Train Valley 2 REVIEW

Heute haben wir uns für euch wieder einmal bei den Indietiteln herumgetrieben. Dementsprechend erwartet euch mit Train Valley 2 eine kompakte Transportsimulation für zwischendurch. Entwickelt von drei unabhängigen Entwicklern verspricht der Titel kurzweilige, unkomplizierte Unterhaltung für entspannte Stunden. Die Güterzugsimulation ist bei Steam zwar noch im Early Access, macht aber bereits jetzt einen relativ stabilen Eindruck. Wie Train Valley bei uns im Test abschneidet, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Gameplay ohne Umwege

In Train Valley 2 wird man zum Routenplaner für Güterzüge. Das Spielprinzip ist dabei leicht erklärt. Eine gewisse Anzahl an Gütern muss vom Produktionsort zum Bahnhof transportiert werden. Auf dem Weg dorthin muss etwa Sand noch zu Glas verarbeitet werden, was einen Zwischenstopp in der Glasfabrik verlangt. So verlegt man, möglichst effizient, Gleise von Punkt A nach Punkt B nach Punkt C. Auf ein Story-Gerüst verzichten die Entwickler dabei komplett, weshalb wir uns hier rein auf das Gameplay konzentrieren.

Das ganze Spiel ist in einzelne Szenarien unterteilt, die sich ganz unabhängig und in beliebiger Reihenfolge spielen lassen. Man sollte jedoch beachten, dass während bestimmter Szenarien neue Elemente wie etwa Brücken vorgestellt werden. Spielt man davor einen fortgeschrittenen Auftrag, könnte man neue Spielelemente möglicherweise übersehen. Und da Güter von A nach B zu verschiffen bekanntlich zu einfach wäre, warten in jedem Szenario knackige Aufgaben wie Zeitlimits oder eine gesamte Runde ohne Unfall zu überstehen. Am Ende winkt für jede erfolgreich abgeschlossene Challenge ein Stern. Pro Mission lassen sich maximal 5 Sterne erreichen, die euch schlussendlich in die internationale Rangliste führen. Dort werden persönliche Bestzeiten mit anderen Spielern verglichen und man bekommt so einen weiteren Anreiz, Missionen wieder und wieder zu spielen.

Spielerisch erinnert Train Valley 2 tatsächlich an einen Mix aus Cities in Motion mit einer Brise Die Siedler. Das Ganze noch stark vereinfacht, einsteigerfreundlich gestaltet und fertig ist die Casual-Güterzugsimulation für jedermann. Es ist tatsächlich sehr einfach, die ersten Schienen zu verlegen und Erfolge einzufahren, selbst für Einsteiger. Von Szenario zu Szenario steigt so der Anspruch kontinuierlich an, bis man ab Mission 15 ganz schön zu knabbern hat. Dabei jedoch nie das Gefühl hat, überfordert zu sein. Bei Bedarf lassen sie Gleise natürlich auch abreißen oder im schlimmsten Fall die Mission neu starten. Zusätzlich kann jeder Spieler die Spielgeschwindigkeit stufenweise einstellen, inklusive einer Pausefunktion.

Produktionsketten planen und Transportstrecken optimieren, aber in Einfach

Wer jetzt aber gedacht hat, nach dem Errichten einer Bahnstrecke hat man nun seine Ruhe, irrt. Der Weg der einzelnen Züge muss stetig überwacht werden. Richtungsweichen etwa müssen stets von Hand gestellt werden. So kommt es nicht selten vor, dass man eine Weiche vergisst und der Zug so falsch abbiegt. In diesem Fall lässt sich der Zug einfach um 180 Grad wenden, muss davor aber manuell gestoppt werden, sollte sich eine andere Zugmaschine auf den Gleisen befinden. Stoßen einmal zwei Züge zusammen, geht die Fracht verloren, die beschädigten Gleise müssen repariert werden und die Maschinen müssen in die Werkstatt. Ganz schön viel Arbeit also, für ein Casual Game.

Gleichzeitig steht man andauernd im Kampf gegen die Uhr, um eine möglichst gute Wertung zu erreichen. Perfektionisten fühlen sich außerdem genötigt, Transportstrecken so effizient wie möglich zu planen. Auf eine Speicherfunktion während des Spielens verzichten die Entwickler aktuell noch, lediglich abgeschossene Level bleiben als Fortschritt gespeichert. So muss man ein Level bei einem groben Schnitzer komplett neu starten. Ein Szenario dauert im Schnitt zwischen 15 und 20 Minuten, was bei den 20 Levels, die aktuell zu Verfügung stehen, zu einer Spielzeit von sechs bis acht Stunden führt. Möchte man in allen Spielabschnitten alle Sterne erlangen, klettert die Spielzeit etwa auf das Dreifache an. Im fertigen Spiel sollen dann insgesamt 50 vorgefertigte Szenarien auf die Spieler warten.

