Pokémon Tekken REVIEW

Bisher durften in Pokémon nur die Trainer gegeneinander antreten, indem sie ihre Pokémon in den Kampf schickten. Bis jetzt! Denn mit Pokémon Tekken steigen erstmals die Pokémon selber in den Ring und lassen das rundenbasierte Kampfsystem hinter sich. Bereits Ende letzten Jahres durfte ich das Spiel in Japan an Automaten testen, sodass ich gespannt war, wie sich die Konsolenversion schlagen würde!

Ich will der Allerbeste sein!

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Die Story von Pokémon Tekken hält sich sehr dicht an den anderen Spielen und dem Anime. So kommt man als neuer Pokémon-Trainer in eine neue Region und will sich an die Spitze der hiesigen Liga kämpfen. Soweit so gut, erinnert das doch sehr an die Spiele für den Handheld. Der springende Punkt: Man trainiert nicht seine Pokémon und schickt sie in den Kopf, sondern verschmilzt mithilfe eines Interface mit der Seele seines Pokémons und kämpft sich so gemeinsam den Weg an die Spitze. Zudem trifft man auf seinem Weg durch die Pokémon-Liga nicht nur auf ehrliche Gegner, sondern auch dunklere Gestaltet. Hier zeigt sich erneut die stärkere Verbindung von Trainer und Pokémon, da nicht nur Schatten-Mewtu nichts Gutes im Schilde führt, sondern auch seine Trainerin uns dazwischenfunkt.

Viel mehr gibt es zur Story nicht zu sagen, da sie sich sehr im Hintergrund hält. Trotzdem wirkt sich durchaus passend und lässt Pokémon Tekken nicht einfach wie ein Tekken mit Pokémon aussehen, sondern schafft ein eigenes, stimmiges Spiel. Typisch für ein Prügelspiel liegt außerdem der Fokus natürlich auf dem Gameplay.

Durch und durch Pokémon

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Bevor ich das erste mal Pokémon Tekken gespielt habe, stellte sich für mich vor allem die Frage, wie genau das Gameplay aussehen würde. Grundsätzlich findet man sowohl Parallelen zu Tekken, als auch zu Pokémon, sodass eine ganz eigene neue Kombination daraus entsteht. Jedes Pokémon kommt mit seinen charakteristischen Fähigkeiten, wie Glurak mit hoher Angriffskraft und Attacken wie Geowurf oder Pikachu als Allrounder mit seinem Donnerschock. Obwohl wenn das zugrunde liegende Kampfsystem immer gleich ist, spielt sich jedes Pokémon durch seine unterschiedlichen Werte und Fähigkeiten komplett anders. Auch die neuste Entwicklung in Form der Mega-Evolution im Pokémon Universum, die in Pokémon X und Y ihr Debüt gefeiert hat, taucht wieder auf und dient als Spezialattacke, die allerdings nur nach langer Aufladung und zeitlich begrenzt eingesetzt werden kann. Dafür lohnt sie sich um so mehr, entweder um ordentlich Schaden austeilen zu können oder seinen eigenen Schutz zu verstärken.

Aber wie funktioniert das Kampfsystem? Keine Sorge, in mehreren Tutorials erklärt das Spiel dies mit vielen kleinen Übungen, bevor man sich in die Schlacht stürzt. Der Trick und die Innovation des Gameplays ist das Zweiphasen-System mit dem Wechsel zwischen der freien Feldphase, in der man sich frei durch die Kampfarena bewegen kann, und der Duellphase, bei der sich die Pokémon gegenüberstehen. Dieser Wechsel erfolgt keinesfalls langsam, sondern sehr dynamisch und gibt dem Gameplay mehr Tiefe. So können spezielle Attacken das Geschehen zur Duellphase wechseln lassen, in der zwar die Bewegung eingeschränkt ist, dafür aber umso mehr Schaden ausgeteilt werden kann. Allerdings verlieren hierbei auch die Distanzangriffe an Bedeutung, sodass man auch sein eigenes Kampfverhalten anpassen muss.

