Potion Permit REVIEW

Wer hätte gedacht, dass ein so kleines Spiel, auf welches ich lediglich aufmerksam gemacht wurde, mir so viel Freude bereiten könnte. Mit diesem Satz ist bereits vieles gesagt, doch verdient das Sim-Rollenspiel Potion Permit durchaus mehr Worte, damit ihr meinen positiven Eindruck nachvollziehen könnt.

Der Alchemist, dem die Leute vertrauen

Noch bevor es daran geht, eure Berufung zu erfüllen, dürft ihr einen Charakter zusammenbasteln, der männlicher wie weiblicher Natur sein darf. Ein wenig am Aussehen gedreht und schon geht es in die Stadt Mondburg, die euch wie schon die Spielfigur selbst, den wundervollen Pixelart-Stil von Potion Permit präsentiert.

Doch so schön die Stadt auch ist, ein Fortschritt in der Entwicklung wurde ihr bislang verwehrt. Die Bewohner sind gegenüber neuer Heilmethoden skeptisch und vertrauen lieber auf traditionelle Verfahren. Zumindest solange, bis die Tochter des Bürgermeisters erkrankt und der örtliche Arzt ihr nicht mehr helfen kann. Selbstverständlich ist das der Moment, in dem ihr ins Spiel kommt und eure Heilfähigkeiten unter Beweis stellen dürft. Auf Schritt und Tritt von eurem Hund begleitet, werden die ersten Wunder vollbracht. Doch ist die allgemein vorherrschende Skepsis nicht durch einen einzelnen Erfolg wettzumachen, weswegen es weitere gute Taten benötigt.

Jeden Tag eine gute Tat

Kaum bezieht euer Protagonist ein neues Zuhause, schon stehen die ersten Bewohner von Mondburg auf der Schwelle. Sie kommen mit verschiedenen Anliegen zu euch und verlangen auch, dass ihr euch in der Stadt integriert. Das bedeutet unter anderem, verschiedene Aufträge zu erfüllen und Freundschaften zu knüpfen.

Doch noch bevor der nächste Patient euren Methodiken ausgeliefert ist, heißt es wichtige Utensilien sammeln. Dafür muss der Alchimist in ein Gebiet, das nicht nur Heilkräuter und Pflanzen kennt. Das heißt, sich so manchem Getier stellen, das euch gegenüber aggressive Verhaltensmuster zeigt. Mit eurem mitgeführten Werkzeug können diese Gegner attackiert werden, was nach einem Sieg zumeist mit wertvollem Fundus belohnt wird. Bäume mit der Axt fällen oder Steine mittels Hammer zerschlagen stockt euer Inventar weiter auf und wird an anderer Stelle benötigt.

Das Sammeln von Heilpflanzen, Bekämpfen von Gegnern oder Zerschmettern von Steinen bedarf aber einiges an Ausdauer, weswegen dies nur begrenzt möglich ist, bevor eine Erholung eingefordert wird. Beendet ihr einen Tag in eurem Bett, ist die Energie am nachfolgenden Morgen wieder hergestellt und der Tatendrang kann erneut gestillt werden. Ein entspannendes Bad in der Therme erweckt aber ebenfalls so manche Lebensgeister von Neuem. Wer versucht dem Schlaf und der Erholung zu entgegen, wird inmitten der Nacht von der Erschöpfung abgeholt.

Ein Alchemist bei der Arbeit

Ist euer Inventar zureichend gefüllt, geht es ans Brauen der Heiltränke. Nicht alle sind gleich verfügbar, sondern werden mit dem Fortschritt der Story freigeschaltet. Um das benötigte Elixier herzustellen, wird ein kleines Minispiel eingefordert. Jedes Utensil in eurem Gepäck ist mit einer Art Tetris-Stein gleichgesetzt. Die geforderte Arznei zeigt wiederum ein individuelles Feld auf, welches exakt nach Bauplan gefüllt werden muss. Was einfach klingt, wird durch eine vorgegebene Anzahl an Spielzügen erschwert. Die Anordnung muss also so gestaltet werden, dass ihr im vorgegebenen Rahmen bleibt und dennoch jedes der Felder ausfüllt.

