Tokyo Ghoul Root A Vol. 3 REZENSION
Die ersten beiden Volumes von Tokyo Ghoul Root A, die hierzulande von Kazé auf DVD und Blu-ray in den Einzelhandel gebracht werden, konnten mich bereits überzeugen und haben meine Vorfreude auf Volume 3 ziemlich in die Höhe fliegen lassen. Ob meine Erwartungshaltung erfüllt werden kann und wie die spannende Geschichte um Ken und Co. in den Folgen 7-9 weitergeht, erfahrt ihr im folgenden.
Enthüllungen
Die Volume startet mit der siebten Episode Transparenz. Hinami ist über das plötzliche Verschwinden von Ken sehr besorgt und will ihm so gut es geht helfen. Doch wie soll sie das tun, wenn sie nicht einmal weiß, wo sich ihr Freund aktuell befindet? Die Stimmung von Hinami wird außerdem durch das Auftreten der Autorin Sen Takatsuki getrübt, die dem jungen Mädchen nicht nur eine barsche Abfuhr erteilt, sondern ihr auch nahelegt, dass es nichts gibt, das sie für Ken tun kann. Als Hinami niedergeschlagen ins Antik zurückkehrt, entdeckt sie dort zu ihrer großen Überraschung Ken…
In Episode Es war einmal gibt es einen kleinen Zeitsprung in die Vergangenheit. Im Antik unterhalten sich Ken und Yoshimura über die „Eule“. Yoshimura erzählt Ken die Geschichte des Ghouls Kuzen, der einst ein gefürchteter Auftragskiller war. Als er eines Tages die Menschenfrau Ukina traf, änderte sich jedoch sein gesamtes Weltbild und er begann sich und seine Taten zu überdenken. Zur großen Überraschung enthüllt Yoshimura, das er einst Kuzen war und Eule das gemeinsame Kind von ihm und Ukina ist. Derweil hat die Anti-Ghoul Organisation CCG ein Auge auf das Antik geworfen. Für Hinami und Toka ist es daher nicht mehr sicher und sie müssen ihr zuhause verlassen…
Die finale Folge von Volume 3 trägt den Titel Stadt voll Hoffnung. Das CCG startet den großen Angriff auf das Antik. Statt zu fliehen, entscheiden sich Yoshimura und die anderen zum Kampf. Auch Ken und Toka eilen ihren Freunden zur Hilfe. Schaffen sie es noch rechtzeitig?
Leise Zwischentöne und imposante Action
Auch in den Episoden 7-9 hält Tokyo Ghoul Root A seine Marschroute bei und schafft einen fantastischen Spagat zwischen ruhigen Momenten, in denen einzig die Charaktere im Fokus stehen und die Rahmenhandlung fortschreitet, und imposant choreografierten Actionszenen. Letztere nimmt einen großen Teil von Episode 9 ein, die einen schönen Cliffhanger zur vierten und letzten Volume ebnet.
Wie gehabt, so steht erneut nicht der ursprüngliche Protagonist Ken im Augenmerk der Geschichte. Zwar spielen er und sein Zwiespalt nach wie vor eine zentrale Rolle. Doch die eigentlichen Hauptfiguren sind erneut andere, nicht zuletzt Yoshimura. Dessen Vergangenheit und Beziehung zu „Eule“ hat sich zwar immer mal wieder angekündigt, trotzdem ist seine Offenbarung doch ein ziemlicher Knaller innerhalb der Geschichte und lässt vieles in einem anderem Licht erstrahlen. Tatsächlich ist die Folge Es war einmal meine Highlight-Folge der Volume, vielleicht sogar der bisherigen Staffel. Zwar haben Tokyo Ghoul und Tokyo Ghoul Root A zuvor auch sehr menschliche und tragische Geschichten erzählt und gezeigt, das in der Serie weitaus mehr steckt, als man zunächst annehmen kann. Doch das Fingerspitzengefühl der Autoren für die Geschichte von Yoshimura alias Kuzen und seiner großen Liebe hat mich noch einmal auf einem ganz anderen Level ergriffen, als es zuvor der Fall war.
Umso tragischer wirkt die Figur von Yoshimura schließlich in Folge 9 und dem Angriff des CCG auf das Antik. Man kann beide Seiten verstehen und es fällt ungemein schwer sich auf eine Seite zu stellen. Tokyo Ghoul Root A zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise das es oftmals eben kein weiß und schwarz gibt, sondern nur grau.
Gute Veröffentlichung mit einem kleinen Manko
Wie gewohnt leistet das Studio Pierrot auch bei den vorliegenden Folgen eine fantastische Arbeit hinsichtlich der Animationen und Ausarbeitung der Szenen. Bis heute bin ich zwar der Meinung, dass das Charakterdesign etwas austauschbar wirkt und man sich ein bisschen zu sehr auf etablierte Figuren-Designs versteift hat, die so auch in anderen Anime auftauchen könnten. Dafür ist die Arbeit hinsichtlich der Umgebungen, Kampfanimationen und Detailreichtum über beinahe jedem Zweifel erhaben.
Auf Blu-ray kommt der optisch also nach wie vor sehr ansprechende Anime in klarer 1920 x 1080p Auflösung daher. Gerade das Spiel mit Farben und Licht und Schatten besticht einmal mehr und wird gewohnt gut zur Etablierung von ganz bestimmten Stimmungen verwendet.
Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls wieder auf einem sehr hohen Niveau. Man merkt den Sprechern wirklich an, das sie bereits seit der ersten Staffel dabei sind und ihre Figuren „verstehen“ und sich in diese hineinversetzen können. Natürlich kann man auch die originale japanische Sprachspur anwählen und mit optionalen Untertiteln genießen.
Bei den Extras hat man im Vergleich zu zur letzten Volume etwas nachgelassen. Diesmal befinden auf der Disc selbst neben Trailern nämlich keine weiteren Extras. Schade! Dafür macht das hübsch gestaltete Wendecover und das Booklet mit kleinen Episodenguide und diversen Hintergrundinformationen aber wieder einiges her.
Fazit
Auch mit Volume 3 schafft es Tokyo Ghoul Root A sich noch einmal ein bisschen zu steigern. Die emotionale Geschichte um Yoshimura und die Tragik seiner Figur haben mich vollends mitgerissen und auch die weiteren Geschehnisse rund um Ken, dessen Freunde und das Antik sorgen wieder für enorme Spannung. Auch abseits der Story kann der Anime nach wie vor mit einem hohen Produktionsaufwand überzeugen. Das gilt nicht nur für die gute Arbeit der Animatoren, sondern auch für die deutschen Synchronsprecher. Auch die Veröffentlichung von Kazé lässt kaum Raum zur Kritik offen. Es ist zwar bedauerlich, das sich auf der Blu-ray diesmal keine Extras befinden. Dafür macht das tolle Artbook dieses kleine Manko so gut wie vergessen.