The Waylanders PREVIEW
Eine Welt voller Götter, mythischer Wesen und Magie. Dazu noch eine Portion keltischer Mythologie und schon hat man das perfekte Setting für ein interessantes Fantasy-RPG. Genau das dachten sich wohl auch die Entwickler von The Waylanders, welches sich aktuell noch im Early-Access auf Steam befindet. Wir haben für euch mal reingeschaut und nehmen das Spiel genauer unter die Lupe.
Zeit für epische Geschichten
The Waylanders erzählt uns eine Geschichte aus der Zeit, in der die Kelten das erste Mal auf ihre Götter trafen. Entsprechend mythisch spiegelt sich die Atmosphäre des Abenteuers in dem Spiel auch wieder. Wer sich also ein bisschen auskennt, wird den einen oder anderen Gott wiedererkennen. Als die Kelten mit ihren Angebeteten verhandeln wollen, kommt es jedoch zu einer großen Katastrophe und die Verhandlungen scheitern. In all diesem Chaos rund um Krieg, magische Wesen, Religion und Ordnung befindet sich dann auch unser Hauptcharakter und beginnt seine ganz eigene Reise als Teil einer kleinen Gruppe, die all den finsteren Mächten dieser Welt trotzen möchte.
Zu Beginn wählen wir das Volk unseres Helden aus. Dabei haben wir die Wahl zwischen Mensch, Werwolf, Mourianer und Halb-Fomori. Alle Völker haben ganz eigene Besonderheiten, die eurem Helden später zugutekommen. So sind Halb-Fomori beispielsweise widerstandsfähig gegenüber Feuerschaden und Menschen haben eine erhöhte Wasser-Resistenz.
Wie für ein klassisches RPG üblich, lässt euch The Waylanders dann auch noch die Wahl, welche Klasse ihr gerne spielen möchtet. Hier stehen ganze 6 Klassen zur Auswahl, die man allerdings bereits aus zahlreichen anderen Rollenspielen kennt. Die Kombination aus Klasse und Volk bildet dann euren Hintergrund.
Die Entwickler verheimlichen nicht, dass sie hier eher den klassischen Weg gehen und sich an Rollenspiel-Urvätern wie Baldur’s Gate oder Dragon Age Origins orientieren.
Gleiches gilt auch für die Präsentation der Geschichte im Spiel. Diese bleibt ähnlich schlicht gehalten, wie man es bei einem Rollenspiel dieser Art erwarten würde. Nur wenige Zwischensequenzen, keine Szenen, die groß für Aufregung sorgen würden und stattdessen ein erhöhter Fokus auf die Dialoge, Kämpfe und die Entscheidungsfreiheit beim Spielen.
An sich wäre das auch absolut kein Problem, doch dann sollten die Charaktere wenigstens in den Dialogen mitreißen, damit wir uns als Spieler in die Welt hineinversetzen können. Das geschieht allerdings nur sehr selten. Oft sind die Textzeilen eher lieblos und in mittelmäßiger Qualität vorgetragen und dabei schauen unsere Charaktere aus, wie ein steifes Brett. Trotz Early-Access stellt diese fehlende Immersion eine herbe Enttäuschung dar.
Kampfsystem der alten Schule
Positiv überrascht war ich allerdings vom Kampfsystem. In Echtzeit stehen wir unseren Gegnern gegenüber und können dabei verschiedene Fähigkeiten per Tastendruck einsetzen, um unsere Feinde in die Knie zu zwingen. Auch hier verfolgt das Spiel einen eher klassischen Ansatz. Wer bereits World of Warcraft oder Dragon Age gespielt hat, wird mit dem System wahrscheinlich schnell zurechtkommen. In den Kämpfen selbst ist es wichtig, unser Team so gut es geht zu steuern und die Angriffe zu kombinieren. Dafür dürfen wir immer wieder die Kontrolle über die anderen Mitglieder unserer Gruppe übernehmen und je nachdem, welche Klasse unsere Verbündeten haben, können wir entsprechende Formationen auswählen, die uns im Kampf unterstützen.
Bekommen wir ein neues Mitglied für die Gruppe, entscheiden wir, in welche Richtung er seine Fähigkeiten ausbauen soll. Das ist extrem wichtig, um später ein ausgeglichenes Team zu haben. Genügend Heiler, Magier, Bogenschützen und Schwertkämpfer sollte jede erfolgreiche Heldentruppe vorweisen. Solltet ihr einmal den Überblick verlieren, ist es möglich, etwas aus dem Geschehen rauszuzoomen oder ihr nutzt die Leertaste für eine Art Taktik-Modus.
