Star Ocean: First Departure R REVIEW

Das Mitte 1996 veröffentlichte „Star Ocean“ ist der Debuttitel von tri-Ace, einem japanischen Entwicklerstudio, welches sich übrigens aus Leuten zusammensetzt, die bereits zuvor an „Tales of Phantasia“ mitgewirkt haben und somit wertvolle Erfahrung für ihr erstes eigenes Spiel mitbrachten. Dementsprechend sollte es auch nicht verwundern, dass die Tales of-Reihe und Star Ocean schon immer gewisse Ähnlichkeiten aufzuweisen hatten. Aber dies nur als unterhaltsame kleine Randinformation.

Star Ocean ist eines von sehr vielen hochwertigen SNES-JRPGs, die nie außerhalb Japans veröffentlicht wurden. Ein ärgerlicher Umstand, schließlich entwickelte sich Star Ocean in den darauffolgenden Jahren zur handfesten Serie, die mittlerweile sechs Hauptteile und zwei Spin-offs umfasst. Immerhin wurde zum Erstling ein Remake geschaffen. Dieses nennt sich „Star Ocean: First Departure“ und erschien erstmals am 27. Oktober 2007 in Japan. Der Rest der Welt wurde im Oktober 2008 bedient. Dummerweise erschien das Remake exklusiv für die PSP, womit das Spiel abermals einem breiten Kundenkreis verschlossen blieb.

Über 10 Jahre später hat man sich dieses Problems angenommen und ein HD Remake zu „First Departure“ produziert. Eben dieses wurde dann am 05. Dezember 2019 für die PS4 und die Nintendo Switch veröffentlicht und nennt sich Star Ocean: First Departure R. Im Vergleich zur Originalversion bietet das HD Remake ein neues Charakter Artwork (das alte der PSP-Version kann man aber auch anwählen), die Auswahl zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe, einen neu ausbalancierten Schwierigkeitsgrad, sowie die Möglichkeit auf der Weltkarte zu rennen, um dort schneller voranzukommen.

Was Star Ocean: First Departure R sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr im folgendem Review.

Interessanter, wenn auch etwas halbgarer Mischmasch aus Sci-fi und Fantasy

Eines der zahlreichen Gimmicks von Star Ocean war schon immer die Grundidee, dass das Spieluniversum nicht nur typische Anime-Fantasy-Schemata bedient, sondern auch einen mehr oder wenigen starken Fokus auf Science-Fiction-Elemente legt, die sehr stark vom Star Trek-Universum inspiriert scheinen. So sehen wir bereits in der Introsequenz, wie ein Raumschiff der Erdföderation die Vernichtung eines gesamten Planeten durch einen riesigen Laserstrahl miterlebt (da wurde wirklich schamlos aus Star Trek VI geklaut. Danach rudert das Spiel aber wieder in den Fantasy-Bereich zurück: Wir befinden uns auf dem Planeten Roak. Eine typische mittelalterlich geprägte Fantasywelt, die neben zahlreichen garstigen Monstern vor allem von den sogenannten Fellpool bewohnt wird. Die Fellpool sind Humanoide mit einigen Katzen-Merkmalen wie entsprechenden Schwänzen und Ohren.

Im Spiel übernimmt man die Rolle des gelangweilten Fellpool Roddick Farrence, welcher zusammen mit seinem besten Freund Dorne Murtough die Bürgerwehr seines Heimatdorfes bildet. Immer mit dabei ist auch die gemeinsame Kindheitsfreundin Millie Chliette, die natürlich in Roddick verschossen ist. Wie sich sehr schnell herausstellt, sind Roddick und Dorne sehr effektiv, wenn es um die Beseitigung marodierender Banditen geht. Vielleicht sogar zu effektiv, denn Roddick sehnt sich insgeheim nach echter Spannung und Abenteuern. Doch wie heißt es so schön: Sei vorsichtig mit deinen Wünschen?

