Mario & Luigi: Paper Jam Bros. REVIEW
Mario & Luigi: Paper Jam Bros. führt euch nach dem grandiosen Vorgänger Dream Team Bros. erneut in eine kunterbunte frei begehbare Mario-Welt. Dabei übernehmt ihr abermals die Rolle von Mario und Luigi, sowie, und das ist der „Clou“, Mario. Moment… Mario, Luigi, und Mario? Zwei Mario? Genau das! Denn Mario in Form von Paper Mario begleitet die beiden „normalen“ Helden im neusten Abenteuer. Was das alles soll, wo die Neuerungen und Parallelen sind, erfahrt ihr in diesem Test.
Story
Beim rumrödeln in der Bibliothek des Schlosses, fällt unseren beiden Lieblings-Brüdern ein Buch aus dem Regal und verliert „seinen Inhalt“. Die Welt von Mario & Luigi verschmilzt mit der Papierwelt aus Paper Mario, wodurch quasi beide Welten nun miteinander koexistieren. Bekannte Figuren aus dem Papier-Universum gelangen in die „normale“ Welt, und treffen dort unsere beiden Helden, sowie ihre Ebenbilder aus der normalen Welt. So verschwören sich direkt zu Beginn Bowser und Papier-Bowser um, ihr ahnt es, Peach und Papier-Peach zu entführen. Natürlich machen sich Mario & Luigi direkt auf zu deren Rettung, diesmal unterstützt durch Papier-Mario, welcher aufgrund seiner „Beschaffenheit“ das Spielprinzip zudem um einige Aspekte erweitert, doch dazu gleich mehr. Die Story an sich ist, Mario-typisch, wieder überaus (papier-)platt, aber die „Idee“ bzw., der Aufhänger der Verschmelzung beider Welten ist ein kreativer Schlag, der zudem für einige Lacher sorgt, vor allem, wenn sich die jeweiligen Doppelgänger begegnen und versuchen sich gegenseitig zu übertreffen.
Spielmechanik
Wer den Vorgänger Dream Team Bros., ebenfalls auf dem 3DS, gespielt hat, der weiß was ihn erwartet. Man kann es kurz fassen: Es ist alles wie im Vorgänger, wobei einige zusätzliche Einsteigerhilfen wie „Deckung“ im Kampf, oder zusätzliche Tipps, den Einstieg vereinfachen. Leider wurden dazu auch ein paar wenige Rollenspielelemente runtergefahren. Rollenspiel ist hier das Stichwort, wenn es ist kein klassisches Jump & Run Mario, sondern bindet zusätzlich Rollenspielelemente mit ein. Unsere Helden können durch das Besiegen von Gegnern im Level aufsteigen, bekommen mehr Skillpunkte in z.B. „Stärke“ und „Bart“ (quasi Glück), und lernen neue Brüder-Techniken und, jetzt neu, Tripel-Attacken zusammen mit Paper-Mario. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, und finden in einem separaten Kampfbildschirm statt, nachdem ein Gegner auf der frei begehbaren (mit „Fortschritt-Einschränkungen“) Spielwelt berührt wurde.
Bei rundenbasierten Kämpfen bleibt es aber nicht, denn auf dem Weg zur Rettung der Prinzessin (und mehr…), gilt es u.a. Rätsel zu lösen, Geschicklichkeitsaufgaben zu meistern, Papier-Toads zu retten uvm. Die Papiertoads sind u.a. für ein weiteres wichtiges Spielelement wichtig, welches die „Parallele“ zu den „Riesen-Luigi“-Kämpfen aus Dream Team Bros. darstellt: Die Papier-Koloss-Kämpfe. Dabei gilt es in speziellen Arenen gegen extra große Papiergegner zu kämpfen, mithilfe von extra großem Papiermario oder Luigi. Zudem sind die Papiertoad notwendig um immer wieder neue Spielelemente wie z.B. ein Papier-Trampolin einzuführen, um an zuvor unerreichbare Orte zu gelangen.
Rollenspielelemente
Wie bereits der Vorgänger besitzt auch Paper Jam Bros. einige Elemente klassischer Rollenspiele. Zum einen sind da die rundenbasierten Kämpfe. Reihum steuert man Mario, Luigi, oder Paper-Mario und kämpft gegen allerhand Schergen. Man kann diese mit „Stiefeln“, also Sprungattacken, oder „Hammer“, also Schlagattacken, bekämpfen. Zusätzlich gibt es Items im Kampf einzusetzen, um Lebenspunkte zurück zu erlangen, oder auch Brüderpunkte, quasi MP, welche zur Ausführung von verschiedenen Brüder- und Trio-Attacken (Luigi & Mario + Paper-Mario) nötig sind. Diese stellen kleine Geschicklichkeitsaufgaben dar, welche es zu meistern gilt, um den höchsten Schaden zu verursachen. So muss mal ein roter Panzer zum Gegner getreten werden, worauf dieserr zurückkommt, und erneut mit A oder B, von Mario oder Luigi, zum Gegner getreten wird, worauf er wieder zurückkommt….usw. usf. Je mehr Schaden die Attacken machen, desto mehr BP kosten sie, und sind auch schwerer auszuführen. Teils richtig schwierig!
