Silent Hill: Shattered Memories REVIEW
Es gibt einige gute Horrorspiele, bei dem der Schrecken wahrhaftig ins Wohnzimmer einkehrt. Eines dieser Spiele ist Silent Hill, das schon mit einigen Ablegern begeistern konnte und Gänsehaut über den Körper verteilte. Das Survival-Horror-Game machte sogar bereits Zwischenstopp auf der Nintendo Wii sowie der Sony PSP und versuchte, mit Shattered Memories ein neuen Glanzpunkt zu setzen. Das Spiel, das so weitab vom eigentlichen Gerne angesiedelt ist, wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben die Nintendo Wii-Version mit ihrer individuellen Steuerung genauer unter die Lupe genommen.
Bevor der Startschuss ins Abenteuer erfolgt, bastelt ihr euch ein Profil und dürft ein kleines Einleitungsvideo begutachten. Doch vor Beginn der eigentlichen Geschichte findet ihr euch in den Räumlichkeiten eines Therapeuten wieder, der euch einige Fragen stellt. Ihr dürft nun einen Test ausfüllen, dessen Antworten später noch in den Geschehnissen auswirken. Wieder werden euch Fragen gestellt und je nach dem, wie ihr die Antwort geben möchtet, solltet ihr die Remote schütteln. Ist die Fragerunde endlich beendet, geht es ins richtige Szenario über, bei dem ihr die Rolle eines Familienvaters übernehmt. Als jener habt ihr euer unbeschwertes Leben hinter euch gelassen, denn eure Tochter gilt als vermisst. Voller Sorge aufgrund dieser Tatsache macht ihr euch auf, um die Suche zu starten und das Rätsel um das Verschwinden zu lösen. Also Taschenlampe in die Hand und auf durch die schneebedeckten Schauplätze!
Grusel, Grauen, Gänsehaut
Vorsichtig öffnet ihr die erste Tür um einen Blick zu erhaschen, ob sich etwas Seltsames dahinter findet. Ist die Luft rein, geht ihr ganz durch die Tür und erkundet die Räume nach Auffälligkeiten und wichtigen Utensilien. Begeht ihr einen Raum, in dem widerliche Monster auf euch warten – was bei Silent Hill: Shattered Memories alles andere als ungewöhnlich ist – geht es nur noch darum, die Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen. Gegenwehr könnt ihr leider komplett ausschließen, denn bis auf die Taschenlampe besitzt ihr nichts. Erwischt es euch doch einmal, könnt ihr die Biester lediglich abschütteln und danach die Flucht fortsetzen, um dem Grauen zu entkommen. Nur mit einer Fackel in der Hand lassen die Verfolger von euch ab und ihr könnt in ein sicheres Gebiet flüchten.
Natürlich ist eines der wichtigsten Dinge in der Silent Hill-Reihe unter anderem der Gänsehaut-Faktor. Und auch hier werdet ihr bestens bedient, denn an jenen Stellen, an denen es an Action mangelt, kommen frische Ideen zum Einsatz. So sollt ihr beim Therapeuten ein Bild farbig ausmalen, das euer Heim widerspiegelt. Kurz darauf findet ihr euch vor jenem Platz ein, der dieselben Farben aufweist wie eure Zeichnung. Somit spitzt sich die Geschichte auch immer weiter zu und viele einstige Klarheiten werden zum verwirrenden Ereignis.
Doch der tollste und wichtigste Gegenstand ist euer Handy, das einige Features beherbergt. Per Kamera macht ihr Geister sichtbar und könnt ihre Existenz auf Bildern festhalten. Zudem hat das Gerät eine weitere wichtige Eigenschaft, denn wenn ihr zu gewissen Orten vordringt, reagiert das Handy mit einer starken Störung, die immer stärker und stärker wird, je näher ihr dem Ziel kommt. Zeitgleich geht eine SMS ein, die nicht selten die Warnung beinhaltet, eure Suche aufzugeben. Doch ihr lasst euch nicht davon beirren und sucht weiter nach Spuren und Orten, begeht dabei Räume voller Gefahren und klettert über Hindernisse. Zudem bekommt ihr immer wieder eine Rückführung beim Therapeuten, der einige wichtige Dialoge mit euch führt.
Geht der Weg irgendwann nicht weiter, solltet ihr euch durch das Menü des Handys wühlen, in dem ihr auch eine kleine Karte finden könnt, die euch vielleicht zurück auf den richtigen Weg führt. Aber auch sonst benötigt ihr das Gerät für die gebotene Rätselkost, die euch immer wieder erwartet, wenn ihr in der düsteren und schneebedeckten Landschaft sowie unheimlichen Gebäuden voranschreitet. Bei der Suche nach der geliebten Tochter lassen sich auch wichtige Gegenstände auffinden, die euch immer tiefer in die Story zerren und nicht selten für unglaubliche Momente sorgen.
Technik
Zusätzlich zu den ganzen Sequenzen und den unerwarteten Momenten, zeichnet sich Silent Hill: Shattered Memories durch eine anspruchsvolle, durchdachte und vor allem packende Story aus. Ständig erhaltet ihr SMS, die nur durch Worte mehr Schrecken verbreiten als so manche Videosequenz. Auch die Mailboxaufnahmen des Handys, die zusätzlich durch das Mikrofon der Remote wiedergegeben werden, lassen den Spieler nicht unbeeindruckt. Ebenso begeistern die feinen Texturen der Umgebung, Charakteren und Monstern jene Spieler, die sich das Schreckens-Szenario aneignen. Die begehbaren Landschaften trumpfen zeitgleich mit Tag- und Nacht-Abschnitten auf, die mehr von der Welt eines richtigen Silent Hills preisgibt.
Das Ganze wird mit einem wirklichen beklemmenden Sound verfeinert, der einfach perfekt ins gesamte Szenario passt. Auch die Störgeräusche des Handy tragen ihren Anteil zur perfekten Atmosphäre bei. Schlussendlich stört eigentlich nur die englische Sprachausgabe, die ich gerne mit deutscher Lokalisation erlebt hätte, um das gesamte Spiel in seiner Tiefe abzurunden.
Letztlich erwartet euch noch eine gut umgesetzte und individuelle Steuerung. Ob das Halten der Taschenlampe, die ihr mit dem Pointer der Remote bewegt oder das simple Bedienen des Handys – nichts wurde willkürlich auf die Wii portiert. Zusätzlich wurden Passagen eingebaut, die perfekt auf die Remote und das Nunchuck abgestimmt sind. Somit kommen zum guten und durchdachten Setting auch keine Nachteile durch die Steuerungsmechanik hinzu.