Metal Max REVIEW
Am 24. MAi 1991 wurde eines der bis dato kreativsten JRPGs für den Famicom (japanischer NES) veröffentlicht. Im besagten Spiel steuerte man nicht nur eine dreiköpfige Heldengruppe, sondern auch deren Fahrzeuge. Man verdingte sich als Kopfgeldjäger in einem kleinen Landabschnitt der postapokalyptischen Erde. Diese Spielwelt war weitaus offener als die Fantasywelten anderer Genrevertreter. Das Spiel setzte auf den Entdeckerdrang und den Grips des Spielers, statt ihn an die Hand zu nehmen und durch ein lineares, narrativ geprägtes Abenteuer zu schleusen. Und statt mit Schwert und Magie, wird hier mit Schießeisen und Panzerfahrzeugen gekämpft. Die Rede ist von Metal Max, einer langlebigen Serie, welche jedoch, mit Ausnahme von Metal Saga für die PlayStation 2 und Metal Max Xeno für die PlayStation 4 nie außerhalb Japans veröffentlicht wurde.
Obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren eine Fantranslation für das Super Famicom-Remake „Metal Max Returns“ existierte, ließ es sich die Gruppe „Stargood“ nicht nehmen auch dem Famicom-Original diese Ehre zuteil werden zu lassen. Der Translation Patch für Metal Max wurde am 06.12.2018 veröffentlicht und steht kostenlos zum Download bereit. Ob es sich jedoch wirklich lohnt dieses Spiel zu spielen, wenn einem doch ein stark verbessertes Remake zur Verfügung steht, wollen wir in folgendem Review herausfinden.
Immer diese arroganten Supercomputer
Durch die immer weiter fortschreitende Industrialisierung, hatte die Menschheit ihren Heimatplaneten an den Rand des Kollaps getrieben. Um den endgültigen Zusammenbruch der Umwelt zu stoppen, haben einige Wissenschaftler den Supercomputer „Noah“ erschaffen. Dieser sollte ermitteln, wie man den Kollaps doch noch stoppen könnte. Letztendlich kam Noah zu einer drastischen Lösung: Die Menschheit müsse ausgerottet werden. Nur so könnte man den Blauen Planeten tatsächlich retten. Doch statt seine „Lösung“ an die Wissenschaftler weiterzuleiten, beschloss Noah stattdessen klammheimlich zur Tat zu schreiten. Er übernahm die Kontrolle über sämtliche Computersysteme, nutzte seine Mittel um automatisierte Panzerfahrzeuge, Furry-Soldaten und sogar Hybriden aus Tier und Panzer herzustellen, und schickte seine bizzare Armee letztendlich gegen die Menschheit ins Feld. Es folgte ein verheerender Krieg, aus dem jedoch kein klarer Sieger hervorging.
Inzwischen sind Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte vergangen. Die Menschen haben die Existenz von Noah vergessen. Wobei natürlich auch anzuzweifeln steht, ob Otto Normalo überhaupt jemals von der Existenz dieser geheimen K.I. erfahren hat. Die monströsen Kreationen und Panzerfahrzeuge des Supercomputers gehören ganz einfach zum blutigen Alltag dieser postapokalyptischen Welt. Abgesehen von Noahs „Entwicklungen,“ stellt sich die Menschheit aber nach wie vor gerne selbst ein Bein, denn wie es sich für eine postapokalyptische Welt gehört, gibt es natürlich auch brutale Gangs und durchgeknallte Psychopathen, welche ihre Mitmenschen gerne tyrannisieren.
Doch auch der Otto Normalo hat aufgerüstet. Es gibt da einige Individuen die man nur als „Hunter“ bezeichnet. Das sind bis an die Zähne bewaffnete Kopfgeldjäger, die mit Panzerfahrzeugen durch die Gegend cruisen und alles plattmachen was ihren Mitmenschen Ärger bereitet. Einige besonders gefährliche Kreaturen aus Noahs Monster-Laboratorien oder besonders furchterregende Raider werden von der Zivilbevölkerung auch gerne mit astronomischen Kopfgeldern belegt, um den Huntern einen besonderen Anreiz zu geben. Doch im Endeffekt verrichten die Hunter ihre Arbeit aus Überzeugung. Denn wer sonst hat genügend Arsch in der Hose, um sich dem mörderischen Gesocks in den Weg zu stellen?