Doch woraus resultiert eigentlich das Wissen, welches Medikament benötigt wird? Vorab schaut ihr euch den Patienten natürlich genauer an und lokalisiert die Stelle, die Probleme bereitet. Mithilfe eines Minispiels wird die Diagnose gestellt und das anzuwendende Produkt benannt. Sofern es bereits in eurem Inventar liegt, bedarf es nur noch einer Bestätigung und der Patient gilt als geheilt.

Leider werden die Heiltränke im Laufe des Spiels komplizierter. Durch das Freischalten weiterer Bereiche abseits der Stadtmauern kommen aber auch immer neue Utensilien hinzu, die eingeheimst werden dürfen und ferner ihren Anwendungsbereich ebnen.

Mondburg, eine Stadt zum Leben

Das Leben in Mondburg mündet aber nicht nur täglich darin, Patienten zu behandeln. Mit gesammelten Steinen, wertvollen Münzen und genügend Holz können Gebäude aufgewertet werden. Die Verbesserung von Werkzeugen oder die Herstellung von Möbeln für das eigene Domizil dürfen ebenfalls in Auftrag gegeben werden, wenn die geforderten Ressourcen vorhanden sind.

Wie in fast allen Sim-Rollenspielen gibt es genügend Aufgaben zu erfüllen, die nur zu vorgegebenen Zeiten aktiv sind. Ein Besuch abends in den Arcade-Hallen oder Mittags am Strand, schon erlebt ihr weitere Dialoge und lernt die Bewohner besser kennen. Mit Vollendung einiger Bitten steigt die Zufriedenheit der Bewohner und die Akzeptanz euch gegenüber, weswegen dies nie vernachlässigt werden sollte. Und wer weiß, vielleichtbeflügelt eine gute Tat oder ein kleines Geschenk sogar die Liebe.

Pixeltechnik

Potion Permit besticht durch eine wunderschöne Pixelart, die viel Liebe zum Detail aufzeigt und Spiele wie Stardew Valley deutlich überbietet. Egal ob die Bewohner, die Gebäude oder die Außenumgebung, ich kann mich komplett für die Machart des Spiels begeistern. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es dennoch, denn in regelmäßigen Abständen ruckelt das Gameplay etwas. Zwar stört das den Spielfluss nur gering, dennoch ist es für diese Art von Titeln kaum annehmbar.

Der Sound bleibt dabei mehr im Hintergrund und begleitet das Spiel auf eine sanfte Art. Auf eine Sprachausgabe muss man hingegen verzichten, was dem Titel aber in keiner Weise schadet. Aufgaben und Dialoge gibt es in Textboxen, die unter anderem auch die deutsche Sprache beherbergen. Ab und an finden sich in der Übersetzung kleinere Fehler bzw. keine vollständige Anpassung, was aber noch verkraftbar ist.

Pro & Kontra

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Pros
  • Wundervolle Atmosphäre und Optik
  • Viele Aufgaben und Aufträge
  • Verbaut Minispiele

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Cons
  • Gelegentlich kleine Ruckler
  • Kleinere Übersetzungsfehler

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
83
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Potion Permit ist ein wirklich schönes Beispiel dafür, dass gute Spiele nicht immer viel Budget brauchen und eine umfangreiche Story mit Grafik bieten müssen. Das Sim-Rollenspiel bringt genügend Abwechslung durch den Alltag des Alchemisten und der Beschaffung von Utensilien ein. Hinzu gesellen sich noch regelmäßige Events und Aufträge von Bewohnern, die es zu erfüllen gilt. Eine mehr als nur bezaubernde Grafik rundet dieses Wohlfühlpaket ab, das mir insbesondere für die kalten Tage mehr als willkommen ist. Potion Permit ist definitiv ein tolles Spiel, das seine Fehler geschickt umschmeicheln kann.

- Von  Rena

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