Recht bald geht nach dem letzten Banditenüberfall die Kunde ein, dass das Nachbardorf von einer mysteriösen Krankheit befallen wurde, welche seine Opfer langsam aber sicher in Steinstatuen verwandelt. Als sich auch Millies Vater infiziert, eilt das Trio zum benachbarten Berg, um nach dem letzten Strohhalm in Form einer seltener Heilpflanze zu greifen. Kurz vorm Ziel beobachten die drei Fellpool jedoch, wie zwei Erdlinge direkt vor ihre Nase teleportiert werden. Besagte Erdlinge in Form von Ronyx J. Kenny und Iria Silvestri hatten das freilich anders geplant und beschließen stattdessen mit offenen Karten zu spielen.

Sie erklären, dass es sich bei der mysteriösen Versteinerung keineswegs um eine gewöhnliche Krankheit handelt, sondern stattdessen um eine experimentelle Biowaffe, die von den Lezonians eingesetzt wurde. Besagte Lezonians sind der Erdföderation feindlich gesonnen, was auch der Grund dafür ist, warum die Erdlinge wissen wollen, was sich die Lezonians von ihren Schandtaten auf Roak versprechen. Wie sich recht bald herausstellt, tragen die Fellpool eine Substanz in ihrem Blut, die es den Lezonians erlaubt Unsichtbarkeits-Schilde für ihre Raumschiffe zu konstruieren. Mit dieser Tatsache droht sowohl den Fellpool als auch der Erdföderation eine harte Zeit. Doch die Sache wird sogar noch verzwickter, als die Lezonians zu einem diplomatischen Gespräch bitten. Sie behaupten, dass sie von einer anderen Gruppierung zu dieser Tat gezwungen wurden, und dass der Stoff für die Entwicklung der Versteinerungs-Biowaffe vor 300 Jahren auf Roak entnommen wurde. Um die versteinerten Fellpool zu retten, bleibt Roddick, Ronyx und ihren Gefährten nichts anderes übrig als das mysteriöse Zeittor auf dem Planeten Stream zu verwenden, um mit dessen Hilfe in die Vergangenheit zu reisen und den Wirt für den Versteinerungs-Kampfstoff dingfest zu machen. Mithilfe des Wirts soll freilich das Gegenmittel für die fiese Versteinerung zusammengebraut werden, welche inzwischen übrigens auch Dorn getroffen hat. Und mit der Zeitreise 300 Jahre in die Vergangenheit nach Roak ist dann auch der 3-4 Stündige Prolog abgewickelt und das eigentliche Spiel kann endlich beginnen.:)

Ab diesem Zeitpunkt wird jedoch auch ein Großteil der Sci-fi-Elemente vorübergehend über Bord geworfen und Star Ocean verkommt zu einem generischen Fantasy-RPG, in dem man den obligatorischen Dämonenkönig bezwingen muss, welcher sich als Wirt für den Versteinerungs-Kampfstoff entpuppt. Aber keine Sorge, zwischendrin werden auch immer wieder mal kleinere Sci-fi-Elemente eingestreut, welche sowohl Storywendungen als auch Dungeondesign betreffen. Es gibt durchaus einige nette Wendungen und Ideen innerhalb der Handlung, dennoch besteht der Großteil des Spiels nun einmal aus einfallslosem 08/15 Fantasy-Allerlei.

Im SFC-Original war der finale Spielabschnitt sehr enttäuschend, da der Aufenthalt auf dem Planeten Fargett eigentlich nur aus dem finalen Dungeon bestand und entsprechend gehetzt wirkte. Im „First Departure“-Remake hat man diesbezüglich nachgebessert. Hier bekommt Fargett seine eigene kleine Weltkarte mit neuen Gebieten in Form eines Unterschlupfs, eines Gefängnis Dungeons und eines zerstörten Biodoms. Das ist nicht viel, zumal man versäumt hat ein Stadt-Areal auf Fargett anzubieten, obwohl eine Stadt mehrfach erwähnt wird. Im Vergleich zu dem, wie es im originalen SFC-Spiel gehandhabt wurde, ist es aber dennoch eine klare Verbesserung.

