Fate/Extella: The Umbral Star (Switch) REVIEW
Treten Sie ein, treten Sie ein. Darf es etwas Button Smashing sein? Mit einer Prise Dynasty Warriors, gepaart mit sexy Anime Stars? Das ist kein Zuckerschlecken mit Nutella, sondern Fate/Extella! Doch genug des Reimerei, nun geht es in unseren zweiten Test zu Fate/Extella: The Umbral Star, das kürzlich für die Nintendo Switch erschienen ist.
Holy … Grail War
Fate/Extella: The Umbral Star scheint wohl eine gewisse Vergangheitsgeschichte zu haben, mit der ich leider nicht vertraut bin. So spielt The Umbral Star direkt nach der PSP Version EXTRA CCC, bei dem es um einen Krieg geht, der in einer digitalen Welt genannt SE.RA.PH. stattfand. Auch in der Switch Version spricht man vom Holy Grail War und wird relativ schnell bekannte Namen wie Nero, Gawain, Medusa oder Jeanne D’Arc erkennen – Reinkarnationen von historischen Figuren in einer Anime Welt. Somit gibt es jede Menge Manga, Anime Feeling mit RPG Elementen gepaart mit Hack and Slash Combat.
Ihr übernehmt die Rolle von Nero Claudius, eine weibliche Form des römischen Kaisers. Ihr befindet euch auf dem Mond, der aus einem Spiritron Computer namens The Moon Cell Automaton besteht. Dieser erfüllt gewisse Wünsche und wurde von euch während dem Holy Grail War beschlagnahmt. Außerdem besitzt ihr einen Regalia Ring, der euch zum König macht. Allerdings werdet ihr einem Gegner gegenübertreten, der ebenfalls überraschenderweise einen Regalia Ring besitzt.
Klingt doch alles total abgefahren oder? Und das ist es auch. Es fühlt sich, an als würde man einen Anime schauen, was dank der Sprachausgabe dem ganzen noch etwas Flair verleiht. Jedoch hat man bei der Sprache selbst nicht viel Auswahl, denn sie werden auf nur japanisch einreden. Cool aufgrund der Originalsprache, aber anstrengend, wenn man alles auf englisch lesen muss. Die Story ist mehr oder weniger spannend inszeniert, weil alles doch sehr wirr klingt und der Story Modus von mehr Texte durchklicken, als Spieleinsatz geprägt ist.
Hinzu kommt noch der Erotik Touch, denn ihr dürft unter anderem mit Nero in die Badewanne und fühlt euch gegenseitig hingezogen. Viele Anspielungen werden gemacht, allerdings in der eher schüchternen Variante. Hinzu kommen die doch recht knappen aber geschmackvollen auswählbaren Outfits, wobei ich mich immer Frage, wie man bei der ganzen Action als Frau die Brustwarzen so gut mit dem schmalen Stofffetzen bedeckt lassen kann. Aber nun gut, auf zum Gameplay.
Schwing dein Schwert Baby
Wer die Dynasty Warriors oder auch die mir besser bekannte Hyrule Warriors Reihe gespielt hat, weiß was auf ihn zukommt. Während die Y-Taste einen normalen Angriff ausführt, haut ihr mit der X-Taste härter zu. Mit der B-Taste wird ein Sprung und L ist zum Blocken da, während R einen Spurt durchführt. Dazu gibt es noch jede Menge Special Attacken wie Moon Crux bzw. Moon Drive, die durch Combos aufgeladen werden. Mit der ZL Taste führt ihr diese aus, während die ZR-Taste einen Noble Phantasm auslöst. Dann gibt es eine Sailor Moon mäßige Verwandlung und ihr habt stärkere Attacken, wofür zuerst aber spezielle Items im Besitz sein müssen. Zudem gibt es noch Enhancement Gauge, die eure Kämpfer mit spezieller Power pushen. Aber damit nicht genug, wenn ihr euren Extella Meter füllt, kann ein Extella Maneuver per A-Taste ausgeführt werden, wobei ihr den Gegner erwischen müsst und dann durch wildes A Gedrücke einen ordentlichen Combo herausschlagen könnt. Dieser Angriff ist auch schön flächendeckend und zieht alle umliegenden Gegner mit in den Tod.
