Ary and the Secret of Seasons REVIEW
Mit Ary and the Secret of Seasons hat das belgische Entwicklerstudio eXiin ein neues Action-Adventure veröffentlicht, welches sich mit dem Klassen-Primus Zelda messen möchte. Doch ob dieser große Sprung nicht eine zu hohe Herausforderung darstellt oder der Indie-Titel vielleicht doch mehr zu bieten hat, das verraten wir in unserem Test zum Spiel.
Die Welt auf den Kopf gestellt
Die Geschichte von Ary and the Secret of Seasons klingt auf den ersten Blick vielleicht langweiliger, als sie am Ende dann doch ist. Das kleine Mädchen Ary, welches in der verschneiten Winter-Region Yule aufwächst, ist die Tochter vom Wächter des Winterkristalls. Nachdem ihr Bruder Flynn spurlos verschwunden ist und nun auch die Jahreszeiten in der Spielwelt durch mysteriöse Sphären völlig durcheinander geraten sind, macht sie sich tapfer auf den Weg in ein spannendes Abenteuer mit vielen Gefahren. Schon früh trifft sie in Yule auf Hyänen, die ein extremes Chaos anrichten.
Im Laufe der Story trifft Ary auf Dorfbewohner anderer Städte, die ebenfalls unter dem plötzlichen Wechsel der Jahreszeiten zu leiden haben. Hier erhalten wir neben der fortlaufenden Hauptgeschichte immer wieder kleine einfache Nebenaufgaben. So sollen wir zum Beispiel Kleidung oder Feuerholz besorgen, damit der Winter am Strand erträglich wird oder aber Fische zu einem Markt-Stand bringen. Auf diese Weise werden wir immer wieder mit kleinen Extras belohnt. Im Grunde sind diese Nebenquests aber nur eine kleine Auflockerung, um die Geschehnisse in der Spielwelt besser vermitteln zu können. Und wenn man sich hierfür ausreichend Zeit nimmt, so kann man in Ary and the Secret of Seasons durchaus seine 15-20 Stunden verbringen – ein ordentlicher Umfang für einen Indie-Titel.
Offene Spielwelt mit zahlreichen Rätseln
Ary and the Secret of Seasons bietet eine großteils offene Spielwelt, die nur darauf wartet, von euch entdeckt zu werden. Immer wieder stoßen wir auf Rätsel, die wir mit Hilfe der Jahreszeiten lösen können. Im Laufe der Geschichte lernt Ary, um sich herum eine der vier Jahreszeiten erscheinen lassen. Dadurch kann unsere Protagonistin beispielsweise Wasser zum Gefrieren bringen, um so weit entfernte Ziele spielend leicht zu erreichen. Und genau darin liegt auch bereits die Kernmechanik vieler Rätsel, die sich im späteren Verlauf immer wieder wiederholen. Leider werden diese Abschnitte durch die oft schlechte Kameraführung zu einer echten Herausforderung.
Als Belohnung für die Mühe und das Lösen der Rätsel finden wir oftmals eine versteckte Truhe, die wertvolle Münzen für uns bereit hält. Mit diesen können wir in entsprechenden Shops rein kosmetische Items erwerben. Oder aber wir verbessern unsere Kampffähigkeiten, wie beispielsweise das Kontern feindlicher Angriffe. Apropos Kampfsystem: Dieses wurde in Ary and the Secret of Seasons sehr simpel gehalten und ist schnell erlernt. Neben einem Standard-Angriff kann Ary nur blocken und kontern oder den feindlichen Angriffen mit einer eleganten Rolle zur Seite ausweichen. Im Kampf können wir zudem unsere Fähigkeiten einsetzen, um Feinde beispielsweise einzufrieren oder gegnerisches Eis mit der Kraft der Sonne zum Schmelzen zu bringen.
Auch Bosskämpfe sind im Spiel enthalten, wobei bereits der erste Endgegner sehr schnell zu einem Problem werden kann. Das liegt daran, dass das Spiel nur sehr dürftig die Mechaniken erklärt bzw. die Lösung zum Sieg präsentiert, um einen Kampfausgang positiv zu gestalten. Hat man den Dreh aber erst einmal heraus, so werden auch diese starken Gegner schnell das Zeitliche segnen, was dann doch ein kleines Glücksgefühl beschert. Bosse mit großen Taktiken und Tiefgang sucht man hier allerdings vergebens.
Einige Bugs trüben den Spielspaß
Auch wenn das Gameplay sowie die durchaus mitreißende Geschichte von Ary and the Secret of Seasons überzeugen können, so müssen wir bei der Technik dann doch ein wenig härter ins Gericht gehen. Die Comicgrafik wirkt im ersten Moment durchaus gelungen und ist besonders farbenfroh. Doch leider tauchen immer wieder fiese Clippingfehler auf, besonders während der Zwischensequenzen.
Und auch die extrem langen Ladezeiten zwischen zwei Gebieten oder nach dem Starten des Spiels können einem sehr schnell auf die Nerven gehen. So etwas sollte in der heutigen Zeit und dem technischen Fortschritt eigentlich der Vergangenheit angehören. Da das Game nur eine englische Sprachausgabe besitzt, müssen weniger Sprachgewandte auf deutsche Dialoge setzen. Hier kam es öfter mal vor, dass Teile des Gesprächs entweder gar nicht übersetzt wurden oder sich gar in einer ganz anderen Sprache (französisch z.B.) wiederfanden. Und generell kommt es selbst während Unterhaltungen immer wieder zu kurzen Rucklern. Hier bedarf es noch einigen Patches, um das Spiel auf ein ordentliches Niveau zu heben.
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- Spannende Story
- Ordentlicher Umfang für ein Indie-Spiel
- Kampfsystem leicht zu lernen
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- Technischer Zustand erschreckend
- Mechaniken der Boss-Kämpfe undurchschaubar
- Spielwelt bietet nur wenig Abwechslung
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Pro & Kontra
- Spannende Story
- Ordentlicher Umfang für ein Indie-Spiel
- Kampfsystem leicht zu lernen
- Technischer Zustand erschreckend
- Mechaniken der Boss-Kämpfe undurchschaubar
- Spielwelt bietet nur wenig Abwechslung