Splatoon REVIEW

Es war der 11. Juni 2014, Nintendo zeigt auf der E3 eine imposante Direct und auf einmal gab es ein Video zu sehen, bei dem keiner wusste was das jetzt sein soll. Orangene Farbe wurde auf das Wii U Logo gespritzt, sofort glubschen zwei Augen aus der Farbe heraus und man sah eine tintenfisch-ähnliche Kreatur hindurchschwimmen. Ruck-Zuck hüpfte dieses Lebewesen in einer Art Menschengestalt und dann ging es los. In wilden 4vs4 Matches sah man, wie die ganze Karte mit Farbe bekleckst wurde – ein Ego Shooter von Nintendo, bei dem es darum geht den Kartenbereich mit so viel eigener Farbe einzukleistern wie nur möglich! Da war es um mich geschehen, ich wollte diesen Titel unbedingt haben und nun ist er da!

Willkommen in Inkopolis

Splatoon Update 1 03

Sobald ihr Splatoon startet gibt es immer zuerst die News der beiden Popstars Aioli und Limone aus der Stadt Inkopolis, wo all die Inklinge zu Hause sind. Ganz genau ihr seid Tintenfischwesen, auch Inklinge genannt. In der humanoiden Form lauft ihr herum wie normale Menschen mit Tentakelhaaren sowie spitzen Ohren und Zehen. Beim Druck der ZL Taste, verwandelt ihr euch aber in kleine Tintenfische, die durch Farbe schwimmen können. Wer sich die Demo zu Splatoon geladen hatte, wird hier schnell vertraut werden, denn am Anfang bestimmt ihr, ob ihr ein Mädchen oder ein Junge sein wollt. Danach gilt es die Haut- und Augenfarbe zu bestimmen. Das hier schon Anzeichen des “coolen und hippen” Stils von Splatoon gibt, sieht man an der Auswahlmöglichkeit: „Gefällt dir das so?“ “Nö…” und “Ja, und los!” Dann werdet ihr durch das Tutorial geführt und dürft euch mit der Steuerung des Spiels vertraut machen.

Habt ihr alle Einstellungen und Tutorials hinter euch gelassen, werden euch Aioli und Limone leider immer wieder mit den neusten Updates begrüßen. Diese besteht aus Arena-Neuigkeiten und es werden die aktuellen beiden Arenen des Standardkampfes vorgestellt. Allerdings machen sie das mit witzigen Dialogen.

Seit dem neulich veröffentlichten Update gibt es auch die Rangkämpfe. Und auch hier werden die beiden aktuellen Arenen kurz und knapp vorgestellt. Nintendo hat seit Erscheinungsdatum des Spiels ein paar Zusatzinhalte in Sachen Waffen wie der NES Zapper N-ZAP85 oder der Quasto Pinsel spendiert. Diese werden natürlich ebenfalls von den beiden Damen angesprochen, damit ihr wisst was Sache ist. Auch wenn die Neuigkeitenankündigung nicht ewig lang ist, möchte man doch als schnell ins Geschehen hüpfen und man muss mit Entsetzen feststellen, dass ein Überspringen leider nicht möglich ist.

Nun gehts aber ab in die Stadt, also “Bleibt spritzig!” Vom Zentrum aus könnt ihr hier beliebig in der Stadt herumlaufen und verschiedene Shops besuchen. Die Gegend ist belebt mit all den anderen Inklingen aus aller Welt, die gerade online sind. Allgemein ist die Inkopolis wie der TimeSquare, voll mit Werbetafeln in Tintenfischsprache, aber auch Gebäude in sehr skurriler japanischer Art gestaltet.

Bouillabasar

Splatoon Update 1 02

Der Bouillabasar bietet euch vier unterschiedliche Shops, in denen ihr euch umschauen könnt. Im Waffenshop, dem Kalmarsenal, bietet euch Arty die neusten Waffen an. Da ihr mit Level 1 startet, gibt es noch so gut wie keine Waffe zu kaufen. Aber mit jedem Levelaufstieg wird es neues Arsenal im Laden zu kaufen geben. Bei der Waffe spielt Reichweite, Schaden und Feuerrate eine große Rolle. So gibt es Junior-Kleckser mit hoher Feuerrate, Klecksroller die größere Flächen bemalen können, oder auch den Klecks-Konzentrator, welcher aufgeladen auf Distanz seine Vorzüge besitzt. Es gibt also jede Menge Auswahl an Primärwaffen. Jede Primärwaffe ist mit einer festgelegten Sekundärwaffe bestückt. So gibt es hier die Klecksbombe, was einer Granate gleicht, Haftbomben die auch an Wänden plaziert werden können, aber auch indirekte Sekundärwaffen wie der Sprinkler, der wie ein Rasensprenkleranlage funktioniert, oder die Tintenwall vergleichbar mit einer Gartentusche, die keine gegnerische Farbe zu euch durchlässt.

