Teenage Mutant Ninja Turtles The Cowabunga Collection REVIEW

Das Turtles Franchise begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Comic, Figuren und selbst Kleidungsstücke gehörten zu meiner Sammlung. Den Titelsong von Frank Zander zur Trickfilmserie konnte ich auswendig und die Live-Action Filme liebe ich bis heute. Natürlich gehört in so eine Sammlung auch das eine oder andere Videospiel.

Mit der Teenage Mutant Ninja Turtles The Cowabunga Collection kehrt ein weiteres Stück Nostalgie zurück und bringt bekannte Ableger sowie Neuentdeckungen in meine Sammlung. Gleich 13 Games aus allen Epochen, die wir inzwischen als „Retro“ bezeichnen, finden sich in der Collection. Für mich der optimale Anlass, erneut auf eine digitale Zeitreise zu gehen und die Erinnerungen aus der Kindheit aufzufrischen.

8-Bit Turtles

Den Anfang macht das Teenage Mutant Ninja Turtles Spiel, welches seinerzeit auf dem NES erschien. Für ein Kind hatte der Action-Titel einen sehr gehobenen Schwierigkeitsgrad und selbst heute beißen sich genügend Gamer daran die Zähne aus. Mit minimalistischer Darstellung der Ninja Schildkröten und Gegner, deren Vorbild man manchmal erraten muss, war der Spielspaß getrübt. Starke Frame-Einbrücke, wenn 3 bis 5 Gegner gleichzeitig auf dem Endgerät zu sehen waren, gehörten ebenfalls zur Adaption. Wenn etwas spielerisch gelang, waren technische Probleme noch immer dabei, den letzten Spielspaß einzufordern.

Doch nun darf ich dank der Teenage Mutant Ninja Turtles Cowabunga Collection dieses Abenteuer erneut erleben. Gerne würde ich sagen, dass die lästigen Ruckler entfernt wurden, doch bleibt genau dieses akute Problem weiterhin bestehen. Das eigentliche Gameplay ist hingegen unverändert und wird ohne optische Anpassungen der Sammlung beigefügt. Optionale Filter können zwar ein wenig Nostalgie einbringen, doch spielerisch macht das Game noch immer starke Probleme, die 2022 nicht mehr sein müssen.

Mit den weiteren Turtles-Games, die für das Nintendo Entertainment System erschienen, ist es ähnlich. Grafikfehler und teilweise stockendes Vorankommen aufgrund starker Ruckler wurden leider nicht beseitigt. Dafür wird der Charakter der Side-Scrolling Beat’em’ups zusehends gestärkt. Zumal die beiden Nachfolger auch endlich im Koop gespielt werden können. Das heißt, gleich zwei Turtles stellen sich dem Foot Clan von Shredder und den weiteren Schergen entgegen.

Turtles in schwarz weiß

Die drei GameBoy Teile sind komplett eigene Kreationen, die nichts mit den Games auf dem NES zu tun haben. Die Figuren beharren ebenfalls auf einer seitlichen Ansicht. Wie schon in den NES Teilen, stehen alle 4 Schildkröten zur Auswahl bereit, können hier aber nur nacheinander gewählt werden.

Bei einer farblosen Darstellung des Gameplays bleibt es leider. An dieser Stelle hätte ich mir eine Option von Konami gewünscht, optional 4 Farben zu vergeben, wie es seinerzeit beim Super Game Boy möglich war. Selbst vorgegebene Paletten an Nuancen, wie beim Game Boy Color, hätten mich persönlich erfreut. Leider spielt sich das farbenarme Unterfangen nur hinter einem Rahmen ab, der die 4:3 Darstellung ausgleichen soll. Kleinere optionale Anpassungen können aber je nach Wunsch den Bildausschnitt verkleinern bzw. vergrößern.

16-Bit Turtles

Mein persönlicher Höhepunkt ist definitiv Turtles in Time für das SNES. Anfang der 90iger Jahre und mit den ersten Super Nintendo Konsolen in Deutschland, war es das Highlight in Kinderzimmern. Zwar besaß ich das Spiel nicht selbst, doch gab es genügend Anlaufstellen, es mit einem Freund im Koop durchzuzocken – immer und immer wieder. Optisch war Turtles in Time (TMNT 4) eine Revolution und fühlt sich noch heute phantastisch an. Viele Farben, frische Animationen und guter Fanservice formten aus dem 16Bit Klassiker ein wahres Kultspiel, welches nie in Vergessenheit geraten ist. Dass der Ableger in der Sammlung einen Platz hat, bedarf keiner weiteren Erklärung.

Interessanterweise beinhaltet die Teenage Mutant Ninja Turtles The Cowabunga Collection auch einen weiteren Port. Hierzu sei aber gesagt, dass das Spiel eine abgespeckte Variante gegenüber dem Super Nintendo Teil ist. Wer nur kurz in den Genuss kommen möchte, hat hier die bessere Anlaufstelle. Dafür muss aber auf Verzicht geübt werden bei Kontrahenten wie Slash oder den Rattenkönig.