Zwei neue Charaktere und eine zurechtgestutzte Open End-Funktion

Schon die Originalversion baute zahlreiche ikonische Features für die Star Ocean-Reihe auf. Allen voran sind da natürlich die „Private Actions“ zu nennen. An den Eingängen vieler Städte und Dörfer darf man auf Knopfdruck eine Private Action ausführen, was bedeutet, dass sich die aktuelle Truppe aufteilt und jeder Charakter auf eigene Faust die jeweilige Siedlung erkunden darf. Dies ermöglicht den Spieler freilich die jeweiligen Charaktere durch Gespräche besser kennenzulernen. Oftmals werden hierdurch sogar spezielle Events getriggert, welche in der Regel eine Multiple Choice-Dialogsequenz eröffnen, mit derer man das Verhältnis der Charakter untereinander beeinflussen kann. Hierdurch kann man also Freundschaften aufbauen oder Abneigungen erzeugen. Freilich sollte man zusehen, dass sich die Charaktere untereinander anfreunden, denn dies hat einen positiven Nebeneffekt im Kampf zur Folge. Immer wenn ein Charakter im Kampf besiegt wird, werden dessen Freunde wütend, was einen gewaltigen Boost der Angriffskraft auslöst. Und das kann in einigen schwierigen Konfrontationen durchaus den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Darüber hinaus haben die Entscheidungen auch Auswirkungen auf zukünftige Private Actions und die Epilog-Sequenz. Komplexitätswunder sollte man bei diesem System zwar nicht erwarten, aber ein sehr cooles Gimmick ist es allemal. Das Remake hat auch neue Private Actions zu bieten, da ja auch zwei neue spielbare Charaktere hinzukamen.

Ebenfalls sehr interessant und ein wiederkehrendes Spielelement in der Star Ocean-Serie ist die variable Rekrutierung potentieller Gruppenmitglieder. Zusammen mit den zwei Neuzugängen Erys und Welch bietet Star Ocean: First Departure R nun insgesamt 14 spielbare Charaktere oder besser gesagt 13, da Dorne ja schon sehr früh im Spiel versteinert wird und somit nicht vollauf mitzählt. Die Sache ist jedoch die, dass man nur maximal 8 Leute in die Gruppe aufnehmen darf, was bedeutet, dass man hier und da entscheiden muss, ob Charakter XYZ nun dauerhaft der Gruppe beitreten darf oder sich wieder verabschieden darf. Wer sich z.B. entscheidet den Krieger Cyuss Warren in die Gruppe aufzunehmen, wird den alten Veteranen Ashlay Bernbeldt niemals zu Gesicht bekommen. Und wer Ashlay nicht im Team hat, hat keine Chance den Neuzugang Erys Jerand zu erhalten. Diese Rekrutierungs-Mechanik bietet freilich einen großen Anreiz Star Ocean: First Departure R zumindest ein zweites mal durchzuspielen, da unterschiedliche Charaktere freilich auch individuelle Dialogzeilen, Private Actions und Epilog-Sequenzen mit sich bringen. Ein sehr cleverer Schachzug um einerseits mehr Spieltiefe einzubringen und andererseits den Wiederspielwert zu erhöhen.

Leider hat man im Remake die Open End-Funktion zurechtgestutzt. Im Grunde genommen ist diese immer noch vorhanden. Man hat nach Abschluss des Spiels immer noch Zugang zu Fargett, und bekommt Zutritt zur Entwickler-Easter-Egg-Höhle und zum kniffligen 30-stöckigen Bonusdungeon samt Superboss. Die freie Erkundung von Roak ist jedoch nicht mehr gestattet. Der Weg dorthin führt nur in einen alten Dungeon, der aufgrund seiner schwachen Gegner jedoch keine Relevanz mehr hat. Diese Einschränkung im Vergleich zum SFC-Original ist mir ein absolutes Rätsel.