Damit nicht genug, denn als dritte Funktion der Waffe gibt es noch die Spezialwaffe. Ein Kugelschild lässt für kurze Zeit alles von euch abprallen und schützt sogar eigene Teammitglieder in eurer Nähe. Die Heulboje strahlt einen Schall aus, der alles in ihrer Sichtlinie zerstört, die Tintzooka stößt raketenartige Farbstöße aus und das Tintferno erlaubt es euch per Touch auf das GamePad eine Rakete an eine bestimmt stelle zu schicken, um somit eine große Fläche einzufärben. Zudem gibt es einige Kombinationen, mit denen man relativ zufrieden sein dürfte, denn es existieren nämlich 10 Sekundär- und 7 Spezialwaffen.

Die nächsten drei Shops beschäftigen sich mit euren Outfits, denn wer liebt es nicht, hippe Klamotten zu shoppen. Natürlich bekommt ihr erst etwas Neues, wenn ihr cooler geworden seid, was eben durch Levelaufstiege passiert – Dann wird es Klamotten mit ein, zwei oder drei Sternen geben. Das Hauptaugenmerk liegt bei den Kleidungsstücken nämlich auf den Fähigkeiten, wovon jedes eine davon bereits besitzt. Je mehr Sterne, desto mehr Fähigkeiten werden durch das Tragen des Kleidungsstückes zufällig freigespielt. Wer also ein teure drei Sterne Kleidung trägt, besitzt vier Fähigkeiten. Im Spiel gibt es insgesamt 24 Fähigkeiten. Darunter höhere Angriffskraft, reduzierter Tintenverbrauch, schnellere Fortbewegung, Position der Gegner am Startpunkt anzeigen, Spezialwaffen mit Zeitlimit halten länger an und einige mehr.

Im Tent-à-Tête ist Anne-Mona für eure Kopfbedeckung zuständig. Hier gibt es Kappen, Mützen, Brillen, Fliegerbrillen, Kopfhörer, Stirnbänder und mehr.Im Emporium-Quallani bietet Jean-Qualle alle mögliche Oberbekleidung an. Longsleeves, kurze T-Shirts, Jacken, Football Hoodies und vieles mehr mit coolen Icons bedruckt oder einfach nur schlicht gestreift. Mit der Vorschau Taste dürft ihr natürlich testen, wie es an euch aussieht. Zu guter Letzt gibt es im Shrimpy Shoes bei Shrimpson so einige Treter zu kaufen. Von Chucks, Stiefel, Sandalen, bis hin zu Bikerstiefeln und Wanderschuhen. Natürlich hat alles seinen Preis und so reicht die Mode von 300 Münzen bis hin zu 8000 oder mehr. Das sammelt ihr fleißig in Mehrspieler Matches, aber dazu kommen wir gleich noch.

Okto-Distrikt

splatoon-jan-7-2015

Ihr habt bestimmt den alten Zauselbart aus der Kanalisation entdeckt. Käpt’n Kuttelfisch bringt euch nämlich direkt in den Okto-Distrikt, wo die bösen Oktopusse ihr Unwesen treiben. Dieser Heldenmodus führt euch in den Untergrund, wo ihr euch auf die Suche nach dem Elektrowels macht und gleichzeitig die Okto-Armee besiegen müsst. Ich kann nur empfehlen, sich in diesem Modus mit der Steuerung vertraut zu machen. Die ersten paar Minuten mit der Demo waren seltsam und ich bin sofort auf die manuelle Zwei-Sticks Steuerung umgestiegen, aber der Einzelspieler Modus hat mich eines besseren belehrt. Hier werdet ihr auch mit vielen Tipps versorgt und merkt wie schnell euch die Motion Steuerung in Fleisch und Blut übergeht.