Bevor es Fallout gab, gab es Metal Max
Der Protagonist von Metal Max ist ein junger Bursche, der keinen Bock hat in der Panzer-Reparaturwerkstatt von seinem Vater zu buckeln. Er glaubt, dass es wesentlich mehr Spaß macht mit Panzern durch die Gegend zu fahren und Monster in die Luft zu jagen. Mit anderen Worten: Er will einer dieser heldenhaften Hunter werden, die immer wieder die Dienste seines Vaters in Anspruch nehmen. Allerdings gibt es da einige Probleme: Erstens ist man erst dann ein vollwertiger Hunter, wenn man seinen eigenen Panzer fährt, und ein Panzer steht freilich nicht an der nächsten Ecke bereit – zumindest nicht in einem Hinterwäldler-Kaff wie Riorado. Zweitens ist der Herr Papa alles andere als begeistert von den Fantasien seines Juniors. Väterchens Ärger geht sogar so weit, dass er seinen Jungen enterbt und die nächste Nacht unter freiem Himmel schlafen lässt, um ihm eine Lektion zu erteilen. Dieser gemeine Akt treibt den jungen Mann jedoch endlich dazu nicht mehr nur zu träumen, sondern zur Tat zu schreiten. Ein paar Gespräche mit der Dorfbevölkerung geben ihm den Hinweis, dass sich in der südlichen Höhle einst ein Raider-Versteck befand, wo noch immer einer von deren Panzern geparkt sein soll. Na wenn das nicht die ideale Gelegenheit ist an sein eigenes Sonderkraftfahrzeug zu gelangen und sich als Hunter-Noob zu etablieren, weiß ich auch nicht weiter.
Und das ist im Grunde genommen auch schon alles, was es zur Handlung zu sagen gibt. Man erlebt eigentlich nur den mühseligen Aufstieg und blutigen Alltag eines Hunters in einer postapokalyptischen Welt. Eine besondere Motivation oder so etwas wie eine „Storyline“ sucht man in Metal Max jedenfalls vergebens. Selbst die Sache mit Noah ist bis kurz vorm Schluss absolut irrelevant, da er ja nur als Graue Eminenz agiert, völlig in Vergessenheit geraten ist und, wenn überhaupt, nur mal ganz am Rande in einigen Notizzetteln zur Sprache kommt. Sicherlich gibt es hier und da kleinere Nebenhandlungen, wie die Sache mit dem Hunter Red Wolf und natürlich zwei weitere Teammitglieder, die sich dem Nachwuchs-Hunter anschließen, aber wer ein storylastiges Spiel mit tiefgängigen Charakteren sucht, liegt hier absolut falsch. Hier geht es eher um die Erforschung der Spielwelt. Die ohnehin nur sehr spärlich vertretene Handlung dient höchstens als Mittel zum Zweck.
Metal Max ist quasi das Open World-Rollenspiel der 8-bit Ära. Auch wenn die Open World im ersten Teil noch relativ eingeschränkt ist. Erst im Verlauf der zweiten Spielhälfte beginnt sich das Spiel langsam zu öffnen und gibt freie Bahn für den restlichen Spielinhalt. Bis dahin ist der Fortschritt jedoch durchaus an konkrete Aufgaben gekoppelt. Da müssen z.B. lästige Riesenkanonen bezwungen werden, welche den nächsten Landabschnitt abschneiden, was natürlich ausgiebige Vorbereitung erfordert, oder man soll einem Typen helfen ein altes Hochhaus zu sprengen um hierdurch eine Brücke zu improvisieren. Aber immerhin nimmt einem das Spiel nie an die Hand und sagt „Geh dorthin und tue das.“ Metal Max erfordert durchgehend Eigeninitiative.
Darüber hinaus gab es auch hier schon viele coole Open World-Gimmicks. Also Aktivitäten, die rein Gameplay-technisch eigentlich sinnlos sind, jedoch dennoch im Spiel enthalten sind einfach weils cool und witzig ist. So könnt ihr Dekos und Möbelstücke für das Eigenheim erwerben, in den Bars Drinks ordern, an Jukeboxen dem OST lauschen und an Videospielautomaten das Froschwettrennen-Minigame zocken (weiter Minigames gabs hier leider noch nicht, aber immerhin etwas).