Ebenfalls das Verteidigungssystem besitzt den ein oder anderen Trick, der das Gameplay interessanter und dynamischer macht. Neben dem schlichten Blocken, das durch eine gezielte Attacke durchbrochen werden kann, gibt es auch noch Möglichkeiten auszuweichen oder Kontor zu landen. Fast wie bei Schere-Stein-Papier können sich diese verschiedene Attacken gegenseitig übervorteilen, sodass man immer bereits im Hinterkopf haben sollte, wie der Gegner reagiert. Auch wenn man alleine kämpft, darf man sich zu Beginn eines Kampfes ein Hilfspokémon aussuchen, welches je nach Typ unser eigenes Pokémon stärken, den Gegner schwächen oder uns kurzzeitig im Kampf zur Seite stehen. Außerdem kann man sich so heilen lassen, da der Kampf erst endet, wenn die Kraftpunkte eines Gegners bei landen.

Insgesamt besitzt Pokémon Tekken ein wunderbar abwechslungsreiches und fließendes Gameplay, das Kombos, Pokémon-typische Spezialattacken, Mega-Evolutionen und Verteidigung erfolgreich unter einen Hut bringt. Gleichzeitig ist das Spielprinzip nicht all zu kompliziert zu erlernen, sodass man sich schnell ins Spiel stürzen kann, allerdings auch nicht sofort alle Techniken gemeistert hat. Grade zu zweit macht das Spiel sehr viel Spaß und bringt auch online die ein oder andere Herausforderung, bei der vor allem die Ranking-Modus motiviert.

Etwas schade und ernüchternd ist allerdings der knappe Umfang, denn auch wenn sich jedes Pokémon einzigartig und abwechslungsreich spielt, sind 16 Pokémon aus inzwischen über 700 Exemplaren nur eine sehr knappe Auswahl. Dadurch werden viele nicht nur ihr Lieblingspokémon, sondern gleich mehrere der Taschenmonster vermissen. Dabei helfen auch nicht die 20 Hilfspokémon, da diese nicht selber spielbar sind und nur kurz ins Kampfgescehehn eingreifen, bevor sich wieder verschwinden. Grade zum Motto „Gotta catch them all“ passt das eigentlich nicht, da sich Pokémon sonst durch seinen Umfang und die vielen Ideen für neue Pokémon auszeichnet. Vielleicht dürfen wir uns aber in Zukunft auf DLCs freuen. Auch der ein oder andere Modus zusätzlich wäre nett gewesen, so bieten etwa Super Smash Bros  oder Naruto Ultimate Ninja Storm 4 (Review hier) deutlich mehr Modi und spielbare Charaktere.

Was Pokémon Tekken bei den Pokémon an Umfang spart, legt es bei freischaltbaren Gegenständen allerdings gleich mehrfach obendrauf. So bekommt man nicht nur Geld, mit dem man im Shop seinen Avatar personalisieren kann, sondern kann auch zahlreiche Abzeichen freischalten oder Erfahrungspunkte für seine Lieblingspokémon sammeln, um ihre Werte anzupassen und zu verbessern.

HD-Pokémon

Pokémon Tekken ist nach Pokémon Rumble U das zweite Pokémonspiel, welches es auf die Wii U geschafft hat und stellt die Pokémon so detailliert wie nie dar. Schließlich finden sich nach wie vor die meisten Spiele und die Hauptreihe auf dem Handheld. Wie bereits erwähnt schafft es das Spiel nicht nur die Attacken mit Spezialeffekten realistisch darzustellen, sondern auch die Pokémon bis ins letzte Detail. Insgesamt präsentiert sich das Spiel flüssig und detailliert. Grade die unterschiedlichen Kampfarenen sind besonders detailliert und abwechslungsreich gestaltet, da es sich nicht nur um statische Schauplätze handelt, sondern auch die Hintergründe animiert sind und Pokémon durch die Gegend huschen. Der Soundtrack hingegen kann nicht so stark wie die Grafik begeistern, sondern begleitet das Spielgeschehen eher im Hintergrund.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
80
82
Gut
84
Multiplayer

FAZIT

Pokémon Tekken bringt das erste Mal Pokémon in ein Prügelspiel und schafft es nicht nur, das ganze technisch und authentisch umzusetzen, sondern auch dem Gameplay den ein oder anderen Kniff zu geben, damit nicht nur die verschiedenen Pokémon, sondern auch der Online Modus durch das abwechslungsreiche Gameplay viel Spaß bietet. Leider fällt Pokémon Tekken im Vergleich zu anderen Spielen des Genres durch den geringen Umfang an spielbaren Pokémon und Modi etwas zurück. Trotzdem bleibt es vor allem für Pokémon-Fans ein gut gemachtes und abwechslungsreiches Spiel.

- Von  Tim

Nintendo Wii U

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