Need for Speed: Hot Pursuit Remastered REVIEW
Lange ist es her! 2010 erblickte Need for Speed: Hot Pursuit das erste Mal das Licht der Gamingwelt. Nun, 10 Jahre später, wagt sich der Publisher EA an ein Remaster und versucht, einen Fan-Liebling wieder aufleben zu lassen. Haben wir es hier wirklich mit einer guten Neuauflage zu tun oder eher einem lieblosen Abklatsch? Mit dem großen Namen kommt große Verantwortung! Mehr dazu wie immer bei uns im ausführlichen Test zu Need for Speed: Hot Pursuit Remastered.
Nicht viel Story, dafür Rennen ohne Ende
Wie schon im Original hat auch Need for Speed: Hot Pursuit Remastered kaum Story zu bieten. Wir fahren von Rennen zu Rennen und genießen die schnellen Wagen sowie die halsbrecherischen Verfolgungsjagden mit der Polizei von Seacrest County. Hinzu kommt noch der innovative Multiplayermodus, wo sich Freunde direkt einloggen können und man gegen diese die vorgegeben Rennen fährt. Aber dazu später mehr.
Um das Gameplay von Need for Speed: Hot Pursuit Remastered kurz zusammenzufassen, bedarf es nicht vieler Worte. Entweder man schmeißt sich hinter das Lenkrad der zahlreichen schnellen Boliden oder man nimmt das Gesetz der Straße selbst in die Hand und versucht als aufrichtiger Polizist die Raser zu stoppen.
Somit hat man als Raser oder als Cop verschiedene Möglichkeiten, seine Verfolger abzuschütteln oder die Gejagten dingfest zu machen. So kann man eine EMP benutzen, um die Elektronik des Autos durcheinander zu bringen oder die gegnerischen Fahrzeuge rammen und sie in die Leitplanke drücken. Mit einem Nagelband lassen sich die Reifen eines Fahrzeugs in die ewigen Jagdgründe schicken. Oder man baut ein paar Kilometer weiter eine Straßensperre auf. Alle Inhalte aus dem Original sind auch in der Remaster-Version enthalten. Und so darf man sich wie gewohnt auf den abwechslungsreichen Strecken austoben.
Neben den allgemeinen Verfolgungsjagden kann man aber auch die bekannten Zeitrennen absolvieren. Oder man versucht, die zahlreichen Herausforderungen zu erfüllen. Und sollte einem das Renngeschehen mal zu hektisch werden, empfiehlt sich eine Erkundungstour im Freie-Fahrt-Modus. Hier kann man auch mal am Straßenrand stehen bleiben, um die Aussicht zu genießen.
Viel Inhalt und grafische Verbesserungen
Inhaltlich kann sich Need for Speed: Hot Pursuit Remastered auf jeden Fall sehen lassen. Mit über 120 Rennevents und zahlreichen Sportwagen wird einem nicht so schnell langweilig. Neben dem Hauptspiel enthält die überarbeitete Version alle bisher erschienenen DLCs. So kommen zu der bereits riesigen Auswahl an Boliden noch einmal einige Varianten hinzu. Sogar ein Fotomodus ist vorhanden und so kann man seine Traumwagen mit dem passenden Hintergrund schön in Szene setzten. Auch Erfolge wurden Need for Speed: Hot Pursuit Remastered spendiert und so darf man ganze 67 Trophäen auf dem Weg zur heiß begehrten Platintrophäe freischalten. Natürlich könnt ihr alternativ auch in der Xbox-Variante wieder versuchen, die 1000 Gamerscore zu knacken.
Wie ihr seht, bietet Need for Speed: Hot Pursuit Remastered wirklich viel Inhalt für kleines Geld. Aber wie schaut es denn nun mit den Verbesserungen aus, die ein Remaster so mit sich bringt? Hier ist dieser Titel ein zweischneidiges Schwert. Zum einen merkt man direkt beim Einstieg, dass die Grafik einen guten Schritt nach vorne gemacht hat. Schärfere Texturen, höhere Auflösung, detaillierte Fahrzeuge und mehr sichtbare Objekte am Straßenrand hübschen den Titel auf. Doch bei genauerem Hinsehen merkt man dem Spiel seine 10 Jahre leider an. Dass Need for Speed: Hot Pursuit Remastered nicht mit einem Forza mithalten kann, sollte allen bewusst sein. Aber gerade an der leblosen Umgebung hätte EA hier trotzdem mehr Einsatz zeigen können.
