The Last Remnant REVIEW
In The Last Remnant spielt die Handlung in einem modernen Mittelalter. Die Welt selbst ist fiktiv und die Figuren in der Handlung sind nicht nur Menschen sondern auch Fabelwesen. Zuerst ist der Einstieg sehr schwer, da das Kampfsystem recht komplex daherkommt. Man benötigt einige Stunden um alle Fassetten und Möglichkeiten die sich bieten zu verstehen und zu verwenden. Euch stehen mehrere Spielfiguren zur Verfügung, die ihr auf Gruppen verteilen kann. Dies geschieht frei nach belieben und den gegebenen Möglichkeiten. Jeder der maximal 3 Gruppen benötigt die Zuteilung eines Anführers. Die Anführer sind vorgegeben und auf wenige Personen beschränkt. So ist zum Beispiel der Hauptprotagonist Rush, selbst einer der möglichen Anführer.
Man kann Gruppen in variablen Formationen festlegen. So führen diese spezielle Arten eines Angriffes aus und gehen nach Wunsch mehr in den offensiven oder defensiven Bereich über. Im Verlauf des Spieles könnt ihr bis zu 18 Mitglieder (auf mehrere Verbände verteilt) in den Kampf schicken. Mit ein wenig Geschickt habt ihr dann gleich die richtigen Söldner in der korrekten Formation, sodass eure Truppe mit einer anderen Farbe unterlegt wird. Ist dies geschehen, habt ihr alle Bedingungen erfüllt, um eine seltene, aber übermächtige Formation in die Schlacht zu schicken.
Seltene Monster und Gildenaufträge
Anfänglich stehen nur einige Variationen zur Verfügung, doch man kann durch erfüllte Aufträge auch weitere Formationen erhalten und auf die Gruppen anwenden. Natürlich klingt das alles sehr verwirrend und es zeigt auch, wie komplex das Spiel eigentlich ist. Doch heißt es nicht, dass nur Profis in der Lage sind, es bedienen zu können. Wer sich Zeit lässt, wird mit der Zeit alles entdecken können und daher den Spielspaß ins enorme steigern. Und das ist nur ein ganz geringer Teil von The Last Remnant, denn eure Aufgabe besteht ja nicht darin den ganzen Tag geheime Formationen zu entdecken, sondern das Letzte Artefakt zu finden. Doch bis ihr in den Genuss kommt, das Geheimnis zu lüften, müsst ihr euch durch Monsterhorden kämpfen und einige Aufträge erfüllen, sowie weitere Personen zu rekrutieren.
An bestimmten Schauplätzen finden sich zudem noch seltene Monster (manche gibt es nur einmal im Spiel zu finden, andere wiederum mehrfach). Ihr könnt alle Monster anvisieren und Daten erfahren, die für den Kampf entscheidend sein könnten. Erscheinen Daten des Monster mit einer grün unterlegter Schrift, ist euch ein seltenes Monster gewiss. Es ist schon fast eine Art Sucht, diese zu finden und immer wieder Gebiete neu zu erkunden. Somit bietet The Last Remnant einen leichten Einschlag wie die Diablo-Reihe, indem der Reiz aber durch seltene Gegenstände suggeriert wurde.
Aber auch um seltene Monster zu finden, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Wenn ihr beispielsweise eine Spielwelt betretet, in der immer nur Drachen zu finden sind und ihr verlasst diese wieder, sind beim zweiten Betreten plötzlich Echsen verteilt. Dies kann ein Hinweis darauf sein, das sich irgendwo ein seltenes Monster aufhält. Natürlich ist ein Wechsel der Monsterart keine wirklich Garantie und so findet ihr die meisten seltenen Kreaturen eher durch Zufall. Andererseits könnt gewiss sein, dass in jedem ansteuerbaren Schauplatz mindestens ein seltenes Monster versteckt ist.
Auch in Gildenaufträge kann es sein, dass ihr seltene Monster jagen müsst. Besiegt ihr diese, warten nicht nur Belohnungen auf euch, sondern ihr könnt das Monster auch zerlegen. Und dann beginnt die Bastelstunde, denn mit den richtigen Komponenten, könnt ihr stärkere Waffen in Auftrag geben. Was überflüssig, oder in einer höheren Anzahl vorhanden ist, darf dann auch gerne beim Händler wieder verkauft werden, denn Geld kann man in diesem Spiel nie genug haben.
