American Truck Simulator REVIEW

Fangen wir zur Abwechslung mal mit den harten Fakten an: 370-550 PS, 6-Gang-Getriebe, hören auf die Namen PETERBILT 579 oder KENWORTH T680. Das ist die Power unter der Haube der beiden Trucks, die ist im neusten Simulator auf dem Games-Markt zu steuern gilt. In „American Truck Simulator“ geht es nicht darum Kühe zu melken, Müllwagen zu steuern, oder einen Mähdrescher zu fahren, sondern um die große Freiheit beim Fahren eines dicken Trucks durch den Westen der USA. Damit wäre auch bereits der grobe Spielinhalt dieser Simulation für den PC erklärt: Fahrt mit dem Truck von A nach B und transportiert etwas. Das war´s. Was daran allerdings für den geneigten Fan so toll ist, lest ihr im Test.

 

Worum es geht/Spielprinzip

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Es sei gleich vorneweg gesagt: Wer ein „Autospiel“ erwartet, oder einfach lässig rumcruisen will, der sollte gleich auf das kleine x, oben im PC-Fenster, klicken. Danke. Denn hier kommt nur der beinharte Simulationsfan mit einem Hang zur Gemächlichkeit auf seine Kosten. Um es kurz zu fassen: Ihr müsst bei euren Fahrten durch Kalifornien, oder mit DLC auch Nevada, viele Verkehrsregeln beachten, euch an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, blinken, den Seitenspiegel benutzen und nach patrouillierenden Gesetzeshütern Ausschau halten. Tut ihr dies nicht, hagelt es Strafen, und die Bezahlung bei Abschluss der Lieferung reicht nicht mal ansatzweise um die Strafen wett zu machen oder den Truck zu reparieren. Also geht vorsichtig vor, auch wenn ihr keine Chemikalien transportiert. Ach ja… Nachts das Licht anmachen – sonst seid ihr 250 $ ärmer.

Zu Beginn des Spiels, nachdem man seinen „Trucker“ ausgewählt und benannt hat (es gibt sogar echte Profilbilder zum auswählen… sehr obskur), sowie den „Rennstall“, kann man direkt den ersten Auftrag annehmen um sich auf große Fahrt begeben. Dabei ist man zunächst nur Auftragsfahrer und hat noch keinen eigenen Hof bzw. Trucks (es gibt später auch Tuningmöglichkeiten für den eigenen Truck). Die Wegstrecken sind zu Beginn noch kurz, aber so lässt sich zumindest anfangs bei vorsichtiger Fahrt ein wenig Geld verdienen – Startkapital für ein eigenes Unternehmen.

Mit Beginn des Auftrages habt ihr auch direkt die Ladung angehangen und befindet euch im Truck. Einen „zu Fuss“-Modus o.ä. gibt es nicht. Auf dem Navi ist die Route zu erkennen, der es zu folgen gilt. Auf der Fahrt müsst ihr wie eingangs erwähnt an jeder roten Ampel bremsen und euch so verhalten, wie man es in Wirklichkeit auch zu tun hat. Den Fan freut es, alle anderen sind genervt. Je nach Ziel kann solch eine Fahrt auch x Minuten dauern, also lehnt euren Arm raus und schaltet das Radio an, welches mit Musik von der Festplatte versorgt werden kann. Prinzipiell läuft solch eine Lieferung immer nach einem ähnlichen Schema ab: Ihr verlasst den Hof mit dem Cargo, fahrt auf die örtlicheren kleineren Straßen, um von dort auf die Autobahn zu gelangen, welcher ihr dann der größten Teilstrecke folgt. An der passenden Abfahrt in der Zielstadt (mit echten Namen), fahrt ihr wieder auf kleinere örtliche Straßen, um schlussendlich die Ware abzuliefern.