Und es ist Ehrensache, dass bereits hier die Open End-Idee zu Grunde liegt. Selbst wenn ihr den Endgegner bezwingt geht es einfach weiter. Wer die End/Creditssequenz dennoch begutachten möchte, darf dies jederzeit tun. Hierfür muss man einfach dem Vater des Protagonisten erzählen, dass man sich zur Ruhe setzen will, was man selbstverständlich jederzeit im Spiel tun darf. Man wird lediglich dazu aufgefordert eine Sicherheitsspeicherung im Vorfeld anzulegen.
Das Spiel war seiner Zeit also ziemlich weit voraus. Open World-Elemente, Bevorzugung von Erkundung auf Kosten der Narrative und ein taufrisches postapokalyptischen Setting, welches ziemlich stark von Mad Max und Terminator inspiriert wurde. Lediglich Interplays „Wasteland“ kam Metal Max zuvor. Allerdings ist Metal Max, wie auch Wasteland, der Beweis dafür, dass die hochgelobte Fallout-Reihe bei weitem nicht so revolutionär und kreativ ist, wie viele meinen. Das wollte ich jetzt nur mal so gesagt haben. Außerdem darf man in Fallout keine Panzer fahren.
Panzer- und Mikromanagement
Trotz aller Innovationen ist Metal Max im Kern ein typisches JRPG. Man erkundet die Spielwelt via Weltkarte, besucht Siedlungen und Dungeon-Areale, tratscht mit NPCs, die auch tatsächlich sinnvolle Sachen zu sagen haben, erbeutet Ausrüstung aus Kistenbehältern, erledigt seine Feinde in rundenbasierten Gefechten, um Geldeinheiten für Händler und Erfahrungspunkte für Level-Ups zu kassieren … Es ist eben ein JRPG und jeder Interessierte sollte wissen, was ihn hier erwartet.
Die Steuerung arbeitet im Grunde genommen gewohnt routiniert, weist in Metal Max aber einige nervige Menü-Verschachtelungen auf. Zwar funktioniert es hier spürbar besser als im Returns-Remake (eben auch deswegen, da es hier deutlich weniger Menüoptionen gibt als im Remake), jedoch werden sich zumindest Neulinge erst mal daran gewöhnen und hin und wieder ein paar wichtige Feinheiten ausloten müssen. Wo Returns jedoch die Nase vorn hat ist die Geschwindigkeit mit derer die Menüeingaben vom Spiel erfasst und umgesetzt werden. In dieser Hinsicht ist der Erstling nämlich unangenehm träge, was manchen Spieler abschrecken könnte, jedoch anhand der zugrunde liegenden Famicom-Hardware zu verzeihen ist. Und immerhin ist damit auch bereits der größte Schwachpunkt des Spiels vom Tisch.^^
Aber nun wo wir das aus dem Weg geräumt haben, gehen wir an die Vorzüge des Titels heran. Abgesehen vom Open World-Aspekt, ist die große Besonderheit natürlich, dass man hier nicht nur mit den menschlichen Spielfiguren unterwegs ist, sondern vor allem auch mit mehreren Panzerfahrzeugen. Jede der drei Spielfiguren darf ein eigenes Panzerfahrzeug besteigen, welche im übrigen auf realen Fahrzeugen basieren wie dem deutschen Tiger-Panzer oder dem amerikanischen Abrams-Panzer. Hier wird sogar ein Krankenwagen als Kriegsgerät zweckentfremdet.^^
Die Fahrzeuge lassen sich dabei in zwei Kategorien einteilen. Jene Vehikel die man selber erbeutet und jene, die man mieten kann. Der Haken bei Mietfahrzeugen ist jedoch, dass man die Hälfte der erbeuteten Geldeinheiten an den Verleihservice abdrücken muss. Dementsprechend ist es natürlich klüger auf die eigenen Panzer zu setzen und die Mietpanzer nur im Notfall zu verwenden.
