Shantae: Costume Pack DLC REVIEW

Obwohl WayForward den vierten Teil ihrer Shantae-Reihe bereits mit zwei DLCs gemolken haben, wurde ca. 4 Monate später, also am 10. April 2018 um genau zu sein, ein dritter DLC nachgeschoben. Dieser nennt sich „Shantae: Costume Pack“ was suggeriert, dass es sich hierbei nur um eine Sammlung alternativer Kostüme für unsere Halb-Djinn-Heldin handelt. Doch weit gefehlt, denn die drei Kostüme die hier zur Verfügung gestellt werden kommen mit neuen Fähigkeiten bzw. Spielmodi daher, was den Spieler motivieren soll die altbekannten Levels und Bosse erneut anzugehen – nur eben mit neuen Skills. Die neuen Modi nennen sich Ninja Mode, Beach Mode und Officer Mode.

Jetzt neu!: Mit dummen Alibi-Stories

Ein Ärgernis im Shantae: Costume Pack sind die dämlichen Alibi-Stories, welche in den drei Spielmodi hingeschmiert wurden. Die Handlungen der letzten beiden DLCs wurden noch ins Hauptspiel verwoben. Dieses mal sparte man sich die Mühe und gibt irgendeinen Dünnpfiff von sich, der es auch nicht wert ist, dass man näher darauf eingeht, weswegen ich dazu auch kein weiteres Wort verlieren werde. Ganz schwach, WayForward!

Leider orientiert sich das Costume Pack auch noch an der spartanischen Präsentation von „Friends to the End.“ Eine Hubworld oder eine Levelkarte gibt es hier nicht. Abgeschlossene Level(abschnitte) können über eine schnöde Tabelle angewählt werden. Dies macht aber nur Sinn, wenn man die optionalen Sammelobjekte in Form der altbekannten blauen Dream Squids (Ninja und Beach Mode) oder flüchtiger Sträflinge (Officer Mode) einsackt. Da es aber auch hier keine Metroidvania-Elemente gibt, lohnt sich das nur für Achievement-Jäger und Perfektionisten. Natürlich bedeutet der Wegfall der Metroidvania-Elemente auch, dass man hier mit 3 Herzen Lebensenergie durchkommen muss, was den Schwierigkeitsgrad ganz schön nach oben treibt.

Mit dabei ist auch wieder das Level-Up-System via gesammelter Edelsteine. Wie gehabt, kann man bis auf Stufe 4 hochleveln, um die Leistung und/oder Geschwindigkeit der jeweiligen Waffe zu steigern. Durch eingesteckte Treffer verliert man jedoch ein paar Edelsteine, weswegen man auch runtergestuft werden kann. Aber genug davon. Gehen wir jetzt auf die speziellen Mechaniken der Kostüme bzw. Spielmodi ein.

Drei neue Spielmodi

Ninja Mode: Shantae kann jetzt schnell rennen, sich an Wänden festhangeln, Wandsprünge vollführen und sogar bis zu einem geringen Grad in alle Richtungen teleportieren. Gekämpft wird mit Schwert und Shuriken. Letztere verbrauchen magische Energie. Durch die hohe Spielgeschwindigkeit und die neuen Moves macht dieser Modus überraschend viel Spaß.

Beach Mode: Shantae kann eine Seifenblase um sich aufbauen, um mit dieser eine gewisse Zeit lang nach oben zu schweben und somit Platforming-Passagen zu umgehen. Vorsicht ist jedoch geboten, denn eine Kollision bringt die Seifenblase zum platzen. Gekämpft wird mit Shantaes regulärer Haarpeitsche und einem Strandball. Letzterer verbraucht magische Energie und funktioniert genauso wie der Superball aus Super Mario Land (also mit Flug im 45°-Winkel und Abprallmechanik). Anders als die anderen Modes hat der Beach Mode jedoch ein heftiges Downgrade: Ein Zeitlimit in Form eines drohenden Sonnenbrands. Ihr müsst immer wieder Sonnencreme-Flaschen einsammeln oder ins Wasser springen, um den Sonnenbrand-Timer abzuwürgen. Vor allem in den Bosskämpfen ist diese Mechanik echt ätzend. Dieser Modus ist der schwerste von allen (sogar schwerer als Friends to the End). Wer sich reinhängt wird zwar auch diesen Modus knacken, aber statt Spielspaß sollte man sich auf Stress und Frust einstellen.

Officer Mode: Hier bekommt Shantae die sogenaqnnte Switch-Mechanik aus WayForwards Puzzle-Platformer-Reihe „Mighty Switch Force.“ Per Knopfdruck könnt ihr Blöcke aus bzw. in den Hintergrund hineinschieben, um somit Platformen bzw. Durchgänge zu schaffen, oder auch Gegner zu beseitigen. Die Mechanik ist derart aufgebaut, dass man oftmals aus den Sprung heraus die Switch-Mechanik handhaben muss, was trickreich sein kann, aber sehr schnell in Fleisch und Blut übergeht und dann sehr viel Spaß macht. Für den Kampf bekommt Shantae eine Energiewumme an die Hand, welche bei höheren Edelstein-Stufen auch einen Spreadshot offenbart. Es gibt jedoch auch Downgrades. Shantae kann in diesem Modus nicht mehr ducken oder schwimmen. Das tut dem Spielspaß aber nur einen geringen Abbruch. Der Officer Mode ist mein persönliches Highlight in diesem DLC. Er motiviert dazu die Mighty Switch Force-Reihe auf die Steam-Wunschliste zu packen.

Pro & Kontra

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Pros
  • Ninja Mode und Officer Mode machen Spaß
  • Officer Mode hat mich tatsächlich dazu gebracht Mighty Switch Force auf die Steam-Wunschliste zu setzen

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Cons
  • Noch mehr Levelrecycling
  • Dumme Alibi-Storys für die neuen Spielmodi
  • der Beach Mode ist zu anstrengend

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Spiel Bewertung
Singleplayer
64
64
-
Multiplayer

FAZIT

Unterm Strich ist also auch das Costume Pack ein solider DLC. Der vergeigte Beach Mode wird durch den flotten Ninja Mode und den verspielten Officer Mode ausgeglichen. Trotzdem ist es unmöglich hier eine gute Wertung zu geben. Zum einen wurden die Levels und Bosse von Shantae: Half-Genie Hero nun wirklich zu oft recycelt, und zum anderen erhält die bereits aus „Friends to the End“ schwächelnde Präsentation einen weiteren Tiefschlag. Dieses mal gibt es keine vernünftige Handlung mehr, sondern nur noch hirnverbrannten Alibi-Kram, der selbst für Platformer-Verhältnisse bemerkenswert minderwertig ausfällt. Stehen einem diese Modi als Teil der „Ultimate Edition“ zur Verfügung, kann man durchaus reinspielen. Für einen separaten DLC-Kauf als Zusatz zum Hauptspiel ist das Costume Pack jedoch nicht zu empfehlen. Da sind die 7,99 € anderswo besser angelegt.

- Von  Volker

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