Mario Party 10 REVIEW
Es ist schon eine Weile her, als die erste Mario Party startete. Seinerzeit durfte sich das Nintendo 64 am Debüt erfreuen und machte die Truppe um Klempner Mario für eine weitere Zielgruppe zugänglich. Die Ansammlung an Minispielen, die mit dem klassischen Brettspiel kombiniert wurden, haben inzwischen ihren 10. Teil hervorgebracht. Und selbstverständlich hat auch die Location gewechselt und nimmt den neusten Ableger mit auf die Wii U. Natürlich darf die Konsole sogleich ihre Möglichkeiten mit dem GamePad ausspielen.
Lasst die Spiele beginnen
Mario Party 10 bleibt natürlich seinen Prinzipien treu, möchte aber dennoch eine neue Facette bieten, die gegenüber vergangener Ableger Veränderung bringt. Dies geschieht nicht nur durch das Wii U GamePad und dessen Möglichkeiten der Steuerung, sondern auch die Bowser Party ist neu. Wie es schon der Name sagt, wechselt ihr ggf. die Seiten. Dabei dürfen bis zu fünf Spieler an einer Partie, die gut 30-60 Minuten beansprucht teilhaben. Derjenige der das GamePad übernimmt, spielt fortan den Namen gebenden Schurken. Die restlichen Spieler schnappen sich ihre Remote und suchen sich einen Charakter aus, die unter anderem Mario, Peach, Yoschi, Wario, Waluigi, Toad oder Luigi zur Verfügung stellen. Zwei weitere Charaktere könnten zudem noch das Team verstärken, sind aber anfänglich nicht zugänglich.
Ist der Trupp aus vier Köpfen bestimmt, wird noch die Reihenfolge festgelegt und die Party kann beginnen. Dabei darf derjenige würfeln, der gerade am Steuer eines kleinen Wagen sitzt. Je nachdem auf welcher Zahl der Würfel stoppt, rückt ihr vor und landet auf einem anderen Feld des Spielbrettes. Die Felder selbst sind positiver, neutraler wie auch negativer Natur. Sie maximieren Punkte, minimieren Punkte oder setzen euch auf ein anderes Feld zurück. Dies trifft selbstverständlich die ganze Gruppe, wodurch noch keine Spannung erzeugt wird. Interessant werden erst die Felder, die zu kleineren Minispielen einladen, doch ist die Bowser-Party davon noch unberührt. Stattdessen werdet ihr ihr von jenem Obermotz gejagt, der gleich mit vier Würfeln gleichzeitig sein Glück versucht. Holt er euch ein, geht es in eines dieser kleinen Zwischenspiele, bei dem unter anderen eine Reaktionsfähigkeit abverlangt wird.
So müssen die Spieler beispielsweise Feuerwalzen entkommen, die von der Person gesteuert wird, der auch Bowser befehligt. Mithilfe der Bewegungsteuerung können die Walzen auf die anderen Spieler zusteuern und ihnen wichtige Herzen zum Sieg abknüpfen. Ebenso können in einem anderen Spiel Bomben platziert werden, die den Gegner im besten Falle erwischen, solltet ihr die richtige Wahl getroffen haben und eure Gegenüber an falscher Stelle Schutz erwarten. Sind die Punkte bzw. Anzahl an Herzen gar auf Null minimiert, scheidet die Spielfigur aus. Sind alle Spieler dem Feld entwichen, gewinnt Bowser natürlich. Schaffen es noch einige Teilnehmer dem Ungeheuer zu entkommen und retten Punkte ins Ziel, wird der Sieger wiederum über die Anzahl bestimmt.
Quartett
Ähnlich gestaltet sich auch der normale Party-Modus, der sich aber auf 4 Spieler reduziert. Zudem ist Bowser noch hinter Gittern gefangen und darf euren Trupp nicht verfolgen. Leider kann euch hier der Würfel zum Verhängnis werden, denn jede Zahl von 1-6 Schmückt seine Gefangenschaft. Würfelt ihr dementsprechend eine der Zahlen, kommt Bowser der Freiheit einen Schritt näher. Sind alle sechs Zahlen aufgetrumpft, betritt der das Spielfeld um euch zu jagen. Dies gestaltet sich aber nicht durch eine Verfolgung, sondern durch eine neue Aufteilung der Felder, die das ganze Spiel noch weiter erschweren und Negativfelder maximieren.