Doch wie genau funktioniert nun die Steuerung von Splatoon. Man bewegt sich mit dem linken Stick und sieht sich mit dem rechten Stick links und rechts umher, Gamepad erlaubt es in alle Richtungen zu zielen. Somit reicht ein leichtes Neigen nach oben oder unten und schon könnt ihr das Fadenkreuz ausrichten. Je nachdem wie das GamePad in eurer Hand liegt, könnt ihr die Ausgangsstellung mit Y schnell daran ausrichten. Mit ZR schießt ihr die Farbe ab und mit ZL könnt ihr darin eintauchen und dem Farbstreifen hinterherschwimmen. Sobald ihr eure Waffe leergefeuert habt, muss der Tank wieder aufgefüllt werden und das geht nur, wenn ihr in eurer eigenen Farbe eintaucht. Ebenso verbrauchen eure Sekundärwaffen Farbe aus eurem Farbtank, die manchen mehr, die manchen weniger und können per R-Taste aktiviert werden. Die X-Taste erlaubt es euch zu springen, und so könnt ihr Abgründe als Squid überwinden oder sogar Wände hochschwimmen. Dazu müsst ihr natürlich vorher die Wand mit Farbe eingesprüht haben.

Im Okto-Distrikt sind die Bedingungen etwas anders als in der Lobby, wo die Online Kämpfe ausgetragen werden. Denn hier gibt es nur eine Standard Waffe und die Klecksbombe zu Beginn. Innerhalb der einzelnen Level, gibt es aber durchaus auch Power Items, die euch eine Rüstung verschaffen, um mehr Treffer einzustecken oder auch mal eine Tintzooka überreichen, die ihr mit Klick auf den rechten Stick aktivieren könnt. Insgesamt gibt es fünf Welten mit je sechs Levels. In jedem Level gibt es irgendwelche neue Methoden zu entdecken, ein Puzzle zu lösen wie ihr ans Ziel kommt. Ihr werdet zum Beispiel kleine gelbe Schwämme entdecken und sobald ihr diese mit Farbe beschießt, wachsen sie zu Riesenblöcke heran, und ihr könnt höher gelegene Plattformen erreichen. Aber vorsicht, sobald Gegner ihre Farbe draufschießen, schrumpft der wieder. Ein anderes Mal gilt es Schläuche zu aktivieren, durch die ihr wie ein Wassertropfen im Gartenschlauch per ZL-Taste durchfahren könnt.

Die Okto-Armee mit ihren schrägen Kämpfern treffen in unterschiedlichen Formen auf euch. So gibt es die eher nicht so schlauen Gegener, die auf ihren Gefährten umhertuckern und in kleinen Feuerraten auf euch schießen. Allerdings gibt es auch fortgeschrittenere Gegner, die ein Schild vor sich tragen und erst mit einer Klecksbombe abgelenkt werden müssen, damit ihr sie von hinten treffen könnt. Neben Granatenwerfenden Riesentintenfischen, gibt es auch kleine Saubermacher. In einem Level ist der Weg nämlich unsichtbar und wird erst durch Farbspritzern sichtbar. Der kleine Saubermacher rast aber wie verrückt auf die Farbe zu und wischt sie weg. Ihr müsst also schnell genug sein, um an den Wänden hinaufzuschwimmen. Am coolsten sind aber die Oktolinge, welche quasi Gegenstücke zu euch Inklingen sind und ebenfalls mit Waffen und Granaten auf euch losgehen. Hier ist schon mehr taktisches Gefühl von Nöten.

In einzelnen Abschnitten unterteilt, schießt ihr auch per ZL immer zum nächsten Abschnitt, bis ihr den kleinen Elektrowels am Ende des Levels befreit habt. Jeder Abschnitt dient dabei als Schnellspeicherpunkt. Ihr habt drei Leben und falls ihr eins verliert, gibt es am Checkpoint eins dazu. Sobald ihr alle Elektrowelse auf dem Weltenabschnitt gesammelt habt, geht es zu einem Endboss, der an die guten alten Mario Endbosse erinnert und toll in Szene gesetzt wurden. Die Levelzugänge in den einzelnen Welten müssen nämlich ebenfalls erst entdeckt und eingefärbt werden, aber am Ende geht es immer zum Endboss. Der erste Oktopressor ist ein Riesenwürfel, der euch versucht auf den Kopf zu stampfen. Einmal ausgewichen, könnt ihr seine Seiten mit Farbe eindecken und an die Oberseite schwimmen. Dort den Tentakel abgeschossen, verwandelt er sich und macht das seitliche Hochschwimmen schwerer. Nach der dritten Formation, habt ihr ihn dann besiegt und bekommt Zugang zur nächsten Welt.

