Splatoon 3 REVIEW
Ich persönlich verbinde mit jedem Spiel, jeder Spielreihe oder auch jeder Konsole irgendeine Erinnerung. Wahrscheinlich ist das bei den meisten Sammlern unter euch ähnlich. Ihr seht ein Spiel in eurem Regal, Schrank, Vitrine oder Online-Bibliothek und bekommt einen kurzen Flashback. Bei Splatoon ist das ganz witzig, denn ich habe Teil 1 und 2 viele unzählige Stunden gespielt, jedoch musste ich mich gerade jetzt zum Splatoon 3-Release wieder an einen ganz bestimmten Moment zurückerinnern.
Es war mein erster Kontakt mit der Splatoon-Reihe und das erste Wochenende nach Release vom 29. Mai – 31. Mai 2015! Mit ganz wenig Schlaf, sehr vielen Chips und im Voice Chat mit Freunden haben wir das ganze Wochenende Splatoon gesuchtet, um online möglichst schnell auf den höchsten Rang aufzusteigen. Ein Ziel von uns war die goldene Airbrush RG! Damals mit der höchsten Feuerkraft bewaffnet, wollten wir diese unbedingt in unseren Besitz bringen. Erst in der Nacht zum Sonntag wurde uns bewusst, dass wir diese erst nach Abschluss einer Story-Mission erhalten. Also haben wir den Multiplayer links liegen gelassen und stattdessen den Story-Modus gezockt. Und das nur, um Sonntagnachmittag mit der Airbrush RG wieder online andere Spieler und Spielerinnen nasszumachen. Good Times!
Und schon geht es in die dritte Runde
Ich fühle dieses Erlebnis noch, als wäre es nicht schon über 7 Jahre, sondern erst 7 Monate her. Und da kommt jetzt schon Splatoon 3 um die Ecke. Mein erster Gedanke ist, was man jetzt noch an Neuerungen erwarten kann und will. Tatsächlich aber haben die Entwickler von Nintendo hier und da ordentlich nachgebessert und das Splatoon-Erlebnis so noch einmal auf ein nennenswertes Niveau verbessert. Doch statt in Lob ohne Grundlage zu versinken, schauen wir uns dies einmal Stück für Stück an.
Im Kern macht Splatoon 3 nichts großartig anders als seine direkten Vorgänger. Es gibt einen Singleplayer, einen lokalen Multiplayer und einen Online-Multiplayer. Das Herzstück ist hier ganz klar der Online Multiplayer und dieser bietet euch wieder unterschiedliche Modi.
Die Modi
- Revierkampf
- Herrschaft
- Turm-Kommando
- Operation Goldfisch
- Muschelchaos
Auch der Salmon Run ist wieder mit von der Partie – ein Koop-Modus, in dem es darum geht, Horden von Salmoniden zu erledigen, Fischeier zu sammeln und Bossgegner zu besiegen. Dieser kann sowohl online als auch lokal mit mehreren Switch-Konsolen gezockt werden.
Im Online-Multiplayer gibt es einige kleinere Veränderungen. Zum einen könnt ihr in den Lobbys jetzt die Wartezeit verkürzen, indem ihr auf einem Trainingsparcours euch warm schießt, während ihr auf andere Spieler und Spielerinnen wartet. Auch hat jeder Teilnehmer für seinen Gamertag einen Banner mit entsprechendem Titel wie zum Beispiel „Splatsville – Grünschnabel“ oder „Splatsville – Fahsionikone“. Dieser bestimmt sich je nachdem, wie ihr im Rang aufsteigt. Das gute alte Call of Duty lässt grüßen, oder?
Neuerungen
Eine größere Neuerung findet im Rahmen des Splatfests statt. Hier treten jetzt nicht nur zwei, sondern gleich drei Teams im 3 Way aufeinander. Warum dies nur im Splatfest und nicht regulär als Modus den Sprung ins Spiel geschafft hat, weiß auch nur Nintendo selbst.
Denn sind wir doch einmal ehrlich, mit einem regulären 3 Way würde der lokale Multiplayer bereits mit zwei weiteren Freunden durchaus sinnvoll sein und sich lohnen. Die meisten Maps sind für zwei Spieler wie Spielerinnen viel zu groß. Drei Teilnehmer wären hier schon wünschenswert gewesen, ohne dabei eine Seite alleine im Handicap antreten zu lassen. Denn wer auf den Online Multiplayer grundsätzlich keine Lust hat, oder wem die einen oder anderen Disconnects (zu denen ich später auch noch komme) auf die Nerven gehen, der kann selbstverständlich das Multiplayer-Erlebnis auch lokal mit seinen Freunden zuhause genießen. Voraussetzung ist nur, jeder hat eine eigene Nintendo Switch sowie sein eigenes Splatoon 3 Spiel mit dabei.