Hier wird das Kampfgeschehen pausiert und ihr dürft in Ruhe überlegen, welche Aktion als Nächstes folgen soll. Möchte man mehrere Gegner möglichst effektiv angreifen, dann ist dieser Modus der geeignete Weg. Damit handelt ihr nicht nur effizienter, sondern rettet euren Charakteren auch sicher ihr Leben. Denn wer zu hektisch spielt und immer nur nach vorne stürmt, der wird mit The Waylanders keinen Spaß haben. Einzig und allein die verbuggte Ansicht an manchen Ecken des Gefechts macht aktuell noch Probleme und reißt leicht aus dem Spielgeschehen raus. Davon abgesehen sind die Kämpfe im Spiel zwar nicht die Spitze des Genres, aber machen durchaus Spaß und wissen zu unterhalten.
Das Leben nach dem Kampf
Während der zahlreichen Schlachten sammelt ihr nicht nur jede Menge wertvolle Beute und Ausrüstungsgegenstände für eure Charaktere, sondern erhaltet für jeden besiegten Gegner auch Erfahrungspunkte. Mit diesen dürft ihr Fähigkeiten und Talente eurer Helden ganz klassisch erweitern. Wer hier allerdings eine riesige Auswahl an Skills mit endlosen Nebensträngen erwartet, wird enttäuscht. The Waylanders bietet ein recht schlichtes Verbesserungssystem. Euch stehen nur sehr wenige neue Zauber und Fertigkeiten zur Verfügung und somit bleibt der Weg, den ihr am Ende mit eurer Truppe beschreiten könnt, doch immer sehr berechenbar und wird vom Spiel vorgegeben. Abweichungen davon sind nur selten möglich.
Befindet ihr euch mal nicht im Kampf, so könnt ihr euch in der göttlichen Stadt nach Waren umsehen. Diese werden mit dem Gold gekauft, welches ihr auf dem Schlachtfeld von euren Gegnern oder aus Truhen erbeutet. Jede Klasse findet auf dem Basar einen eigenen Händler, der entsprechende Waren anbietet. So können sich Magier beispielsweise Schriftrollen kaufen, um später einen einmaligen Zauber auszuführen. Überlegt also vor jeder neuen Quest nochmal, ob ihr den Händlern nicht einen Besuch abstatten wollt.
Nehmt ihr eine neue Quest an, so wird euch rechts in der Ecke des Bildschirms euer Ziel angezeigt. Allerdings sind die Texte manchmal wirklich sehr klein und schwer zu erkennen. Noch dazu sind die Questmarker nicht immer eindeutig gesetzt und manchmal erst gar nicht vorhanden. An diesem Problem sollte man vor der Veröffentlichung definitiv nochmal arbeiten.
Die Schönheit der keltischen Mythologie
Zwar kommt The Waylanders nicht mit pompösen Zwischensequenzen daher und die Animationen der Charaktere wirken auch eher starr wie die Oberfläche eines Holzbrettes, doch das bedeutet nicht, dass das Spiel optisch nicht überzeugen würde. Die Welt zeigt sich in einem sehr schönen Stil und die Umgebungen, Gebäude und Landschaften überzeugen mit ihrer Schönheit. Auf dem Detailgrad „Episch“ offenbaren sich einem zudem sehr scharfe Texturen und wahnsinnig schöne Spiegelungen sowie Lichteffekte. Das ist nicht immer üblich für dieses Genre und verleiht dem RPG doch einen eigenen Touch. Zudem passt der ausgewählte Grafik-Stil sehr zu dem mythologischen Setting und fügt sich wunderbar im Rest des Spiels ein.
Gleiches lässt sich leider nicht über die Soundeffekte sagen. An deren Qualität muss bis zum finalen Release wirklich noch gearbeitet werden. Dialoge sind oftmals in eher mittelmäßiger Qualität vertont und die restliche Effektpalette bleibt sehr klein gehalten, sodass einige Geräusche oder auch das Stöhnen der Gegner auf Dauer etwas nervig werden.
Pro & Kontra
- Schöne Optik
- Interessantes Setting
- Klassische + taktische Kämpfe
- Schlechte Vertonung
- Qualität der Animationen lässt zu wünschen übrig
- Nur wenige Fähigkeiten
- Geschichte nimmt kaum Fahrt auf
- Questmarker sind unübersichtlich