Die Motivation des Heldenmodus liegt im Sammeln von Schriftrollen, die meistens relativ gut in den einzelnen Leveln versteckt sind. Diese verraten euch etwas mehr über die Welt der Inklinge, geben euch aber auch geheime Pläne, die ihr bei Arty dem Waffenhändler abgeben könnt. Zusätzlich wird es euch ermöglicht, in den verschiedenen Leveln Powerperlen zu sammeln. Diese dürft ihr zur Verstärkung eurer Waffen einsetzen. Somit könnt ihr die Heldenwaffe aufrüsten, den Tintentank vergrößern oder die Klecks-Bombe verstärken. Euch ist sogar möglich, die Insta-Bombe und Spürbombe freizuschalten und im Spiel per Steuerkreuz je nach Bedarf zu wechseln. Während der ganze Heldenmodus eher einen lockeren Schwierigkeitsgrad besitzt, ist der finale Endboss des Spiels der Kracher, bei dem ihr anfangs echt zu knabbern habt.

Duell-Dojo

splatoon shop

Dann wandern wir mal von einem Spieler zu zwei Spielern, denn Splatoon bietet auch einen lokalen Multiplayer. Hier bedient sich einer am Gamepad, während sich der andere einen Classic Controller, Classic Pro oder ProController schnappen kann und auf dem Fernseher spielt (jedoch ohne Bewegungssteuerung). Zwischen 8 Waffen könnt ihr euch entscheiden, dann noch eine der 5 Arenen erwählen und los geht’s. Es gibt einen Ballon Zähler für jeden, denn wer zuerst 30 Stück oder am Schluss die meisten Ballons zerschießt, gewinnt. Ihr solltet natürlich auch euren Kontrahenten unter Beschuss nehmen, denn der verliert dann natürlich auch Ballons. Ist eine Gruppe Ballons zerstört, sieht man ein Signal in den Himmel ragen, das die nächste Ballonzone anzeigt. Kisten mit Bonussachen gibt es natürlich auch und in der letzten Minute zählen die Ballons sogar zwei Punkte. Für ein Duell zum Fluchen ist es eine prima Sache, wenn man gerade einen Freund zur Seite hat.

Die Lobby gehört natürlich zum Herzstück des Spiels, da Splatoon ganz klar ein Online Multiplayer Titel ist. Prinzipiell gibt es bisher zwei Kampfarten, den Standardkampf und Rangkampf. Den Standardkampf gibt es in normaler Form oder mit Freunden, was allerdings eher bescheiden ist. Der Standardkampf wird als Kampfart “Revierkampf” gespielt. Jedes Team muss innerhalb drei Minuten so viel Arenaboden einfärben wie nur möglich. Auf der rechten Bildschirmoberseite könnt ihr eure Kampfpunkte entdecken, die natürlich aus eingefärbter Fläche und getroffenen Gegnern zusammengesetzt wird. Schafft ihr es noch erfolgreich als Sieger aus dem Revierkampf zu kommen, gibt es noch paar Extrapunkte, die allesamt zum Levelaufstieg beitragen. Zusätzlich gibt es natürlich noch Geld, dass ihr dringend für die Shops braucht. Im Vergleich zum Heldenmodus, habt ihr noch eine zusätzliche Anzeige für eure Spezialwaffe. Je mehr Fläche ihr einfärbt, umso mehr füllt sich der Meter. Sobald er bereit ist, könnt ihr die Spezialwaffe per Klick des rechten Sticks aktivieren. Werdet ihr aber eliminiert, wird euch ein Teil des Meters abgezogen, also seid vorsichtig! Die Arenen sind symmetrisch aufgebaut, oft mit zentralen Hotspots, wo es richtig kracht.

