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Im Rahmen der nächtlichen State of Play haben Publisher Sony Interactive Entertainment und Entwickler Sucker Punch den Ghost of Tsushima Nachfolger Ghost of Yotei offiziell für PlayStation 5 angekündigt. Der Release des Action-Adventures ist für das kommende Jahr 2025 angesetzt, wobei uns der Titel ins nördliche Hokkaido zu Beginn des 17. Jahrhunderts verschlägt. Der erste

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The Virgin Psychics REZENSION


Sion Sono als arbeitswütig zu bezeichnen, wirkt angesichts seines Outputs in den vergangenen Jahren wie eine krasse Untertreibung. Sein bisher ertragreichstes Jahr laut IMDB war 2015, in welchem der Japaner ganze sechs Langfilme produziert und veröffentlicht hat, manche davon wurden in seinem Heimatland nur mit wenigen Wochen Abstand in die Kinos gebracht. Das Sono erst vor wenigen Wochen mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, verwundert angesichts eines solchen Eifers kaum. Einer der besagten Filme des Jahres 2015 ist The Virgin Psychics, ein Film, der wiederum auf den Manga Minna! Esper Dayo! basiert und schon zuvor von Sono als 12-teilige Fernsehserie inklusive TV-Special in Spielfilmlänge adaptiert wurde. Warum also noch einmal eine Adaption mit nahezu identischer Geschichte und Besetzung der TV-Serie?

Sono´s feuchte Träume?


Nachdem ein offenbar außerirdischer Lichtstrahl eines Nachts über einer beschaulichen Stadt niedergeht, bemerken tags darauf einige Bewohner an sich den Gewinn übernatürlicher Kräfte. Sie können etwa die Gedanken ihrer Mitmenschen hören oder beherrschen urplötzlich Telekinese. Auch Schüler Yoshirō (Shōta Sometani) ist über Nacht zu solchen Kräften gekommen und versteht zunächst die Welt nicht mehr. Bald gibt es dank Professor Asami (Ken Yasuda) zumindest eine Erklärung für das Phänomen, denn alle, die zu ihren neuen Fähigkeiten gekommen sind, sind nicht nur Jungfrauen, sondern haben in besagter Nacht auch masturbiert, während sie dabei vom Licht getroffen wurden. Da Yoshirō und einige andere ziemlich unbedarft sind, schließen sie sich schließlich zusammen, um zusammen für eine gerechtere uns sichere Welt einzustehen.

Warum sich Sion Sono zum bereits dritten mal auf das Ausgangsmaterial von Mangaka Kiminori Wakasugi (Detroit Metal City) gestürzt hat, will mir nicht so ganz in den Sinn kommen, schließlich wurde die Geschichte in Serienform recht gut adaptiert und steht qualitativ über die Filmauswertung. Hat Sono die Vorlage tatsächlich so sehr ins Herz geschlossen und will The Virgin Psychics so oft, wie nur möglich, mit seinen Zuschauern teilen? Oder ist die dritte Verfilmung des Stoffes nur eine bequeme Ausrede, um sich mit unzähligen, zumeist weiblichen Statistinnen in Unterwäsche zu umgeben? Man weiß es nicht.

Handzahm


In der Tat ist The Virgin Psychics aber weitaus prüder, als es Trailer, Bilder und diese Besprechung vielleicht suggerieren. Geradezu handzahm mutet der Film an, je näher er ans Ende rückt und eine fast schon konservative Aussage in dem Raum stellt. Dabei kann Sono auch ganz anders (Antiporno, Suicide Club), verzichtet hier aber auf seine expliziten Ausschweifungen. Stattdessen wird man mit pubertären Witzen und unzähligen panty shots bombardiert. Ein Überbleibsel aus dem Manga, der dem Shōnen-Genre zuzuordnen ist und sich damit vor allem an junge Männer richtet. Wer dieser Art von Humor nichts abgewinnen kann, wird sich mit dem Film keinen Gefallen tun. Und selbst wenn man mit dem Humor etwas anfangen kann, ist es fraglich, ob die stets gleich aufgebauten Gags bis zum Ende zünden.

Nach gut der Hälfte der Spielzeit, verliert sich die Geschichte dann auch noch in redseligen Längen, wirft albern konstruierte Erklärungen ein und mündet in einer bemerkenswert zähen Schlussphase. Da ist man am Ende tatsächlich ein bisschen froh, wenn der Abspann über den Film läuft und man es überstanden hat, sofern man nicht vorher den Stecker gezogen hat.

Dabei kann man Sono gar nicht mal vorwerfen, er hätte keine Lust auf den Film gehabt. Wäre dies der Fall, hätten es nicht seine markanten technischen und inhaltlichen Spielereien in den Film geschafft. The Virgin Psychics trägt durch und durch die Handschrift den Regisseurs, die langweilige Geschichte und ins nichts laufenden Gags, kann das aber nicht auffangen.

Die Blu-ray


Die deutsche DVD und Blu-ray wird von KAZÉ, die vor allem als Publisher von Anime auftreten, mittlerweile aber auch vermehrt Realfilme für das hiesige Heimkino fit machen. Die mir vorliegende Blu-ray von The Virgin Psychics gibt nahezu keinen Grund zur Kritik. Bild und Ton sind einwandfrei, bei der Sprache kann man zwischen deutscher und japanischer Vertonung inklusive deutschen Untertiteln wählen. Leider liegt der Blu-ray keinerlei Bonusmaterial bei, vor allem ein kleines Making of oder Interview mit den Beteiligten hätte ich spannend gefunden. Dafür liegt in der Hülle ein Poster mit dem Cover.

Adrian sagt

Ich liebe Sion Sono und sehe mir alles an, was der Filmemacher in die Welt absetzt, an, egal wie abstrus seine Werke mitunter auch ausfallen. The Virgin Psychics ist leider einer der wenigen Fällen, in denen ich einfach nicht warm mit dem Endergebnis geworden bin. Der Humor verlässt sich zu sehr auf pubertäre Tagträume, anstatt etwas Tiefgang (den Sono definitiv kann) anzubringen, die Dialoge sind unfassbar flach und das letzte Drittel eine einzige Qual. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum dieser Film gemacht wurde, denn die ebenfalls nicht fehlerfreie TV-Serie hat den Manga wesentlich besser adaptiert und damit eigentlich auch alles gesagt, was es zu sagen gibt.

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