Tokyo Ghoul Root A Vol. 2 REZENSION
Tokyo Ghoul Root A startete im Frühjahr diesen Jahres auch in Deutschland und führte den populären Horror-Anime mit der zweiten Staffel fort. Mittlerweile hat Kazé Volume 2 mit den Episoden 4-6 nachgelegt und schließt die Serie somit bereits zur Hälfte ab. Wir haben uns das Ganze natürlich zu Gemüt geführt und erzählen euch nun, ob es sich lohnt der Serie weiter treu zu bleiben.
Schwere Verluste und große Sorgen
Yoshitoki Washuu, der Leiter der Anthi-Ghul Einheit CCG, will neue Informationen über die nächsten Schritte des Feindes erlangen und schickt in der Folge Tiefe Amon und Akira in ein Gefangenenlager für Ghule. Dort haben die Ermittler aber nur mäßig Erfolg, und als auch noch der berüchtigte Phöenixbaum Orden in das Lager eindringt, eskaliert die Situation vollends. Das Resultat: alle Gefangenen kommen frei und Akira wird schwer verletzt…
In Riss tobt der Kampf im Gefangenenlager weiterhin. Mittlerweile sind weitere Einsatzkräfte des CCG am Ort des Geschehens angekommen und bekämpfe die Ghule des Phönixbaum mit allen Kräften. Auch Ken taucht auf und mischt in der brutalen Auseinandersetzung ordentlich mit. Bei den Gefechten wird unter anderem auch Kurona, eine ehemalige Studentin von Amon und mittlerweile Ghul, schwer verletzt. Der jetzige Anblick seines ehemaligen Schützlings nimmt Amon schwer mit…
In der finalen Episode von Volume 2 Tausend Schritte leckt das CCG seine Wunden nach der brutalen Auseinandersetzung im Gefangenenlager. Die dortigen Kämpfe haben vielen Menschen das Leben gekostet, was die Einheit dazu verleitet weitere Ermittlungen auf den Einäugigen zu fokussieren. Derweil machen sich Hinami und Toka große Sorgen um ihren Freund Ken. Nicht nur können sie sich nach wie vor nicht erklären, was Ken dazu verleitet hat dem Phönixbaum beizutreten. Auch sind sie um seine Kräfte besorgt, die ihn mittlerweile vollkommen zu übermannen drohen…
Furioser Auftakt in die zweite Volume
Der Auftakt der zweiten Volume ist mit den schweren Kämpfen im Gefangenenlager ziemlich furios und actionreich ausgefallen. Genau das, was sich ein großer Teil der Fans sicherlich erhofft hat und von Tokyo Ghoul Root A auch erwartet. Die Regie in Episode 5 ist grandios und liefert einen spannungsgeladenen Wechsel zwischen den einzelnen Brandherden im Gefangenenlager. Die Kämpfe weisen erneut eine fantastische Choreografie und vermitteln ein gutes Gefühl für die Action.
Gleichzeitig schaffen es die drei Episoden aber auch viele Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren zu vermitteln und interessante Plot-Twists gibt es als Sahnehäubchen auch noch. Gleichzeitig verlagert sich die Sicht nun vollkommen weg von dem einstigen Protagonisten Ken hin zu den wichtigen Mitgliedern des CCG. Damit steht vermehrt die Sichtweise der Menschen und ihres Kampfes gegen die Ghule im Fokus, ein Schritt, der sich aber bereits in den ersten Episoden von Tokyo Ghoul Root A angekündigt hat und nun konsequent fortgeführt wird.
Es kristallisiert sich außerdem immer mehr heraus, dass Amon vom CCG der direkte Gegenpart zu Ken ist. Zumindest wird er verstärkt als zweite tragende Figur des Anime aufgebaut, was definitiv eine gute Entscheidung da ist, da der Charakter mit zu den interessantesten von Tokyo Ghoul Root A gehört. Gut möglich, das hier die ersten Weichen für ein großes Aufeinandertreffen der beiden gelegt wird. Doch das muss die Zukunft zeigen.
In jeden Fall gefällt mir der Anime mit jeder weiteren Folge mehr und mehr. Die einzelnen Aspekte, wie Horror, Action, Drama, sind extrem gut miteinander verbunden und machen Tokyo Ghoul Root A zu einem nicht nur kurzweiligen sondern auch inhaltlich starken Werk. Zwar gibt es hier und da Aspekte, die typisch für einen modernen Populär-Anime sind, doch das Ganze hält sich glücklicherweise ziemlich in Grenzen und die Macher versuchen sich nicht zu sehr den Zuschauer anzubiedern.
Perfektes Rundumpaket
Während die Folgen 4-5 erzählerisch mächtig an Tempo zulegen und dem Anime mit viel Action und Geschichte zu einem neuen Climax verhelfen, so verweilt man hinsichtlich der technischen Umsetzung auf dem bekannten, aber eben sehr hohen Niveau. Die mir vorliegende Blu-ray Fassung verfrachtet die Serie ohne Qualitätsabsturz ins Heimkino und besticht mit einem kräftigen Bild und ausgewogener Farbgebung. Nach wie vor erschafft das verantwortliche Studio Pierrot eine ungemein faszinierende Welt, in der Fantasy- und reale Elemente ein homogenes Ganzes ergeben.
Die Qualität der deutschen Synchronisation ist wie gehabt sehr gut. Das liegt sicherlich auch daran, dass das mit der deutschen Lokalisation beauftragte VSI Synchronstudio schon seit der ersten Staffel für den Anime verantwortlich ist und die gleich gebliebenen Sprecher sich in ihre jeweiligen Rollen gut einfinden konnten. Wer keine Lust auf die aus meiner Sicht gelungene Arbeit der deutschen Sprecher hat, der kann, wie bei den Veröffentlichungen von Kazé gewohnt natürlich auch die japanische Tonspur mit deutschen Untertiteln aktivieren.
Bei den Extras hat man sich diesmal richtig Mühe gegeben. Nicht nur gibt es ein ausführliches Booklet mit Episodenguide und Interviews mit den Machern. Auch gibt es auf der Blu-ray ein umfangreiches Video vom Synchronpanel und ein etwas kürzeres Video vom Live-Dubbing von der AnimagiC 2015.
Fazit
Sowohl die Macher von Tokyo Ghoul Root A, wie auch Kazé machen hier alles richtig. Der Anime selbst nimmt noch einmal mächtig an Fahrt auf und beschert der zweiten Staffel das erste große Action-Highlgiht. Gleichzeitig wird aber auch die Geschichte interessant weitergeführt und die Figuren gekonnt für die nahenden Geschehnisse positioniert. Das ist ungemein spannend und mitreißend. Die deutsche Veröffentlichung steht dem im Nichts nach und präsentiert sich ebenfalls von seiner besten Seite. Eine gute Synchronisation, tolle Extras und ein schönes Booklet. Fans dürfen sich hier auf ein rundes Gesamtpaket freuen.