Tails of Iron REVIEW

Soulslike Spiele richten sich meistens eher an erfahrenere Hardcore Gamer, welche im Idealfall auch frustresistent sind. Doch wie passt das denn jetzt mit einer fantasievollen und malerischen Welt zusammen, in der ihr eine kleine Ratte namens „Redgi“ spielt? Hervorragend, wenn man sich das Spiel Tails of Iron genauer anschaut.

Es war einmal eine Ratte

Die Geschichte beginnt in einem fernen Königreich der Ratten, welches in regelmäßigen Abständen von den Fröschen angegriffen wurde. Zwar gab es hier und da auch kurze Phasen des Friedens, jedoch versuchen die Frösche nun erneut, das komplette Königreich zu stürzen und sämtliche Ratten zu vernichten.

König „Rattus“ entschloss sich aufgrund der erneuten Unruhen, die Krone an einen seiner Söhne weiterzureichen. In einem Turnierkampf soll nun der neue Thronfolger ermittelt werden. Und hier steigen wir als Ratte „Redgi“ in das Spiel ein und finden uns nach einer kurzen Tutorial-Phase in einer Arena wieder. Wie die Geschichte weitergeht, kann man sich an dieser Stelle wohl denken, oder?

Gameplay und Technik

Für unser Review stand uns die Nintendo Switch Version zur Verfügung. Hier hat sich die Kampfmechanik weder kompliziert noch umständlich dargestellt. Auf der Switch haben wir die „ZL“ und „ZR“ Trigger zum Blocken und zum Kontern genutzt. Die Schultertasten „L“ und „R“ waren für den Heiltrank und das „normale“ Angreifen wie Schwingen des Schwertes bzw. Zustechen mit der Lanze vorgesehen. Die verschiedenen Aktionen gehen auch wirklich gut von der Hand. Sobald man sich nämlich diese Mechaniken verinnerlicht hat, steuert sich Tails of Iron sehr angenehm. Später kommt noch die „X“-Taste hinzu, um mit einem Bogen Pfeile zu verschießen. Loot eignen wir uns wiederum mit der „Y“-Taste an, wobei wir beim Sammeln direkt entscheiden können, ob wir Rüstungen nur aufheben oder gleich anlegen möchten.

Ebenfalls überrascht und begeistert bin ich vom Grafikstil! Nach dem Beginn der Story wandeln sich die malerischen Ortschaften, welche in dieser Darstellung aus einem Kinderbuch entsprungen sein könnten, in eine düstere und vor allem atmosphärisch dichte Welt. Regen, Gewitter, Schatten, Untergrund und einige Gegner, die sich euch nach und nach in den Weg stellen,  heben sich durch eine durchdachte Darstellung hervor. Dadurch wird aus der liebevollen Kinderwelt zwar ein Kinderalbtraum, dennoch spiegelt dies auch das Soulslike-Genre wieder.

Messerstich ins Genre

Womit hingegen ich nicht so zufrieden war und was meiner Meinung nach wirklich nerven kann, ist die „Sprachausgabe“, wenn man das so nennen kann bzw. darf. Okay, man möchte hier offensichtlich den Ratten im Spiel keine direkte Stimme verleihen und bringt die Diskussionen mithilfe von Flötentönen und Sprechblasen voran, in denen man bildlich zeigt, was die Ratten eigentlich meinen. Jedoch kann dies nach den ersten 30 Minuten schon anfangen zu nerven.

Okay, vielleicht bin auch nur ich etwas zu empfindlich, was das betrifft. Jedoch hätte ich es besser gefunden, wenn die Stimmen dem Hintergrund entsprungen wären. Damit meine ich, dass der Geschichtenerzähler auch den Part der Ratten mit übernommen hätte, um so die bildlichen Sprechblasen zu begleiten.

Und wo wir schon beim Thema sind, Untertitel und Bildtexte sind grundsätzlich eine schöne Sache, jedoch wird es schwierig, wenn eine weiße Schrift in einem dunklen Raum auf helle Fenster bzw. grundsätzlich auf hellere Hintergründe trifft. So können gelegentlich ungewollte Worträtsel entstehen, bei denen man zwar die meisten Wörter hinzudichten kann, die jedoch dem Spielfluss schaden.

Genug Anspruch an Profis?

Doch wenden wir uns kurzzeitig ab von den Untertiteln und versuchen gleichzeitig den Spagat zum Schwierigkeitsgrad hinzubekommen. So sei euch versichert, dass die Kämpfe knackig und teilweise recht fordernd sind. In den Konfrontationen müssen wir auf unterschiedliche Angriffsmuster der Bosse reagieren und uns taktisch wie clever verhalten.

Doch wenn der Geschichtenerzähler im Hintergrund euch mit Informationen zur Story versorgt und ihr passend dazu den deutschen Untertitel lesen wollt, jedoch im Hintergrund schon der Kampf beginnt, ist dies mehr als unglücklich! In diesem Fall bekommt das Wort „Multitasking“ eine ganz neue Bedeutung. Zwar werdet ihr die meisten Kämpfe sowieso ein zweites oder drittes Mal beginnen, jedoch hätte man dies durchaus besser lösen können. Daher empfehle ich euch immer zu speichern – sei es noch ein so kleiner Fortschritt. Die diversen Speicherplätze sind auf der Karte markiert.

Grundsätzlich sei gesagt, wer sich auf Tails of Iron einlässt, sollte eine gewisse Frustresistenz besitzen. Zwar motiviert der Titel immer wieder zu einem neuen Versuch, jedoch habe auch ich den Controller gerne mal für ein Stündchen wieder zur Seite gelegt, um mein Herz zu schonen.

Video-Review

Pro & Kontra

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Pros
  • Schöne moderne 2,5D Grafik und ein schöner Grafikstil
  • Gut umgesetztes Gameplay
  • Herausfordernder Schwierigkeitsgrad inkl. motivierender Lernkurve
  • Abwechslung bei den Gegnern und ihren Angriffsmustern
  • Umfang mit ca. 10 bis 12 Std. vollkommen okay

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Cons
  • Sprachausgabe kann nerivg sein
  • Untertitel finden teilweise während der Kämpfe statt
  • Weißer Text auf hellem Hintergrund ab und zu schwer lesbar
  • Der Schwierigkeitsgrad kann hier und da zunächst etwas frustrierend sein

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