Unsere Eindrücke zum Play Festival Hamburg
Im Schlepptau mit unserem Video-Redakteur Gerrit, habe ich mich aufgemacht, das Play Festival in Hamburg einmal kennenzulernen. Als Play17 bezeichnet, feierte das Event nun bereits seinen zehnjährigen Geburtstag. Und die Türen standen nicht nur für Pressevertreter offen, sondern für alle, die gerne mit Videospielen ihre Zeit verbringen oder allgemein für die Thematik offen sind. So waren viele Schulklassen vor Ort, sowie Eltern mit ihren Kindern.
Die Play17 ist aber nicht etwa gleichzusetzen mit der Gamescom in Köln oder ähnlichen Messen, sondern verfolgt eine ganz andere Ausrichtung. Teil des Events sind unter anderem Workshops oder die Ausstellung eher mäßig bekannter Titel, die die Besucher zum Spielen einladen. Natürlich sind wir dem Ruf gefolgt und haben uns einige der Titel genauer angeschaut, die größtenteils sogar bereits auf Steam zu erwerben sind.
Die Ausstellung
Einige Minuten konnten wir beispielsweise mit The Flame in the Flood verbringen, welches unter anderem vom Art Designer von BioShock stammt. Das Team selbst besteht aus Entwicklern, die bereits an Titeln wie Halo, Guitar Hero und Rock Band gearbeitet haben. Diese Erfahrung scheint gerade dem Sound zugute gekommen zu sein, der mit angenehmen Klavierklängen für Begeisterung sorgt. The Flame in the Flood selbst setzt auf eine RPG Note, die schnell für Spieler jeden Alters zugänglich gemacht wird. Daher bedarf es nicht viel Einführung, um zu verstehen, was das Spiel von einem verlangt. Ein weiterer Fokus liegt auf den tierischen Begleiter, der sich an vielen Stellen mit einbringt. Das Rollenspiel nutzt optisch eine post-apokalyptische Kulisse, die in Amerika ihren Ursprung hat. Es gilt dabei die zufällig erstellte Welt zu erkunden und jedweden Gefahren zu entkommen, die von Tieren oder dem Wetter ausgehen. Wer der Naturgewalt oder der Fauna jedoch nicht zur Genüge ausweichen kann und sein Leben verliert, wird wiedergeboren und kann mit dem gewonnen Wissen weiter voranschreiten.
Interessant war auch das Spiel Hidden Folks, was sich als ungewöhnliches Wimmelbild den Besuchern offenbarte. Die Besonderheit war, die versteckten Objekte aus einer farblosen Kulisse zu erspähen, die teilweise vorab noch Interaktionen einforderte. Wer sich intensiv mit dem Spiel auseinandersetze, wurde um viel Zeit beraubt. Dennoch war für viele Besucher der Anreiz groß, die zeichnerischen Schauplätze komplett abzusuchen und alle geforderten Objekte ausfindig zu machen.
Ein kompletter Kontrast war dagegen das Spiel Think of the Children, bei dem es darum ging, Kinder von Gefahrenquellen fernzuhalten und kleinere Aufgaben nebenbei zu erledigen. Das Spiel ist recht einfach gehalten, entfaltete aber im Multiplayer ein wahres Party-Potenzial. Daraus resultieren einige Runden, die uns immer ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
Die Ausstellung selbst bot viele Spiele, die mit verschiedenen Gameplay-Ausrichtungen ihren Platz sicherten. Neben den Games, die einiges an Interaktion von den Spielern abverlangten, war auch VR ein großes Thema. Langweilig wurde es aber an keiner Stelle, denn jeder der Titel, der vor Ort seinen Standort hatte, war nicht vergleichbar mit den anderen Spielen, die den Raum schmückten. Die Besonderheit an der Ausstellung war aber, dass die Besucher ihr persönlich bestes Spiel küren konnten. Mit der Anmeldung in der Markthalle in Hamburg, bekam jeder Teilnehmer drei kleine kreisrunde Aufkleber, die man ferner verteilen konnte. Das Spiel, was die meisten Aufkleber sein Eigen nennen konnte, erhielt einen Publikumspreis.
Creative Gaming Award
Generell lag der Fokus der Play17 auf der Multiplayer-Komponente, denn die meisten Spiele sollten ein Miteinander gewährleisten. So verwunderte es auch nicht, dass die kooperativen Spiele bei dem Creative Gaming Award, der am Samstag Abend einen ganzen Hallenbereich füllte, zu den Gewinnern zählten. Begleitet wurde die kleine Preisverleihung, die mit Geldern dotiert war, von Sofia Kats, die von den Rocket Beans bekannt sein könnte. Die Gewinner der drei Kategorien nahmen ihren Preis persönlich vor Ort entgegen. Zudem wurde von der Juri die Auswahl in deutscher sowie englischer Sprache begründet.
Nach der Verkündung der Sieger, die insgesamt gut 2 Stunden dauerte und mit vielen lustigen Momenten gespickt war, ging es zur Aftershow Party. Dort konnte man sich mit den Entwicklern, Siegern und anderen Besuchern noch einmal austauschen und die Play17 langsam aber genüsslich ausklingen lassen.
Das Festival
Aber nicht nur die Preisverleihung war gut besucht, sondern ebenfalls der Play Poetry Slam, der am Vortag stattfand. Junge Talente konnten ihre eigenen Ausarbeitungen vortragen, ganz gleich ob lustig, ernst oder Lyrik aller Art. Die hauptsächlich lustig angehauchten Vorträge brachten nicht selten die Stimmung zum Kochen und das Publikum zum Applaudieren. Dieselbe Bühne wurde ebenfalls für weitere Vorträge genutzt, bei denen unter anderem Indie-Entwickler ein wenig aus dem Nähkästchen plauderten und die Zuhörer mit einbezogen, die Fragen stellen konnten.
Neben der dauerhaft geöffneten Ausstellung, wurden tagsüber viele Workshops geführt, bei denen die Besucher beispielsweise ihren eigenen Controller zusammenbauen konnten. Dieser war für Endless-Runner gedacht und wurde nach der Fertigstellung vor Ort gleich ausprobiert. Bis es aber soweit war hieß es löten, bohren und basteln. Dank einer sehr guten Betreuung hatten alle Teilnehmer gleichermaßen Spaß und konnten für eine kleine Summe ihr eigenes Werk mit Heim nehmen.
Da zur selben Zeit immer verschiedene Workshops stattfanden, war bis zum späten Nachmittag für ein gutes Angebot gesorgt. Und durch die angenehme und nicht überlaufene Atmosphäre der Hallen, kam man zudem schnell mit verschiedenen Leuten ins Gespräch und spielte zusammen viele der Spiele, die vor Ort ausgestellt waren.
Weitere Eindrücke
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