Project Hospital REVIEW

Rund zwei Monate nach der Veröffentlichung des humorvollen Krankenhaus-Simulation Two Points Hospital, ist nun eine weiterer Ableger des Genres erschienen. Project Hospital aus dem tschechischen Entwicklerstudio Oxymoron Games gibt es einen Einblick in die Welt eines realistischen Krankenhauses. Im Vergleich zu Two Point Hospital setzt man hier eher auf mehr Realismus und Krankheiten, die uns im Alltag jederzeit begegnen können. Doch kann Project Hospital auch auf Dauer unterhalten oder wird der Alltag im Krankenhaus schnell träge? Wir klären Euch in unserem Test auf.

Der Nächste bitte…

In Project Hospital übernehmt ihr die Leitung eures eigenen Krankenhauses, in dem ihr zahlreiche Patienten behandeln und möglichst für positive Finanzen sorgen müsst. Doch bevor ihr euch in eines der sechs unterschiedlichen Szenarien stürzt, solltet ihr zunächst die Einführung in die Grundmechaniken des Spiels spielen. Denn hier erhaltet ihr wichtige Tipps, wie ihr euer eigenes Krankenhaus optimal leitet.

Nachdem die ersten Patienten im Wartezimmer Platz genommen haben, dürft ihr entscheiden, ob ihr den Patienten selbst behandeln möchtet oder dies ein angestellter Arzt durch die KI übernehmen soll. Wir wollen natürlich selbst Doktor spielen und schauen uns den Patienten im Behandlungszimmer genauer an. Zu Beginn der Untersuchung wissen wir nur sehr wenig über Symptome und Anzeichen einer bestimmten Krankheit. Doch nachdem wir den Patienten befragt und einige Tests durchgeführt haben, können wir eine sichere Diagnose stellen und das richtige Medikament verabreichen. Zu Beginn haben wir es mit eher leichten Krankheiten wie Heuschnupfen oder Grippe zu tun, später warten auch Patienten mit weitaus komplizierteren Fällen auf euch.

Durch das Freischalten von neuen Räumen, kommen auch weitere interessante Untersuchungsmöglichkeiten sowie Krankheiten eurer Patienten hinzu. Habt ihr den Röntgenraum repariert, so werdet ihr schnell einen Fall von Skoliose vorfinden, welche schon etwas hartnäckiger zu bekämpfen ist. Aber auch dieser Patient wird bald nur noch den Akten angehören und wir freuen uns über  ärtzliche finanzielle Mittel. Und so werdet ihr im Laufe des Spiels zahlreiche Räume wie beispielsweise die Notaufnahme oder Neurologie sowie Kardiologie freischalten und das Krankenhaus wächst und wächst.

Fummeliger Aufbau

Neben den Szenarien, in denen ihr gewisse Vorgaben erfüllen müsst, dürft ihr euch natürlich auch im Sandbox-Modus austoben, in dem ihr euch eure eigenen Ziele setzen dürft. Hier startet ihr erstmal mit einem leeren Gebäude, in dem ihr selbst noch eure eigenen Räume bauen und einrichten müsst. Doch leider macht dieser Teil des Spiels weitaus weniger Spaß als das Behandeln der Patienten. Das liegt vor allem an der hakeligen Steuerung und einigen Problemen beim Einrichten. Solltet ihr euch während des Bauens einmal ein wenig verzettelt haben, so ist es sehr kompliziert, euren Plan umzukrempeln, da ihr einzelne Objekte wie beispielsweise einen PC nur sehr umständlich umsetzen dürft. Hier hätten wir uns benutzerfreundlichere Interaktionen gewünscht.

Neben den Behandlungen und der Einrichtung eures eigenen Hospitals, müsst ihr euch in Project Hospital auch um euer Personal kümmern. Dieses könnt ihr über die Arbeitsagentur einstellen, allerdings darf man hier auch nicht die Ausgaben zu stark ansteigen lassen. Ein gutes Management-Gefühl ist sehr wichtig, damit die Balance zwischen Qualität der Mitarbeiter und dem Budget einigermaßen passt.

Interessanter 2D-Look der überzeugt

Die Krankenhaus-Simulation Project Hospital des tschechischen Entwickler Oxymoron Games hat schon ihre Eigenheiten, erinnert aber dennoch sehr stark an das 1997 erschienene Theme Hospital. Dies ist aber vielleicht sogar ein guter Schachzug, denn der Titel war seinerzeit recht beliebt. Die Übersichtlichkeit ist gegeben und die Animationen wirken weich und geschmeidig. Natürlich hätte man sich auch für 3D-Modelle entscheiden können, dennoch finde ich, dass das Spiel seinen ganz eigenen Charme durch den comichaften Look hat.

Der Sound ist nett anzuhören. In minimalistischer Klangkulisse bekommt man die typischen Geräusche eines Krankenhauses bzw. einer Klinik um die Ohren. Es ist stimmig, verankert sich aber nicht nachhaltig im Kopf. Inwieweit dies Kritik ist, muss jeder Spieler für sich herausfinden. Schnelle oder gar fordernde Musikstücke wären aber auf jeden Fall deplatziert gewesen.

Im Vergleich zu Beta-Version sind neben der englischen Sprachausgabe nun auch unter anderem eine deutsche Version in den Optionen verfügbar, worüber wir uns besonders freuten, da besonders medizinische Begriffe nicht jedem in fremder Sprache geläufig sind.

Die Steuerung ist schnell erlernbar. Solche Spiele gehören sowieso mit Tastatur und Maus gespielt. Eine schnelle Menüanwahl, wenige Klicks, um Befehle an das Personal weiterzutragen und ein paar Fenster bestätigen, schon ist alles unter Kontrolle. Das ist kinderleicht und macht das Spiel für alle ohne Probleme zugänglich. Damit hat die Endversion von Project Hospital gegenüber der Beta keine Experimente mehr gewagt.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
74
74
-
Multiplayer

FAZIT

Project Hospital ist ein interessanter Ableger der Krankenhaus-Simulationen und kann in einigen Punkten sogar mit dem großen Konkurrenten Two Points Hospital mithalten. Besonders wenn ihr ein Spiel sucht, welches mehr auf den Realismus setzt, als auf humorvolle Unterhaltung, könntet ihr einen Glücksgriff landen. Einzig die weniger gute Umsetzung des Aufbaus eures Krankenhauses sowie die bisher noch überschaubaren Missionen, könnten euch ein wenig des Spielspaßes rauben. Dennoch sollten Fans unbedingt einen Blick riskieren.

- Von  Christian

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