Außerdem darf man nur eigene Panzer umrüsten. Und damit meine ich nicht nur die Bewaffnung in Form von Kanone, Hilfsgewehr, Spezialwaffe und Sonder-Kanonenhülsen sondern auch Bordcomputer, Motor und Panzerplatten. Sogar am Chassis-Modell lassen sich Änderungen vornehmen, vorausgesetzt man besucht einen professionellen Modder, die in einigen Siedlungen leben. Diese können zusätzliche Waffenslots ins Chassis einbauen und den allgemeinen Verteidigungswert erhöhen. Dies geht jedoch ins Geld und sorgt dafür, dass das Panzerfahrzeug schwerer wird. Bevor man also blind drauflos rüstet sollte man zusehen, dass man sich nen starken Motor kauft (oder zumindest die alten modden lässt), damit das Vehikel die schweren Schießeisen, Kanonen und Chassis-Mods überhaupt schleppen kann. Und je schwerer ein Fahrzeug bestückt ist, desto weniger Panzerplatten können anmontiert werden, welche die Hitpoints des Panzers festlegen und Beschädigungen oder Defekte an den eigentlichen Fahrzeugteilen abblocken. Glücklicherweise kann ein Panzer nie vollends zerstört werden. Defekte Fahrzeuge darf man abschleppen und zerbrochene Teile lassen sich kostengünstig reparieren.
Man kann die Panzer auch mit speziellen Werkzeugen ausstatten wie z.B. mit einem Feuerlöscher zur Löschung von Bränden oder auch mit einer Schutzschicht gegen Säure belegen. Lässt man den Panzer zu lange im Freien stehen wird er z.B. von Vögeln vollgeschissen (kostet Platz für Werkzeuge und Beschichtungen) und sollte zur Waschanlage gebracht werden.
Also ja, ihr seht schon, dass die Handhabung und Verwaltung eurer Panzer eine kleine Wissenschaft für sich darstellt. Aber es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, denn die Panzer teilen logischerweise wesentlich mehr Schaden aus und können mehr einstecken als die drei Menschlein. Allerdings gibt es auch immer wieder Situationen wo man aus dem Panzer aussteigen muss und nur noch zu Fuß weiterkommt. Daher ist es auch wichtig die Ausrüstung der drei Helden im Auge zu behalten.
Und das ist gar nicht so einfach, denn der Platz im Inventar ist stark begrenzt. Man darf nur eine überschaubare Anzahl regulärer Gegenstände pro Charakter mitführen. Darunter fallen diverse Heilmittel als auch wichtige Werkzeuge wie Schlüsselkarten, ein Dietrich oder der Metalldetektor. Erstere öffnen in erster Linie verschlossene Türen und Letzterer hilft dabei verbuddelte Wertsachen zu offenbaren. In den Maps können nämlich Schätze verborgen liegen. Es lohnt sich also hier und da den Detector zu zücken.
Abgesehen von regulären Items, kann jeder Charakter auch acht Ausrüstungsstücke mit sich führen. Da es sechs verschiedene Ausrüstungsvarianten gibt (Waffe, Körperschutz, Kopfschutz usw.) ist der Platz für zusätzliche Fundsachen freilich stark begrenzt. Es ist also wichtig regelmäßig in die Siedlungen zurückzukehren, um ungenutzte Sachen zwischenzulagern oder zu verkaufen. Das Lager steht allerdings nur im Anfangsdorf Riorado zur Verfügung. Da trifft es sich gut, dass Metal Max nicht nur eins, sondern zwei umfassende Teleportationssysteme zur Verfügung stellt. In vielen Städten gibt es nämlich Teleportationsmaschinen, welche Zugriff zu jedem bislang erschlossenen Teleporter gewähren. Wesentlich nützlicher ist jedoch das „Dog System“ für die Panzer. Hierbei handelt es sich um ein direkt verfügbares Teleport-System für die Schnellreise in jede bislang erschlossene Stadt. Obendrein kann das Dog System auch zur Flucht aus einem Dungeon genutzt werden.
Na, beginnt ihr jetzt zu verstehen, wie komplex dieses Spiel ist? All diese Möglichkeiten findet man wohl kaum in einem durchschnittlichen Final Fantasy-Spiel. Aber es geht noch weiter.