Zu den normalen und seltenen Monstern, kommen noch Feinde hinzu, die erst später zu besiegen sind. Dazu müsst ihr erst einmal vernünftig aufgelevelt sein. Im Spiel wird das Level-Up-System als Battle Rang bezeichnet. Mit dem zunehmenden Battle Rank werden aber auch die Monster stärker und somit bleibt das Spiel auf einem hohen Schwierigkeitsgrad. Das hört aber ab einer Stufe von 120 auf. Unabhängig vom Battle Rank steigen auch die einzelnen Attribute eurer Mitglieder und angeheuerten Söldner. Ihr hab dort sogar einen starken Einfluss, welchen Weg jeder einzelne Verband einschlagen soll. So kann man die Schwerpunkte auf Magie, Nah- wie auch Fernkampf legen.
Einige eurer Anführer oder auch Quest Figuren, die sich euch später anschließen, haben die Möglichkeit, übermächtige Angriffe oder Zauber zu erlernen. Daher ist es auch wichtig, für welchen Weg ihr euch entscheidet, denn dies kann starken Einfluss auf eure Schlachten haben. Zum Beispiel ist es natürlich immer ratsam, einen Verband mit Heilern im Schlepptau zu haben. Ist der Anführer ein Heiler und vielleicht noch 2 angeheuerte Söldner, so kann es nach einigen Kämpfen sein, dass diese Truppe plötzlich den übergreifenden Zauber „Jungbrunnen“ erlernt. Dieser heil alle 18 Partymitglieder, was manchmal auch zur rechten Zeit kommt.
Wenn Ihr beispielsweise einen Verband zusammenstellt, der einen Zauberer, einen Nah- und einen Fernkämpfer beinhaltet, so kann bei der richtigen Wahl des Anführers, dieser einen Angriffszauber erlernen, der eine ganze Gruppen von Gegnern restlos auslöscht. Beeinflussen könnt ihr es aber nicht, wann und welcher Zauber ausgesprochen wird. Es ist euch lediglich möglich, Aktionen auf Nah- und Fernkampf sowie Zauber zu beschränken. Die restlichen Aktionen und Angriffe werden vom CPU festgelegt und obliegen nicht eurer Freiheit.
Alte Traditionen
Die Kämpfe selbst sind rundenbasiert und daher ohne jeglichen Zeitdruck. So könnt ihr wie beim Schach, jeden Spielzug genau überlegen und danach ausführen. Dies ist auch sehr wichtig, denn ohne eine vernünftige Strategie kommt ihr nicht sehr weit, denn wie schon beschrieben, leveln eure Gegner mit. Doch kommen wir noch einmal zu den übermächtigen Gegnern zurück. Für diese ultimativen Monster benötigt ihr eine vernünftige Stärke sowie Technik. Das ganze beinhaltet aber stundenlanges Training, um eure einzelnen Attribute über einen Stufenanstieg zu steigern. Doch schon wie bei der Diablo-Reihe, die Rollenspieler bekannt sein sollte, ist der Reiz diese übermächtigen Biester zu bezwingen, enorm hoch. Für eines dieser Monster, zu dem ihr über eine Nebenquest kommt. habt ihr nur 10 Runden Zeit. Schafft ihr es nicht, ist das Spiel beendet und ihr seht den Game Over Bildschirm. Natürlich wird durch solche Begrenzungen, der Schwierigkeitsgrad weiter ausgebaut.
Es gibt auch Aufträge, da kommen ganze Massen an gegnerischen Kriegern auf euch zu. Diese Massenschlachten sind recht schwer zu bewältigen und werden oft an einem gewissen Ort ausgeführt, den ihr später nicht mehr betreten könnt. Natürlich macht sich auch hier ein gutes Training bezahlt, um wirkliche Chancen zu haben. Solltet ihr es schaffen alle Quests zu bewältigen, die in The Last Remnant angeboten werden, bekommt ihr am Ende einen ultimativen Endboss geboten, der wohl kaum zu besiegen ist.
