F.E.A.R. 2: Reborn DLC REVIEW
Am 03. August 2009, also über ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung des Hauptspiels, hat Monolith Productions noch einen DLC für F.E.A.R. 2 nachgeschoben. F.E.A.R. 2: Reborn heißt das gute Stück und versetzt uns in die Rolle des Klonsoldaten Foxtrot 813. Dieser ist als Mech-Power-Armor-Pilot eingeteilt und wird direkt aus dem Orbit in die Krisenzone abgeworfen, um sich den restlichen Klontruppen anzuschließen, welche derzeit unter der Knute von Alma stehen. Doch 813 unterscheidet sich von den anderen Klonsoldaten, denn Paxton Fettel, welcher nach seinem Tod im ersten Teil immer noch als Geist weiterlebt, hat einen gewissen telepathischen Einfluss auf unsere Spielfigur. Er vernebelt den Verstand von 813 durch eine gruselige Halluzination, welche den Klonsoldat dazu treibt, seine Kameraden umzunieten. Daraufhin wird er als Abtrünniger eingestuft und fortan von seinen eigenen Leuten gejagt. Fettel wiederum schwatzt weiterhin auf 813 ein und lotst diesen zu einen bestimmten Punkt in der zerbombten Stadt, damit der Klonsoldat Fettel bei seiner „Wiedergeburt“ helfen kann (daher der Untertitel).
Mieses Preis- Leistungsverhältnis
Wie genau das von statten gehen soll, müsst ihr jetzt aber selbst herausfinden. Aber keine Bange, der DLC ist nämlich unverschämt kurz. Selbst ein lahmarschiger Spieler wie ich, hat das Ding nach maximal 2 Stunden durchgezockt. Ein erfahrener Genrefan dürfte sogar schon nach einer Stunde durch sein. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob man das überteuerte Ding (aktueller Kostenpunkt 7,99 € / Quelle: indiegala.com) überhaupt spielen soll, denn F.E.A.R. 3, welches nicht mehr von Monolith entwickelt wurde, gibt einen feuchten Furz auf die Storyentwicklung dieses DLCs. Da steckt natürlich ne ganze LKW-Ladung Ironie drinnen, denn Monolith haben ja genau die selbe Tour mit den Add-ons von TimeGate abgezogen – Karma is a bitch!
Weitere Gründe gegen den Kauf von Reborn ist die Abstinenz neuer Waffen- und Gegnertypen. Ok, im ersten der insgesamt 4 Level darf man neuerdings Armacham-Helikopter abballern, aber da man zu diesem Zeitpunkt in nem Mech unterwegs ist, liegt der Witz hierbei bei Null. Der Mechabschnitt, mit dem dieser DLC startet spielt sich nämlich genauso anspruchslos wie jene aus dem Hauptspiel. Zur Ehrenrettung muss man aber auch einräumen, dass der DLC einen Satz neuer Achievements einbringt, welche sogar kreative Herausforderungen stellen wie den Einstiegsabschnitt ohne Mech zu überstehen. Coole Sache um etwas Langzeitmotivation und Anspruch zu erzeugen, nur dummerweise sind die Achievements nicht ans Steam-Konto gekoppelt und dementsprechend recht witzlos.
In der Kürze liegt die Würze?
Das Gameplay an sich ist jedoch trotz aller berechtigter Kritik überraschend spaßig. Dieser DLC wirkt wesentlich schwungvoller und actionreicher als das Hauptspiel. Da bewahrheitet sich das Sprichwort, dass in der Kürze die Würze liegt. Es gibt auch einige überraschend kreative Levelabschnitte und einige gute Ideenansätze. So tritt Alma endlich mal als konkrete Gegenspielerin auf, die auch mal versucht 813 ein Autowrack in die Fresse zu werfen. So offensiv agierte sie bis dato noch nie! Und kommt mir jetzt bloß nicht mit diesen dämlichen Quicktime-Events aus dem Hauptspiel, welche hier netterweise weggelassen wurden.
Interessanterweise ist Reborn der allererste F.E.A.R.-Ableger, wo der Hauptcharakter sprechen darf. Dies tut er leider nur bis zu dem Zeitpunkt, als Fettel zu ihm Kontakt aufnimmt. Danach ist 813 zwar mit der Bullet-Time-Superkraft gesegnet (warum auch immer), spricht danach aber kein Wort mehr (warum auch immer). Eine deutsche Sprachausgabe hat man sich für den DLC übrigens gespart. Übersetzt wurden nur die Bildschirmtexte. Die englische Synchro ist dafür qualitativ wesentlich hochwertiger als die lahme deutsche Sprachausgabe aus dem Hauptspiel.