Doch bleibt er nicht der einzige Gegner und auch eure Kontrahenten können zum Bedrängnis werden. Bleibt ihr auf einem Feld hängen, das ein Minispiel von euch fordert, gibt es mehrere Konstellationen, die dementsprechend noch den Sieg erschweren. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich gleich alle drei Mitspieler gegen euch verbünden, ihr im Duo spielt oder gar jeder gegen jeden antritt. Gerade in den Zwischenboss-Kämpfen kann keine Rücksicht genommen werden und nur schnelles Handeln zum Vorteil führen. Nebenher lasst ihr noch einen Ballon zerplatzen oder merkt euch die Position eines mit Gebäck vollgeladenen Gumbas. Selbstverständlich ist der Sieg in den einzelnen Minispielen nicht unwichtig, denn ihr könnt weitere Punkte erspielen, die dann auf eurem Sternenkonto gutgeschrieben werden. Bei einer gleichen Anzahl an Punkten wird das Stechen mittels Würfel entschieden.
Ganz ohne Fiesling geht es aber auch nicht und so darf Bowser Jr. ebenso mitmischen und euch die Party erschweren. Er zieht euch Ministerne (Punkte) ab, teilt sie neu auf, oder setzt euch einfach ein paar Spielfelder zurück. Als weitere Schwierigkeit fällt schnell auf, dass gerade eure Kontrahenten mehr Glück beim Würfeln haben und seltener in eine Zwickmühle geraten. Dies erinnert stark an Mario Party 9 und darf abermals eine Beanstandung erfahren. Dafür sind die Minispiele recht einfach, sofern ihr gegen Computergegner spielt. Gleichzeitig wird euch gewährt, noch vor dem Start des kleinen Spieles, eine kurze Übungsrunde einzulegen. Dennoch nervt es teils, von einem Aufgabenfeld ins nächste zu wechseln, ohne wirklich vorwärts gekommen zu sein.
Als weitere Zugabe können in Toads Shop noch viele Spielereien erworben und mit dem amiibo-Support ganz neue Inhalte zugänglich gemacht werden. Dafür wurden aber spezielle Mario Party 10 Amiibo-Figuren geschaffen, die mit dem Spiel kompatibel sind. Ist die dementsprechende Figur eingelesen, erscheint gleich ein quadratisches Spielbrett auf dem Bildschirm, dessen Hauptaufgabe wiederum die Punktejagd einläutet.
Das Drumherum
Sicherlich ist der Schritt von der Wii zur Wii U nicht mehr ganz so große im technischen Bereich und kann hauptsächlich mit einer gestochen scharfen Auflösung überzeugen, die dennoch nicht ins Erstaunen versetzt. Selbstverständlich ist wieder alles farbenfroh dargestellt, wie man es von Mario Party 10 verlangt. Allgemein sind die Areale aber nett ausgestaltet und die Umgebung an die bekannten Nintendo-Szenarien angepasst. Mit heiterem Sound und bekannten Geräuschen wird das Ganze noch ein wenig schöner verpackt.
Das Hauptaugenmerk geht aber definitiv auf die Steuerung über, die nicht nur die Remotes in Beschlag nimmt, sondern sich auch das GamePad der Wii U einverleibt. So dürft ihr beispielsweise sogar durch das Pusten ins Mikrofon Feuerbälle verschießen. Mit der Bewegungsteuerung der Remotes könnt ihr zudem einen Ballon aufblasen oder Bomben auf Gegner in kurzen Intervallen werfen. Abseits der teils abwechslungsreichen Minispiele wird aber nur von einer Stelle auf die andere im Sprung gewechselt, was zumeist über den A-Knopf befehligt wird. Gar wird lediglich gefordert, in einer Achterbahn zur richtigen Zeit zu einem Sprung anzusetzen, um die kleinen Sterne einzuheimsen.
Neben den umfassenden 70 Minispielen ist auch der Multiplayer nicht unwichtig und stellt wieder einen wichtigen Part dar. Im zehnten Teil der Casual-Reihe dürfen gleich fünf Spieler gleichzeitig am Szenario teilnehmen, haben aber derweil nicht dieselben Aufgaben. So darf ein Spieler beispielsweise Bowser steuern und die anderen vom Spielbrett kicken. Dabei zeichnet sich der Multiplayer insbesondere durch den Wechsel von Zusammenspiel und Konkurrenz aus und lässt die mittelmäßige CPU außen vor.