Daneben wartet Train Valley 2 mit einer Steam Workshop Integration sowie einem spielinternen Editor auf. Darin lassen sich relativ einfach eigene Levels bauen und per Steam Market Place mit anderen Spielern teilen. Damit könnte man rein theoretisch nun eine unbegrenzte Spieldauer erreichen. In der Praxis warten bis dato schon einige interessante Community Maps, die für zusätzlichen Spielspaß sorgen. An dieser Stelle noch eine Warnung an alle „Hardcore Train Fans“, Train Valley 2 richtet sich in erster Linie an Casual Spieler und kann von einigen Spielern als zu einfach empfunden werden. Außerdem muss man bei Train Valley immer an einen Mobile-Titel denken, was in meinen Augen durchaus funktionieren könnte. Vielleicht erwartet uns in den nächsten Monaten ja sogar ein Mobilableger, derzeit ist jedoch wohl erstmal keine Portierung geplant

Technik

Der Indietitel besticht mit einer simplen wie schönen Optik. Die gesamte Spielwelt ist in einer Art Comic Look gehalten, was den „Indie Charakter“ noch weiter unterstreicht. Man fühlt sich sofort an die Anfänge des Indie Genres erinnert und freut sich bei der niedlichen Optik über den gewissen Wuselfaktor, den schon die Siedler hatte. In puncto Sound bewegen wir uns hier auf annehmbarem Mittelmaß. Ich persönlich hatte die Ingame-Musik bereits nach wenigen Stunden deaktiviert und lieber eine beruhigende Playlist bei Spotify angemacht. Selbst bei Soundeffekten nimmt sich Train Valley 2 sehr zurück, was aber gar nicht so schlimm ist, denn das Gameplay steht stets im Vordergrund.

Die gute Performance kann sich, trotz Early Access, schon durchaus sehen lassen. Train Valley 2 ist während des mehrstündigen Tests nicht einmal abgestürzt und lief außerdem durchweg butterweich. Durch die einfache Optik sowie den minimalistischen Mechaniken sollte der Titel zudem auf jedem durchschnittlichen Office Rechner laufen. Einige Spielelemente, wie etwa die Schienenverlegung wirkt stellenweise noch etwas grob, aber bis zum finalen Release sollten sich diese kleinen Macken locker beheben lassen. Einen Mehrspielermodus gibt es derzeit nicht und ein solcher ist wohl auch nicht geplant. An dieser Stelle möchte ich vermerken, dass es sich bei der uns zur Verfügung gestellten Version um eine Entwicklerversion handelt, die sich performancetechnisch möglicherweise von der aktuellen Verkaufsversion unterscheidet.

Die Steuerung präsentiert sich überaus einsteigerfreundlich, wenn sie auch noch etwas ungenau wirkt. Auch hier wird sich bis zum Release hoffentlich noch etwas verbessern. Gesteuert wird ausschließlich per Maus und Tastatur, eine Controllersteuerung ist nicht verfügbar, würde auch wenig Sinn ergeben. Dafür profitiert Train Valley 2 vom Steam Cloud Saving, wodurch man seinen Spielstand überall abrufen kann. Weiters bekommen Jäger und Sammler einen ganzen Sack voller Achievements und Steam Sammelkarten oben drauf.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Train Valley 2 ist schon jetzt, trotz Early Access Status, ein recht solider Gütertransportsimulator für zwischendurch. Ansprechen will das Indiegame vor allem Casual Spieler und Genre-Neulinge. Da der Indietitel von drei unabhängigen Einzelentwicklern geschmiedet wird, darf man sich weder ein riesiges Budget noch komplexe Mechaniken erwarten. Die gezeigten 20 Szenarien motivieren und bieten guten Spielspaß für entspannte Abendstunden. Besonders wenn man es in die Bestenlisten schaffen möchte und/oder über eine gewisse perfektionistische Ader verfügt, hat man hier länger Spaß. Begnadete Lockführer werden sich hier leider schnell langweilen und sollten lieber die Finger von Train Valley 2 lassen. Bis zum finalen Release dauert es bestimmt noch einige Monate, die uns neuen Content bescheren werden.

- Von  Fabian

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USK 1 PEGI 1

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