Aggressor in Sektor 2
Sobald das Spiel startet, gibt es verschiedene Sektoren auf der Karte. Zwischen ihnen könnt ihr euch hin und her bewegen und müsst nach Schema F vorgehen. Erst die kleinen Einheiten zerstören, dann kommt eine Anzahl Aggressor je nach Sektor Zahl und sobald dieser besiegt wurden, gehört der Sektor euch. Danach stehen zwar eure Einheiten bereit und bewachen das Territorium, aber es gibt Gegner die neue Aggressoren in die Sektoren schicken und ruck-zuck sind die wieder eingenommen. Neben Items zum einsammeln, wie Energie, Extella Meter und Phantasm Key, müsst ihr natürlich auch mächtige Bosse verkloppen. Diese erscheinen imposant in Szene gesetzt und es bedarf ein wenig Taktik und Block Einsatz mti geschickten Konter Aktionen. Zum Glück gibt es drei Schwierigkeitsgrade, die man auch bei angefangenem Spielstand noch ändern kann. Eine Karte von allen Gegner zu befreien kann sich ganz schön ziehen, sprich für eine Runde Gegnerkloppen während der Bahnfahrt eignet es sich nicht so sehr.
Viel schwieriger an der ganzen Sache sind die Infos der einzelnen Charaktere mitten des Getümmels. Ihr seid natürlich nicht alleine auf dem Schlachtfeld, sondern bekommt Unterstützung von euren Mitstreitern, die in den verteilten Sektoren kämpfen. Sie geben euch Tipps oder brauchen unter Umständen etwas Unterstützung. Dies hilft euch nicht nur bei den jeweiligen Missionen, sonder kann auch die Beziehungen untereinander verbessern. Wer allerdings kein japanisch versteht, kaum multitaskingfähig ist und weder gute Augen hat (besitze ich alles auch nicht), wird es schwer haben, der Infoflut zu folgen. Die Schrift während der ganzen Action ist sehr klein und man bekommt die ganzen Hinweise so gut wie gar nicht mit. Das einzige was hilft, ist die Karte im oberen Eck, die alle Krisengebiete anzeigt.
So viel Umfang, von fange ich an
Fate/Extella: The Umbral Star umfasst drei unterschiedliche Main-Stories, welche die Geschichte aus anderer Perspektive präsentieren und bietet zudem noch einige Neben-Stories, bei denen ebenso die Nebencharaktere spielbar sind und näher beleuchtet werden sollen. Zugegeben, etwas erfährt man schon, aber eigentlich spielt man mit den unterschiedlichen Klassen wie Lanzen-, Schwert- oder Samurai-Kämpfer. Außerdem gibt es einen FreeBattle, bei dem ihr euch einfach mit jedem X-beliebigen Charakter austoben könnt.
Leider ist euer Hauptcharakter mit einem anderen Charakter fest verbunden, sind aber im Spiel per Steuerkreuz wechselbar. Beide spielen sich relativ unterschiedlich und steigen bei genügend Punkten um Level auf, die euch weitere Kampftechniken ermöglichen. Meistens ist es natürlich Button Smashing ala fünfmal X und sechsmal Y, aber dennoch gibt es da Variationen.
Ungewöhnlicherweise gibt es keine neuen Waffen zum freischalten, jedoch Code Casts in Form von Kleidungsstücken. Diese ändern die Steuerkreuz Eigenschaften. Somit könnt ihr euch Heilen, Ablenkungen einsetzen, mehr Geld sammeln, Effekte kurieren und vieles mehr, was die Abwechslung steigert.
Die sammelbaren Install-Skills bieten einen RPG-artigen Fertigkeitenbaum, der jederzeit variiert werden kann. Gleiche Kategorien ergeben mehr Bonus – hier dürft ihr passive oder aktive Fertigkeiten verstärken. Schutz gegen Feuer, bessere Verteidigung oder mehr Schlagpower erleichtern euch ebenso das Kampfspektakel, um nur ein paar Verbesserungen zu nennen.
Knallbunt und Schnell
Der Unterschied zu der Warriors Reihe ist ganz klar die Optik und Geschwindigkeit. Fate/Extella: The Umbral Star ist bunt und sticht ins Auge. Die Locations sind zwar sehr statisch, können aber mit coolen Locations und futuristischen Stil begeistern. Ab und zu wirken die Texturen nicht so scharf und bei der ganzen Action kommt es oftmals zu kleinen Rücklern. Aber dennoch ist das wirklich eine schnelle Action, die hier geboten wird. Die Kamera steht allerdings immer wieder falsch und muss mit dem Stick korrigiert werden.
Der Kleidungsstil ist schick und kreativ, aber auch sexy und übertrieben. Man findet an Charakteren alles, von Frau zu Mann, bis hin zu Schwänzen am Po, Hörnern und großer Oberweite sowie diversen anderen Dingen – Ein knallbunter Anime eben, mit abgedrehten Charakteren.
Der Soundtrack ist rockig und elektrolastig, was sehr gut zum Ambiente passt. Die Sprachausgabe ist super, allerdings wäre eine englische Sprachoption recht hilfreich gewesen. Die Schriftsprache ist nur englisch, japanisch, chinesisch und koreanisch. Neben der musikalischen und stimmlichen Untermalung, werden zudem die Effekte vorgehoben, die in dem Gerne kein unwesentlicher Bestandteil sind um das richtige Feeling zu erzeugen.