Darksiders 2 REVIEW
Würde ich das Spiel in nur einem Satz beschreiben, würde ich behaupten, es handle sich um eine Mischung aus Zelda, Diablo und Devil May Cry. Aber alles im Einzelnen, denn ihr spielt Tod, einer der apokalyptischen Reiter. Dieser macht sich auf um sein Bruder „Krieg“ zu retten, der im ersten Teil einige falsche Entscheidungen getroffen hat, die die Auslöschung der Menschheit mit sich zog. Doch die Befreiung von Krieg folgt einer langen Odyssee, mit vielen Rätseln und noch mehr Fragen. Schon der erste Weg beeinflusst fortan euer Abenteuer, denn mit der Vernichtung des Krähenvaters, bekommt ihr eine Krähe an die Seite gestellt, die euch ab sofort den richtigen Weg weisen wird.
Wichtig für einen waschechten Tod ist natürlich seine Sense, die ihr immer bei euch führt. Zusätzlich könnt ihr aber noch auf eine zweite Waffe zurückgreifen, die ihr mit einem anderen Feuerknopf auslöst. Die Sense zerpflückt zwar schneller die Gegner, die anderen Waffen wie Hammer oder Axt sind dafür mächtige Begleiter, die gelegentlich nur einen Schlag benötigen. Ihr dürft sogar ungenützte Gegenstände Opfern, um wertvolles Gut zu verstärken. Durch das Opfern anderer, fügt ihr eurer aktuellen Waffe nicht selten neue Attribute zu und steigert diese im Level und Angriff. Später kommen noch Waffen eurer Brüder hinzu, wie die Pistole von Streit, mit der ihr Schalter aus der Distanz betätigen könnt.
Wenn der Tod zuschlägt
Um überhaupt ein volles Inventar zu bekommen, heißt es, so viele Gegner wie möglich ausschalten. Denn diese lassen gerne einige gute Stücke übrig, die sogleich in euren Besitz wandern. Gelegentlich erscheint auch ein Händler vor eurem Auge, der euch seine Waren anbietet und bei dem ihr überflüssiges Zeug loswerden könnt. Für einen kleinen Preis nimmt er euch jedweden Kram ab und schafft wieder Platz in eurem Inventar. Doch auch er bietet wertvolle Dinge zum Verkauf, wobei nicht alle sogleich finanzierbar sind. Glücklicherweise führen Gegner immer etwas Geld mit sich, womit ihr wiederum euren eigenen Geldbeutel aufstocken könnt, sofern ihr sie überwältigen könnt. Wie in einem guten Adventure steht auch alle Nase lang eine Kiste bereit, die einen tollen Inhalt preisgibt oder euch noch mehr Gold schenkt.
Die Feinde über die ich die ganze Zeit schreibe, sind genauso widerlich wie Tod selbst und gehen oftmals in Richtung Orks, geflügelte Viecher, Echsen wie auch Kolosse. Mit euren Waffen zerpflückt ihr diese regelrecht und auch wenn das Ganze recht brutal wirkt, ist dies optisch noch erträglich gehalten worden. Selbstverständlich können die böswillige Gestalten euch genauso Schaden zufügen und daher ist Obacht geboten. Jene die sich fleißig um das Gesocks kümmern, werden stärker und stärker, denn Darksiders bietet ein Level-up-System, was bedeutet, ihr erhöht schnell vorhandene Attribute. Zudem ist es euch ab da an auch möglich, Rüstungsgegenstände anzulegen, die erst ab einer gewissen Stufe freigegeben sind.
Steigt ihr auf, wird euch gewährt eine Kunst der Zauberei zu erwählen. So dürft ihr Untote in die Spur schicken, die ebenso auf eure Gegner jagt machen. Da sie nach einigen Sekunden aber wieder verschwinden, solltet ihr euch nicht zu sehr auf euer Gefolge verlassen. Aber auch Direktangriffe stehen zur Auswahl und fügen den Gegnern großen Schaden zu. Mit jedem erneuten Aufstieg könnt ihr eure Zauber verstärken oder neue auswählen, die sich gerade in den Bosskämpfen als Segen erweisen.
Wie schon beschrieben bietet Darksiders auch einige Elemente aus Devil May Cry, denn eigentlich handelt es sich auch um ein Rollenspiel mit Hack n‘ Slay Einschlag. Ihr könnt also mit verschiedenen Angriffen die Feinde ausschalten, egal ob aus dem Stand, in der Luft, oder mit speziellen Attacken. Ist der Gegner angeschlagen, erscheint über seinem Kopf ein Symbol, dass für die gewünschte Taste steht (ähnlich der Quick-Time-Events). Drückt ihr nun diese, wird Tod einen besonderen Angriff starten, um seinen Gegner den Garr auszumachen. Generell bietet das Spiel mehr als nur simple Schläge und so könnt ihr ausweichen, aus der Luft zuschlagen sowie mit dem schnellen Wechseln der Waffen noch einiges mehr an Effekten auf den Bildschirm zaubern.