 

On the Road

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Ist man am Ziel angekommen, kann man die Ladung automatisch parken lassen, oder man wählt einen der beiden höheren Schwierigkeitsgrade, womit man mehr „Trucker-XP“ erlangt. Doch Vorsicht – beschädigt ihr jetzt noch die Ware, könnten alle bisherigen Anstrengungen umsonst gewesen sein. Mit dem Level-Aufstieg werden neue Frachten freigespielt oder „Skills“ wie der bessere Umgang mit Sprit werden freigespielt.

Hat man irgendwann genug Geld für einen eigenen Truck, kauft man sich diesen und hat die Option nun freier aus Aufträgen zu wählen – das gibt mehr Schotter für Kaffee, Benzin (ja, man muss auch tanken), oder einsame Nächte mit lokalen Dirnen (nein, das gibt es nicht im Spiel), wenn man Nachts sich zur Ruhe bettet (was man hingegen tun muss). Man merkt wieder: So wie in der Wirklichkeit eben!

Mit zunehmend mehr Geld, kann man in anderen Städten Garagen kaufen und andere Fahrer anheuern, welche automatisch Aufträge annehmen – so könnt ihr ein ganzes Imperium gründen und im großen Stile die Umwelt verpesten! All right buddy!

„Abwechslung“ bietet das Spiel durch Wägestationen, an denen man seinen Truck prüfen lassen muss, Tankstellen um einige hundert Gallonen nachzufüllen, sowie die Pflicht sich auszuruhen. Gut, dass es das Radio gibt!

 

Technik

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Man ist es ja leider von allerhand anderer Simulationen gewöhnt: Die Grafik ist nur Mittel zum Zweck. Ich persönliche finde, dass die Grafik bei einem Spiel, welches einen durch weite Landschaften, Sonnenuntergänge und Fernfahrer-Romantik führt gute Grafik haben sollte. Denn sind wir mal ehrlich, wenn man mal hunderte Kilometer geradeaus fahren muss – was gibt es zu tun außer die Landschaft zu betrachten? Und wenn die dann aussieht wie vor 5 Jahren, ist das nicht so prickelnd. Vor allem auch nicht, wenn die Performance mies ist, und das Spiel flimmert.

Zum Sound kann man nicht viel sagen, nur dass die Geräusche von Truck und Co. vernünftig in das Spiel integriert wurden. Hupe. Bremse und das typische „Zurückfahr-Gepiepe“ – passt! Per Internetstream lässt sich echtes Radio im Internet genießen. Spätestens, wenn man Trucker FM anstellt, ist man mittendrin. Die Auswahl der eigenen Musik von der Festplatte muss erst manuell über das Kopieren in den entsprechenden Ordner eingerichtet werden – das hätte man besser lösen können.

Bei der Steuerung wäre natürlich klar ein Lenkrad inklusive Pedale zu bevorzugen – nur so ist man ein wahrer Trucker. Mit der Tastatur lässt sich solch ein Truck nur schwerlich präzise steuern. Mit einem Gamepad und den Analogsticks geht dies noch etwas präziser – das wäre da die bessere Wahl. Steuert man mit der Tastatur, kann man die Maus zum Umsehen verwenden. Tatsächlich werden relativ viele Knöpfe verwendet. Blinker links, rechts, Warnblinker, Lichthupe, Umgebungslicht und und und… solch ein Truck muss nun mal angemessen bedient werden!

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Bei der Wertung wird angenommen, dass ein Fan des Genres das Spiel spielt. Diese werden eine Menge Spaß an dem Spiel haben, wenn Sie über die mittelmäßige Technik und die doch recht abwechslungsarme Umgebungsgrafik hinwegsehen. Warum nur der Westen der USA? Sie bekommen eine authentische Simualtion, die einen mit ihrem Charme einfängt und einem gekonnt das "Leben eines Truckers" vorgaukelt. Alle die nichts mit dieser Art Spiel anfangen können, können locker 20-30 % bei der Wertung abziehen. Aber diese Spieler kaufen sich so etwas dann ja meist eh nicht - daher ein gutes Spiel!

- Von  Darius

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USK 0 PEGI 3

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