Splatoon ist nur via Fernsehgerät spielbar, denn auf dem Gamepad wird euch eine Karte des Geschehens angezeigt. Dort sieht man die eingefärbten Stellen und auch eure Teamkameraden, die mit Bild und Namen in der rechten Hälfte angezeigt werden. Ihr habt gar die Möglichkeit, euch per Touch auf den Bildschirm durch einen Supersprung direkt zu einem eurer Teamkameraden hinzukatapultieren. Beachtet aber hier die kurze Aufladezeit, und dass alle ein Signal auf dem Boden erkennen, das die Landung andeutet – leider auch die Gegner.

Im Revierkampf könnt ihr unterschiedliche Strategien fahren, denn die einen wollen eher große Flächen einnehmen und benutzen den Roller dafür, während andere eher auf einen Kampf aus sind und zum Beispiel eine Airbrush MG mit hoher Feuerrate nutzen. Im Punkasius-Skatepark steht ein Turm in der Mitte, der perfekt für Scharfschützen-Begeisterte ist. Es erwarten euch so viele Möglichkeiten, wie man Splatoon spielen kann. Es gibt zudem immer höher und tiefergelegene Bauten, die es ermöglichen, auch an Wänden hinaufschwimmen, bzw. sich in einem Eck in der Farbe zu verstecken, um dann mit einem finalen Schlag den ahnungslosen Gegner zu überraschen. Sprinkler können an Decken geworfen werden, gezielte Bomben oder per Gamepad platzierte Raketen gar noch den Ausgang der Schlacht in den letzten Sekunden verändern.

Der Rangkampf ist erst ab Level 10 anwählbar, da es doch eine gewisse Expertise verlangt, da es hier nämlich nur den Modus “Herrschaft” gibt. Im Modi geht es darum in „King of the Hill“-Manier mit seinem Team Splatterzonen einzunehmen. Wer die Splatterzone für eine bestimmte Zeit hält, gewinnt. Verliert ihr die Zone, wird der Timer angehalten und wer alle beiden verliert, bekommt sogar Strafpunkte. Im Rangkampf erhaltet ihr wie der Name schon sagt, Punkte für euren Rang. Ein Sieg bringt euch 15 Punkte, aber verliert ihr, gibt es natürlich Abzüge. Und so müsst ihr euch von Rang C- hocharbeiten. Für den Sieg bekommt ihr natürlich auch Punkte für euren Levelaufstieg. Der Modus Herrschaft sorgt also dafür, dass ihr Splatoon ein wenig anders spielt. Während es hier nicht so darauf ankommt die ganze Arena vollzukleistern, müsst ihr eine Kombination aus Bereichen sichern und Leute positionieren, um lange genug die Splatterzonen zu belagern.

Siggi Yo, was krault?

Splatoon Kleckser Juni 04

Im allgemeinen haben die Entwickler immer nur zwei Arenen Pro Modus zur Verfügung gestellt und nach vier Stunden wechseln diese vier Arenen. Ich hätte mir wie bei Mario Kart 8 vielleicht drei oder vier Arenen zur Auswahl gewünscht, aber die Entwickler meinten, bei zwei Arenen im Wechsel könnte man sich besser an das Territorium gewöhnen und so schlecht ist es dann doch auch gar nicht. Zu Beginn gab es nur fünf Arenen, aber zum Schreibzeitpunkt des Reviews wurden zwei weitere hinzugefügt

Eine witzige Idee ist die kleine Belohnung für Siege in Folge. Da gibt es einen Multiplikator für eure Punkte und witzige Titel von Flotte Sprotte, über Toller Hecht bis Hammerhai. Diese könnt ihr dann für Bares beim Miezrichter in Inkopolis eintauschen.  Der ulkige Humor hört hier nicht auf, denn all eure Kämpfe am Ende von einer Katze entschieden, dem sogenannten “Miezrichter”. In spannenden Sekunden werden die Punkte gegenübergestellt, bis der Meter den einen oder anderen überwiegt und in Prozenten ausgegeben wird. Danach folgt es eine Aufstellung der Punkte mit Abschüssen und Tode.

