The Last of Us Remastered REVIEW

Im Jahre 2013 kam man nicht an The Last of Us vorbei, sofern man zumindest eine PlayStation 3 sein Eigen nennen durfte. Im Jahre 2014 könnte sich dasselbe Ereignis für die PlayStation 4 wiederholen, denn The Last of Us hat eine Schönheitskur bekommen und wurde auf das neue Flaggschiff von Sony portiert. Dabei bleibt die Story komplett unverändert und setzt zu einer Zeit an, die das Leben so wie wir es kennen schlagartig verändert. Inmitten des Prologs lernen wir den Hauptprotagonisten Joel kennen, dessen Steuerung wir zumeist übernehmen. Doch noch bevor wir Zeuge der Ausbreitung einer Pandemie werden, setzt das Spiel 20 Jahre später fort und lässt uns abermals einen Blick auf den nun leicht ergrauten Joel werfen. Von schicksalhaften Vorfällen gezeichnet, hat der maskuline Endvierziger seine Freude am Leben verloren und agiert nur noch zum eigenen Vorteil.

Was wäre wenn…

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Trotz zwei verstrichener Jahrzehnte ist das Ausmaß der Pandemie noch zu spüren. Die Zivilisation hat sich dezimiert und das Militär herrscht in vielen Städten Amerikas vor. Aufständige und Überlebende kämpfen gleichermaßen um Nahrung, Waffen sowie Ressourcen. Jede falsche Entscheidungen wird mit dem Leben bezahlt, dessen Opfer die Gehwege wie Pflastersteine schmücken. Die Natur hat längst wieder die Oberhand gewonnen und einst prunkvolle Stadtkulissen mit Blumen und Pflanzen überwuchern lassen. Und auch der Cordyceps-Pilz, der Auslöser dieser Katastrophe war, hat seine ganz eigenen Spuren hinterlassen und sich den Menschen als neues und willenloses Wesen angeeignet. Unter den Leuten als Clicker und Runner bezeichnet, stellen sie mitunter die größte Gefahr für das tägliche Überleben dar.

Doch führt die Geschichte von The Last of Us Remastered uns wieder zurück zu Joel, der sein täglich Brot damit verdient, Gegenständen von einem Ort zum anderen zu schmuggeln. An seiner Seite befindet sich Tess, die jedwede Geschäfte einfädelt und keine Schuld ungesühnt lässt. Doch der nächste Auftrag, der eher unfreiwillig zustande kommt, verändert alles und lässt die Gruppe um ein weiteres Mitglied heranwachsen. Dabei handelt es sich um Ellie, die in den Augen von Joel eine freche Göre ist und zu Beginn der Reise als Last angesehen wird. Jedoch ist das vierzehnjährigen Mädchen die zu schmuggelnde Ware, was Joel und Tess zwar sehr missfällt, schnell aber von beiden ausgeblendet wird.

Recht zeitnah müssen beide erfahren, warum es sich bei ihrer “Ware“ um eine lebende Person handelt, was wiederum alles dagewesene komplett verändert. Jetzt greift auch schon die Story ein, die mit den Vermutungen der Gamer spielt und stattdessen die Geschehnisse bis ins kleinste Detail umlenkt. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Ellie und Joel, dessen harte Schale langsam wieder aufbricht und ihn menschlicher werden lässt. Mit einem immer größer werdenden Verständnis füreinander, setzen beide ihre Reise fort. Doch der Kampf durch die verschiedenen Landstriche von Amerika birgt mehr Gefahren als nur untote Runner und Clicker, denn ebenso trachten verschanzte Banden, sowie das Militär nach eurem Leben. Für die beiden Hauptprotagonisten heißt es daher immer wachsam bleiben und zur rechten Zeit das mitgeführte Arsenal zücken. Mit dem Vordringen zu bestimmten Zielorten, gesellen sich weitere Waffen hinzu, die teils aber nur rar mit Munition ausgestattet werden können. Dass Angriff die beste Verteidigung ist, trifft daher auf The Last of Us Remastered weniger zu, denn ebenso ist das Schleichen nicht minder effektiv. Auch hinterrücks wird es euch ermöglicht, Feinde lautlos zu erledigen und so Munition einzusparen, die gerade bei härteren Brocken dringend gebraucht wird. Generell haben Joel und Ellie mehrere Techniken im Repertoire, was einen individuellen Ausgang der jeweiligen Kämpfe ermöglicht. Hilfreich gestaltet sich bei der lautlosen Beseitigung von jedweden Gesocks der Lauschmodus, der euch die Orientierung erleichtert.

Kämpfen um zu Leben

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Der nackte Kampf ums Überleben wird aber ein wenig erträglicher durch Waffen-Upgrades gemacht. Sind die geforderten Teile in eurem Gepäck verstaut, wird es euch ermöglicht, mitgeführtes Arenal aufzuwerten, um so eure Chancen gegen jegliche Feinde zu erhöhen. Glücklicherweise sind in Gebäuden, Höhlen und Tunnel weitere wichtige Utensilien verteilt, wie Moletiwcocktails und Messer zum Angriff, sowie Medikits zur Erholung. Somit hat das eigentliche Adventure, viele Eigenschaften eines Horror-Survival, welches ebenso auf ungeschönte Szenen setzt, die sich an einer blutige Atmosphäre bereichert.

