anzahl an Ork-Wellen, die es zu meistern gilt und somit ist es ratsam, sich für jede Welle eine entsprechende Taktik zu überlegen. Am meisten Spaß macht das übrigens im Online-Koop-Modus, der, wie auch bei den Vorgängern, noch viel mehr Spielspaß verspricht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Orcs Must Die! 3 erst im Koop-Modus anfängt, richtig viel Spaß zu machen. Einzelgänger können zwar Vergnügen haben, aber längst nicht so viel wie zwei Freunde, die sich gemeinsam mit ihren Fallen durch Ork-Horden schlagen.

Hat man ein Level gemeistert, geht es auf zum nächsten, welches meist durch eine Zwischensequenz eingeleitet wird und sich sowohl von der Thematik als auch von den Laufwegen der Orks stark von dem vorherigen Level unterscheidet. Je nachdem, wie weit man im Spiel ist, können die wilden Bestien nämlich auch aus mehreren Toren kommen und somit müsst ihr nicht nur eine Front verteidigen, sondern gleich zwei oder gar drei. Dieser bunte Mix aus Abwechslung, Spaß und strategischen Kämpfen ist es, was Orcs Must Die! 3 so besonders macht. Alles natürlich immer mit einer gewissen Prise Humor und Leichtigkeit serviert.

Zwischendrin gibt es in der Kampagne dieses Mal immer wieder große Schlachten. Anders als in den anderen Leveln kämpft ihr hier nicht in kleineren Gebieten, sondern müsst auf einer relativ großen und breiten Fläche den Riss gegen die Orks verteidigen. Hierfür gibt es immer wieder kleine Zeitreisen und in den Zeitepochen stehen euch auch größere Waffen wie beispielsweise ein Katapult zur Verfügung.

Stellt ihr euch gut an, sterbt nie und lasst keinen Ork durch den Riss, so könnt ihr nach einem beendeten Level die maximale Anzahl an Schädeln erreichen. Diese stellen eine Art 5-Sterne-System dar und mit den Schädeln könnt ihr euch neue Fallen oder Waffen kaufen, um eure Feinde noch effektiver und schneller zu töten oder einfach nur um zu schauen, welch diabolische Auswirkungen euer nächstes Folterwerkzeug mit sich bringt.

Die verdienten Schädel zählen, ebenso wie eure freigespielten Waffen und Fallen, für alle Modi im Spiel. Wer denkt, dass Orcs Must Die! 3 nach dem Story-Modus endet, der hat sich nämlich stark getäuscht.

Ein unendlicher Spaß für danach

Nach der Hauptkampagne wartet nicht nur eine kostenlose DLC-Erweiterung auf euch, sondern auch 2 komplett eigenständige Modi + wöchentlichen Herausforderungen.

Highlight und größte Neuerung für die Reihe ist hier der Chaos-Modus. Dort müsst ihr euch durch insgesamt 5 Szenarien kämpfen, die Stück für Stück immer schwieriger werden. Anfangs könnt ihr hier zwischen verschiedenen Buffs und Debuffs wählen, um das Ganze etwas anstrengender oder leichter zu machen. Jeder Buff bzw. Debuff beeinflusst das folgende Szenario schwer und sorgt für jede Menge Abwechslung. Den Buff erhaltet ihr allerdings erst, wenn ihr eine Welle von Orks besiegt habt, während ein Debuff aktiviert war. Der Modus ist also wie eine typische Berg- und Talfahrt. Verliert ihr allerdings zu oft, gehen auch eure Punkte zur Neige und ihr müsst wieder ganz von vorne anfangen. Der Chaos-Modus nutzt die Mechaniken des Spiels perfekt, um daraus etwas völlig Neues und Abgedrehtes für die Spielerfahrung von Orcs Must Die! 3 zu liefern.

Etwas klassischer und weitaus bekannter ist da schon der Endlos-Modus. Hier kämpft ihr so lange gegen eine riesige Anzahl an Feinden, bis ihr nicht mehr könnt und der Kampf verloren ist. Nichts sonderbar Neues, aber gerade im Koop-Modus wieder ein recht spaßiges und vertrautes Erlebnis direkt nach den zwei Kampagnen.

Abgerundet wird dieses Paket dann durch die wöchentlichen Herausforderungen, die uns als Spieler verlocken sollen, immer mal wieder ins Spiel reinzuschauen. Etwas wirklich besonderes solltet ihr hier allerdings nicht erwarten. Diese Weeklys gelten eher den Spielern, die Orcs Must Die! 3 schon verfallen sind.

Einzig und allein das Thema Langlebigkeit ist wieder einer der größten Kritikpunkte am Spiel. So sehr das alles auch Spaß macht und sich spürbar weiterentwickelt hat, merkt man dem Titel schon an, dass er nicht mehr als das spaßige Spiel für zwischendurch sein möchte. Für die einen sicherlich ein Kritikpunkt und für andere genau die Stärke des Franchises. Ich bewerte diesen Faktor für mich persönlich eher positiv. Jedoch hängt es hier stark davon ab, was für eine Art Spieler ihr seid.

Auch grafisch gibt es beim bunten Cartoon-Look des Spiels kaum etwas zu bemängeln. Die Atmosphäre, die rockige Musik, während die Fallen zahlreiche Ork vernichten sowie der Look passen sehr gut zusammen und schaffen ein Gesamtpaket, welches in diesem Genre seinesgleichen sucht.

Video-Review

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Spaßiger Koop-Modus
  • Jede Menge Abwechslung
  • Vielzahl an unterschiedlichen Leveln
  • Rundes Gesamtpaket
  • tolle Atmosphäre

thumbs-up-icon

Cons
  • Langezeitmotivation kaum gegeben

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Spiel Bewertung
Singleplayer
87
88
Gut
89
Multiplayer

FAZIT

Orcs Must Die! 3 setzt genau dort an, wo seine Vorgänger aufgehört haben, ohne dabei zu viel am Spielkonzept zu ändern. Das Spielkonzept steckt hier bereits im Namen und wird auch im dritten Ableger der Reihe herrlich absurd umgesetzt und sorgt für mehrere Stunden Spaß und Action. An der einen oder anderen Stelle hätte man sich dann aber doch noch ruhig etwas mehr trauen können, anstatt sich zu sehr auf das Altbekannte zu verlassen. Insgesamt erhalten Fans der Reihe hier einen weiteren unterhaltsamen Ork-Spalter, der auch für Neueinsteiger und Freunde von actionlastigen Koop-Games interessant sein dürfte.

- Von  Christopher D

Das Spielkonzept steckt hier bereits im Namen, wird herrlich absurd umgesetzt und sorgt für mehrere Stunden Spaß und Action.
Playstation 4
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