Leider bleibt Nintendo in Sachen Online Optionen weiterhin sehr steif. Sobald man einen Kampf ausgewählt hat, werden willkürlich Leute aus aller Welt zusammengesucht, sodass es immer acht Spieler sind. Will man aber sein Waffe wechseln, muss man aus der aktuellen Truppe zurück in die Lobby und kann per + Taste alles einstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann wieder in den Pool der eben teilgenommenen Spieler kommt, ist so gut wie unwahrscheinlich. Noch schlimmer ist das System der Freundes Liste. Wählt man den Modus an, sind alle Freunde aufgelistet die verfügbar stehen. Man kann also nur in den Kampf, in dem sie sich gerade befinden mit einspringen. Aber sogar hier werden die Teams automatisch zusammengewürfelt und ich war bei einer Runde von 10 kämpfen, 7 davon immer im Gegnerteam, statt zusammen mit meinem Kumpel. Das ist natürlich nichts, was Nintendo nicht nachpatchen könnte, aber ein Freundeskampf ist für mich mehr als nur miteinander in einem Raum spielen.

Ebenso wurde auf den Voice Chat verzichtet. Ich muss sagen, anfangs fand ich es sehr schade, da man sich oftmals gut mit seinen Kollegen absprechen könnte, aber mit der Zeit weiß man sehr genau, was man wo machen muss und wo die Lage gerade brenzlich ist. Immerhin haben sie die Funktion “Zu, mir!” per Steuerkreuz oben integriert, sodass man in heiklen Situation nach Hilfe fordern kann. Außerdem gibt es weitere Kurzbefehle über die Funktion des Steuerkreuzes.

Neben den großen Bereichen,erschließen sich noch einige kleine Stationen, die ihr zwar nicht per Touch auf dem Gamepad erreichen könnt, aber hinlaufen geht natürlich auch. In der hinteren Gasse hockt der coole Siggi mit seinen Stachelhaaren. Der scheint wohl ein Dealer eures Vertrauens zu sein. Mit “Yo, was krault?” bietet er euch an mit den Leuten in Inkopolis zu sprechen. Dort könnt ihr nämlich deren Kleidung einsehen und ihren Miiverse Eintrag mit „Yeah“ bewerten. Falls euch ein Kleidungsstück mit den Werten gefällt, könnt ihr es auf die Bestellerliste setzen und nach einiger Zeit sind diese für einen hohen Preis bei Siggi zu ersteigern.

Amiibos Minispiele und Miiverse

Splatoon Kleckser Juni 02

Amiibos sind ja weiterhin ein großes Thema bei Nintendo und so gab es eine Special Edition mit einem grünen Squid, den man selbstverständlich auch separat neben dem Mädchen und Jungen Inkling kaufen kann (falls nicht alles vergriffen ist). So findet ihr die amiibo Schachtel in einem Hinterhof und beim Einscannen eures amiibos gibt es Bonuslevel mit 15 Level + 5 Bosse aus dem Heldenmodus zu bewältigen. Jeder amiibo besitzt individuelle Level Voraussetzungen und Fähigkeiten sowie auch Belohnungen. Mit meinem Squid gab es zwei Modi. Mit “Kampf als Tintentitan”, hat man diesen riesigen Squid, der mit X eine zerstörerische Rolle ausführt, die auch im Multiplayer so manchen Ärger bereitet. Damit kommt man fast wie in einem Unverwundbarkeitsmodus durch die Level und walzt alles platt. Der “Kampf mit begrenzter Tinte” Modus jedoch hat mich einige Zeit mehr gekostet. Hier hat man nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Tinte und muss sowohl strategisch die Gegend einfärben, als auch Gegner besiegen. So stand ich schon mal kurz vor dem Ziel und konnte nicht weitermachen, weil zu viel der wertvollen Tinte verbraucht wurde.

Jeder Level bringt euch natürlich einmalig einen Geldbonus, schafft ihr aber immer drei Level und einen Boss in der Reihe, gibt es ein kleines Extra, nämlich Rüstung, eine Waffe und ein Minispiel, dass nur amiibo Besitzer bekommen. Über die amiibo Integration lässt sich ja wie immer streiten, aber ich finde es ein netter Zusatz und die amiibos sehen genial aus, vor allem die Farbspritzer Effekte.

