Senran Kagura: Estival Versus REVIEW
Das Senran Kagura Franchise ist zwar noch relativ jung, aber es kamen in den letzten Jahren schon einige Spiele für den Nintendo 3DS oder die Playstation Vita auch bei uns im Westen raus. Wir haben der Serie beim Release von Senran Kagura 2: Deep Crimson für den 3DS auch schon mal einem Test unterzogen. Die Spiele machten zwar eine Menge Spaß, doch fühlten sich immer etwas eingeschränkt an, durch die Limitierungen des Handhelds. Doch mit dem neusten Ableger Senran Kagura: Estival Versus springt das Franchise auf die Playstation 4, um die Möglichkeiten einer leistungsstärkeren Konsole zu nutzen.
Ein Ninja-Strandfest
Senran Kagura: Estival Versus ist das siebte Spiel der Serie und soll als Sequel zu dem Vorgänger Shinovi Versus gelten. Die Story dreht sich um ein Strandfest verschiedener Shinobi Schulen mit dem Namen Kagura Millennium Festival. Bei diesem Festival werden verstorbene Shinobi geehrt und die Geister dieser, die im Tod keinen Frieden fanden, werden zur Ruhe gebettet. Zwar mag die Geschichte ziemlich simpel sein, doch sie passt perfekt zur Serie.
Das Franchise ist wohl in erster Linie nicht nur für actionreiches Gameplay in Form des Beat’em up und Hack n‘ Slay Genres bekannt, sondern für die Unmengen an Fan-Service, welchen man im Spiel wiederfindet. Natürlich gibt es in Estival Versus auch wieder massig Fan-Service und der Strand Schauplatz gibt eine perfekte Grundlage dafür, vollbusige Ninja-Mädchen in Bikinis kämpfen zu lassen. Der wiederkehrende Humor kann an dieser Stelle ein wenig abgestanden wirken, wie zum Beispiel eine gewisse Besessenheit mancher Charakter, aber das Spiel bietet noch reichlich urkomischer Momente bei den Interaktionen zwischen den verschiedenen Charakteren. In Senran Kagura: Estival Versus gibt es 34 verschiedene Charaktere – dementsprechend fünf mehr als im Vorgänger.
Die Gameplay-Formel war in allen Vorgänger nahezu gleich und man kämpfte sich als eines der Shinobi-Mädchen durch Horden von Gegnern. Senran Kagura: Estival Versus bringt durch eine größere 3D-Umgebung mehr Möglichkeiten mit der neuen Hardware, die Serie grafisch und Gameplay-technisch zu neuen Höhepunkten zu verhelfen.
Ein Sprung auf die Heimkonsole
Wie schon zuvor erwähnt, befinden sich die meisten Areale in denen man kämpft an einem Strand, der einfach nur herrlich aussieht und noch besser in den animierten Zwischensequenzen rüberkommt. Der Sand und das Wasser haben knallige Farben und passen perfekt zu den im Anime-Stil gehaltenen Charakteren. Bei großen Massen von Feinden zeigt sich auch die bessere Performance, die man von der Heimkonsole bekommt, und das Spiel läuft um einiges besser. Neben dem Strand gibt es noch zwei weitere Areale, die aber nur relativ kurz auftauchen. Zwar sehen die anderen Umgebungen auch sehr gut aus, doch man merkt, dass der Strand die Hauptumgebung sein soll. Die einzige Enttäuschung liegt hier in der Menge der Wiederholungen der Abschnitte, denn an manchen Stellen wäre er schön gewesen zumindest einige verschiedene Bereiche des Strands zu sehen, anstatt immer dieselben.
Die meisten Senran Kagura Spiel benutzen ein actionreiches Hack ’n‘ Slash Gameplay, das nach einiger Zeit zwar etwas repetitiv werden kann, doch unabhängig davon immer einen riesen Spaß machen. Man ist der Gameplay-Formel auch in Estival Versus wieder treu geblieben, doch hat ein paar neue Feinheiten und Verbesserungen eingebaut. Das Combo System war nie wirklich kompliziert, aber eine Combo aufzubauen fühlt sich flüssig und natürlich an.
