Resident Evil Origins Collection REVIEW

Nachdem man bereits zu Beginn des vergangenen Jahres die Neuauflage des allerersten Resident Evil’s in schönstem HD veröffentlichte, so hat man bei Capcom sich nun ebenfalls dazu entschieden mit der Resident Evil Origins Collection zu eben jenem Remake auch noch ein HD-Remastered zum storytechnischen Vorgänger Resident Evil Zero HD zu packen und beide zu einem fairen Preis von 40 Euro anzubieten. Ob sich diese Collection auch für all die Spieler lohnt, die bereits in ihrer Vergangenheit mit diesen beiden Klassikern schaurige Stunden verbracht haben oder ob diese Collection nur etwas für Einsteiger der Reihe ist, klären wir in unserem Test. Dabei konzentrieren wir uns zum größten Teil auf die Neuauflage von Resident Evil Zero. Die Collection ist erhältlich für den PC, PlayStation 4, Xbox One sowie die beiden Last-Gen-Konsolen PlayStation 3 und Xbox 360.

 

Der Kampf ums Überleben beginnt

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Die Resident Evil-Reihe kann bis heute im Jahr 2016 auf eine umfangreiche Reihe vorweisen, doch mit Resident Evil Zero startet die Geschichte dieser sehr beliebten Serie und spielt noch vor den Ereignissen in Resident Evil 1 und dem berühmten Herrenhaus.

Nachdem das Bravo-Team des Sondereinsatzkommandos S.T.A.R.S. während eines Aufklärungsflugs in Turbulenzen gerät und auf tragische Weise mit dem Helikopter abstürzt, stoßen die Überlebenden bei der Erkundung des Gebietes auf einen scheinbar verlassenen Gefangenentransporter in Form eines Zuges. In Resident Evil Zero HD übernehmen wir die Kontrolle über die 18-jährige S.T.A.R.S.-Rekrutin Rebecca Chambers, welche sich in einem scheinbar führerlosen Zug befindet und dort nicht alleine ist… Mit uns an Board dieses Gefangenentransports ist auch der brutale Schwerverbrecher Billy Coen, der jedoch zunächst spurlos verschwunden ist. Allerdings merken wir schnell, dass die Suchen nach dem ausgebrochenen Schuft nicht unser größtes Problem sein wird, denn schnell bekommen wir unliebsamen Besuch von gefräßigen Zombies, die an unsere Haut und unser Fleisch wollen. Nach einiger Zeit finden wir Billy, der uns ab diesem Moment zur Seite steht, auch wenn Rebecca diesem Plan etwas skeptisch gegenüber steht. Wie sich die Geschichte der beide Protagonisten während des Spiels weiter verläuft, wollen wir euch natürlich nicht verraten– selber spielen ist hier angesagt.

Resident Evil Zero HD kann ähnlich wie seine direkten Nachfolger eher weniger durch seinen Umfang, als eben durch seine fesselnde Atmosphäre überzeugen. Denn so sehen wir bereits nach 8-10 Stunden den Abspann, allerdings lässt sich diese Spielzeit durch das Freischalten des „Wesker-Modus“ noch um einige Stunden verlängern. In diesem übernimmt man die Kontrolle über den namensgebenden Charakter Albert Wesker. Wirklich überzeugen konnte uns die Story allerdings nicht, sie dient viel mehr als ein Lückenfüller, den mal beim damaligen Release benötigte, um die teils doch offene Geschichte der Resident Evil-Reihe zu vollenden.

 

Nur gemeinsam sind wir stark – sollte man meinen

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Sobald wir Billy in dem führerlosen Zug gefunden haben, bzw. nachdem es uns vor einem schleimigen Zombie verteidigt hat, erkunden wir den restlichen Zug in Partnerarbeit mit dem kriminellen Häftling. Auch wenn Rebecca ihm nicht von Beginn an vertrauen möchte, so sind wir im Laufe der Geschichte von Resident Evil Zero HD auf die Mithilfe von Billy angewiesen. Ab diesem Zeitpunkt führt das Spiel das sogenannte Buddy-System ein, bei dem ihr euch entscheiden könnt, welchen der beiden Charaktere ihr steuern möchtet und ob euch der KI-Begleiter folgen soll oder ihr ihn in einem sicheren Raum „parken“ wollt. Normalerweise würde man jetzt denken, dass man zu zweit sicherer unterwegs ist, doch leider täuscht dieser Eindruck recht schnell. Die KI des Begleiters ist wenig intelligent und sehr oft bemerken wir, wie eben jener Gehilfe uns nervigerweise immer wieder im Weg steht und uns behindert, statt uns dienlich zu sein.

