Power Rangers Super Megaforce REVIEW
Die Power Rangers hatten vor mehr als 20 Jahren ihr Debüt im deutschen Fernsehen und begeistern nun schon die nächste Generation von Fans. Dabei hat sich die Serie immer weiter entwickelt, die sich gleichzeitig von Szenen aus der japanischen Super Sentai Reihe bedient. Und was erfolgreich ist, bekommt natürlich auch seine Versoftung, mit der sich die Staffel der Power Rangers Super Megaforce in den Fokus stellt, die auf einen Piratenlook setzt. Das Bandai Namco genau hier zugreift, birgt noch einen weiteren Vorteil, denn jene Superhelden haben die Gabe, sich in alle Power Rangers der Vergangenheit zu morphen. Somit treffen indirekt die bisherigen Staffeln wieder zusammen und werden auch in dem Spiel nicht vernachlässigt.
Möge die Power mit euch sein
Doch trotz des Potenzials der 20. Staffel bleibt die Umsetzung doch eher karg und ihr durchlauft lineare Level, die leider kaum Vielfalt bieten. Noch bevor es aber losgeht, dürft ihr einen von sechs Power Ranger Super Megaforce Helden erwählen und zudem noch einen Begleiter festlegen, der euch durch den jeweiligen Level begleitet. Jeder der sechs Ranger verfügt über eine Nah- sowie Fernwaffe, mit den es den Gegnern an den Kragen geht. Ebenso darf ein Superangriff aufgeladen werden, der dem Kontrahenten ordentlich einheizt. Eigentlich auch nicht unbedingt fordern, besteht die Schwierigkeit nur darin, auf gleicher Höhe die Treffer zu landen und selbst keine abzubekommen.
In dem immer gleichen Prinzip durchlauft ihr die Welten, die jeweils in 6 Stages unterteilt sind. Doch bevor ihr euch in die Schlacht stützt, dürft ihr euch noch die Schwierigkeitsstufe auswählen, sie von sehr leicht, über leicht, mittel bis hin zu schwer reicht. Gleichzeitig wird in jedem Grad der Schwierigkeit der Highscore ausgewertet, der sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt, wie die benötigte Zeit, den erlittenen Schaden sowie die Kombotreffer. Gleichzeit sind in den jeweiligen Arealen Münzen gut verteilt, die ihr abseits der Story in einem Shop einlösen könnt, um gewisse Faktoren zu verstärken oder den Level zu erhöhen.
Der Level erhöht sich aber auch durch die dutzenden Kämpfe, den ihr leider nicht ausweichen könnt. Sobald die Gegner auftauchen, werdet ihr von einer Barriere umschlossen, die erst wieder weicht, wenn der Abschnitt bereinigt ist. Nebenher kämpft ihr euch an Kakteen und Lava vorbei, währenddessen euer Begleiter alles unbeschadet mitnimmt und nur durch Treffer der Feinde an Lebensenergie verliert. Ist der jeweilige Level dann erfolgreich abgeschlossen, werden die Punkte zusammengezählt und in einem Balken aufgerechnet, der im gefüllten Zustand eurem erwählten Rangers die nächste Stufe zuteilwerden lässt. Das heißt, mit jedem Aufstieg werdet ihr stärker und gegenüber gegnerischen Angriffen robuster. Dennoch werdet ihr euch mit dem Gedanken anfreunden müssen, die leichteren Welten des Öfteren zu besuchen, um eure Helden in den Attributen zu verbessern, da der Schwierigkeit selbst im leichten Modus schnell heranzieht.