Es ist immer noch ein verdammt innovatives Spiel

Im Grunde genommen hat man das Super Famicom-Spiel „Star Ocean“ um eine Konsolengeneration aufgewertet und nach Machart des PS1-Sequels „Star Ocean: The Second Story“ nachgebaut. Das heißt natürlich auch, dass Star Ocean: First Departure R nun mit einer klassischen Weltkarte daherkommt, über die man die Siedlungen und Dungeons ansteuert. Die Standard-Bewegungsgeschwindigkeit auf der Weltkarte ist übrigens schnarchlangsam. Es ist definitiv eine gute Sache, dass man im HD Remaster nun die Möglichkeit hat auf der Weltkarte zu rennen (R2-Taste). Leider wird dies vom Spiel nicht kommuniziert. Weiterhin finde ich es schwach, dass Schiffsüberfahrten auf andere Kontinente nicht gezeigt werden, und das Spiel stattdessen nur mit Schwarzblenden arbeitet. Na zumindest sorgt dies dafür, dass Backtracking-Einlagen ein wenig schneller gehen.

Das Herzstück in solch einem Spiel ist freilich der Kampf gegen die zahlreichen Monsterhorden. Wie von der Serie zu erwarten, bekommt man eine Mixtur aus traditionellem Rundenkampf und Action-Elementen. Die Kämpfe werden zwar ganz klassisch mit Menükommandos kontrolliert, laufen jedoch in Echtzeit ab und lassen die Kampfteilnehmer völlig frei auf der relativ überschaubaren Kampffläche herumwuseln. Das klingt nicht nur chaotisch, sondern ist es auch in der Praxis. Glücklicherweise kann man für den Einsatz von Gegenständen und Zaubersprüchen jedoch jederzeit pausieren. Man kann das Kampfsystem also durchaus als eine eigenwillige und primitivere Version eines RTwP-Kampfsystems betrachten. Der Einsatz von speziellen Kampffähigkeiten fungiert über die Betätigung der Schultertasten. Die Kämpfer-Charaktere können also in einem Kampf nicht auf alle erworbenen Fähigkeiten zugreifen. Diese müssen vorher ausgerüstet werden. Anders als im SFC-Original wirken die Kampffähigkeiten so flott und effektiv wie im PS1-Sequel, weswegen sie also endlich nützlich und mächtig sind.

Außerhalb der Menüpausen kontrolliert man im Kampf übrigens immer nur eine von maximal vier Personen. Für alle anderen Charaktere darf man hingegen aus mehreren verschiedenen K.I.-Mustern auswählen. Die K.I. an sich ist dabei auch im Remake eher als mittelmäßig zu bezeichnen. Manchmal funktioniert sie recht ordentlich, und dann scheitert sie wieder auf der ganzen Linie. So kam es manchmal vor, dass der kontrollierte Charakter eine Kampffähigkeit einsetzen soll und dann dem anvisierten Gegner ewig lang hinterherrennt, da sich die Fähigkeit erst aktiviert, wenn die richtige Position zum Gegner vom K.I.-Script registriert wurde. Selbstverständlich darf man immer noch die Kampfformation der Truppe bestimmen, was auch sinnvoll ist, um z.B. schwache Magier nach hinten zu stellen und die Kämpfer an die vordere Linie. Gewonnene Kämpfe werden mit Erfahrungspunkten und Geldeinheiten belohnt. Bei genügend Erfahrungspunkten stufen die Charaktere auf und erhalten nicht nur Verbesserungen der Statuspunkte, sondern auch die sogenannten Skillpunkte, welche man fortan in dutzende verschiedene Skills investieren darf – sofern man sich besagte Skills bei Händlern freigekauft hat, versteht sich.