Beide Charaktere haben unterschiedliche Vorteile, die wir im Laufe des Spieles ausnutzen müssen. Billy ist ein guter Kämpfer, der einige Treffer mehr einstecken kann und auch mehr Schaden austeilt. Außerdem kann er durch seine Kraft auch Regale verschieben um so versteckte Türen oder Gegenstände zu entdecken. Rebecca hingegen ist durch ihre Größe für enge Passagen geeignet und sie kann außerdem Kräuter kombinieren um die Heileffekte zu verbessern. Ein gutes Beispiel für ein Buddy-Rätsel ist ein Aufzug, den Billy über eine Kurbel bedienen muss und so Rebecca auf eine höhere Etage befördert. Nur so gelangen wir in den neuen Abschnitt und kommen so im Spielverlauf weiter. Diese Rätsel sind serientypisch und tauchen ebenso häufig auf wie die gewohnten Puzzle-Rätsel, bei denen wir immer wieder Objekte finden müssen, um damit an einer anderen Stelle eine Tür zu öffnen oder ein weiteres Item zu bekommen.

 

Alte Schwächen, aber auch einige Stärken

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Leider hat man bei Capcom die zahlreichen Schwächen des Originals aus dem Jahre 2003 für Nintendos GameCube übernommen, welche den Spielspaß doch um einiges mindern. Überarbeitet wurde bei diesem HD-Remake rein die Technik, nicht jedoch die Story oder die Spielmechanik. Wahrscheinlich wollte man das Spiel genauso veröffentlichen, um die Atmosphäre des Spiels am Leben zu halten, allerdings wird dies besonders Spieler der neueren Generation abschrecken können.

Zum einen wären da definitiv das viel zu kleine Inventar zu nennen, welches pro Charakter lediglich sechs (!) Plätze zum Lagern von Items bietet. Schrotflinten oder Enterhaken, welchen wir beispielsweise im Zug benötigen, nehmen schon gleich 2 Inventarplätze weg, die dazugehörige Munition nochmals zwei und so ist unser Platz bereits sehr eingeschränkt. So kommt es nicht selten vor, dass wir wichtige Items einfach irgendwo in der Gegend ablegen müssen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück müssen – einiges an Lauferei ist also garantiert. Fans des Originals werden diesen Aspekt sicher verkraften können, vielleicht sogar mögen, neue Spieler lockt man so allerdings weniger zu diesem Horror-Trip.

Ein weiterer Punkt, der uns beim Testen des Spiels ein wenig den Spielspaß raubte, ist die teilweise nervige Kameraführung, die besonders im Gefangenentransporter stark zur Geltung kommt. So erlebten wir einige Szenen, in denen wir fast blind in Gegner liefen, weil diese aus der zur Verfügung stehenden Perspektive einfach nicht zu sehen waren. Es folgte dementsprechend ein Abfeuern der Waffe ins Nichts. Auch bei Kurven wechselt die Perspektive oft sehr schnell und man rennt nicht nur einmal wieder in falsche Richtung zurück.

Doch man muss den Entwicklern auch eine Kompliment aussprechen, denn sie haben auch einige Stärken der Originals mit in das Remake genommen und einiges sogar verbessert. Besonders die Optik des Spiels kann durch die prächtige HD-Auflösung natürlich voll punkten. Die detailreichen Levels die durch den serientypischen leicht gelblichen Farbfilter für eine besonders tolle Atmosphäre sorgen, sehen durch das „Upgrade“ auf Full-HD einfach klasse aus.

Und auch der Sound wurde ein wenig aufgebessert, denn dieser kommt jetzt in 5.1 Surround daher und kann so die spannende Atmosphäre damit perfekt inszenieren. Auf einen Koop-Modus wurde hingegen leider verzichtet, was anhand der vielen Möglichkeiten der beiden Charaktere wirklich sehr schade ist.

 

Resident Evil HD Remaster

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Letztlich wollen wir aber nicht vergessen, dass die Collection aus zwei Spielen besteht und auch den ersten Teil der Resident Evil Reihe in ausgebesserter Form bereithält, wie wir bereits anfänglich erwähnt haben. Um hierfür alle Eindrücke bestmöglich zusammenzufassen, möchten wir auf unsere Review verweisen, die wir bereits im Februar des letzten Jahres veröffentlicht haben und HIER zu finden ist. Da jene Review jedoch von einem anderen Redakteur stammt, möchte ich kurz erwähnen, dass auch mir Resident Evil HD Remaster trotz einiger Schwächen sehr gut gefallen hat und die Collection bereichert.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Die Resident Evil Zero HD hat einige gute Ansätze, die es durch die vielen Schwächen aus dem Original aber leider wieder zunichte macht. Die Story war bekanntermaßen ja noch eine Stärke von Resident Evil und an diesem Punkt hat sich im HD-Remake nicht sonderlich viel getan. Das Hauptaugenmerk lag bei der Neuauflage eher bei der Technik, welche durch die hübsche Auflösung in Full-HD ihren Teil der Aufgabe souverän meistert. Doch leider gibt es viele alte Macken und Schwächen, die dem Spiel weiterhin treu bleiben. Hartgesottene Fans der Reihe und Liebhaber von Zombie-Action mit zahlreichen, teils kniffligen Rätseln, werden mit Resident Evil HD Zero sicher nicht viel falsch machen, Neueinsteiger sollten allerdings genauer hinschauen, ob sich der Kauf der Resident Evil Origins Collection mit einem Preis von rund 40 Euro auch wirklich lohnt.

- Von  Christian

Playstation 4
Xbox One
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