Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin REVIEW

Ich gebe zu, dass ich Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin seit dem Erscheinen der Nintendo Switch-Version besitze. Allerdings habe ich damals nicht mehr als zwei Stunden gespielt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Fortsetzung eher wie ein DLC zum ersten Teil anfühlt. Woher soll ich aber nach 2 Stunden wirklich wissen, ob der Nachfolger nicht doch viel mehr zu bieten hat, um mich bei Laune zu halten. Um mich selbst unter Druck zu setzen, genügend Spielzeit in Monster Hunter Stories 2 zu investieren, um eine faire Bewertung abgeben zu können, habe ich mir die PlayStation 4 Version noch einmal näher angeschaut. Ob das Gefühl trübt?

Die Kämpfe

Das Sequel führt euch erneut in die Rolle eines Monster-Riders ein, den ihr vorab optisch anpassen dürft. Im Gegensatz zu der Monster Hunter-Reihe geht ihr nicht alleine auf die Jagd, sondern werdet durch gezähmte Monsties begleitet. Mit dem ersten erhaltenen Ei geht die Geschichte auch schon los, die aber durch ihre Austauchbarkeit kaum Beachtung findet. Im Schlepptau mit dem ersten Begleiter, gehen auch schon die Problem los, die euren Einsatz erfordern.

In rundenbasierten Kämpfen legt ihr euch mit jedweden Bestien an, die selten alleine aufkreuzen. Das Kampfsystem setzt auf das Schere-Stein-Papier-Prinzip. Geschwindigkeit schlägt Stärke, Technik setzt sich gegen Geschwindigkeit durch, unterliegt aber wiederum Stärke. Sofern ihr also die Angriffsmuster eurer Kontrahenten kennt, sind die Siege in greifbarer Nähe. Denn wer wirklich auf seine Gegner achtet, wird es selten schwer haben, eine Konfrontation zu überstehen. Wer den ersten Teil bereits gespielt hat, wird sich sehr schnell in die gängige Mechanik hineinfinden. Dies gilt auch für die Interaktion mit euren tierischen Begleitern, die so manche Vorteile einbringen. Gleichzeitig nehmen in einem Kampf selbst die Kontrahenten Schaden, wenn sie euch in einem Charakterlevel angreifen, der eurem unterlegen ist.

Um den Rollenspiel-Charakter zu festigen, sind auch nützliche Items im Kampf anwählbar. Möchtet ihr die Bestien mit einer Fassbombe an einer bestimmten Körperregion schwächen? Benötigt ihr Heilkräuter, weil sich euer Lebensbalken dem Ende naht? Müssen negative Statusveränderungen entgegengewirkt werden? Ein Blick ins Inventar kann einen Kampf entscheidend verändern. Sollte all das nicht reichen, um siegreich aus der Konfrontation zu kommen, ist manchmal auch der Wechsel von Waffen von Vorteil. Während einer Runde kann dieses problemlos ausgetauscht werden.

Waffen und Rüstungen

Selbstverständlich bietet auch ein Spin-off unzählige Waffen an. Möchtet ihr mit Schwert und Schild in die Schlacht ziehen? Mögt ihr lieber mit Pfeil und Bogen auf eure Gegner schließen. Fühlt ihr euch mit einem Hammer oder einer Lanze sicherer? Letztlich ist es vonnöten, auch einen Waffenwechsel in Betracht zu ziehen, um die Schwachstellen der Feinde bestmöglich zu bearbeiten.  Da ist es natürlich von Vorteil, dass mit genügend Sammelsurium eurer Arsenal verbessert werden kann. Beim Schmied eures Vertrauens warten unzählige Verbesserungsmöglichkeiten, sofern ihr die geforderten Items im Gepäck habt.

Gleiches gilt für die Rüstungen, die den immer stärker werdenden Bestien nicht lange standhalten. Ein paar Teile der erlegten Monster, evtl. noch einige Erze wie weitere Fundsachen und schon ist eine neue Rüstung fertig oder mit Optimierungen ausgestattet. Dank dieser Aufwertungsmöglichkeiten macht das Jagen und Sammeln richtig Freude und sorgt dafür, immer weitere Kämpfe zu bestreiten und jeden Winkel der Weltkarte abzusuchen.

Level-Up-System und Monsties

Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin ist ein Rollenspiel, das auf altbewährtes setzt. Das heißt, auf ein Level-up-System müsst ihr nicht verzichten. Mit jedem Sieg werden euch Punkte zuteil, die nach und nach dafür sorgen, dass ihr im Charakterlevel aufsteigt und mit verbesserten Attributen in den nächsten Kampf zieht. Dasselbe gilt auch für eure Monsties, die ihr im Schlepptau habt. Selbst wenn der Begleiter nicht aktiv ausgewählt ist, hat er Teilhabe an dem Fortschritt. So ist ein fernerer Monsterwechsel nie lange nachteilig.

Apropos Monsties, dieses haben natürlich den höchsten Stellenwert im Spiel. Um euer Gehege ordentlich zu füllen, bedarf es den Klau von Eiern, aus nicht selten bewachten Nestern. Entführt ihr ein Ei erfolgreich, dürft ihr beim Schlüpfen helfen und das noch unschuldige Wesen als Begleiter auswählen. Jedes der euch zugeneigten Monster hat seine Stärken und Schwächen. Mit ganz eigenen Fähigkeiten könnt ihr zudem Orte erreichen, die sonst unzugänglich wären. Die Story ist jedoch so gestrickt, dass nicht alle Monsties über einen Diebstahl von Eiern zu euch gelangen. Besondere Artgenossen werden euch erst mit dem Fortschritt der Erzählung zuteil.

