MotoGP 19 REVIEW
Denkt man an die Königsklasse im Motorsport, denkt man zunächst an die Formel 1. Wenn es um Motorsport auf vier Rädern geht, trifft dies auch absolut zu. In der Welt der Motorräder ist allerdings die MotoGP die Königsklasse und einer ihrer größten Stars ist die Legende Valentino Rossi. Sein Debüt gab der „Doctor“ 1996! Über 380 Starts, 115 Siege, über 200 Podiumsplätze und 9 WM Titel! Mittlerweile ist der „Doctor“ Valentino Rossi 40 Jahre jung und man hat das Gefühl, er würde nicht älter werden. Wenngleich es aktuell nicht so läuft wie gewünscht, ist oft seine Yamaha M1 dafür verantwortlich. Und hier gibt uns Milestone zum Glück selbst die Möglichkeit, uns auf die Yamaha M1 zu schwingen und es virtuell besser zu machen. Denn nun endlich ist mit MotoGP 19, der neuste Ableger der Rennsimulation verfügbar, die auch wieder näher unter die Lupe genommen haben.
Kaltstart
Doch bevor wir uns auf ein Bike schwingen, begrüßt uns zunächst ein aufgeräumtes und übersichtliches Menü. Hier bekommen wir schnell einen Überblick, was uns alles geboten wird. Und das ist eine Menge! So haben wir unter anderem die Möglichkeit, eine Karriere zu starten. Selbstverständlich in der Moto3 angefangen, kämpfen wir uns bis an die Spitze der MotoGP. Das alleine fesselt zwar schon viele Stunden vor dem TV, ist aber nur ein kleiner Teil der optionalen Möglichkeiten. Denn alternativ dürfen wir auch ein schnelles Grand Prix Wochenende starten. Auf Wunsch mit allen oder nur einzeln ausgewählten Sessions, ist uns dabei frei überlassen, ob wir in der Moto3, Moto2, MotoGP oder gar den RedBull Juniors Cup unseren Start finden.
Gleichzeitig wird es in MotoGP 19 ermöglicht, eine ganze Meisterschaft zu spielen. Diese unterscheidet sich von der Karriere darin, nicht mit unserem eigenen Fahrer, sondern mit einem unserer MotoGP Stars zu spielen. Wer auf Karriere, Meisterschaft oder Grand Prix Wochenenden wiederum keine Lust hat, kann auch das Zeitfahren auswählen. Und die Historiker unter euch dürfen sogar die Geschichte der MotoGP nachspielen. Hier gibt es einige Herausforderungen aus der Vergangenheit, die ihr bewältigen müsst.
Weitläufige Möglichkeiten
Doch nicht nur für Solo Spieler ist etwas geboten. Ferner gibt es selbstverständlich auch einen Online Modus, wo ihr die Möglichkeit habt, euch mit Spielern aus der ganzen Welt zu messen. Und damit nicht genug, denn sogar einen E-Sports Modus gibt es, der insbesondere Profis auf den Asphalt lockt.
Solltet ihr gerade keine Lust auf Rennen haben, besteht die Möglichkeit, euch im Editor auszutoben. Nicht nur euren eigenen Fahrer, sondern gar euer eigenes Helmdesign darf kreiert werden. Und das ist ein Feature, welches ich schon seit Jahren für die Formel 1 Games fordere! Hier kann man viel Zeit verbringen, viel austesten und immer wieder neue Optiken erschaffen. Selbst die eigene Startnummer oder sein persönliches Logo lassen sich designen. In Bezug auch Umfang gibt es dementsprechend kaum offene Wünsche.