Der gute Tod hatte sich seine Aufgabe Krieg zu retten und die Menschheit zurückzuholen um einiges leichter vorgestellt, doch wird er stattdessen mit vielen Quest zugeschüttet und rennt von einem Ort zum anderen. Da ihr das Ganze auf einer wirklich riesigen Spielwelt vollzieht und Tod eigentlich ja auch ein apokalyptischer Reiter ist, könnt ihr jederzeit euer Pferd rufen, dass euch schneller zu den verschiedenen Schauplätzen transportiert. Auch vom Rosse aus lassen sich Gegner bekämpfen, sind diese aber schneller mit ihren Schlägen, verschwindet das Pferd und ihr steht wieder mit eigenen Beinen auf dem Boden.
düsteres RPG
Werden die Kämpfe doch einmal zu heftig, könnt ihr eure Lebensenergie jederzeit mit einem Trank auffrischen. Davon könnt ihr gleichzeitig 4 mitführen, die nicht selten ihren Gebrauch fordern. Auch eure Zauberkraft ist begrenzt und bedarf einen Trank, um die Skala wieder zu füllen. Führt ihr aber die richtige Waffe an der Hand, kann ein Schlag euch ebenso neue Energien schenken. Denn viele Waffen haben gewisse Attribute, die euch zum Beispiel neues Leben schenken, sofern der Gegner in Einzelteile zerlegt ist. Andere Waffen bieten wiederum Elementarschaden als Zusatz und bezwingen dadurch schneller böses Gesocks sowie Bossgegner, die euch allgemein einiges mehr abverlangen. Wem das trotzdem alles zu schwer vorkommt, kann schon im Startmenü aus Leicht, Mittel oder Schwer wählen und so das Spiel dem eigenen geschätzten Können anpassen.
Wie in einem echten RPG, dürft ihr mit den Bewohnern der Welten sprechen. Diese geben euch wichtige Hinweise und Aufträge. Ist der Dialog begonnen, könnt auch mehrere Antwortmöglichkeiten auswählen, die euch neue Informationen darlegen. Indirekt freundet sich Tod auch mit einigen Bewohnern an, denen er während einer Schlacht, mit seiner eigenem Tatandrang aushilft.
Nun habe ich das grobe Prinzip schon dargelegt, doch es gibt einiges mehr zu entdecken, denn Darksiders 2 hat viele Adventure-Elemente und tut es Lara Croft, wie auch dem Prince of Persia gleich. Ihr rennt Wände entlang, hangelt euch an Abgründe und springt Vorsprünge entlang. Klingt alles kompliziert, spielt sich aber wahnsinnig leicht und befreiend, ohne jedweden Druck aufzubauen. Das liegt vor allem an der tollen Steuerung. Bewegt ihr Tod durch die Tempel und Höhlen, wirkt dies so elegant und gekonnt, als wäre das Spiel aus der Assassin’s Creed Serie entsprungen. Zusätzlich wurden noch einige kleine Rätsel integriert, die euren Anspruch steigern und euch zusätzlich fordern.
Zu den bereits erwähnten Rätseleinlagen, dürft ihr noch Bomben werfen, um Schalter zu betätigen, Töpfe zerstören oder Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Und über die gesamte Spielwelt verteilt, findet ihr Buchseiten. Habt ihr jeweils 10 gesammelt, könnt ihr zu eurem Händler des Schreckens zurückkehren und sie gegen eine besondere Belohnung eintauschen. Und selbst die Suche nach Schlüsseln, lässt ein wenig The Legend of Zelda Feeling aufkommen. So zeichnet sich Darksiders 2 schnell als gelungene Mischung aus verschiedenen Genres.
Technik
Ihr bekommt eine wahnsinnig tolle Grafik geboten. Diese ist so detailreich, dass manchmal die Konsole damit überfordert ist, was sich wiederum in der Framerate äußert, die nicht selten zusammenbricht. Trotzdem stört mich das nur wenig, denn es gibt soviel zu entdecken. Ich finde es auch eine witzige Idee, dass man Rücksicht auf die Physik genommen hat, denn zerstückelt ihr einen Gegner, rollen beispielsweise einzelne Teile den Berg herunter. Die Tempel, Wüsten und Wiesen zeigen gigantischen Ideenreichtum, die euer Auge nicht selten beeindruckt. Und selbst die Antihelden und Monster sind perfekt in Szene gesetzt. Um all das abzurunden, bekommt ihr noch tolle und atemberaubende Zwischensequenzen geboten, die euch tiefer in die Story ziehen und den Eindruck vermitteln, unbedingt weiter spielen zu müssen.
Die komplette Akustik darf ich ebenso als absoluten Wahnsinn bezeichnen. Die eigentliche Musikkulisse ist bemerkenswert, denn ihr bekommt hektische sowie angenehme Töne geboten, die einfach zu jedem optischen Szenario passen. Zwar wiederholen sich die Sounds gelegentlich, doch wirken sie keinesfalls nervig oder überladen. Dazu kommt noch der Effektzauber und die besonders tolle deutsche Sprachausgabe, die das Abenteuer weiter aufwerten. Gerade hier liegt der Schwerpunkt auf der Betonung der Protagonisten. Schnell wird durch die tiefen und fordernden Stimmen eine regelrechte Spannung erzeugt. Selbst Sarkasmus wird bestens im Spiel vermittelt und fordert sicher auch bei euch ein kleines Lächeln.