Ich habe gerade Minispiele in der Überschrift gelesen? Um die relativ kurze Wartezeit bei Online Match Suchen zu überbrücken, kann man auf dem Gamepad ein Minispiel starten. Diese sind in guter alter NES Grafik gehalten und schlicht umgesetzt, jedoch allemal ein netter Zeitvertreib. In Squid Jump geht es darum, mit geladener ZR-Taste nach oben zu hüpfen, um das Ziel zu erreichen. Neben den normalen Plattformen, kommen später bewegliche und vereiste dazu. Diese Minispiele gibt es natürlich auch an einem Automaten in Inkopolis zu spielen. Wer einen passenden amiibo besitzt, kann sich ein weiteres Minispiel freischalten, wobei das Inkling Minispiel nicht gerade von Qualität zeugt. Squid Beatz ist quasi eine Art Jukebox, wo ihr euch alle Lieder anhören könnt und eine Art Tintenfisch Equalizer zu sehen ist. Ihr dürft aber auch mit dem Steuerkreuz und A,B,X,Y Tasten den Beat mit unterschiedlichen Soundeffekten wie in einem typischen Rhythmus-Game ala Rhythm Heaven mitspielen.

Als letzte Station in Inkopolis kann man noch den Miiverse Briefkasten erwähnen, bei dem ihr Nachrichten für Splatoon schreiben oder malen könnt, die dann bei eurem Charakter auf dem Marktplatz oder auch mal an Werbetafeln in den Arenen selber auftauchen.

Grafik und Sound

Splatoon sieht einfach geil aus und läuft so gut wie immer stabil. Die Farbeffekte sind super gemacht, hinterlassen einen plastischen Eindruck, ja sogar Spiegeleffekte sind zu erkennen. Bei jedem Kampf wird die Farbe zufällig bestimmt und so kämpft ihr im knalligen rot gegen grün, orange gegen türkis, dunkelblau gegen hellgrün und so weiter. Man bekommt richtig Lust in der Farbe herumzukleckern und durchzuschwimmen. Ab und zu hat es sogar eine beruhigende Wirkung und man schwimmt einfach so durch die Farbflächen. Wenn man allerdings in der Farbe des Gegners läuft, ist die Bewegung eingeschränkt, ihr klebt quasi am Boden fest und es sind gegnerische Farbspritzer am Bildschirmrand zu erkennen. Die Gebäude sind mit allerlei Utensilien wie Blumen und Werbetafeln, Bemalungen in Inkling-Sprache bestückt. Dabei bleibt die Performance immer ziemlich gut und auch bei den online Verbindungen gibt es kaum Abbrüche oder lange Wartezeiten. Wenn es dann doch einmal Verbindungsproblem innerhalb des Spiels gibt, kann es vorkommen, dass man die Farbe zuerst auf dem Boden nicht sieht – diese wird allerdings nach einiger Zeit sichtbar.

Die Musik ist schräg und passt wunderbar zum ganzen Stil. Elektro und Bass, fetzige Gitarrenriffs, klimpernde Geräusche, blubbernde Inklnge Sounds, alles wirkt bunt und durchgeknallt. Im Singleplayer wäre noch etwas Abwechslung toll gewesen, dennoch wirkt alles stimmig und sorgt für gute Laune. Und auch die Steuerung ist übersichtlich gestaltet, sodass auch dort die Beanstandungen keine Fläche finden.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
85
90
Super
95
Multiplayer

FAZIT

Splatoon hat mich vom ersten Trailer bis zur letzten Direct gepackt. Aber konnte die finale Version überzeugen? JA! Nintendo beweist mal wieder, dass sie auch Genres wie Ego-Shootern ihre eigene Note verpassen können. Die Idee ist super, die Charaktere haben Franchise Potenzial, der gesamte Stil wirkt cool und hip, ja die Waffen und Klamotten haben sogar eigen Markennamen und Symbole. Splatoon ist ein Zeitfresser. Man sagt sich, “ach komm, ein Match geht noch, …. oh neues Level, hm ok was gibt es da für eine Waffe, oh die teste ich aus…” dann merkt man auf einmal “seit wann habe ich einen Vollbart?” So spielt man ruckzuck einige Stunden über immer wieder ein paar Runden. Und da Nintendo fleißig neue Updates herausbringt, sowie weitere Arenen als auch Waffen dem Spiel beifügt, ist die Zukunft des Spieles auch auf lange Sicht gerettet.

- Von  Dennis

Nintendo Wii U

Splatoon REVIEW

USK 6 PEGI 7

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