Sonic und der schwarze Ritter REVIEW
Er ist blau – zumindest physisch, er ist schnell und er ist der berühmteste Igel weltweit. Natürlich geht es um Sonic, der in diesem Jahr mit zwei weiteren Spielen auftrumpfen will. Seine Biographie umfasst aber inzwischen schon eine so hohe Anzahl an Titeln, dass schon die ersten in Vergessenheit geraten. Bei einigen ins dies jedoch durchaus angebracht, denn nicht jedes Spiel mit ihm als Titelheld hat einen Platz in unseren Erinnerungen verdient. Wie es sich mit Sonic und dem schwarzen Ritter verhält, welches 2009 für die Wii erschien, werde ich in den kommenden Zeilen festhalten.
Sonic, der Waffennarr
Nachdem ihr das Spiel gestartet habt, bekommt ihr ein wunderschönes Video (für Wii Verhältnisse) geboten, in dem ihr auch gleich mit dem schwarzen Ritter Bekanntschaft macht. Warum auch Sonic in dieses Abenteuer verwickelt wird, bleibt nicht lange unbekannt. Denn von der Enkelin des mächtigen Zauberers Merlin wird der blaue Igel um Hilfe gebeten, die nichts Geringeres als die Rettung des Königreichs Camelots fordert. Das heißt also, dem neuen Schurken Einhalt gebieten. Zu den recht schönen Animationen gesellen sich jedoch noch einige Fragen dazu, denn der Ritter hat einige Anhängsel, die euren Freunden Shadow und Knuckles recht ähnlich sehen. Dennoch bleibt die Frage, was hat es mit dem dunklen Gesellen auf sich?
Nachdem Sonic eingewiesen wird, wer hinter dem schwarzen Ritter steckt, bekommt er ein Schwert in die Hand und darf fortan das Abenteuer mitgestalten. Und mit diesem in der Hand, muss der blaue Igel sich als mittelalterlicher Held beweisen. Es ist fortan seine Aufgabe, gegen furchtlose Ritter zu kämpfen, Hindernisse zu überwinden und das Rätsel um den geheimnisvollen Widersacher zu lösen, der die Existenz Camelots bedroht.
Alte Stärke, oder unumgängliche Schwäche?
Nun bleibt die Frage, inwieweit lassen sich Waffen und altbekanntes Gameplay vereinbaren Wenngleich einige Bilder und Videos darauf deuten lassen, als würde dahinter dem Titel ein Jump n‘ Run stecken, ist das Bewegungsfeld doch sehr eingeschränkt. Steuert ihr den blauen Igel nach vorne, fängt er an zu laufen und erhöht sein Tempo immer weiter. Kommandos nach links sowie rechts bleiben ihm ebenso wenig verwehrt und im Rückschritt kommt er recht langsam daher und drosselt seinen Laufschritt.
In dem recht eingegrenzten Feld, das ausnahmslos nach vorne fortgeführt wird, gilt es nun wie bereits kurz angeschnitten, Hindernissen aus dem Weg zu gehen und Gegenstände wie Äpfel und Ringe zu sammeln. Gegner hingegen sollten lieber geblockt, oder per Sprung umgangen werden. Reagiert ihr jedoch einmal zu spät, wird die Kollision mit dem Gegenüber, gleich mit Abzug von Ringen bestraft. Dies gleicht den üblichen Abenteuern und endet mit dem Aus, solltet ihr einen Feind berühren und keinen Ring mehr auf Vorrat im Inventar haben.
Die zu sammelnden Objekte hingegen zählen als Punkte und lassen so euer Punktekonto immer weiter wachsen, wenn ihr euch geschickt anstellt. Umso mehr ihr sammelt, desto höher fallen die Belohnungen aus, bis hin zu einem neuen Titel für Sonic. Dementsprechend müsst ihr euch auch nicht ewig als Knappe bezeichnen lassen, was einen kleinen Anreiz beherbergt. Solltet ihr aber einmal unzufrieden mit dem Ergebnis in dem jeweiligen Level sein, könnt ihr ihn so oft wie nötig wiederholen, um mehr Punkte einzuheimsen.