Aber gehen wir nun in die Box zu unserem Bike und schauen einmal, was uns das Spiel in Sachen Simulation zu bieten hat. Und hier gibt es eine, wie ich finde, ausgewogene Mischung aus Simulation und Arcade. Auf der einen Seite habt ihr die Möglichkeit, euch euer eigenes Setup Stück für Stück selber zu erarbeiten – Federweg, Bremskraftverteilung, Getriebeübersetzung oder welche Reifenmischung. Dies sind nur wenige Beispiele für das, was euch erwartet. Wer allerdings darauf keine Lust hat, der darf hier auf einen Setup Assistenten zurückgreifen. Teilt dem Assistenten mit, wo es bei eurem Fahrverhalten mangelt, wie beispielsweise beim Kurvenausgang bezüglich der Stabilität. Benennt ihr das Problem wie „Nervöses Heck bzw. Flattern“ gibt euch der Assistent Setup Vorschläge, um dies zu beheben. Klickt ihr auf „bestätigen“, müsst ihr nichts weiter berücksichtigen und könnt sofort auf der Strecke in die Vollen gehen.
Fahrgefühl und mehr
Auf der Strecke angekommen, macht MotoGP 19 eine wirklich ordentliche Figur. Alle Motorräder fühlen sich unterschiedlich an und man bekommen ein Gefühl dafür, wo die jeweiligen Eigenschaften einer Honda RC213V gegenüber einer Ducati Desmo oder Yamaha M1 liegen. Auch fühlen sich Moto3, Moto2 und MotoGP komplett unterschiedlich voneinander an. Spielt man wiederum einige Herausforderungen aus der Vergangenheit und steuert zum Beispiel eine Repsol Honda aus den 90er Jahren ohne Board Elektronik oder Traktionskontrolle, spürt man die 500ccm Biester in ihrer freien Wildbahn.
Wenn wir uns nun der Technik widmen, dann kommen hier auch die wenigen negativen Punkte zum Vorschein. Grundsätzlich sei gesagt, MotoGP kommt technisch solide daher und ist keine Enttäuschung! Aber schauen wir uns das einmal im Detail an. Man versucht MotoGP wieder in einem TV Format zu präsentieren. Dabei begleitet der Kommentator Christian Brugger die einzelnen Sessions mit einigen Kommentaren. Grundsätzlich ist das eine tolle Idee und soll auch TV Feeling vermitteln, jedoch wiederholen sich seine Sätze zu häufig! Gefühlt wurden nur 20 Sätze im Tonstudio eingesprochen und das ist viel zu wenig. Lieber Herr Brugger, ich möchte im Qualifying 2, wenn ich fünf Minuten vor dem Ende an die Box komme, um einen letzten frischen Satz Reifen zu holen, nicht noch einmal mein Setup überarbeiten. Das sind die gleichen Kommentare, wie im freien Training. Hier hätte ich mir mehr individuelle Vielfalt gewünscht, was zudem den Charakter einer Simulation stärkt. Der Sound ist ansonsten wirklich gut. Die Motorräder hören sich unterschiedlich an und vermitteln eine gute Atmosphäre.
Grafisch gibt es Licht und Schatten. Die Motorräder und Fahrer sehen grundsätzlich wirklich gut aus, nur laden einige Texturen erst Sekunden später nach. Und auch in Bezug auf Weitsicht merkt man schnell, dass am Horizont Detailarmut herrscht. Okay, im Rennen selbst fällt es nicht unbedingt auf, sollte aber erwähnt werden. Dafür sehen wiederum die Regen Effekte wirklich klasse aus, was gleichzeitig heißt, es gibt verschiedene Wetterlagen zu bewältigen!
Was hingegen wirklich nervig sein kann ist die Ladezeit! Diese stellt zwar keine Rekorde auf, für Spieler, die nur mal schnell ein paar Runden drehen wollen, kann es aber absolut nervig werden.
Video-Review
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- Vielfältige Optionen
- Kreativer Editor
- Bikes aus verschiedenen Epochen
- Individuelles Fahrverhalten beachtet
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- Grafische Details laden nach
- Lange Ladezeiten
- Zu wenige verschiedene Sätze beim Kommentator
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Pro & Kontra
- Vielfältige Optionen
- Kreativer Editor
- Bikes aus verschiedenen Epochen
- Individuelles Fahrverhalten beachtet
- Grafische Details laden nach
- Lange Ladezeiten
- Zu wenige verschiedene Sätze beim Kommentator