Megazord und Endgegner
Wer fleißig die Staffeln geschaut hat, der weiß, dass nach den obligatorischen Gegnern, der Endboss nicht mehr fern ist. Und so dürft ihr jenen Obermotz in der fünften Stage jeder Welt vertrimmen. Leider versucht man auch hier nicht unbedingt auf Abwechslung zu setzen, was den Kampf unheimlich erleichtert aber gleichzeitig auch traurig stimmt. Sofern ihr dann in den sechsten und letzten Abschnitt wechselt, kommt endlich euer Megazord zum Einsatz. Der aus mehreren Zords geschaffene Kampfroboter tritt nun gegen das Monster an, welches neue Größe erlangt hat. Dabei dürft ihr euch entscheiden, ob ihr den Q-Rex-Megazord des silbernen Rangers nutzt oder euer Leben dem Legendären Megazord in die Hände gebt. Das Prinzip bei beiden ist identisch. Mittels Touchscreen steuert ihr die Fäuste des gigantischen Helfers oder setzt einen Feuerball frei. Ist dann die Lebensenergie des Monsters am Ende, dürft ihr noch die ultimative Attacke einsetzen, die ihr durch schnelles Antippen auf dem entsprechenden Feld aufladet. Dürft ihr den Kampf als gewonnen verbuchen, wird als Dank der Highscore ausgewertet. Und danach geht es auch schon in die nächste Welt, die in der sechsten Stage abermals mit dem Megazord auftrumpft.
Leider ist das mögliche Potenzial damit aber noch nicht ausgeschöpft, denn zurück in Super Nintendo Zeiten, haben die Lizenzen weit aus mehr geboten. So durfte man als Teenager die ersten Schauplätze befrieden und verwandelte sich später in einen Power Ranger. In der Adaption von Power Rangers Super Megaforce ist diese Möglichkeit leider nicht geboten und stattdessen besinnt man sich darauf, dass die Helden sich in vergangene Rangers morphen können. Leider muss man jene erst durch bestimmte Gegebenheiten freispielen, was sehr viel Zeit beansprucht. Dafür haben einige von ihnen besondere Gaben, die in gewissen Arealen gefordert werden und neue Inhalte freilegen.
Wer sich dann tapfer durch die Welten kämpft, viele Gegner vertrimmt und auch diverse Goldpokale verzeichnet, darf später auf die Auswahl von gesamt 30 Power Rangern setzen. Zwar sind somit nicht alle Staffeln komplett vertreten, dafür gibt es aber zumindest das komplette Repertoire der Mighty Morphin Power Rangers, inklusive weißen und grünen Ranger freizuschalten. Aber auch Zeo, In Space, Turbo, Lost Galaxy, Ninja Storm, Wild Force, Samurai sowie all die anderen sind mit mindestens 2 Helden vertreten. Damit werden insbesondere Fans belohnt, die sich den doch sehr langweiligen Leveln immer und immer wieder stellen.
Power is on?
Dass man von der Technik keine Wunder bei einem Lizenzprodukt verlangen kann, sollte längst klar sein. Dennoch haben die Power Rangers Super Megaforce gegenüber älteren Adaptionen der Mighty Morphin Power Rangers für das Super Nintendo nicht viel Vorsprung. Die Grafik ist schlicht gehalten und die Schauplätze strotzen vor Trostlosigkeit. Zwar versucht man einen 3D-Effekt durch mehrere Ebenen zu schaffen, dies misslingt aber völlig. Selbst auf den Tiefeneffekt, der den Nintendo 3DS auszeichnet, wurde gänzlich verzichtet. Und auch die Musik spielt keine größere Rolle und fällt ebenso dem immer gleichen Szenario zum Opfer. Dafür hat sich Bandai Namco mit der Lokalisation mühe gegeben und zumindest die Bildschirmtexte in das deutsche Wort gefasst.
Der Steuerung kann man keinen großen Vorwurf machen, denn sie erfüllt ihren Zweck, wenngleich ich mir gewünscht hätte, den Touchscreen des Handhelden mehr einzubeziehen. Hauptsächlich dient dieser dazu, den automatisierten Mitstreiter auf Nahkampf, Distanz oder Ausgeglichenheit anzupassen. Zudem könnt ihr eure Lebensanzeige mit dem zugehörigen Item wieder füllen und per Stylus auch einen besonderen Angriff starten, sofern dieser freigegeben ist.