Ich bin ja bereits im dritten Abschnitt auf die Nebenaktivitäten eingegangen, aber das sind größtenteils nur Gimmicks. Das Herzstück der Sidequests sind jedoch die Kopfgelder. In jeder Stadt gibt es Steckbriefe und eine Huntergilde. Diese informieren euch über die optionalen Bossgegner, welche ordentlich viel Schotter einbringen. Allerdings müssen diese fiesen Gestalten erst mal gefunden werden, wofür man aber i.d.R. ein paar Tipps von der Hunter-Gilde erhält. Doch nehmt euch in acht, denn die Bossgegner in Metal Max leisten tüchtig Gegenwehr und können oftmals nur nach gründlicher Vorbereitung geschlagen werden. Wer schafft es alle 11 Wanted-Monster und -Raider zu erwischen?
Grafik und Sound
Metal Max bietet grundsolide Top-Down-Grafiken. Abgesehen vom herrlich schrägen Monsterdesign (ist seitdem auch ein Markenzeichen der Serie) und der Tatsache, dass unterschiedliche Waffen eigene Animationsgrafiken spendiert bekamen, gibt es zwar nichts was sonderlich herausstechen kann, aber die 8-bit Pixelgrafik wurde sauber gestaltet und hält den etablierten Standard für Famicom/NES-JRPGs. Ein großer Vorteil seinerzeit war natürlich, dass Metal Max ausgetretene Fantasy-Pfade hinter sich gelassen hatte und ein postapokalyptisches Setting verwendete, welches auch vernünftig umgesetzt wurde. So besteht die Welt eben nicht nur aus Ödland und Wüste, sondern auch aus Wiesen, Wäldern und blauem Meer. Ich mein, warum sollte es auch anders sein? Die radikalen Szenarien á la Fallout ignorieren gerne die geballte Macht von Mutter Natur, deren Wurzelwerk sich gnadenlos durch den Beton bohren würde.
Aber gut, selbstverständlich gibt es auch hier alte verfallene Gebäuderuinen, welche als Siedlungen oder Dungeons dienen und auf der Weltkarte gibt es ab und zu Überreste von Autobahnen und dergleichen. Die 8-bit Explosionen der Panzerwaffen wirken recht nett, jedoch leidet der Kampfscreen unter seiner schwarzen Hintergrund-Tapete. Ein Manko, welches bei NES/Famicom-JRPGs jedoch zum Standard gehörte. Störender finde ich da, dass zu viele Höhlengebiete als Dungeonareale verwendet wurden, da wäre mehr Abwechslung schön gewesen. Unterm Strich wird aber gute Grafik geboten, die jedoch keinen Award oder dergleichen wert ist.
Beim Soundtrack wird da schon bedeutend mehr geboten. Sehr viele Tracks, welche heute zum Serienkult gehören, entstanden bereits im Erstling von 1991. Allen voran natürlich der geniale „Wanted“-Theme für die entsprechenden Bossgegner, oder die Idee zwei separate Weltkarten-Themes zu integrieren, je nachdem ob man zu Fuß oder im Panzer unterwegs ist. Es ist bemerkenswert, dass es keinen Ausrutscher im OST gibt und dieser die Jahrzehnte in Form zahlreicher Remixes überdauert hat. Man kann aber dennoch kritisieren, dass sich viele Melodien für Siedlungen, Händler und dergleichen zu fröhlich anhören und sich dementsprechend nicht groß von ihren Fantasy-Pendants unterscheiden, was eben auch ein Stilbruch zur Postapokalypse-Thematik ist. Unabhängig davon ist der OST jedoch durchgehend gefällig. Obendrein wird das Spektakel mit wirklich guten Soundeffekten begleitet.
Pro & Kontra
- cooles Panzerfahrzeug-System
- Open World-Elemente und Open End-Funktion
- postapokalyptisches Setting
- gute Grafik und toller Soundtrack mit einigen Ohrwurm-Tracks
- im Gegensatz zu anderen Famicom/NES-JRPGs gibt es hier viele optionale Aktivitäten und Entdeckungen
- die Menüsteuerung ist ein wenig verschachtelt und erfordert ein gewisses Maß an Eingewöhnung
- die Geschwindigkeit der Menüsteuerung ist leider recht träge
- Teil 1 ist trotz Open World-Ansätzen noch relativ linear und öffnet sich erst im Verlauf der zweiten Hälfte