Past Cure

Past Cure REVIEW

Das relativ kleine Indie-Entwicklerstudio Phantom 8 Studio aus Berlin hat mit Past Cure ein neues Action-Adventure auf den Markt gebracht, welches mit interessanten und spannenden Trailern Hoffnung auf etwas Großes weckt. Doch können die durchaus hohen Erwartungen an den Titel erfüllt werden? Wir beantworten die wichtigsten Fragen in unserem Test.

Albtraum oder doch Realität?

Past Cure erzählt die Geschichte von Ian, einem ehemaligen Elitesoldaten seit über einem Jahr von skurrilen Albträumen heimgesucht wird. In diesen Träumen wird Ian von merkwürdigen Porzellan-Figuren mit roten Augen verfolgt, welche ihn zum Ende hin immer wieder töten. Doch was kann er wirklich dagegen tun? Sein Bruder und Arzt Markus rät ihm zum Verzehr von seltsamen blauen Pillen, die seinen Verstand wieder klar denken lassen sollen. Doch weiterhin bleibt die Frage wer die mysteriöse Frau aus seinem letzten Traum ist, welchen wir zu Beginn des Spiels erleben? Lüftet sie etwa das Geheimnis hinter den ganzen Albträumen? Und wer genau hat Experimente an ihm vorgenommen?Natürlich wollen wir nicht zu viel verraten, denn Past Cure bietet trotz vieler Skepsis eine durchaus interessante und mitreißende Geschichte, welche jedoch gerade zu Beginn nur schleppen vorankommen mag.

Neben den verstörenden Albträumen besitzt das Gehirn von Ian allerdings auch durchaus nützliche Fähigkeiten. So kann Ian wie ein Geist seinen Körper verlassen und Gegenstände benutzen, beispielsweise können wir so lästige Überwachungskameras deaktivieren. Außerdem kann Ian die Zeit manipulieren um so im Kampf gegen die stellenweise zahlenmäßig überlegenen Feinde einen Vorteil erhalten. Diese Funktion erinnert ein wenig an Spiele wie Max Payne, welches quasi der Erfinder der Bullet Time war.

Lautloses Vorgehen der Schlüssel zum Erfolg

In Past Cure haben wir oftmals selbst die Wahl wie wir unsere Mission angehen möchten. Wir können den Raum stürmen und wild um uns schießen, was jedoch schnell Alarm auslöst und weitere Wachen uns auf den Hals hetzt. Die zweite und durchaus erfolgreichere Methode ist das Schleichen und lautlose Ausschalten von Wachen. Dadurch gehen wir unnötigen Kämpfen eher aus dem Weg, besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist diese Methode die Effektivere. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass Leichen nicht entdeckt werden, denn auch so wird Alarm ausgelöst und Verstärkung rückt an. Da Ian nicht viele Treffer einstecken kann, sollten wir jede Deckung die wir finden können auch ausnutzen.

Leider spielen sich die Schusswechsel mit der KI nicht besonders gut. Das Deckungssystem ist an vielen Stellen fehlerhaft, sodass es sogar vorkam, dass wir Schaden bekamen, obwohl wir überhaupt nicht zu treffen waren. Und eine clevere KI konnten wir leider auch nicht bemerken, da diese oftmals die Deckung verließ und auf uns losstürmte, um uns im Nahkampf anzugreifen, obwohl auch eine Schusswaffe vorhanden war. Diese merkwürdigen Entscheidungen trüben ein wenig den Spielspaß, da es für uns an vielen Stellen vollkommen unlogisch erschien.

Wie bereits weiter oben erwähnt helfen Ians Fähigkeiten natürlich auch im Kampf unsere Gegner auszuschalten. Per Verlangsamung der Zeit können wir Feinde lautlos verfolgen und sie von hinten eliminieren, aber auch im Schusswechsel können wir in Ruhe präziser zielen und die Schwachstellen besser treffen. Sollten wir doch mal Treffer hinnehmen, so können wir uns an Medizin-Schränken mit Spritzen heilen, automatisch regeneriert nur ein kleiner Teil unserer Lebenspunkte. Durch das Aufsammeln der blauen Pillen füllen wir unseren Verstand auf, den wir zum Einsetzen unserer Fähigkeiten benötigen. Diese werden besonders im Kampf gegen den Endboss von ganz großer Bedeutung, denn dieser hat es so richtig in sich und fordert vom Spieler so einiges an Konzentration und Taktik ab.

Gelegentlich stellt uns das Spiel vor leichte Rätsel, die allerdings so simpel daherkommen, dass sie in wenigen Sekunden gelöst sind. Meist müssen wir mit der Mental-Fähigkeit Schalter aktivieren, welche noch nicht einmal sonderlich gut versteckt sind und direkt ins Auge springen. Hier wurde leider sehr viel Potenzial verschenkt, denn das Szenario und die Atmosphäre hätten deutlich mehr zugelassen.

Grafik nicht mehr zeitgemäß

Auch wenn Past Cure mit seiner packenden Story durchaus überzeugen kann, so sind wir von der Grafik schwer enttäuscht. Diese wirkt an vielen Stellen einfach nicht mehr zeitgemäß, sodass zahlreiche Spiele der vergangenen Generation (PS3, Xbox 360) deutlich hübscher aussehen. Das Spiel schafft es zu keinem Moment Highlights für unsere Augen zu sorgen. Dazu kommen noch dass unsere KI-Gegner aus dem Klon-Labor sind, da die Charaktermodelle einfach nur kopiert wurden. Dazu gesellt sich noch hässliches Kantenflimmern und selbst auf der PlayStation 4 kommt es gelegentlich zu Leistungseinbrüchen – so etwas bei dieser Performance fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Und auch bei der Sprachausgabe kommt es trotz eines umfangreichen Day-One-Patches zu einigen Aussetzern. So kam es bei vereinzelten Dialogen zu nervigen Tonaussetzern in der englischen Sprachausgabe und auch bei den deutschen Bildschirmtexten kam es vor, dass die Sprache plötzlich ins Englische wechselte. Da muss man sich durchaus fragen, wie das fertige Spiel ohne ein erstes Update aussehen würde.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
58
58
-
Multiplayer

FAZIT

Durch die vielen packenden Trailer wuchs bei uns die Vorfreude sehr auf Past Cure aus dem Hause Phantom 8 Studio. Der interessante Genre-Mix gepaart mit einer mitreißenden Geschichte machte uns Hoffnung auf einen spannenden Titel. Doch leider bleibt einzig die tolle Story als positiver Aspekt, auch wenn diese einige Zeit benötigt, um so richtig in Fahrt zu kommen. Der miserable technische Zustand, trotz eines Day-One-Patches, und der geringe Spielspaß, der einfach nicht aufkommen mag, runden leider ein sehr trauriges Bild ab. Wir haben uns durchaus mehr erhofft aus dem deutschem Entwicklerhaus.

- Von  Christian

Playstation 4
Xbox One
MS Windows

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USK 16 PEGI 16

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