Eine der besten Neuerungen sind die elementaren Bomben, die man in dem Schlachtfeld finden kann und dann gegen Feinde einsetzen kann. Trifft man einen Gegner mit solch einer Bombe, so verursacht sie eine Vielzahl von verschiedener Status-Effekte, wie z.B. Eis und Feuer. Die kreativen Finisher sind auch eine nette Funktion, denn man kann den Charakteren einige urkomische Finishing-Moves hinzufügen.
Einzigartige Charaktere?
Die Senran Kagura Serie hat in der Vergangenheit immer einen guten Job gemacht, um die vielen Charaktere voneinander unterscheidbar zu machen, aber in Senran Kagura: Estival Versus hat man das Gefühl, das Sie jetzt viel einzigartiger sind: Zum Beispiel fühlen sich nun auch die verschiedenen Waffen im Kampf auch verschieden an. Durch die Unterschiede der Charaktere, möchte man dann doch mal jeden Charakter gespielt haben, um zu sehen, ob eben dieser schneller ist oder dieser vielleicht mehr Kraft hat.
Während die Mehrheit des Spiels aus Solo-Kämpfen besteht, gibt es auch eine Reihe von Missionen, bei denen andere Charaktere uns helfen durch die Horden von Gegnern zu gelangen. Allerdings ist die KI unserer Helfer eher lustlos und die meiste Zeit stecken Sie mehr Schaden ein, als sie austeilen. Deshalb fühlt es sich in den Team-Missionen auch nicht wirklich anders an als in den Solo-Missionen und man schnetzelt sich hauptsächlich alleine durch die Horden.
Story und Langzeitmotivation
Unbestritten ist der Kern von Senran Kagura: Estival Versus der Story-Modus, welcher drei verschiedene Pfade enthält. Der erste Pfad ist das Kagura Millennium Festival, welcher auch die Hauptgeschichte des Spiels ist. Das Fest und die Geschichte finden über acht Tage statt und man wechselt stetig zwischen der großen Auswahl an Charakteren hin und her. Außerdem kann man in der Hauptstory sogenannte Shinobi-Mädchen-Herzen Missionen freischalten, indem man bestimmten Level durchspielt. Diese Missionen bieten dann noch einmal die Möglichkeit, tiefer in die Geschichte der einzelnen Shinobi-Mädchen einzutauchen. Als Drittes und Letztes gibt es dann noch die Spezial-Missionen, die eigentlich nur simple Kämpfe gegen andere Shinobi-Mädchen sind.
Auch in Sachen Langzeitmotivation gibt sich das Spiel einige Mühe, denn mit den einstellbaren Schwierigkeits Optionen bekommt man noch mal einen kleinen Schub an Motivation nochmal zu spielen. Außerdem bietet das Spiel viele freischaltbare Sachen, die man durch regelmäßiges Spielen erhält. Wahrscheinlich kommen auch noch, wie bei den Vorgängern schon, einige DLC’s für das Spiel raus. Es gibt auch einen in-Game Shop, in dem man mit der spieleigenen Währung bezahlt. Hier kann man Dinge wie Outfits und Frisuren oder Videos und Musik-Tracks erwerben. Das Problem bei diesem Shop ist die fehlende Möglichkeit sich die Sachen in der Vorschau anzugucken. Da man ja nur begrenzt Geld hat, will man sich natürlich die Sachen auch anschauen, bevor man sie bezahlt. Man muss also einfach etwas kaufen und hoffen, dass es etwas ist was man wollte, egal ob es sich um ein Outfit, Frisur oder Accessoire handelt.
Nachdem man Sachen freigeschaltet oder erworben hat, kann man jeden der Charakter in den Umkleide-Raum nehmen. Diese Funktion ist genau was man von der Senran Kagura Reihe erwartet und man hat die Möglichkeit jedes einzelne Outfit der einzelnen Stufen im Kampf auszuwählen. Man kann sich hier leicht verlieren und dann doch schnell einige Zeit mehr mit den vielen Charakteren und Outfits zubringen, als man wollte.