An die Waffe, fertig, los!
Während der Level wird in einem netten Comicstrip die Geschichte weitererzählt und der blaue, flinke Igel erlangt ein neues Schwert, das nur dem Auserwählten vorbehalten ist. Dieses Schwert, das zudem über die Fähigkeit des Sprechens verfügt, ist Sonic bei seinen Missionen behilflich und stellt sich so nicht nur dem schwarzen Ritter entgegen, sondern auch weiteren Endbossen, die recht typisch für das Fantasy-Mittelalter sind. So bekommt ihr es beispielsweise mit Drachen und anderen Fabelwesen zu tun.
Gerade die Bosskämpfe verlangen einiges mehr von euch, als nur wild mit dem Schwert herumzufuchteln. So solltet ihr immer rechtzeitig ausweichen und damit euer Ringe-Konto schonen. Zusätzlich verlangen einige Kämpfe auch die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu drücken, um einen gezielten Angriff zu erzielen. Gelingt euch dies nicht und ihr scheitert, startet ihr abermals vom Checkpoint, die sehr großzügig verteilt sind. Das heißt gleichzeitig, wer Quick-Time-Events mag, wird auf seine Kosten kommen und alle anderen genervt aus der Wäsche schauen. Nichtsdestrotrotz lockern die damit einherhehenden Kombos das gesamte Spiel ein wenig auf.
Letztlich obliegt es euch mithilfe des Schwertes, Barrikaden nicht nur zu umgehen, sondern wegzuschlagen. Das frischt das gängige und dreidimensionale Gameplay ein wenig auf, fordert aber auch ein reibungsloses Timing. Setzt ihr einen Schlag im falschen Moment an, kann damit eine Kettenreaktion hervorgerufen werden, bei dem der Igel nicht unbedingt als Sieger hervorgeht.
Technik
Sonic und schwarze Ritter überzeugt mehr grafisch als vom Spielprinzip her, denn euch erwartet eine wirklich detailreiche Umgebung, die dank einiger Sequenzen sehr lebendig wirken. Auch die Figuren sind für Wii Verhältnisse wundervoll und zudem humorvoll animiert. Neben den altbekannten Charaktere trefft ihr noch auf neuere Figuren, die sich perfekt ins Abenteuer integrieren. Die Farben wirken freundlich und die Optik teils nahe an der Realität, was für viele Sonic Abenteuer seinerzeit eher untypisch war, sich nun aber immer weiter etabliert.
Soundtechnich startet der Titel nicht ganz so durch, bietet aber einiges an Pepp – Der dringend benötigt wird. Des Weiteren bekommt ihr eine gute englische Sprachausgabe, die sich keinesfalls verstecken muss. Doch jene unter euch, die gar kein oder nur mäßig englisch verstehen, müssen keine Sorge tragen, denn natürlich gibt es deutsche Bildschirmtexte als Begleitung.
Die Steuerung ist auch gut ausgestaltet. Für die meisten Aktionen gibt es selbstverständlich eine dafür vorgesehene Taste. Lediglich wenn ihr das Schwert schwingen wollt, greift die Bewegungssteuerung der Remote. Manchmal kann dies jedoch recht nervig werden, denn leider wird nicht jedes Kommando so erkannt, wie es eigentlich gedacht ist. Dies führt nicht nur zu Unmut, sondern einigen Fehlversuchen. Denn manchmal bremst Sonic sogar ab, obwohl er weiterlaufen soll. Dies kostet zudem wertvolle Zeit und verbreitet auch eine gewisse Unlust bei den Spielern – Insbesondere, da dies keinesfalls des Könnens geschuldet ist.