An eurer Seite ist zusätzlich eine kleine Gestalt, die nach Schätzen suchen kann. Dieser sogenannte Buttler gräbt an dazu vorgesehenen Orten nach Schätzen, Rohstoffen oder Komponenten, die ihr wiederum für eine Waffenerweiterung gebrauchen könnt. Rüstungen oder Ringe können leider nicht geschmiedet werden. Diese sind zumeist vorgegeben. Eigentlich schade, denn das schon recht komplexe Rollenspiel, hätte so einen noch höheren Reiz ausgelöst und viele Profis angesprochen. Doch zurück zu eurem kleinen Helfer, denn auch der Buttler kann aufleveln. Dies erfüllt auch einen besonderen Zweck, denn so werden mit zunehmenden Fortschritt auch die gefundenen Gegenstände wertvoller. Ansonsten übernimmt der kleine Kerl eher eine passive Rolle und greift nicht ins Kampfgeschehen ein.
Natürlich bleibt noch die Frage offen, woher es Aufträge gibt. Dafür könnt ihr 3 verschiedene Gilden besuchen, die teils auch erst freigespielt werden müssen. Diese Gilden wiederholen sich in jeder Stadt, doch bieten verschiedene Aufträge an. Darunter fallen beispielsweise von Monstern bestimmte Komponenten sammeln, rare Bestien bezwingen oder bestimmte Waffen zusammenbasteln.
Die Belohnungen fallen nach der Erfüllung recht unterschiedlich aus. Ihr habt die Chancen durch erfüllte Aufträge neue Formationen zu erwerben, oder bekommt Komponenten, die ihr ansonsten nicht finden könnt. Auch mit Geld hilft euch die Gilde aus. Bei wem es nur um Bares geht, der sollte sich in den Städten genauer umschauen. Oftmals stehen Personen herum, die angesprochen euch um einen Gefallen bitten. Dieses sogenannten Questgeber erweitern mit der Erfüllung auch gerne euer Konto um einige Münzen. Habt ihr einen Auftrag angenommen, geht es abseits der Stadt in eine riesige Welt. Die eigentliche Welt selbst, seht ihr auf einer Landkarte, die zusätzlich die aktuellen Ziele markiert. Durch Nebenquest kommen immer wieder neue Markierungen hinzu, was euch den Überblick erleichtert. Einige Nebenquest sind nur zeitlich bedingt anwählbar, andere werden nur aktiv, wenn vorherige Aufträge erfüllt wurden.
Technik
Sound und Grafik könnten weit aus besser sein, doch wirkt die Optik durchaus verfeinerter gegenüber der Xbox360 Version. Vergessen sollte man auch nicht, dass das Spiel schon 6 Jahre auf dem Buckel hat, was aber einige Grafikfehler nicht entschuldigt. Für die Charaktere selbst wurde sich aber scheinbar mehr Zeit genommen. Sie sind mit viel Liebe zum Detail und einem unverwechselbaren Osteinschlag gestaltet worden. Die Animationen sind dabei recht flüssig und machen Lust auf mehr.
Natürlich sind bei einem Japano RPG auch die Gegner sehr fassettenreich und reizen den Ideenreichtum der Entwickler aus. Für das Auge bietet sich eine Wohltat, die aber wiederum abschwächt, sofern ein Grafikfehler auftaucht. Auch die Schauplätze sind mit vielen Ideen ausgestaltet worden, wiederholen sich aber leider zu oft.
Der Sound ist eher unscheinbar, passt sich aber trotzdem der aktuellen Situation an. Wechselt ihr in einen Kampf, wird die musikalische Unterlegung auch aggressiver. Schlussendlich gibt es noch einige Anmerkungen zur Steuerung. Diese wirkt im ersten Moment zu komplex, doch benötigt sie lediglich Einarbeitungszeit. Nach wenigen Stunden sitzt jeder Handgriff und euer Gegner hat nichts mehr zu lachen. Ob ihr dabei Maus und Tastatur nutzt, oder auf einen Controller ausweicht, obliegt eurer Entscheidung.