Besagte Skills (werden Specialities genannt) schalten wiederum diverse Statusboosts, Kampf-Perks und handfeste Fähigkeiten frei. Man hat im Remake Zugriff auf alle Specialities, die man aus „Second Story“ kennt. Das heißt, dass man hier auch von NPCs stehlen kann und nun auch die sieben aus „Second Story“ bekannten „Super Specialities“ verfügbar sind. Bei Letzteren werden die gelernten Skills aller Gruppenmitglieder zusammengelegt, damit man noch cooleres Zeug craften kann, oder z.B. auch Ein- und Verkaufspreise von Händlern manipulieren.
Das Crafting erlaubt es einem aus bestimmten Werkzeugen, Edelsteinen, Rohstoffen oder sonstigen Zutaten neue nützliche Heil- oder Ausrüstungsgegenstände zu kreieren, mit deren Hilfe man auch wirklich einiges herumreißen kann. Und mit den anderen Fähigkeiten kann man beispielsweise musizieren, um seine HP und MP zu regenerieren, einen Vogel zum einkaufen losschicken oder ein Trainingsprogramm starten, um den Output an Erfahrungspunkten zu pushen. Die Möglichkeiten die hier geboten werden sind überraschend umfangreich und werden bis heute kaum von anderen JRPGs geboten.

Eben diese Möglichkeiten zu entdecken und auszubauen ist auch eine große Motivationsquelle, um die eigenen Charaktere immer weiter aufzuleveln, damit man mehr der wertvollen Skillpunkte verdient. Jeder Skill und jede Fähigkeit kann nämlich bis auf Stufe 10 hochgelevelt werden, und das ist auch notwendig, damit etwa beim Crafting auch was Vernünftiges bei rauskommt. Hierbei müssen jedoch auch die Talente der Charaktere berücksichtigt werden, denn ein Charakter der über keinen nennenswerten Geschmackssinn verfügt, wird niemals einen guten Koch abgeben und hochwertige Nahrungsmittel kreieren können. Besagte Nahrungsmittel fungieren übrigens als Heilmittel. Jeder Charakter verfügt darüber hinaus über eine Lieblingsspeise, welche dann als ultimativer Heilgegenstand funktioniert, der sämtliche HP und MP heilt. Mit der in den letzten zwei Sätzen genannten Erklärung zu einem eher belanglosen Detail im Spiel, wollte ich euch auch nur mal aufzeigen, welche Komplexität und Detailverliebtheit in den alten Star Ocean-Teilen drinnen steckt. Das Maß an Innovation lässt jedenfalls viele „moderne“ JRPGs verdammt alt aussehen.

Aber auch unabhängig dieser zahlreichen Spielereien bietet Star Ocean: First Departure R immer noch einen hohen Standard. Die Dungeons sind z.B. recht gut aufgebaut und bieten eine gute Länge. Auch hat man es sich nicht nehmen lassen einige relativ knifflige Rätsel einzustreuen. Also Sachen wie Schalterpuzzle, Geheimgänge, Teleporter-Labyrinthe und dergleichen.
Gespeichert wird entweder auf der Weltkarte oder auf leuchtenden Emblemen innerhalb der Dungeon-Abschnitte. Apropos Dungeons, von denen gibt es auch einige Optionale, welche gut versteckt liegen. Und es ist eines jener RPGs, wo die NPCs auch mal was sinnvolles zu sagen haben, anstatt irgendwelche hirnverbrannten Oneliner von sich zu geben. Cool ist weiterhin, dass man seine gesammelten Gegenständen in umfangreichen Tabellen sortieren kann und somit trotz der schieren Masse an verschiedenen Items immer einen guten Überblick behält. Wie bereits gesagt, lässt das Spiel selbst heute noch so manch anderes JRPG alt aussehen.