Nicht ganz so kultig, aber dennoch berechtigt auf der Collection ist Tournament Fighters, bei dem sich die Nintendo- und Sega-Variante enorm voneinander unterscheiden. Die Super Nintendo Portierung erinnert stark an den Primus Street Fighter, denn die Inspiration von Moves und Backgrounds ist schnell ausgemacht. Jedenfalls ist Teenage Mutant Ninja Turtles: Tournament Fighters (Super Nintendo) eine sehr gute Kopie von Capcoms Fighting Games und kann sich unter den Beat’em ups behaupten. Mit der Sega Version gelingt es mir nicht so leicht Freundschaft zu schließen. Es fehlt an Dynamik im Hintergrund und auch die Darstellung der Charaktere will bei mir nicht zünden. Da zocke ich fast schon den NES Ableger lieber, der grafisch eigentlich nicht zu vergleichen ist, dafür aber eine gute Ausrede hat.

Mit Teenage Mutant Ninja Turtles: The Hyperstone Heist geht es dann noch einmal in die Ausrichtung der Arcade-Automaten. Zwar ist das Spiel ursprünglich für den Sega Mega Drive erschienen, die Gameplay-Orientierung ist aber deutlich erkennbar. Grafisch und Soundtechnisch kann es Turtles in Time zumindest nicht übertrumpfen. Kurzweilig macht es aber enorm Laune.

Technische Neuerungen

Wie bereits erwähnt, wurden die Performanceprobleme nicht behoben und ein möglicher Spielfluss ignoriert. Dies ist durchaus schade, denn eine solche Collection sollte deutlich mehr zu bieten haben als eine 1:1 Portierung alter Roms.

Typisch für aufpolierte Retrogames ist die Speicher- und Rückspulfunktion. Und zugegeben, darauf habe ich mich gelegentlich verlassen, obwohl die Spielzeit bei allen Titeln relativ überschaubar bleibt. Nichtsdestotrotz konnte ich so einige der sehr starken Ruckler ausbügeln, die mir sonst ein Game Over beschert hätten. Zusätzlich gibt es eine Übersicht an Tipps und Lösungswegen, die extra für die Sammlung angelegt wurden.

Die Teenage Mutant Ninja Turtles The Cowabunga Collection macht mich an einer Stelle besonders glücklich. Der Publisher Konami hat sich die Mühe gemacht und ein wenig nostalgisches Zusatzmaterial beigefügt. So findet ihr beispielsweise einige Seiten von älteren Comics oder Screenshots der verschiedenen Trickfilmserien rund um die Turtles. Ich habe einige Zeit damit verbracht, die Comics virtuell durchzublättern oder Szenen aus den alten Serien zu verinnerlichen. Spielecover, Musikstücke und weitere Inhalte runden den Fanservice nahezu ab.

Multiplayer

Fast alle der beinhalteten Games sind im Multiplayer spielbar. Doch hat sich die Zeit verändert und nicht alles findet mehr wie seinerzeit lokal statt. Früher saß man zusammen auf der Couch und hat abgeklatscht, wenn ein Level gemeinsam abgeschlossen wurde. Heute finden viele Sessions online statt. Das hat auch der Publisher Konami berücksichtig und einen Online-Multiplayer verbaut. Leider konnte ich in der Testzeit diesen nicht in Gänze ausprobieren, da ich keine Mitstreiter gefunden habe. Dieser Punkt wird, wenn das Spiel offiziell erschienen ist, nachgeliefert. Vorab ist aber zu sagen, dass diese Option nicht alle Games umfasst.

Lokal gab es hingegen keinerlei Probleme. Auf der Nintendo Switch konnte ich bequem JoyCons oder GamePads weitergeben und zusätzliche Personen dem Spielgeschehen beiwohnen lassen.

Die Spiele

  • TMNT (NES)
  • TMNT (Arcade)
  • TMNT II: The Arcade Game (NES)
  • TMNT: Fall of the Foot Clan (Game Boy)
  • TMNT: Turtles in Time (Arcade)
  • TMNT II: Back from the Sewers (Game Boy)
  • TMNT III: The Manhattan Project (NES)
  • TMNT IV: Turtles in Time (SNES)
  • TMNT: The Hyperstone Heist (Mega Drive / Genesis)
  • TMNT III: Radical Rescue (Game Boy)
  • TMNT Tournament Fighters (SNES)
  • TMNT Tournament Fighters (Mega Drive / Genesis)
  • TMNT Tournament Fighters (NES)

Pro & Kontra

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Pros
  • 13 Games unter Vollpreis
  • Mit zusätzlichen Features und Gallery
  • Online-Multiplayer integriert

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Cons
  • Noch immer starke Ruckler in einigen Klassikern verankert
  • Leider keine optionale Farbpalette bei Game Boy Spielen wie beim Super Game Boy

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
78
Okay
80
Multiplayer

FAZIT

Die Teenage Mutant Ninja Turtles The Cowabunga Collection ist eine nette Sammlung, die mit 13 Spielen aufwartet. Weit weg vom heutigen Standard wurde es aber verpasst, nervige Ruckler und Frameeinbrüche zu beseitigen. Insbesondere bei den NES Games kann dies zum Nachteil führen, da ihr zeitweise handlungsunfähig seid. Abseits dieser verpassten Chance der Aufwertung gibt es die inzwischen sehr beliebte Rückspulfunktion und eine tolle Gallery mit Szenen aus den alten Comics und Trickfilmen. Die 16Bit Klassiker bleiben wie bereits in den 90iger Jahren meine persönlichen Highlights, die hauptsächlich an das Multiplayer-Erlebnis appellieren. Nichtsdestotrotz spricht es nicht nur die Zielgruppe an, die die Originale kennen, sondern auch jene, die all diese tollen Klassiker verpasst haben.

- Von  Rena

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