Nutzt man den oben erwähnten Freie-Fahrt-Modus, wird einem erst bewusst, wie leblos Seacrest County wirklich ist. Man könnte fast meinen, auch hier sei gerade ein Lockdown in Kraft. Alle paar Kilometer trifft man mal ein anderes Fahrzeug. Und eine wirkliche Flora oder Fauna sucht man vergeblich. Gerade diese Kleinigkeiten hätten hier viel bewirkt. Natürlich fallen diese negativen Punkte im Renngeschehen nicht wirklich ins Gewicht, weil man sich da auf andere Sachen konzentriert. Für das Gesamtkonzept hätte ein bisschen Leben in den Straßen von Seacrest County aber dennoch gut getan.
Des Weiteren handelt es sich hier nur um ein Remaster für die PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Kurz vor der Veröffentlichung der Next-Gen-Konsolen hätten wir uns ein wenig mehr Support für diese gewünscht. Aber vielleicht werden wir ja noch positiv überrascht und EA zieht mit einem entsprechenden Patch nach. Warten wir es ab.
Leider wurden nicht nur positive Aspekte von Need for Speed: Hot Pursuit in die neue Version übernommen. Auch ein großer Kritikpunkt von damals hat es ins Spiel geschafft: die KI. Früher hat man hier von der Gummiband-KI gesprochen. Aber warum genau Gummiband? Es liegt daran, wie die Cops euch als Spieler verfolgen. Sobald ihr beispielweise einen Polizeiwagen an die Fahrbahnbegrenzung gepresst habt und diesen ausbremst, ist er in einer gefühlten Millisekunde wieder hinter euch her. Dieses unrealistische Verhalten hätten wir uns in der neuen Version von Need for Speed: Hot Pursuit nicht mehr gewünscht.
Innovativer Multiplayer und klassische Tracks
Am Anfang haben wir euch von einem damals bahnbrechenden Multiplayer-Modus erzählt und auch dieser hat es ins Need for Speed: Hot Pursuit Remastered geschafft. So ist es jederzeit möglich, dass sich ein Freund in eure Lobby einloggt und einfach mitfährt. Entweder als Gegner oder als Cop. Diese Möglichkeit sorgt für zusätzliches Adrenalin und nicht selten hört man den Satz: „Ach komm schon, ein Rennen geht noch!?“. Der Multiplayer-Modus von Need for Speed: Hot Pursuit hat auch in der Remaster-Version einen hohen Suchtfaktor und nichts von seiner Faszination verloren. Sollte mal kein Kollege greifbar sein, kann man sich auch an die Zeiten seiner Freunde wagen und versuchen, diese zu übertrumpfen. Nicht ganz so nervenaufreibend, aber eine gelungene Abwechslung zu ständigen Verfolgungsjagden.
Richtig toll ist auch der Soundtrack. Denn EA hat es sich nicht nehmen lassen und das Original aus dem damaligen Need for Speed übernommen. So kommt gleich wieder das bekannte Feeling auf und man fühlt sich wirklich 10 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt.
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- Realistisches Geschwindigkeitsgefühl
- Toller Soundtrack
- Große Fahrzeugauswahl
- Multiplayermodus mit Suchtpotenzial
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- Gummiband-KI
- Grafisch merkt man die 10 Jahre
- Leblose Umgebung
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Pro & Kontra
- Realistisches Geschwindigkeitsgefühl
- Toller Soundtrack
- Große Fahrzeugauswahl
- Multiplayermodus mit Suchtpotenzial
- Gummiband-KI
- Grafisch merkt man die 10 Jahre
- Leblose Umgebung