Grafik und Sound

In grafischer Hinsicht wurde das Remake zum ersten Star Ocean-Teil auf das Niveau seiner Fortsetzung „Star Ocean: The Second Story“ angehoben. Statt reinrassiger 16-bit Pixelpracht bekommt man nun also einen Mix aus 2D-Sprites, Renderbildern für Siedlungen und Dungeons und 3D-Grafik für die Weltkarte. Diese Mischung ist etwas krude und die allgemeine Grafikqualität wirkt selbst für PS1-Verhältnisse angestaubt. Aber sie verbreitet durchaus einen eigenen Charme. Schlecht sieht die Grafik jedenfalls nicht aus.

Bedenkt man jedoch, dass das SFC-Original für seine Zeit ein Grafisch-technisches Wunderwerk war, kann das Remake mit seinem veralteten PS1-Look ja nur noch enttäuschen.
Das Remake bekam übrigens neue Artworkzeichnungen für variable Charakter-Mugshots und die Menüs, sowie ein paar Anime-Cutscenes. Das ursprüngliche Artwork sieht etwas zu sehr nach Billig-Anime aus, aber das HD Remaster stellt ein neues, hochwertiges Artwork zur Verfügung. Neu gezeichnete Anime-Cutscenes werden im HD Remaster jedoch nicht geboten.

Der Soundtrack bietet gewohnte Star Ocean-Qualität. Pompöse Tracks, welche sowohl den Sci-fi- als auch den Fantasy-Aspekt des Spiels einfangen wollen und sich keineswegs zu verstecken brauchen. Im SFC-Original war die Beifügung einer Synchronisation für die Introsequenz und ausgiebiger Sprachsamples für die Kampfsequenzen noch eine geniale Sache. Zu Zeiten des Remakes ist das jedoch nur noch kalter Kaffee. Natürlich wurde die Sprachausgabe im Remake ausgeweitet. Alle wichtigen Storydialoge, sowie die Private Actions werden nun vertont. Außerdem hat man die Auswahl zwischen der eher mäßigen englischen Synchro, sowie den japanischen Original-Stimmen. Eine deutsche Übersetzung sucht man hier übrigens vergebens. Denn auch die Texte stehen nur in englischer Sprache zur Verfügung.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
83
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Es ist schön zu sehen, dass der Ursprung der Star Ocean-Reihe ein gelungenes Remake spendiert bekommen hat. Vor allem auch deswegen, da die ursprüngliche SFC-Version nie außerhalb Japans veröffentlicht wurde. Auch die Grundstruktur des Remakes ist gefällig. Im Grunde genommen hat man das Spiel um eine Konsolengeneration hochgestuft. Star Ocean: First Departure R gestaltet sich in audiovisueller Hinsicht, sowie beim Gameplay im Stil seiner PS1-Fortsetzung „Star Ocean: The Second Story.“ Obendrein hat man neuen Inhalt beigefügt, so kann man endlich eine bestimmte Sidequest zu einem positiven Abschluss führen, und der Fargett-Abschnitt besteht aus mehr, als nur dem finalen Dungeon. Der Wow-Faktor des SFC-Originals fehlt jedoch. Auf dem Super Famicom war das Game ein technisches Meisterwerk. Davon kann natürlich keine Rede mehr sein. Außerdem gibt es auch hier wieder den Serien-typischen sprunghaften Anstieg beim Schwierigkeitsgrad. Und auch wenn Fargett ausgebaut wurde, so wirkt der Abschnitt immer noch gehetzt und unbefriedigend. Besonders ärgerlich ist, dass das Open End keine Rückkehr nach Roak erlaubt, wie es im SFC-Original möglich war – warum? Aber unterm Strich kann man das Spiel jedem Star Ocean- oder JRPG-Freund empfehlen. Besser als die 3D-Ableger „The Last Hope“ oder „Integrity and Faithlessness“ ist Star Ocean: First Departure R allemal.

- Von  Volker

Es ist schön zu sehen, dass der Ursprung der Star Ocean-Reihe ein gelungenes Remake spendiert bekommen hat.
Playstation 4
PlayStation Portable
Nintendo Switch

Star Ocean: First Departure R REVIEW

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