Der Tagesablauf eines Riders

Inmitten des Tageszyklus bereist ihr mehrere zusammenhängende Gebiete und trefft währenddessen auf Verbündete. Das heißt zugleich, Kämpfe müssen nicht mehr dauerhaft alleine bestritten werden, was manches Match um eine taktische Komponente bereichert. Im Großen und Ganzen wird eine Begegnung aber selten zur Geduldsprobe, es sei denn, ihr trefft auf ein königliches Monster oder einen Bossgegner, die euch natürlich nicht so einfach davonkommen lassen.

Ebnet ihr erneut Gebiete, die ihr bereits erfolgreich hinter euch gelassen habt und trefft auf Bestien, die euch klar unterlegen sind, könnt ihr den Kampf mittels Schultertasten abkürzen und werdet direkt zum Sieger inklusiver Erfahrungspunkte und Items gekürt. Das erleichtert den Aufstieg im Charakterlevel und spart Zeit. Eine Vorspulfunktion ist ebenfalls wieder integriert und spart insbesondere an sich wiederholenden Animationen.

Euer Tag ist aber auch mit Nebenaufgaben gefüllt, die oftmals das Sammeln bestimmter Gegenstände einfordern. Am Jagdbrett können die Missionen optional ausgewählt werden und bringen mit Erfüllung neue Gegenstände und Erfahrungspunkte ein. Oftmals werden diese Sidequests aber nebenher erfüllt, ohne zielstrebig auf die Suche zu gehen.

Im Verlauf des Spiels wird es euch ermöglicht, ein Kräftemessen mit anderen Ridern einzuläuten. Dies ist ferner auch online möglich und streckt das Spiel und einige Spielstunden. Wer jeder Aufgabe nachgeht und auch jedwede Zusammentreffen einfordert, wird Spielzeiten im dreistelligen Bereich erreichen können.

Technik

Monster Hunter Stories konnte 2017 auf dem Nintendo 3DS grafisch sehr überzeugen. Auf einer PlayStation 4 bzw. PlayStation 5 wirkt der zweite Teil einfach nur nett. Das Sequel setzt erneut auf Cel-Shading-Animationen, die zwar völlig ausreichen, aber nicht zum Staunen anregen. Insbesondere die nachladenden Objekte, wie beispielsweise eine Blumenwiese wären aber definitiv vermeidbar gewesen. Auch manche Schatten wirken völlig deplatziert. Allgemein sind die Darstellungen aber flüssig und passend zum gesamten Szenario. Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin will nämlich gar nicht so ernst genommen werden die hauptsächliche Monster Hunter-Reihe. Stattdessen wird mehr mit Witz, Charme und Slapstick versucht eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Und das alleine gelingt schon durch den unterstützenden Felyne, der immer für lustige Momente sorgt. Das katzenartige Wesen wertet die sonst sehr träge Geschichte durch seine pure Anwesenheit bestmöglich auf.

Soundtechnisch ist der zweite Teil mehr in Richtung Minimalismus angehaucht. In bestimmten Regionen ist die begleitende Musik komplett heruntergeregelt. In Kämpfen erhebt sich die Akustik wiederum und macht deutlich, dass ihr erbarmungslosen Bestien gegenübersteht. Der Sound bleibt leider nicht in meinem Kopf verankert, dafür aber die ständige Interpretation von Anstrengung meines Riders, wenn diese nicht auf dem Rücken eines Monsties reitet, sondern selbst läuft. Und freut auch darauf, es gibt natürlich wieder sehr viel zu lesen…

Durch die rundenbasierten Kämpfe ist die Steuerung in vielen Momenten nicht der Hauptfokus. Nur selten müsst ihr auf einen Button raufhämmern, um einen Zweikampf gegen einen Kontrahenten zu gewinnen. Diverse Quick-Time-Events bleiben glücklicherweise aus. Die wahre Schwierigkeit besteht lediglich darin, die richtige Taktik anzuwenden.

Pro & Kontra

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Pros
  • Großer Umfang
  • Viele Rüstungen und Waffen
  • Viele lustige Momente
  • Ein gigantischer Fundus

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Cons
  • Nachladende Objekte
  • Story austauschbar

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Spiel Bewertung
Singleplayer
79
77
Okay
74
Multiplayer

FAZIT

Anfänglich erwähnte ich, dass sich Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin wie ein Add-on zum ersten Teil anfühlt. Dieses Gefühl bleibt während meiner gesamten Spielzeit unberührt. Zwar gibt es ein paar neue Features, doch Überraschungen bleiben gänzlich aus. Definitiv hat Capcom ein nettes Rollenspiel gezaubert, das für das jüngere Publikum ansprechend ist. Mir persönlich hat die erneute Reise zwar Spaß gemacht, einen dritten Teil sehne ich aber dennoch nicht hinterher. 

- Von  Rena

Solide Fortsetzung der etwas anderen Monsterjagd
Playstation 4
MS Windows
Nintendo Switch

Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin REVIEW

USK 6 PEGI 7

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