Für das Besiegen von Gegner gibt es Erfahrungspunkte, die zu Levelaufstiegen und damit höheren, leider nicht frei wählbaren, Statuswerten unserer Helden führen. Alle fünf Levelaufstiege erhält man zudem einen neuen Rang, welcher einem einen Extra-Bonus wie z.B. einen zusätzlichen Ausrüstungsslot gibt. Diese Boni hingegen sind frei wählbar, und sollten entsprechend mit Bedacht gewählt werden.
Natürlich darf die Wahl passender Ausrüstung auch nicht fehlen. Diese geben hier zwar leider keine optische Aufwertung, aber natürlich stärkere Werte für Angriff, Verteidigung, Bart und anderen. Man kann die Ausrüstung nach dem Kampf gegen Gegner erhalten, oder auch in Shops gegen Münzen, was sonst, kaufen. Diese bekommt man, ebenfalls was sonst, aus Blöcken, oder durch Kämpfe gegen Gegner und durch Interaktion mit der Spielwelt. Damit lassen sich ebenfalls Heilitems und „unterstützende“ Gegenstände kaufen.
Technik & Co
Wer Dream Team Bros. kennt, der kann diesen Teil überspringen. Paper Jam Bros. gleicht optisch dem Vorgänger wie ein Ei dem anderen. Die Spielwelt ist quitschbunt, in verschiedene sich optisch unterscheidende Areale aufgeteilt, welche einen prinzipiell mehr mit der „Stimmung“, dem „Gesamtbild“ und dem „heile Welt Charakter“, als durch grafisch aufwendige Szenerien umgarnt. Dabei soll hier aber der 3D-Effekt des 3DS extra hervorgehoben werden. Die 3D-Effekte, bzw. allgemein die Tiefenwirkung kommt in kaum einem 3DS -Spiel so gut zur Geltung wie hier. Vor allem die Brüder- und Trio- Attacken in den Kämpfen beeindrucken mit tollen 3D-Effekten – Bilderbuch“ reif!
Die musikalische und akustische Untermalung gefällt ebenfalls. Fröhliche Musik, die passend zur Situation aber auch mal „bedrohlich“ wird. Witzig ist vor allem die italienisch angehauchte „Sprachausgabe“ der beiden Brüder, welche natürlich eine Fantasiesprache ist, aber mit Hilfe der Mimik und Gestik für einige Schmunzler sorgen dürfte, und einfach toll passt. Das ganze Spiel wird nur mit Sprechblasen „synchronisiert“, was aber passt. Jeder Mario-Fan findet zudem alle bekannten Soundeffekte, vom „Sprung-Geräusch“, bis hin zum „Münz-Pling“ vor.
Die Steuerung ist schnell erlernt, aber nicht immer einfach zu meistern! Jedem Held im Spiel ist ein Knopf zugeordnet. A für Mario, B für Luigi, und jetzt noch ein dritter, Y für Paper Mario. Damit wird in der Welt gesprungen, mit dem Hammer geschlagen, durch Spalten gehuscht oder auch Super-Hammer-Schläge (A, dann B, dann Y) ausgeführt, sowie weitere Interaktionsmöglichkeiten in Kampf und freier Spielwelt durchgeführt. Soweit, so einfach. Gerade im Kampf ist es doch teils recht knifflig die Paarattacken durchzuführen, oder, und gerade das, den Gegner auszuweichen. Nicht, weil die Steuerung nicht funktioniert, sondern weil es einfach knifflig ist! Fast schon „ungewohnt“ für ein Mariospiel einen teils recht hohen Schwierigkeitsgrad vorzufinden. Weichlinge können einen „leichten Modus“ aktivieren, wenn sie vehement scheitern in den Kämpfen. An sich gefällt es aber, mal mehr herausgefordert zu werden. Nintendo-Spiele sind oft zu einfach, wobei hier der Titel nicht direkt von Nintendo, sondern von „Alpha Dream“ entwickelt wurde.
Getrübte Wolken am Bonbon-Himmel
Alles zuvor beschriebene passt einfach schön in das „neue“ Setting mit Papier und Co., und macht einfach Spaß. Ein Problem gibt es aber: Wer den Vorgänger bereits spielte, der wird das Gefühl nicht los, alles irgendwie zu kennen. Es ist nicht so leicht zu beschrieben: Alles im Spiel, von der Art der Kämpfe, der Spielwelt, der Interaktion mit dieser, bis hin zu den „neuen“ Elementen, hat ein Pendant in Dream Team Bros. Die Papier-Koloss-Kämpfe sind die Riesen-Luigi-Kämpfe, die Paar-Attacken sind zwar durch neue ergänzt, bleiben aber eben Paar-Attacken, und die Spielwelt (GRUNDSÄTZLICH; natürlich sind alle Areale an sich „neu“) ist ebenfalls bekannt. Das stört den „Neuling“ überhaupt nicht, aber andere dürften manchmal Ermüdungserscheinungen feststellen. Schade ist es auch, dass einige Elemente der Bedienfreundlichkeit wegen entfernt wurden. So kann man z.B. nach jedem Level-up nicht mehr einen Statuswert auswählen, um einen zusätzlichen Bonus dort zu bekommen. So bleibt im neusten Ableger Mario immer der Stärkere der beiden Brüder, Luigi der mit den meisten HP, und Paper Mario der „schwächste“, da alle Statuswerte automatisch erhöht werden.