Es muss nicht immer online sein
Der Vorteil an dieser Stelle, keine Peer 2 Peer Verbindungen, keine Disconnects, freie Wahl der Maps und das schöne, die lokale Lobby ist ähnlich aufgebaut wie die Online-Lobby. Das heißt, ihr könnt euch auf einem Parcours warmspielen und auf eure Gegenspieler bequem warten. Sollte sich lokal tatsächlich nur ein Freund zum zocken finden, wäre ggf. der Salmon Run mit etwas Koop-Action interessant für euch. Denn dieser lässt sich glücklicherweise auch lokal spielen und ist eine interessante Option.
Wer lieber abseits vom Multiplayer mit Splatoon 3 warm werden möchte und in Ruhe für sich einsteigen will, kann dies mit dem Story-Mode versuchen. Schlüpft in diesem in die Rolle von Nr.3 und bekämpft die Okarianer. Vorgegebene Aufgaben müssen dabei erfüllt werden, wie die Nutzung bestimmter Waffen, um im Level selbst weiter voranzukommen. Grundsätzlich ist der Story-Modus ähnlich aufgebaut wie bei seinen Vorgängern. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber das ist auch vollkommen okay. Die Bossgegner sind dabei relativ leicht zu bezwingen, was zumeist eine Spielzeit von ca. 6 bis 8 Stunden einfordert, bis das Abenteuer beendet ist. Außer natürlich, ihr haltet euch in den Leveln noch etwas länger auf.
Eine weitere Neuerung im Story-Modus ist euer neuer, wie kleiner Sidekick in Form einer Salmonide. Dieser kleine Helfer begleitet euch fortan und unterstützt zudem beim Weiterkommen in den jeweiligen Leveln.
A Whole New World
Als Oberwelt dient dieses Mal „Splatsville“. Was einem sofort auffällt, Splatsville ist doch spürbar größer als die Oberwelten zuvor. An einigen Stellen könnt ihr sogar eure Kamera zücken und Fotos der Umgebung machen. Auch gibt es einige verwinkelte Orte, die es zu entdecken gilt. Die Shops sind dabei nicht immer gleich ersichtlich. Hier müsst ihr euch zu Beginn bewusst etwas mehr mit Splatsville beschäftigen.
Die Steuerung ist gewohnt gleich geblieben. Zu Beginn ist im Tutorial die Bewegungssteuerung aktiviert. Warum Nintendo das unbedingt so will? Keine Ahnung! Nach dem Tutorial könnt ihr diese aber deaktivieren. Den Einstieg möchte ich jedenfalls als leicht titulieren. Eine kleine Eingewöhnungszeit reicht aus, um sich mit allen Aktionen schnell zurechtzufinden.
Technisch läuft Splatoon 3 grundsätzlich butterweich und grafisch ist es auf dem relativ gleichen Niveau wie sein direkter Vorgänger Splatoon 2. Das ist aber auch nicht schlimm, denn bereits Splatoon 2 hat mir optisch keinen Grund zur Kritik gegeben. Verbesserungen liegen hier bestenfalls im Detail! Einen Blick von der Grafik könnt ihr euch in meinem Video-Review machen, welches ein paar Zeilen tiefer verankert ist. Gesagt sei aber, der farbenfrohe Stil gefällt mir noch immer sehr gut.
Am Rande sei erwähnt
Leider kam es online immer wieder zu Abbrüchen und warum gibt es eigentlich diese dämliche Rotation der Maps? Wessen Idee war oder ist das? Wenn schon, warum dann nicht wie die Streckenwahl online in Mario Kart 8? Das hätten die Entwickler definitiv ändern müssen. Denn wenn ihr gerade in der Lobby ein Match sucht und sich währenddessen die Maps ändern, bricht die Suche online ab und ihr müsst erneut einen Versuch starten. Warum Nintendo – das könnt ihr doch durchaus besser.
Aber immerhin, eure alten Amiibo lassen sich recyceln! Habt ihr noch einige Zuhause in euer Sammlung, dann könnt ihr diese erneut einscannen und erhaltet beispielsweise neue Kleidung. Auch lassen sich kleinere Vorteile freischalten, die aber nur zeitlich begrenzt sind.
Video-Review
Pro & Kontra
- Großer Umfang
- Viele Verbesserungen im Detail
- Schöner bunter Grafikstil und stimmige Musik
- Abwechslungsreiche Solo-Kampagne
- Großer lokaler Multiplayer
- Online gelegentlich Disconnects
- Map Rotation
- Peer 2 Peer Verbindung
- Story leider nur Nebensache