Unterwegs zum Bestimmungsort lernt ihr aber nicht nur Feinde kennen, sondern bekommt auch hilfreiche Unterstützung, die sich dem Zusammenspiel von Ellie und Joel perfekt anpassen. Dabei bietet The Last of Us Remastered immer genügend Abwechslung, sodass es schon recht fordernd wird, das Spiel einfach beiseite zu legen. Beispielsweise wir euch zu einem späteren Zeitpunkt auch Ellie als spielbarer Charakter zur Verfügung gestellt, die in dem zweistündigen DLC-Zusatz: Left Behind, sogar als Hauptprotagonistin fungiert. Dieser erzählt teilweise die Vorgeschichte und lässt euch einige Aspekte besser verstehen. Nichtsdestotrotz sollte der Zusatz erst nach dem Hauptspiel begonnen werden, da ihr sonst mit unerwünschten Spoilern überhäuft werdet, denn Left Behind setzt an einer Stelle ein, die im Hauptspiel komplett übersprungen wird und euch im Ungewissen lässt.

Technik

Schon kommen wir zu den Neuerungen, die die Remastered Version mit einigen Leckerbissen ausstattet. Wie bereits beschrieben, befindet sich der DLC “Left Behind“ im Umfang der aufgehübschten Neuveröffentlichung. Dieser ist aber nicht im Hauptspiel integriert, sondern muss gesondert angewählt werden. Hauptspiel und Erweiterung können in mehreren Schwierigkeitsstufen vollzogen werden, die nun noch mit dem knallharten Erbarmungslos-Modus angereichert sind und Optionen wie das Lauschen komplett verwehren. Hauptfokus der aufgearbeiteten Version ist aber sicherlich die Grafik, die schon in der ursprünglichen Fassung von The Last of Us eine Wohltat für das Auge war. Gerade die Lichtreflexe wurden weiter ausgearbeitet und Elemente wie der Lichtkegel der Taschenlampe in ihrer Optik verschönert. Mit 60 Bildern die Sekunde fällt der Überlebenskampf von Ellie und Joel auch deutlich scharfer aus und bietet eine gesteigerte Auflösung, die die tollsten Facetten des Spieles bis zur letzten Sekunde darbietet. Gerade die bis ins kleinste Detail gestalteten Schauplätze profitieren von der optimierten Grafik und lassen aus The Last of Us Remastered mehr als nur ein Spiel werden.

Zu erwähnen ist zudem, dass Ingame-Szenen mit den Cutscenes fast perfekt ineinander übergehen, was die filmreife Atmosphäre noch authentischer macht. Weiter aufgewertet werden die atemberaubenden Sequenzen durch eine optimale Synchronisation, die aus dem Spiel einen interaktiven Film macht. Die Stimmen beeinflussen tatsächlich die Gefühlslage der Spieler und schaffen es an einigen Stellen sogar, sie regelrecht ins Spiel einzuverleiben. Das stimmliche Zusammenspiel von Haupt- wie auch Nebencharakteren bekommt zudem eine harmonische und vielfältige Akustik. Selbstverständlich zieht die musikalische Untermalung auch das Tempo an, wenn ihr in einen Gefahrenbereich wechselt.

Interessant ist auch die Steuerung, die wunderbar mit den von euch angegebenen Befehlen einhergeht. Die Umsetzung der Kommandos erfolgt haargenau und lässt daher keinen Grund zur Beanstandung. Ferner gibt es noch ein neues Element zu entdecken, was uns auf die Lightbar des DualShock 4 Controllers blicken lässt. Je nach Gesundheitszustand des Protagonisten, färbt sich die Lightbar ein. Mit der Farbe grün, seid ihr noch im Besitz eurer vollen Gesundheit, währenddessen Orange und Rot schon zur Besorgnis führen sollten. Zwar darf man das Feature gerne als Spielerei bezeichnen, als nette Idee möchte ich es trotzdem benennen.

Als weitere Neuerungen wurde der Remastered-Version noch der Fotomosus zuteil, der euch die schönsten oder spannendsten Momente auf ein Bild bannen lässt. Die Anpassung der Perspektive sowie Schärfe, entlockt der Funktion weitere Beachtung und steigert evtl. sogar die Gesamtspielzeit von ca. 15-17 Stunden, von denen der DLC wiederum nur 2 Spielstunden beansprucht.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
95
95
Super
95
Multiplayer

FAZIT

Nicht nur aufgrund der toll inszenierten Geschichte, sondern auch der möglichen Schwierigkeitsoptionen und Funktionen, birgt The Last of Us Remastered einen hohen Grad an Mehrspielwert. Inwieweit der aufgehübschte Titel die PlayStation 3 Veteranen anspricht, wird wiederim eigenes Ermessen sein, denn grundlegend handelt es sich um dasselbe Spiel. Wer die Geschichte um The Last of Us zum ersten Mal entdecken will, macht definitiv nichts verkehrt und darf die immer intensiver werdenden Bindung von Joel und Ellie folgen, die aus dem Titel mehr als nur ein Spiel machen.

- Von  Rena

Playstation 4

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